Home » Videos » E.A.T. C-Dur Concrete – Vinyl-Wiedergabe aus einem Guss
4. Oktober 2024von Volker Frech
RedakteurSchwergewicht: E.A.T. bietet seinen Premium-Plattenspieler C-Dur nun in einer Concrete-Version mit gegossenem Beton-Chassis an. Das Masse-Plus führt zu einer größeren Laufruhe – und steigert im Verbund mit dem Präzisionsantrieb, der leichtgängigen Lagerkonstruktion und dem aufwändigen Top-Tonarm die Performance. In unserem ausführlichen Test hat dieses Analog-Laufwerk bereits seine Exzellenz bewiesen, seine Highlights zeigen wir Euch nun in kompakter Form mit diesem Video.
Ruhe und Unerschütterlichkeit
Concrete – das englische Wort für „Beton“ sagt bereits im Modellnamen, was diese neue Laufwerks-Version vom Standard-Modell unterscheidet: Statt in MDF ist das Chassis nun als fünf Zentimeter dicker Block-Beton realisiert. Diese Veränderung von Material und Massivität verdoppelt das Gewicht auf satte 32 Kilo. So strahlt dieser Plattenspieler bereits optisch Ruhe und Unerschütterlichkeit aus. Der Beton-Look ist außergewöhnlich und zudem einzigartig: Die ebenen Oberflächen weisen durch den Guss bei jedem Exemplar eine andere Struktur der Porigkeit auf. Sie erhebt jeden E.A.T. C-Dur Concrete zum Unikat. Diese Struktur intensiviert die Materialität des Plattenspielers und bietet beim Darüberstreichen eine attraktive Rauheit und die angenehme Kühle eines Kunststeins. Die Monochromität und Mattheit des Materials inszenieren zudem noch intensiver den metallenen Glanz von Teller, Taster und Tonarm. Das Beton-bedingte Mehr an Massivität sorgt auch für eine generell größere Stimmigkeit, da sowohl der Tonarm wie auch die Antriebseinheit gleichfalls robust ausgelegt sind.
Gewichtiger Teller, laufoptimiertes Lager, präzisionsgesteuerter Motor
Die beginnt bei der Lagerkonstruktion. E.A.T. setzt zugunsten einer ruhigen Rotation auf schwere Teller. So wiegt die gedrehte Aluminium-Plattenunterlage fast fünf Kilo. Der ebenfalls gedreht Alu-Subteller bringt ein weiteres Pfund auf die Waage. Im Subteller-Zentrum ist eine Bronze-Lagerbuchse mit Teflonspiegel eingelassen. So rotiert der Teller auf der polierten Edelstahl-Spindel, die aus dem Beton-Chassis ragt und oberseitig mit einer extrem harten, eingepressten Keramikkugel abschließt. Der Minimalkontakt dieser superharten Materialien, die Schmierung der Kugel mit einem Spezialfett und die hochpräzise, spielfreie Realisation des Invers-Lagers bürgen für einen geschmeidig-reibungsarmen und taumelfreien Lauf. Der gesamte Lagerblock erhöht das Gewicht des Plattenspielers um 1,8 Kilo – und trägt dazu bei, dass der C-Dur Concrete sich die Bezeichnung als Masse-Laufwerk redlich verdient. Der Teller wird über einen Riemen von einem extrem geräuscharmen Präzisions-Motor angetrieben. Er glänzt auch aufgrund seiner Mikroprozessorsteuerung mit hochkonstantem Gleichlauf und akkuratester Drehzahl – sowohl bei 33⅓ als auch 45 UpM.
