Home » Tests » Nubert nuGo! One+ – Radio und Bluetooth nach Nubert Art
27. Oktober 2024von Dominik Schirach
Nubert legt bei seinem nuGo! One+ noch eine Schippe drauf. Ausgestattet mit neuen Funktionen und einem überarbeiteten Design, soll das mobile Bluetooth-Radio sein Publikum nun noch besser unterhalten.
Hier handelt es sich nicht einfach um einen weiteren Bluetooth-Lautsprecher oder Küchenradio. Der NuGo! ONE+ bringt die Werte, für die Nubert steht, in portabler Form und auf kleinsten Raum auf einen Nenner. Nun stehen die Ingenieure aus Schwäbisch Gmünd, wie eingangs schon erwähnt, vor einem echten Luxusproblem. Wie kann man ein so gelungenes Produkt wie den nuGo! One aus 2022 noch besser machen? Vieles wurde beibehalten, einiges wurde verbessert, ergänzt oder geändert. Von optischen und praktischen Neuerungen im Design und einigen Änderungen am Innenleben ist alles dabei. Sicherlich wurde auch das Feedback der Kundschaft mit in den Prozess einbezogen, da es sich beim Vorgänger um einen waschechten Neuzugang in der Produktfamilie handelte. An welchen Stellschrauben genau gedreht wurde und ob es sich beim nuGo One mit dem Plus als Zusatz um eine gelungenes Update handelt, finden wir im Folgenden heraus, wenn der Proband zum Praxistest antritt.
Verpackung und Zubehör
Geliefert wird der nuGo One+ wie von Nubert gewohnt: In stabiler Verpackung welche komplett aus Pappe gefertigt wurde und das Radio vor Stößen und Schäden schützt, bis es seinen Bestimmungsort erreicht hat. Die Antenne ist bereits vormontiert und sitzt dementsprechend gut. Das beiliegende Zubehör fällt übersichtlich aus. Zur Ladung des Akkus liegen ein USB-C Kabel und ein passender Netzadapter bei. Und dann hätten wir da noch die auffälligste Neuerung. Einen stabilen, mit Kunstleder bespannten Bügel. Dieser erfüllt zwei Funktionen. Zum einen kann das Bluetooth-Radio nun viel entspannter getragen werden. Zum anderen ermöglicht dieser eine alternative Aufstellmöglichkeit, bei der das Radio angewinkelt steht. Dies ermöglicht eine bessere Lesbarkeit des Displays und bietet ein anderes Soundbild. Wie genau das klingt und wie es sich in der Handhabung macht, schauen wir uns später beim Klangtest dann ganz genau an. Optisch gefällt es mir auf jeden Fall schonmal sehr gut.
Design und Anschlüsse
Wo wir gerade bei der Optik sind: Der Vorgänger war ja schon ein echtes Schmuckstück. Beim Nubert nuGo One+ wurden die grauen Akzente reduziert und das Gerät erstrahlt nun komplett in edlem schwarz. Sowohl die Stoffbespannung als auch der Drehregler sind nun nicht mehr grau, sondern schwarz gehalten. Das gibt dem Ganzen einen sehr modernen Eindruck. Unverändert ist die hohe Wertigkeit. Das Radio präsentiert sich sehr stabilen und hochwertig. Die Anschlüsse sind wie gewohnt an der Rückseite. Einmal USB-C zum Aufladen und ein Aux-Input in Form einer 3,5-Milimeter-Klinke. Damit unterwegs kein Spritzwasser oder Schmutz in die Anschlüsse kommt, können diese mit einer passgenauen Gummiabdeckung geschützt werden. Neben den Anschlüssen findet sich noch die Teleskop-Antenne für den Radio-Empfang. Zusätzlich zu Analogeingang und Radio, besitzt der Testkandidat auch eine Wireless-Schnittstelle und dient so auch als ernst zu nehmender Bluetooth-Lautsprecher.
Steuerung
Bevor wir uns den Testkandidaten genau anhören ein paar Worte über die Steuerung. Zum Ein- und Ausschalten, sowie zum Zurückspringen, dient der Knopf links neben dem Display. Die restliche Steuerung erfolgt ausschließlich über den großen Drehregler rechts neben der Anzeige. Durch Drücken erfüllt er außerdem zusätzliche Funktionen. Je nachdem ob er einmal, zweimal schnell hintereinander oder länger gedrückt wird, lösen wir unterschiedliche Aktionen aus. Besipieslweise das Speichern der Favoriten in der Radio-Funktion. Durch doppeltes drücken kommt man in die Favoriten-Auswahl und bestätigt dort den gewünschten Platz. Jetzt gelangt man durch einfaches Drücken ins Sendermenü. Dort wird durch Scrollen der gewünschte Sender markiert und dann wiederum durch längeres Drücken als Favorit auf dem zuvor gewählten Platz abgelegt. Das klingt im ersten Moment etwas umständlich. Sobald man die Reihenfolge kennt, geht aber alles schnell von der Hand. Durch längeres Drücken gelangt man letztlich immer zurück ins Hauptmenü.
