lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Mit seinem Ahn begann vor knapp 100 Jahren die Tonfilm-Ära, nun kehrt dieser legendäre, mit der beliebten 300B-Triode betriebene Röhrenverstärker zurück – freilich mit völlig neuer und ausgebuffter Technik. So bietet der Western Electric 91E den audiophilen Reinstklang eines Class-A/Single-Ended-Amps. Dabei verspricht er eine höhere Leistungs-Potenz und verblüfft mit erstaunlichem Gering-Gewicht. Vor allem verwöhnt der Vollverstärker mit einer Feature-Vielfalt, die vom MM/MC-Phono-Input bis zum Bluetooth-Streaming reicht. Wie das alles möglich ist, welche Überraschungen der 91E noch in petto hat und wie er klingt, zeigt unser Test.

Atemberaubender Auftritt: Der Western Electric 91E beeindruckt durch seine imposante Erscheinung. Hierzu tragen das massive Gehäuse, das große Lautstärkerad auf der Front und der mächtige Aufbau auf dem Deck des Verstärkers bei.

Atemberaubender Auftritt: Der Western Electric 91E beeindruckt durch seine imposante Erscheinung. Hierzu tragen das massive Gehäuse, das große Lautstärkerad auf der Front und der mächtige Aufbau auf dem Deck des Verstärkers bei.

WE 91A – wenn dieser Name fällt, kriegen historisch bewanderte HiFiisten leuchtende Augen: Mit diesem Verstärker, der in Kombination mit einem Lautsprecher-Chassis quasi eine Proto-P.A. darstellte, sorgte Western Electric ab 1936 dafür, dass der gerade aufkommende Tonfilm auch zum akustischen Ereignis wurde. Das „A“ stand dabei für den Röhrentyp 300A, der bald durch die Leistungs-Triode 300B abgelöst wurde. Es begann das Zeitalter der Röhrenverstärker als Soundlieferanten für Film, Funk und Fernsehen. Diese Ära ist Geschichte – doch die von Western Electric entwickelte 300B ist bis heute unter Audiophilen ein hochbeliebte Röhre mit großer Fangemeinde. 90 Jahre nach Erfindung dieses Glimmkolben-Klassikers hat Western Electric neben einer Wiederaufnahme der Röhrenproduktion auch die Entwicklung eines Vollverstärkers in Angriff genommen. Das Ziel: Er soll Eigenschaften, die Western Electric dem Ur-Amp WE 91A zuschreibt – nämlich Feinheit, Offenheit und klangliche Magie – mit modernen Verbesserungen kombinieren, die einen fundierten Bass und einen erweiterten Höhenbereich ermöglichen.

Für die Massivität des Verstärkers sorgen auch die flankierenden Metallrohre, die man wirklich auch als Tragegriffe verwenden kann, und die Wangenareale mit den robusten Kühlrippenfeldern.

Für die Massivität des Verstärkers sorgen auch die flankierenden Metallrohre, die man wirklich auch als Tragegriffe verwenden kann, und die Wangenareale mit den robusten Kühlrippenfeldern.

Atemberaubender Auftritt

Herausgekommen ist der 91E: Dieser Verstärker amplifiziert wie sein Urahn mit der 300B als Endstufenröhre, agiert ebenfalls im Class A-Betrieb mit Single-Ended-Design – doch ansonsten liegt ihm ein gänzlich anderes, aktuelles Schaltungskonzept zugrunde. Das ist auch gut so, denn abseits aller historischen Meriten des 91A: Dieser Verstärker war auf Verlässlichkeit, Kosteneffizienz und Portabilität hin entwickelt. Die mit ihm bestückten Beschallungsanlagen wurde von Western Electric nämlich vermietet. Klanglich hingegen war man damals noch nicht so verwöhnt. Da bedient der 20.000 Euro kostende 91E heute natürlich in allen Belangen einen ganz anderen Anspruch – und den erfüllt er gleich mit seinem atemberaubenden Design: Vor uns steht ein imposanter Bolide, der bereits mit seinen Maßen, seiner Massivität und seiner Machart beeindruckt und absolute Höchstwertigkeit ausstrahlt. Geraume 28 mal 48 mal 40 Zentimeter nimmt dieser Verstärker in Anspruch, und sein Gehäuse aus fein gebürstetem und sauberst eloxiertem Aluminium strotz mit wuchtigen Wandstärken.

Imposante Installation

So misst die aus dem Vollen gefräste Front schon an ihrer dünnsten Stelle satte zweieinhalb Zentimeter, im zentralen Bereich, in den ein Display eingelassen ist, wächst die Materialstärke gar auf dreieinhalb Zentimeter an. Dass Tiefschwarz unseres Testmodells befördert die dunkle Mächtigkeit der Erscheinung. Alternativ gibt’s den 91E in der freundlich-lichteren Nickel-Version. Zur robusten Erscheinung tragen natürlich auch die beiden durchmesserstarken, vernickelten Stahlrohre bei. Sie erstrecken sich von der Front zur Rückwand und können auch wirklich als Tragegriffe genutzt werden, um diesen ausladenden Amp zu transportieren. Diese Rohre säumen nun einen oberseitigen Aufbau, der ebenfalls extreme Massivität ausstrahlt. Ein zentraler Turm, in dessen Inneren man die Übertrager vermuten könnte, dient im Verbund mit einem zentimeterdicken Ausleger allein als Trägerkonstruktion für zwei gitterbedeckte Glasröhren. Diese Sicherheitsglas-Zylinder dienen als Schutz für und vor den in ihnen aufragenden, imposanten 300B-Endstufenröhren. Die Zylinder bewirken zugleich einen Kamineffekt und besorgen damit die Luftkühlung der Glimmkolben.