Top-Tonarm mit Einstellungsvielfalt und Finessen-Feature
Als Drehtonarm kommt der von E.A.T. selbst entwickelte C-Note in Zehn-Zoll-Ausführung zum Einsatz. Er ist ein glanzvolles Statement aus Carbon und Chrom. In puncto Lagerung bietet er eine Kombination aus Kardan- und Ein-Punk-Lösung. Ein Finessen-Feature ist die einstellbare Tonarmdämpfung: Zur Veränderung des Resonanzverhaltens der Tonarm-/Abtaster-Kombination wird dafür ein eindrehbarer Dorn innseitig in eine Spezialöl-Wanne getaucht. Darüber hinaus bietet der Tonarm eine Vielfalt an Einstellmöglichkeiten: Der gesamte Arm ist zugunsten eines optimalen Nadel-Eintauchwinkels höhenverstellbar, das Rohr zur Azimuth-Einstellung drehbar, das via Sorbothan-Ring vibrationsentkoppelte große Gegengewicht kann für eine größtmögliche Tonabnehmer-Kompatibiltät mit einer einlegbaren, magnetisch haftenden Metallscheibe in der Masse nochmals erhöht werden. Über ein Gewicht (samt Faden) ist auch das dreistufig einstellbare Antiskating realisiert. Für das sanft-sahniges Steigen und Sinken des Arms sorgt dann ein bestens bedämpfter Tonarm-Lift, der mit einer filigran ausgeführten, rein metallenen Liftbank agiert. Die nötige Polsterung ist auf der Rohrunterseite appliziert.
Stabilität und Dämpfung durch Carbon-Rohr und Elastomer-Füße
Dieses durchaus durchmesserstarke Tonarmrohr besteht aus einem Kohlefaser-Geflecht, welches in Harz getränkt und anschließend ausgehärtet ist. So erstrahlt das Rohr ebenfalls in Hochglanz – und harmoniert mit den verchromten Metallflächen des Lager-Komplexes. Das Carbon weist eine höhere innere Dämpfung auf als das sonst oft verwendete Aluminium und ist extrem robust. Im Verbund mit seiner konischen Form bietet das Rohr so die hier nötige Steifheit. Die an das Rohr angesetzten Kopfplatte besteht aus Aluminium und greift so den Chrom-Look der Lagereinheit auf. Das Musiksignal des hierunter montierten Abtast-Systems leitet ein Tonarm-Kabel mit separater Erdungsleitung zum Phono-Preamp. Mitgeliefert wird das wegen seiner einseitig verbundenen zusätzlichen Erdungsleitung als „halbsymmetrisch“ ausgewiesene Pro-Ject Connect it E 5P. Der Kabelanschluss ist in den Boden des Beton-Chassis eingelassen. Es ist mit drei höhenverstellbaren Aluminiumfüßen unterfüttert. Sie besitzen integrierte thermoplastische Elastomere, die eine Bedämpfung bewirken. Sie absorbieren unerwünschte Schwingungen und leisten zugleich eine Entkopplung vom Untergrund.
Fazit
Der E.A.T. C-Dur Concrete präsentiert sich als imposanter Plattenspieler – sowohl optisch wie akustisch. Dafür sorgt zuallererst das massive, aus Beton gegossene Chassis, das ihn zu einem wahrhaftigen Masse-Laufwerk macht und die Basis für die exzellente Laufruhe ist. Sie wird flankiert von der hohen Gleichlaufstabilität und Drehzahlkonstanz, die durch ein reibungsoptimierte Lager und einen Präzisionsmotor mit exakter Motorsteuerung ermöglicht werden. Der vielfältig einstellbarer Top-Tonarm, der mit einer Kardan-/Uni-Pivot-Lagerkombination agiert, sorgt dann für die Akkuratesse der Abtastung. Dank dieser Pluspunkte liefert der E.A.T. C-Note eine exzellente Performance. Mehr zu diesem ausgezeichneten Laufwerk erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Test.
Text: Volker Frech
Video und Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut
Technische Daten
Modell: | E.A.T. C-Dur Concrete |
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Produktkategorie: | Plattenspieler |
Preis: | 6.990 € (ohne Abtaster) |
Garantie/Gewährleistung: | 2 Jahre (3 Jahre bei Registrierung beim Hersteller) |
Ausführung: | Beton natur |
Vertrieb: | IAD, Korschenbroich Tel.: 02161 / 617830 www.iad-audio.de |
Abmessungen (HBT): | 159* x 496 x 396 mm *mit Tonarm |
Gewicht: | - Plattenspieler komplett: ca. 32 kg - Subteller: 0,51 kg - Teller: 4,62 kg |
Prinzip: | - Masselaufwerk - Riemenantrieb - Radialtonarm - manuelle Bedienung |
Geschwindigkeiten: | - 33⅓ UpM - 45 UpM |
Drehzahlabweichung: | - 33⅓ UpM: ± < 0,08 % (Herstellerangabe) - 45 UpM: ± < 0,09 % (Herstellerangabe) |
Gleichlaufschwankung: | - 33⅓ UpM: ± < 0,01 % (Herstellerangabe) - 45 UpM: ± < 0,01 % (Herstellerangabe) |
Signal-Rausch-Verhältnis: | -70 dB (Herstellerangabe) |
Tonarm: | E.A.T. C-Note (Radial-Tonarm, 10'', gerades, konisches Carbon-Rohr, Kardan-/Uni-Pivot-Lager-Kombination) |
Ausgang: | 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Lieferumfang: | - E.A.T. C-Dur Concrete - Teller - Filzmatte - Subteller - Riemen - Tonarm E.A.T. C-Note (10", Carbon-Rohr) - Gegengewicht (für Tonabnehmer von 5 g bis 9 g) - Gegengewicht-Einsatz zum optimalen Ausbalancieren schwererer Tonabnehmer von 8,5 bis 13 g - Antiskating-Schiebemechanismus (mit Gewicht und Gewinde zur Montage am Tonarm) sowie -Stützstange - Ersatz-Faden für das Antiskating-Gewicht - externes Steckernetzteil (Universal-Schaltnetzteil 15 V DC / 1,6 A) - Tonarm-Kabel mit separater Erdungsleitung (Connect it E 5P, halbsymmetrisch, 5-pol DIN/Cinch, 1,2 m) - Unterlegteller für Füße - Lagerfett (in aufgezogener Spritze) - 3 Inbus-Schlüssel für Tonarm-Justage - Einstell-/Überhangschablone - Single-Puck - Handschuhe - Reinigungstuch - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch) |
Optionales Zubehör: | - Staubschutzhaube - Stroboskop-Testplatte - Speed Light (quarzgesteuerte Lichtquelle) |
Pros und Contras: | + attraktiver Betonlook + minimalistisch-monochromes Clean Design + Unikat-Charakter aufgrund des Betongusses + ausgezeichnete Auflösungsfähigkeit mit großem Detailreichtum + exzellente Impulstreue und Dynamik + herrliche Ruhe und Transparenz + konsistente Wiedergabe mit analytisch-offenbarender Durchhörbarkeit + hervorragende Plastizität der Abbildung + hochgradige Dreidimensionalität der Darstellung + extrem steifes, resonanz- und schwingungsresistentes Beton-Chassis + superbe Laufruhe + reibungsminimierter Lauf dank spielfreiem Lager, Keramik-Kugellagerung + exakt agierender Tonarm dank präziser Kardan-/Uni-Pivot-Lagerkombination + Tonarm vielfältig einstellbar (Azimuth, Antiskating, Auflagekraft (VTF), Tonarmhöhe (VTA), Tonarm-Resonanzbedämpfung + hochpräzise Motorsteuerung + hohe Gleichlaufstabilität und Drehzahlkonstanz + Tonarm-Kabel mit separater Erdungsleitung + beleuchtete Bedientasten + höhenverstellbare und dämpfende Füße + reichhaltiges Zubehör - Teller klingelt - Durchmesser des Plattenstifts am unteren Rand des LP-Zentrierloch-Standards - keine Geschwindigkeitskorrektur/-feineinstellung |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | gut |
Getestet mit: | - Abtaster: Goldring Ethos - Phono-Vorverstärker: Lehmannaudio Decade - Verstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: Audio Physic Avantera - Signalkabel: Audioquest Black Beauty RCA - Netzkabel: Audioquest Monsoon |