Bluetooth und Chassis
In unserem Fall scrollen wir zu Bluetooth. Sofern wir den Punkt zum ersten mal ansteuern, geht das Nubert nuGo! One+ automatisch in den Paring-Modus und kann von Smartphone und Co gefunden werden. Um den Modus jederzeit wieder zu aktivieren und ein anderes Gerät zu koppeln, muss nur der Regler zweimal gedrückt werden. Neben den lizenzfreien AAC- und SBC-Codecs stehen auch die höher aufgelösten Codierungen aptX und aptX HD zur Verfügung. Sofern das sendende Gerät diesen Codec auch unterstützt ist eine Übertragung nahezu in CD-Qualität möglich. Um am Ende auch all das hörbar zu machen schwingen im Inneren des Kompakten Klangerzeugers zwei Breitband-Treiber mit je sechsundsechzig Millimeter Durchmesser. Unterstützt werden sie von einer Passivmembran, was vor allem den tiefen Frequenzen zugutekommt. Ich wähle beim Streaming-Anbieter meines Vertrauens das neue Album von Coldplay an und bin gespannt ob die Akustik mit dem bisher sehr guten Eindruck mithalten kann.
Nubert NuGo! One+ – Popmusik vom Feinsten
Die erste Single „feelslikeimfallinginlove“ zeigt schon sehr gut, wo die Stärken des Bluetooth-Radios liegen. Ein angenehm warmer, trockener Bass bildet das Fundament. Die Kick erklingt musikalisch und auch die wabernden Bass-Synths ab dem Pre-Chorus sind gut zu hören. Die sanften Gitarren und Keys in den Mitten finden ihren Platz trotz Chris Martins unverkennbarer Stimme, die naturgemäß viel Raum für sich beansprucht. Sogar im Mix kaum mehr wahrnehmbare Elemente wie die Akustikgitarre ab dem zweiten Chorus werden von den Breitbandtreibern abgebildet. Da die Chassis frontal ausgerichtet sind und baubedingt nah beieinander wird kein großes Stereo-Bild erzeugt. Trotzdem ist das Klangbild angenehm differenziert und musikalisch. Von runden Tiefen bis in die Höhen geht kein Detail verloren. Tendenziell würde ich mir etwas mehr Luft am oberen Ende der Klangskala wünschen. Nubert hat diesen Wunsch offensichtlich vorausgesehen und diesmal eine Klangregelung mit auf den Weg gegeben.
Soundanpassung
Im Menü findet sich ein Punkt namens Wiedergabeeinstellungen, hinter dem sich ein paar Möglichkeiten zur Klanganpassung finden. Auf den Loudness Modus wurde diesmal verzichtet. Stattdessen hat Nubert dem nuGo! ONE+ einen zweibändigen Equalizer mit an Bord gegeben. Dieser ermöglicht eine Erhöhung und Absenkung der Höhen und Tiefen von jeweils acht Dezibel. Ausgehend von der Standardeinstellung je vier Punkte in den Plus- oder Minusbereich. Die Änderungen pro Stufe sind dabei angenehm subtil. Um einen echten Unterschied wahrzunehmen muss man schon ein paar Stufen gehen. Das macht eine echte Feinabstimmung möglich. Die Anpassungen klingen sehr natürlich und musikalisch. Persönlich gefällt mir der Sound mit drei Dezibel angehobenen Höhen und leicht angehobenen Tiefen noch etwas besser als der Default-Sound. Diesen würde ich eher als etwas unauffällig beschreiben. Was aber auch Sinn ergibt, da viele das Radio auch gern zur Hintergrundbeschallung nutzen möchten und out of the box den passenden Klang haben.
Alternative Aufstellung
Nun will ich natürlich wissen, wie das gute Stück klingt, wenn ich es auf den Bügel stelle. Dazu wird dieser vor die Vorderseite geklappt und das Nubert nuGo! One+ in eine angewinkelte Position gebracht. Zum einen zeigt das Display nun nach vorne und nicht mehr nach oben. Dem gut lesbaren, schönen IPS-Panel kommt das auf jeden Fall zu Gute und Informationen wie der aktuelle Titel im Radio und Lautstärke, lassen sich so auf jeden Fall besser ablesen. Da die Abstrahlung der Chassis nun nach unten in Richtung Stellfläche gerichtet ist, verändert sich der Klang auch entsprechend. Den Gesetzen der Physik folgend wird der Sound etwas indirekter und luftiger, da er durch die Reflexion früh gestreut wird. Ich muss sagen für Hintergrundmusik und Easy Listening ist das eine ziemlich feine Sache. Will man das Radio also eher nebenher laufen lassen, sollte man das auf jeden Fall mal ausprobieren.