Zum Schutz und zur Kühlung via Kamineffekt stecken die viel Hitze abstrahlenden Endstufen-Röhren in Glaszylindern. Sie sind oberseitig mit Schutzgittern bewehrt, die in den Ausleger des tragenden Turms integriert sind.

Zum Schutz und zur Kühlung via Kamineffekt stecken die viel Hitze abstrahlenden Endstufen-Röhren in Glaszylindern. Sie sind oberseitig mit Schutzgittern bewehrt, die in den Ausleger des tragenden Turms integriert sind.

Präzisions-Pegelsteller auch für Kopfhörer-Anschluss

Die davor positionierten Vorstufen-Röhren, eigentlich ganz normal dimensionierte ECC81-Trioden, nehmen sich da regelrecht winzig aus. Diesen Eindruck intensiviert ein vorgelagerter, in massivem Alu realisierter Quader in Brikett-Format: In ihm sind die Ausgangsübertrager untergebracht. Diese Umsetzer sind durch die abnehmbare Abdeckplatte zugänglich, hierauf wir kommen später zurück. Auf der Front setzt sich die Monumental-Ästhetik fort: Ein groß dimensioniertes metallenes Stellrad, das aussieht, als würde man mit ihm die Zahlenkombination zum Öffnen eines Tresors eingeben, dient der Lautstärkeeinstellung. Mit seiner deutlichen Rastung ermöglicht er eine hochexakte Pegelanpassung. Sie erfolgt durch ein dahinter liegendes aufwändiges Netzwerk aus diskreten Präzisionswiderständen in Leiter-Anordnung. Sie werden zur Absenkung oder Erhöhung der Lautstärke zu diesem Widerstandsnetzwerk zugefügt oder herausgeschaltet. So funktioniert dieser Pegel-Abschwächer logarithmisch und damit gemäß der Lautstärke-Wahrnehmung des menschlichen Gehörs. Unter dem Lautstärke-Stellrad entdecken wir einen Kopfhörer-Anschluss. Er ist für 100-Ohm-Kopfhörer ausgelegt, doch der Verstärker passt bei nieder- und hochimpedanten Modellen automatisch den Ausgangspegel an.

Das große und gewichtige Metall-Stellrad weckt Tresor-Assoziationen. Mit ihm bedient man den hochakkuraten Pegel-Abschwächer, der mit einem aufwändigen Netzwerk aus diskreten Präzisionswiderständen realisiert ist. Links darunter ist der An/Standby-Schalter positioniert, daneben die große Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers.

Das große und gewichtige Metall-Stellrad weckt Tresor-Assoziationen. Mit ihm bedient man den hochakkuraten Pegel-Abschwächer, der mit einem aufwändigen Netzwerk aus diskreten Präzisionswiderständen realisiert ist. Links darunter ist der An/Standby-Schalter positioniert, daneben die große Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers.

Großes LCD-Display als zentraler Blickfang

Neben dem Kopfhörer-Anschluss ist der Ein/Standby-Taster positioniert, der bei Betätigung dann den zentralen Blickfang des 91E illuminiert: Das große, von einer vorstehenden Metallrahmung eingefasste LCD-Farb-Display. Es zeigt beim Einschalten erst das herrlich-historische „Spirit of Communication“-Logo von Western Electric, dann einen jeweils dreißig Sekunden dauernden Aufwärm- und Bias-Countdown. Das langsame Aufwärmen schont die wertvollen Röhren und verlängert ihre Lebenszeit. Beim automatische Bias-Abgleich wiederum wird mikroprozessorgesteuert der Arbeitspunkt der Röhren geprüft, abgeglichen und gegebenenfalls korrigiert. Dies berücksichtigt auch die Röhren-Alterung, durch die sich eine Arbeitspunktverschiebung ergeben kann. Danach informiert uns das dimmbare Display über die eingestellte Lautstärke sowie jegliche vorgenommene Einstellungsveränderungen. Dazu bildet die Anzeige via Balken-VU-Meter den aktuellen Signalpegel ab – und weist natürlich auch aus, welcher Eingang gerade aktiv ist. Die Input-Auswahl nimmt man per Fernbedienung vor – oder am 91E selbst über sechs Taster: Sie sind links auf der Verstärkerfront in ein eingelassenes, gegen unabsichtliches Berühren geschütztes Bedienfeld integriert.

Das LCD-Farb-Display präsentiert beim Einschalten kurz das ursprüngliche „Spirit of Communication“-Logo von Western Electric – eine kleine Reminiszenz an den jene Zeit, in welcher der Verstärker-Vorgänger WE 91A die Tonfilm-Ära mitprägte.

Das LCD-Farb-Display präsentiert beim Einschalten kurz das ursprüngliche „Spirit of Communication“-Logo von Western Electric – eine kleine Reminiszenz an den jene Zeit, in welcher der Verstärker-Vorgänger WE 91A die Tonfilm-Ära mitprägte.

Üppiges Anschluss-Angebot inclusive Phono und Bluetooth

Diese Input-Sektion glänzt nun mit Vielfalt und Vielseitigkeit. Kabelgebunden bietet der 91E vier Line-Pegel-Eingänge und einen MM/MC-Phono-Input. Über die Moving Magnet/Moving Coil-Umschaltbarkeit hinaus punktet er mit der Möglichkeit, für jede der beiden Betriebsarten eine präzise ohmsche und kapazitative Anpassung vorzunehmen. So kann man bei MM etwa Kabeleinflüsse ausgleichen und bei MC den herstellerseitig empfohlenen Widerstandswert erzielen. Dies geschieht über die beiden Phono Load-Buchsen auf der Rückseite, in welche optional erhältliche „Phono Termination Plugs“ eingeführt werden. Diese Abschlussstecker gibt es in den Ausführungen 100, 330 und 1.000 Ohm sowie 100, 220 und 330 Pikofarad. Als kabelfreie Streaming-Möglichkeit bietet der 91E zudem eine Bluetooth-Schnittstelle nach dem 4.2-Standard zum Zuge – mit Codecs für SBC, MP3, AAC, FastStream und aptX, worüber eine verlustbehaftete HiRes-Qualität bis 96 kHz/16 bit möglich ist. Die Output-Sektion glänzt ebenfalls: Zum Lautsprecher-Ausgang gesellen sich ein lautstärkegeregelter unsymmetrischer Pre Out und ein fixpegeliger unsymmetrischer Line Out.

Üppiges Anschluss-Angebot: Der Verstärker bietet eingangsseitig vier Hochpegel-Inputs und einen umschaltbaren MM-/MC-Input. Die benachbarten „Phono Load“-Buchsen sind für optionale Impedanz- und Kapazitäts-Anpassungsstecker vorgesehen. So lässt sich der Verstärker optimal an das verwendete MM- oder MC-System anpassen. Die Erdungsklemme dient dem Masse-Anschluss des Plattenspielers zur Vermeidung von Brummschleifen. Zusätzlich ermöglicht der Verstärker Bluetooth-Streaming, was an der rechts positionierten Antenne erkennbar ist. Auch wenn man diesen kabellosen Zuspielweg nicht nutzt, sollte die Antenne eingeschraubt werden, damit sie als Terminator Einstreuungen auf diesem Weg verhindert. Die darunter zu sehenden LAN- und USB-Ports dienen allein dem Service für Software-Updates. Ausgangsseitig punktet der 91E mit einem Pre Out, der lautstärkegeregelt ist, und einem Line Out, der das Musiksignal mit fixem Pegel ausgibt. Für den Lautsprecher-Anschluss bietet der Verstärker vier hochwertige Klemmen für ein Schallwandler-Paar. Die sonst bei Röhrenverstärkern üblichen mehrfachen Anschlüsse für Vier-, Acht- oder 16-Ohm-Schallwandler benötigt der 91E nicht. Er ist mit Ausgangsübertragern ausgestattet, die nominell auf acht Ohm ausgelegt sind, in der Praxis aber für Vier- und Acht-Ohm-Lautsprecher funktionieren. Für eine genauere Anpassung oder für Lautsprecher mit höherer Impedanz werden die Übertrager gegen optionale Vier- oder 16-Ohm-Versionen ausgetauscht.

Üppiges Anschluss-Angebot: Der Verstärker bietet eingangsseitig vier Hochpegel-Inputs und einen umschaltbaren MM-/MC-Input. Die benachbarten „Phono Load“-Buchsen sind für optionale Impedanz- und Kapazitäts-Anpassungsstecker vorgesehen. So lässt sich der Verstärker optimal an das verwendete MM- oder MC-System anpassen. Die Erdungsklemme dient dem Masse-Anschluss des Plattenspielers zur Vermeidung von Brummschleifen. Zusätzlich ermöglicht der Verstärker Bluetooth-Streaming, was an der rechts positionierten Antenne erkennbar ist. Auch wenn man diesen kabellosen Zuspielweg nicht nutzt, sollte die Antenne eingeschraubt werden, damit sie als Terminator Einstreuungen auf diesem Weg verhindert. Die darunter zu sehenden LAN- und USB-Ports dienen allein dem Service für Software-Updates. Ausgangsseitig punktet der 91E mit einem Pre Out, der lautstärkegeregelt ist, und einem Line Out, der das Musiksignal mit fixem Pegel ausgibt. Für den Lautsprecher-Anschluss bietet der Verstärker vier hochwertige Klemmen für ein Schallwandler-Paar. Die sonst bei Röhrenverstärkern üblichen mehrfachen Anschlüsse für Vier-, Acht- oder 16-Ohm-Schallwandler benötigt der 91E nicht. Er ist mit Ausgangsübertragern ausgestattet, die nominell auf acht Ohm ausgelegt sind, in der Praxis aber für Vier- und Acht-Ohm-Lautsprecher funktionieren. Für eine genauere Anpassung oder für Lautsprecher mit höherer Impedanz werden die Übertrager gegen optionale Vier- oder 16-Ohm-Versionen ausgetauscht.

Class A-Betrieb im Single Ended-Design

Zwischen den Ein- und Ausgängen vollbringt der 91E nun sein Verstärkungswerk. Dies geschieht in der Vorstufe mit einem Paar ECC81 und in der Endstufe mit einem Duo des Typs 300B. Hier agiert also eine reine Kombination von Trioden. Dieser Röhrentyp besitzt zwar eine geringere Leistung als die mehr Power liefernden Pentoden, werden aber von vielen als klanglich harmonischer und runder empfunden. Ebenso klangfördernd wie leistungsbegrenzend: Die Endstufenröhren agieren im Class A-Betrieb und im Rahmen einer Single Ended-Schaltung. Das bedeutet: Je eine 300B-Triode übernimmt die Verstärkung für einen Stereo-Kanal und amplifiziert hier das komplette Signal. So bleibt das Signal integer und sauber. Es entfallen alle Übernahmeverzerrungen einer Gegentakt-Schaltung, auch das minimalistische Schaltungsdesign mit minimierter Anzahl an klangbeeinträchtigenden aktiven wie passiven Bauteilen befördert die Reinheit des Klangs. Zudem kommt der Charakter der 300B in diesem Schaltungsdesign am besten zur Entfaltung – und dieser Röhre werden ja klangmagische Kräfte nachgesagt.

Der 91E verstärkt ausschließlich mit Trioden. Das Single Ended/Class A-Konzept ermöglicht dabei eine minimalistische Schaltung. So kommt in der Vorstufe für jeden Kanal exklusiv eine Triode vom Typ ECC81 zum Zug.

Der 91E verstärkt ausschließlich mit Trioden. Das Single Ended/Class A-Konzept ermöglicht dabei eine minimalistische Schaltung. So kommt in der Vorstufe für jeden Kanal exklusiv eine Triode vom Typ ECC81 zum Zug.

Legendäre Leistungstriode

Die 300B hatte Western Electric 1938 ursprünglich für die Verstärkung von Telefonsignalen entwickelt. Sie kam dann auch bei den firmeneigenen Filmbeschallungsanlagen zum Einsatz. Mit dem Aufkommen des HiFi-Zeitalters und der High End-Ära erfolgte dann die audiophile Apotheose: „Die“ 300B entwickelte sich zum Sehnlichkeitsobjekt aller Trioden-Anhänger. Seither wird sie für ihre Musikalität gefeiert, für ihr Auflösungsvermögen und ihren Detailreichtum, für ihre Luftigkeit und Räumlichkeit – und für ihren Schmelz insbesondere bei Stimmen. Selbst als Western Electric die Produktion einstellte, blieb die langst legendär gewordene 300B beliebt: Sie war durch chinesische und russische Nachbauten verfügbar. Mittlerweile werden die Röhren wieder unter dem ursprünglichen Herstellernamen im US-amerikanischen Rossville gefertigt – nach den originalen Konstruktionsplänen, aber mit neuesten Fertigungsmöglichkeiten auf höherem Qualitätslevel. Diese eleganten Edel-Röhren durchlaufen abschließend ein penibles Test- und Selektionsverfahren und werden dann als exakt gematchtes Paar samt Datenblatt offeriert. Genau für diese wertvollen Original-Röhren ist dann auch der 91E entwickelt worden.

Als Endstufenröhren agieren zwei Leistungstrioden vom Typ 300B. Dieser beliebte Klassiker ist für seine Klangmagie berühmt.

Als Endstufenröhren agieren zwei Leistungstrioden vom Typ 300B. Dieser beliebte Klassiker ist für seine Klangmagie berühmt.

Steered Current Source Technology zu Leistungssteigerung

Trotz der Bezeichnung als Leistungstriode ist die 300B nun kein Watt-Wunder. In einer Class-A/Single-Ended-Schaltung liefert diese Röhre knapp zehn Watt. Darum hat die Entwicklerlegende Günther Mania, der diesen Verstärker konzipiert hat, zur Leistungssteigerung die „Steered Current Source Technology“ (SCS) ausgeklügelt. Ein Teil dieses Wattzuwachses wird durch erzielt, dass die 300B in einer Class A2-Schaltung arbeitet – also mit einer durchaus kniffligen positiven Spannungsdosis am Röhrensteuergitter, der die Röhre erst so richtig zum Leben erweckt. Durch ein neuartiges paralleles Speisungsdesign werden die Röhre und der mit ihr AC-gekoppelte Ausgangstransformator von der SCS-Schaltung mit Strom versorgt. Dies ermöglicht eine Verringerung des Röhrenstroms und damit eine Verminderung der Verlustleistung. Dem SCS-Design attestiert Western Electric eine Ausgangsleistung-Verdopplung auf 20 Watt, was aber zehn Prozent Klirr zeitigt. Bei kleinem Klirr liegt der 91E eher im Zehn-Watt-Bereich. Er stellt statt der Leistung doch eher den Klangfarbenreichtum und die Lebendigkeit der Röhre in den Mittelpunkt.

Austauschbare Ausgangsübertrager für optimale Anpassung

Auch die Gegenkopplungsfreiheit der Schaltung, welche sogenannte TIM-Verzerrungen („Transient Intermodulation distortion“) verhindert, aber nur mit besten Bauteilen erreichbar ist, befördert Reinheit und Klangqualität. Um diese Güte bis zu den Lautsprecherbuchsen aufrechtzuerhalten, bietet der Verstärker eine ebenso ausgefuchste wie exzellente Ausgangsübertrager-Sektion. Das SCS-Schaltungsdesign ist so ausgelegt, dass die Umsetzer abgekoppelt vom Bias-Gleichstrom der Endstufenröhren sind. Deshalb können die Übertrager kleiner und einfacher realisiert werden – und agieren frei von unsymmetrischen magnetischen Verzerrungen. So kommt der 91E ohne die üblichen wuchtigen Trafo-Türme aus und überrascht mit einem moderaten Gewicht von 23 Kilo. Diese Spezial-Ausgangsübertrager sind zudem auf eine Impedanz hin optimiert und besitzen nicht, wie üblich, mehrere Abgriffe für vier, acht oder 16 Ohm. Das minimiert die klangbeeinflussende Wicklungskapazität. Vorinstalliert ist ein auf acht Ohm ausgelegtes Paar. Das passt für die meisten Vier- und Acht-Ohm-Lautsprecher. Alternativ können in den aufschraubbaren Übertrager-Block auf der Verstärkeroberseite passgenaue Vier- oder 16-Ohm-Versionen eingesetzt werden.

Der vorgelagerte schwarze Quader birgt den Ausgangsübertrager-Block. Der 91E ist Spezial-Umsetzern ausgestattet: Sie besitzen zugunsten der Klangperformance nur einen Abgriff für eine Impedanz. Die hier eingesetzte Acht-Ohm-Standardversion passt für Vier- und Acht-Ohm-Lautsprecher, alternativ können Übertrager-Blöcke für Vier- und 16-Ohm-Schallwandler eingesetzt werden.

Der vorgelagerte schwarze Quader birgt den Ausgangsübertrager-Block. Der 91E ist Spezial-Umsetzern ausgestattet: Sie besitzen zugunsten der Klangperformance nur einen Abgriff für eine Impedanz. Die hier eingesetzte Acht-Ohm-Standardversion passt für Vier- und Acht-Ohm-Lautsprecher, alternativ können Übertrager-Blöcke für Vier- und 16-Ohm-Schallwandler eingesetzt werden.

Der Western Electric 91E in der Praxis

Wir können den 91E mit seinen Acht-Ohm-Standard-Übertragern betreiben, denn diese Impedanz weist sein Spielpartner auf: Der Röhrenverstärker treibt über seinen Lautsprecherausgang und den Pre Out ein Paar des teilaktiven modularen Lautsprechersystems Voxativ 9.88 an. Nach dem Einschalten, dem röhrenschonenden Aufwärmvorgang und dem automatischen Auto-Bias der beiden 300B kann es endlich losgehen. Wir testen erst einmal im Leerlauf ein Versprechen von Western Electric: Der 91E wird als geräuschlos angepriesen. Und wirklich: Der Verstärker ist auch bei maximaler Pegelstellung auf Stufe 99,5 derart leise, dass wir noch einmal mit einem Blick auf die Front versichern, dass der Amp auch wirklich noch eingeschaltet ist. Chapeau! Nun fangen wir mit Musik wie immer zum Einsteige bei einem uns noch nicht vertrauten Verstärker vorsichtig bei der Pegelstellung 20 an, also im unteren Bereich. Bei dieser Pegelstellung passiert aber wenig. Da braucht man schon sehr feine Ohren, um zu merken, dass die Musik bereits läuft.

Western Electric stellt die 300B-Röhre nun wieder nach den originalen Konstruktionsplänen her – allerdings mit modernsten Fertigungsmethoden. Auf diese Edel-Röhre hin ist die Class-A/Single-Ended-Schaltung des 91E konzipiert und optimiert.

Western Electric stellt die 300B-Röhre nun wieder nach den originalen Konstruktionsplänen her – allerdings mit modernsten Fertigungsmethoden. Auf diese Edel-Röhre hin ist die Class-A/Single-Ended-Schaltung des 91E konzipiert und optimiert.

Perfekt abgestufte Anschlagsdynamik

Wir drehen den 91E peu à peu weiter auf – und bekommen langsam ein Gespürt für diesen Verstärker: Er mag wirkungsgradstarke Schallwandler, erwacht im gehobenen Segment seines Regelbereich so richtig zum Leben – und entfaltet dann seine ganze Klangpracht. Das merken wir bei Mighty Sam McClains „I Feel Good“. Der Bluessänger hat diesen Song mit seiner vierköpfigen Begleitband eingespielt, Drummer Lorne Entress eröffnet mit einer kurzen Schlagfolge auf Bassdrum, Snare und Toms. Bereits dieses Intro ist ein Hochgenuss: Die Schläge kommen ansatzlos-plötzlich wie aus dem Nichts und haben eine perfekt abgestufte Anschlagsdynamik. Die Trommeln besitzen dabei eine tolle Plastizität, Materialität und damit Realität: Wir erleben das Aufschlagen der Stöcke auf die Kunststofffelle, hören ihr Vibrieren und dazu das Resonieren der hölzernen Kessel, auf welche die Felle gespannt sind. Auch den satten Bassdrum-Tritt mit dem trockenen Aufprall des weichen, filzbezogenen Schlägels können wir mühelos heraushören. Dieses Drumkit wird absolut echt.

Die wertvollen Western Electric 300B-Endstufenröhren werden als selektiertes und gematchtes Paar in einer edlen Holzschatulle geliefert. Jeder Röhre liegt ein Testzertifikat inclusive Messprotokoll bei, das die Betriebswerte der Röhre ausweist.

Die wertvollen Western Electric 300B-Endstufenröhren werden als selektiertes und gematchtes Paar in einer edlen Holzschatulle geliefert. Jeder Röhre liegt ein Testzertifikat inclusive Messprotokoll bei, das die Betriebswerte der Röhre ausweist.

Immersive Weiträumigkeit

Dies liegt auch an der famosen räumlichen Darstellung: Das dreidimensionale Drumkit ist in einen herrlichen Kunsthall eingebettet. Mit jedem Trommelschlag hören wir die Reflexionen dieses Kunstraums, weil der 91E überaus feinauflösend agiert und auch die zartesten Echos wiedergibt. Dies gelingt derart intensiv und immersiv, dass die Wiedergabe schon jetzt die Begrenzungen unsres realen Raums gegenstandslos macht und uns in das imaginäre weiträumige Studio versetzt. Hier setzt nun auch die restliche Band ein: Zum Schlagzeug stoßen Bass, Keyboards und Gitarre, sie verteilt der 91E wunderbar weiträumig auf einer breiten und tiefen Bühne. So können sich die Instrumente absolut frei entfalten – und diese Freiheit und Offenheit ist wahrnehmbar. Dazu trägt die superbe klangliche Aufgeräumtheit bei. Der Bass hat einen Tiefgang, ist aber stets konturiert, sodass auch schnelle Passagen mühelos heraushörbar sind und alle andern Instrumente, die auf diesem Bassfundament spielen, frei von Verdeckungseffekten agieren. Hier glänzt der Verstärker mit souveräner Kontrolle.

Musiker mit atemberaubender Aura

So liefert der 91E eine Wiedergabe von herrlicher Transparenz und Durchhörbarkeit. Beim Zusammenspiel fällt über die audiophile Aufgeräumtheit hinaus auch die absolute Stimmigkeit der Wiedergabe auf: Bei aller freien Entfaltung jedes Instruments bildet die Band eine vollkommene Einheit. Die Wiedergabe ist dadurch absolut entspannt, als könne es nicht anders sein. Dabei ist die Darstellung der einzelnen Musiker sensationell. Hier macht die 300B ihrem Ruf wieder alle Ehre und stellt, nachdem Schlagzeug und Bass schon beeindruckt haben, uns nun auch die anderen Mitspieler mit einer atemberaubenden Aura vor. Das beginnt beim Klavier: Trotz des dichten und druckvollen Band-Sounds hören wir jeden Tastenanschlag von Bruce Katz. Der Keyboarder würzt den Song mit teils ausgefuchsten Harmonien und Akkord-Anreicherungen, dazu wirft er weitgriffige Oktav-Tremolos im Barrel-House-Bluespiano-Stil ein, die perfekt zum Song-Feeling passen. Auch die Gitarre ist ein Fest: Kevin Barry spielt hier eine Stratocaster auf dem vorderen Pick-Up, beides macht der 91E leicht erkennbar.

Das große, gut ablesbare Display zeigt im laufenden Betrieb den gewählten Eingang, die eingestellte Lautstärke und mittels der VU-Meter-Balkenanzeige den momentanen Musiksignalpegel. Die Anzeige informiert auch über alle Veränderungen, die man aktuell über die Fernbedienung vornimmt – etwa die Pegelangleichung des Kanals oder die Balance-Regelung. Das Display ist dimmbar und sogar ganz abschaltbar.

Das große, gut ablesbare Display zeigt im laufenden Betrieb den gewählten Eingang, die eingestellte Lautstärke und mittels der VU-Meter-Balkenanzeige den momentanen Musiksignalpegel. Die Anzeige informiert auch über alle Veränderungen, die man aktuell über die Fernbedienung vornimmt – etwa die Pegelangleichung des Kanals oder die Balance-Regelung. Das Display ist dimmbar und sogar ganz abschaltbar.

Gegenwärtigkeits-Erfahrung

Wie Barry hier nun die Saiten zieht, Slides vollführt, mit seinen Fingern das Griffbrett bearbeitet – das ist mit dem 91E eine echte Gegenwärtigkeits-Erfahrung: Wir hören den Punch des Plektrum-Anschlags wie auch der teils perkussiv abgestoppten Töne, die Barry per Palm Mute und als Dead Notes spielt. Wir entdecken den brillanten Stahl der Saiten, hören Barry bei seinem coolen Solo über Bünde und Lagen seiner Sechssaitigen gleiten – und haben das Gefühl, dem begnadeten Musiker bei seinem seelenvollen, aber ebenso treibenden Gitarrenspiel livehaftig zusehen zu können. Die Krönung ist nun Mighty Sam McLain: Der Sänger hat eine schier unglaubliche physische Präsens. Sein Gesang ist mal röhrend, mal guttural, mal rau-reibend, mal sanft und mit Vibrato veredelt. Dieser Mann ist eine sängerische Urgewalt, und der 91E vermag es, diesen charismatischen Sänger in seiner ganzen Intensität und Emotion vor uns zu stellen und seine mitreißende Performance zu einem eindrucksvollen Hör-Erlebnis zu machen.

Prachtvoller Farbenreichtum

Wie steht es nun mit der Phono-Sektion? Wir legen „Seven Days of Falling“ vom Esbjörn Svensson Trio auf den Plattenteller unseres Transrotor Dark Star. Er ist zuerst mit dem MM-System Uccello bestückt. Auch hier erleben wir eine Wiedergabe von superber Selbstverständlichkeit und lebendiger Vollkommenheit. Gleich der einleitende Bass hat eine staunenswerte Körperhaftigkeit, das danach einsetzende Klavier lässt uns mit vielen lang ausgehaltenen Tönen den Klangfarben-Kosmos dieses Instruments erkunden – und das ist mit dem 91E ein sonores Schwelgen, weil der Verstärker den Anschlag, die gegenseitige Anregung, das Zusammenklingen und das Abschwellen der über 200 Saiten samt changierendem Klang in herrlicher Klarheit und mit dem prachtvollem Farbenreichtum, den dieses Instrument bietet, hörbar macht. Auch das dezent-verhaltene Schlagzeugspiel von Magnus Öström ist mit der Präzision des Schlagwerks und der Akkuratesse der Darstellung eine Delikatesse. Wir wechseln nun am Plattenspieler zum MC-System Goldring Ethos und hören den Song noch einmal – …

In die massive Front ist links eine Reihe Quellwahl-Taster eingelassen. Mit ihnen können die sechs Eingänge des Verstärkers direkt angewählt werden. Aus der Distanz ermöglicht das bequem die Fernbedienung. Sie ist passend zum Verstärker in gebürstet-eloxiertem Aluminium realisiert. Der Ferngeber bietet noch weitere Bedienfunktionen, nämlich die Stummschaltung, das Ein/Standby-Schalten, die Balance-Regelung, den Pegelangleich aller Eingänge und die Display-Dimmung.

In die massive Front ist links eine Reihe Quellwahl-Taster eingelassen. Mit ihnen können die sechs Eingänge des Verstärkers direkt angewählt werden. Aus der Distanz ermöglicht das bequem die Fernbedienung. Sie ist passend zum Verstärker in gebürstet-eloxiertem Aluminium realisiert. Der Ferngeber bietet noch weitere Bedienfunktionen, nämlich die Stummschaltung, das Ein/Standby-Schalten, die Balance-Regelung, den Pegelangleich aller Eingänge und die Display-Dimmung.

Magische Stimmabbildung

… und nun präsentiert uns der 91E diese phänomenale Offenheit und Freiheit, die MC-Systeme auszeichnen. Auch die Klarheit, Auflösung und Dynamik sind nochmals gesteigert. So ist bei der mit Besen gespielten Schlagzeug-Snare jede Borste zu hören, die auf das Snare-Fell niederprasselt. So ist beim Klavier jedes Hämmerchen erfahrbar, dass beim Tastenniederdrücken gegen die Saite schnellt. Beim Kontrabass wiederum ist jeder Fingeranschlag wahrnehmbar und hernach, als Dan Berglund bei seinem Solo den Bogen einsetzt, jeder Strich nachvollziehbar. Diesen Genuss wollen wir jetzt auch im Großformat und legen aus Donizettis Oper „Lucia di Lammermoor“ das Duett „Lucia perdona…Sulla tomba“ auf. Begleitet von der Staatskapelle Dresden singen Anna Netrebko und Rolando Villazón – und wieder erleben wir eine geradezu magische Stimmabbildung: Netrebkos attraktiv-verführerischer Sopran und Villazóns emotionsgeladener Tenor haben eine ungemeine Strahlkraft und ziehen uns, da sie als Lucia und Edgardo Zukunftspläne schmieden und ihre Liebe beschwören, in den Bann ihres herrlichen Stimmenschmelzes.

Akustischer Gang durchs Orchester

Dahinter agiert mit der Staatskapelle Dresden ein superber Klangkörper – und auch er ist mit dem 91E ein Erlebnis: Das Orchester erstrahlt gleich bei der Einleitung, Nicola Lusiotti dirigiert mit kluger Dynamik und anschwellendem Orchesterklang ein wirkmächtiges Entrée. Dank der superben Durchhörbarkeit registrieren wir auch während der Gesangspartien klar die einzelnen Instrumentengruppen, die Violinenmit ihrem präzis-orchestrierten Bogenstrich, die Violen mit dem uhrwerkartig genauen Pizzicati oder die Bässe mit ihren gewichtig gezupften Bass-Motiven, ebenso die akkuraten Bläsern samt der glänzenden Hornsektion und den sanften Querflöten. So gelingt geradezu ein akustischer Gang durchs Orchester. Über Kopfhörer ist die Räumlichkeit dieser Wiedergabe noch intensiver erfahrbar. Das erleben wir mit dem Ultrasone Edition 5 unlimited, den wir an den Kopfhörerausgang des 91E anschließen: Das Orchester ist noch großzügiger im Aufnahmesaal positioniert, die beiden Weltklasse-Sänger sind noch präsenter in den Vordergrund gestellt – und so ist ihr Duett noch intensiver erfahrbar. Große Oper!

Der Western Electric 91E im Hörtest. Hier spielt er mit dem Transrotor Dark Star zusammen, den wahlweise mit einem MM- und einem MC-System ausgestattet sein kann – der 91E beherrscht mit seine Phono-Vorverstärker beide Abtaster-Arten. Als Lautsprecher agiert das modulare Schallwandler-System Voxativ 9.88.

Der Western Electric 91E im Hörtest. Hier spielt er mit dem Transrotor Dark Star zusammen, den wahlweise mit einem MM- und einem MC-System ausgestattet sein kann – der 91E beherrscht mit seine Phono-Vorverstärker beide Abtaster-Arten. Als Lautsprecher agiert das modulare Schallwandler-System Voxativ 9.88.

Fazit

Der Western Electric 91E bietet alles, was man sich von einem Röhrenverstärker erträumt: Mit Trioden-Verstärkung in Single-Ended-Schaltung, Class-A Betrieb und neuem, ausgefuchstem Schaltungskonzept bietet er einen herrlich harmonischen, audiophilen Reinstklang. Mit der beliebten 300B, die hier in der originalen Western-Electric-Ausführung als edle Endstufenröhre agiert, entfaltet der 91E dann jene Klangmagie, die der Leistungstriode ihren legendären Ruf eingebracht hat. So glänzt der Vollverstärker mit einer phänomenalen Darstellung von Instrumenten und insbesondere von Stimmen. Ihnen verleiht er eine atemberaubende physische Präsenz, einen zarten Schmelz sowie eine wunderbare Strahlkraft. Die Wiedergabe glänzt im Ganzen mit fantastischer Offenheit und Luftigkeit, superber Auflösung, hohem Detailreichtum und anspringender Dynamik. Dazu punktet der 91E mit großartiger Räumlichkeit und Tiefe der Abbildung. All dies gelingt im Verbund mit wirkungsgradstarken Schallwandlern, an sie ist der clever konzipierte Verstärker dank austauschbarer Ausgangsübertrager perfekt anpassbar. Dank zahlreicher Anschlussmöglichkeiten inclusive Bluetooth-Streaming, MM/MC-Phono-Vorverstärker und Kopfhöreranschluss kombiniert der 91E moderne Vielfalt mit klanglicher Exzellenz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Carina Burau

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
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Technische Daten

Modell:Western Electric
Type 91E
Produktkategorie:Vollverstärker
Preise:- Schwarz: 20.000,00 €
- Nickel: 22.000,00 €
Garantie/Gewährleistung:- Verstärker: 90 Tage (3 Jahre nach Registrierung bei Western Electric)
- Röhren: 90 Tage (5 Jahre nach Registrierung bei Western Electric)
Ausführungen:Schwarz, Nickel
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Prinzip:Röhrenvollverstärker, Class A-Betrieb, Single-Ended-Design, Triodenverstärkung
Abmessungen (HBT):280 x 480 x 400 mm
Gewicht:23,4 kg
Eingänge (analog):1 x Phono MM/MC unsymmetrisch (Cinch) + „Phono Load“-Anschluss (Cinch)
4 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Bluetooth:- Bluetooth 4.2,
- Codecs: SBC, MP3, AAC, FastStream, aptX
- max Samplingrate/Auflösung: 96 kHz/16 bit
- Geräuschspannungsabstand: 96 dB
Eingangsimpedanz/-kapazität:- CD: 270 mV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
- Phono MM: 0,75 mV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
- Phono MC: 70 μV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
Eingangsempfindlichkeit:- CD: 270 mV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
- Phono MM: 0,75 mV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
- Phono MC: 70 μV @ 10 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
Ausgänge:1 x Pre Out unsymmetrisch, lautstärkegeregelt (Cinch)
1 x Line Out unsymmetrisch, fixer Pegel (Cinch)
1 x Lautsprecher
Ausgangsleistung:- 2 x 20 W an 4 Ω sowie 8 Ω @ THD 10% (Herstellerangabe)
- 2 x 16 W an 4 Ω sowie 8 Ω @ THD 5% (Herstellerangabe)
- 2 x 14 W an 4 Ω sowie 8 Ω @ THD 3% (Herstellerangabe)
Ausgangsimpedanz:4 Ω, 8 Ω, 16 Ω (durch optionale Austausch-Übertrager Anpassbar)
Röhren:- Vorstufe: 2 x ECC81
- Endstufe: 2 x 300B
Frequenzbereich:- CD: 15 Hz - 32 kHz (-3 dB) (Herstellerangabe)
- Phono: 30 Hz - 20 kHz (RIAA ± 0,5 dB) (Herstellerangabe)
- Bluetooth: 20 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Geräuschspannungsabstand:- CD: 101 dB(A) @10 W/4 Ω/0,5 V) (Herstellerangabe)
- Phono MM: 83 dB(A) @10 W/4 Ω/0,5 V) (Herstellerangabe)
- Phono MC: 83 dB(A) @10 W/4 Ω/0,5 V) (Herstellerangabe)
- Bluetooth: 96 dB (Herstellerangabe)
Stromverbrauch (max.)- Betrieb: 160 W (Herstellerangabe)
- Standby: 0,3 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Western Electric 91E
- Röhren (2 x ECC81, 2 x 300B)
- Holzkiste für gematchte Endstufenröhre
- Bluetooth-Antenne
- Fernbedienung + Batterien (2 x CR2032)
- Netzkabel
- Werkzeug für den Wechsel des Ausgangsübertragers
- Werkzeug für den Wechsel der Endstufenröhren
- Werkzeug zur Begradigung der Vorstufenröhren-Kontaktstifte
- Handschuhe
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung (Englisch)
- Testzertifikat + Garantiekarte für Endstufenröhren
Optionales Zubehör: - Abschlussstecker (Phono Termination Plugs) zur genauen Impedanz- und Kapazitätsanpassung an das verwendete MM- oder MC-System (100 pF, 220 pF, 330 pF / 100 Ω, 330 Ω, 1.000 Ω)
- alternative Ausgangsübertrager für 4 Ω- und 16 Ω-Lautsprecher
Pros und Contras:+ magische physische Präsenz von Instrumenten und Stimmen
+ Darstellung mit großem Klangfarbenreichtum und herrlichem Schmelz
+ fantastische Offenheit und Luftigkeit
+ superber Auflösung
+ hohem Detailreichtum
+ anspringende Dynamik
+ großartige Räumlichkeit und Dreidimensionalität
+ beeindruckende Tiefe der Abbildung
+ Class-A-Betrieb und Single Ended-Design für saubere, verzerrungsarme Verstärkung
+ reine Trioden-Verstärkung für harmonisches Klangbild
+ ausgezeichnete Rausch- und Brummarmut
+ automatischer Bias-Abgleich (für Ruhestrom-Optimierung der Endstufenröhren) beim Einschalten
+ Softstart-Funktion zur Röhrenschonung
+ Phono-Vorverstärker für MM- und MC-Systeme
+ „Phono Load“-Anschluss für Abschlussstecker zur genauen Impedanz- und Kapazitätsanpassung an das verwendete MM- oder MC-System
+ Bluetooth-Modul für kabelloses Streaming
+ Kopfhörer-Anschluss
+ Level-Anpassungsmöglichkeit für jeden Eingang zugunsten eines ausgeglichenen Pegelniveaus aller Zuspieler
+ Pre-Out (lautstärkegeregelt) für den Anschluss eines Subwoofers oder einer weiteren Endstufe
+ Fernbedienung für Ein/aus-Schalten, Eingangswahl, Lautstärkeeinstellung, Stummschaltung, Balance, Pegelangleichung der Eingänge, Anzeigenhelligkeit
+ großes Display
+ wechselbare Ausgangsübertrager zur optimalen Impedanzanpassung an den Lautsprecher
+ Auto-Standby (nach 20 min. ohne Musiksignal) (abschaltbar)
+ Software-/Firmware Update-Möglichkeit via Ethernet und USB
+ einzigartiges Design
+ materialintensiv-aufwändige Fertigung
+ sehr gute Verarbeitung

- prinzipbedingt hoher Stromverbrauch, starke Hitzeentwicklung, überschaubare Leistung
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- CD-Player: Oppo UDP-203
- Lautsprecher: Voxativ 9.88, Audio Physic Avantera
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
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