Radio mal drei
Wie es sich für ein modernes Radio gehört, ist natürlich auch ein Triple Tuner eingebaut der den Empfang klassischer Kurzwellen, sowie digitaler Signale ermöglicht. Also UKW, DAB(+) und das international genutzte FM HD werden empfangen. Der nuGo! One+ ist also auch auf Reisen ein guter Begleiter. Aber erstmal bleiben wir noch im Lande und schauen was die lokale Auswahl so zu bieten hat. Ein Sendersuchlauf bringt innerhalb von Sekunden alle verfügbaren Digital-Sender in die Auswahlliste. Bis zu sechs können als Favorit gespeichert werden. Der Redaktionsfavorit Radio Bob spielt rund um die Uhr Rockmusik aller (Sub)Genres und momentan schallen Sabaton aus den Lautsprechern. Heavy Metal verlangt ja tendenziell eher nach großen Boxen, aber unser Proband nimmt die Herausforderung an und meistert sie mit Bravour. Auch auf maximaler Lautstärke gibt er sich keine Blöße und sorgt für stabilen, ausgeglichen Sound wie man ihn von Nubert kennt.
Ein treuer Begleiter
Gegen Ende unseres Testlaufs schauen wir mal, was der Teskandidat noch so zu bieten hat. Wer den Tag gern mit etwas Beschallung beendet und beginnt wird sich über Sleep Timer und Weckfunktion freuen. Letzterer kann leider nur mit eingebauten Wecktönen oder Radio aufwarten, hat aber eine durchdachte Besonderheit. Die Lautstärke des Weckers kann eigens eingestellt werden. Wer also Abends zu leiseren Klängen einschlummert muss nicht befürchten das Radio am nächsten morgen nicht zu hören. Wie der Vorgänger kann auch der nuGo! One+ als Radio-Tuner an einem Receiver genutzt werden. Die Optionen dafür finden sich in den Wiedergabeeinstellungen. Dort lässt sich der Aux-Eingang als Toslink-Ausgang umschalten und die interne Wiedergabe deaktivieren. Wer das Radio lieber unterwegs nutzt, kommt auf jeden Fall weit. Mit 1,6 Kilogramm ist es ausgesprochen gut tragbar, der Akku hält bis zu 24 Stunden und ist in zweieinhalb Stunden ist er wieder voll aufgeladen.
Fazit
Das neue Nubert nuGo! One+ wurde mit dezenten Anpassungen des Designs und der Ergänzung um praktische Funktionen nun noch besser gemacht. Der Sound des kompakten Radios ist auf Top-Niveau und muss sich auch vor größeren Konkurrenten nicht verstecken. Dank der tollen Pegelfestigkeit, bleibt er außerdem auch bei hohen Lautstärken vollkommen klar und ausgewogen. Der ausgezeichnete Radioempfang und die lange Akkulaufzeit sorgen für viele Stunden Musik, überall dort wo man Nuberts Mobilen Lautsprecher nutzen möchte. Egal ob Strand, Gartenlaube oder im Büro, der nuGo! One+ macht überall eine ausgezeichnete Figur.
Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
90 of 90
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89 of 90
Technische Daten
Modell: | Nubert nuGo! One+ |
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Produktkategorie: | Mobiles Radio/ Bluetooth-Lautsprecher |
Preis: | 299 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | Nubert, Schwäbisch Gmünd 07171 87120 www.nubert.de |
Abmessungen (H x B x T): | 141 x 250 x 76 mm (ohne Bügel) |
Gewicht: | 1,6 kg |
Bestückung: | 2 x 66 mm Breitbänder 1 x Passivmembran |
Dauer-/ Impulsleistung: | 2 x 20 Watt/ 2 x 36 Watt (Herstellerangabe) |
Frequenzbereich: | 55 Hz– 22 kHz (Herstellerangabe) |
Akkulaufzeit: | bis 24 Stunden |
Anschlüsse | - Bluetooth (aptX/HD, SBC, AAC) - Antenne (UKW/DAB+/ FM HD) 1 x 3,5-mm/optisch-Kombibuchse 1 x USB-C (nur Laden) |
Lieferumfang: | 1 x nuGo! One 1 x USB-C-Kabel 1 x Netzteil 1 x Anleitung |
Pro & Contra: | + toller Sound + praktischer Tragegriff + musikalischer Equalizer + Triple-Tuner für internationale Nutzung + lange Akkulaufzeit + schnell aufgeladen + stabil und spritzwassergeschützt + an Anlage als Tuner nutzbar - keine App-Steuerung |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |