Home » Tests » Epson EF-22 – Smarter Laser-Projektor für Streaming auf 150 Zoll
26. November 2024von Philipp Schneckenburger
ChefredakteurEpsons kompakter EF-22 überzeugt mit smarter Vollausstattung, leuchtenden Farben und vollem Sound. Damit will der Laser-Projektor sowohl bei der Filmwiedergabe, als auch im Office glänzen können.
Kinofilme verlangen oft nach einer gewissen Größe. Nur mit einem angemessen großen Bild kommen Effekte und Details richtig zur Geltung und auch Bildschirmevents in größerer Runde werden erst mit einem entsprechend mächtigen Bild zu echten Erlebnissen. Hier haben Projektoren nach wie vor einen Vorteil gegenüber großen Fernsehern. Einerseits bei der erreichbaren Bilddiagonale und natürlich auch beim Platzbedarf der Geräte selbst. Mit dem EF-22 schickt Epson nun einen Projektor ins Rennen um die Cineasten-Gunst, der neben seiner monumentalen Darstellung auch mit seiner umkomplizierten Art der Nutzung überzeugen soll. Eine kompakte Allround-Lösung für Filme, Fernsehen, Games und Office-Anwendungen soll der EF-22 sein. Anders als beim ansonsten baugleichen Schwestermodell namens EF-21, bietet unser Testkandidat, dank integriertem Ständer, sogar noch mehr Flexibilität bei der Aufstellung. Erhältlich ist der EF-22 dabei entweder in einer schwarzen Ausführung mit Kennzeichnung EF-22B, oder mit einem Metallic Blue Finish als EF-22N.
Überschaubar dimensioniert
Mit einer Breite von 24, sowie Höhe und Tiefe von weniger als 20 Zentimetern, gibt sich der EF-22 erfreulich klein. Dabei trägt der integrierte Ständer des Projektors knapp die Hälfte seiner Höhe bei, so dass der Epson optisch sogar noch ein wenig schlanker wirkt, als die Abmessungen versprechen. Grundfläche ist hier ein runder Fuß, auf dem sich der EF-22 um 360 Grad drehen lässt. Über die Gelenke an der Aufhängung des eigentlichen Gerätes, lässt sich dann die Neigung frei einstellen. Mit seinem metallenen Standfuß findet der Projektor eine stabile Basis, um auf Tischen oder Regalen aufgestellt zu werden. Dank des Gewindes an der Unterseite des Fußes, kann er aber auch problemlos auf Stativen oder an Deckenhalterungen montiert werden. Dank Bildanpassung lässt er sich also in normaler Ausrichtung, über Kopf, vor der Projektionsfläche oder auch hinter einer Leinwand aufstellen. Dank stylischem Design muss er aber den direkten Blickkontakt keineswegs fürchten.
Stilvoll
Mit seinen sachte gerundeten Kanten und glatten Oberflächen, macht der kompakte Epson einen eleganten Eindruck. Auch das Finish unseres blauen Testmodells besitzt modernen Stil, wobei der Farbton je nach Lichteinfall etwas zwischen blau und grün erscheinen kann. Sowohl der Drehteller des Fußes, wie auch die Gelenke für die Neigung bieten ordentliche Wiederstände und sorgen für eine angemessen wertige Anmutung. Auch die Stoffverkleidung auf der Rückseite des Projektors, mit der die verbauten Lautsprecher verhüllt werden, sieht nett aus und fühlt sich ebenfalls gut an. Für den Büroeinsatz scheint der EF-22 damit beinahe schon ein wenig overdressed. Im Wohnzimmer macht sich der nett anzuschauende Projektor auf jeden Fall wunderbar. Auch das recht große, wenn auch flache Netzteil, das zwischen dem Epson und dem eigentlichen Stromkabel sitzt, ändert daran nur wenig. Anders als Quellen oder andere Geräte, die rückseitig mit dem Projektor verbunden werden, wird die Stromzufuhr praktischerweise am Fuß angeschlossen.
Schauen und Hören
Bild- und Toninhalte lassen sich am bequemsten über den HDMI-Input des EF-22 übertragen. Dank Unterstützung für ARC kann hier außerdem der Ton an Soundbars oder Surround-Sets weitergereicht werden. Alternativ lässt sich dafür aber auch der Klinkenausgang mit 3,5-Millimeter-Buchse nutzen. Mit Hilfe eines USB-A-Ports lassen sich außerdem Speichermedien wie USB-Sticks oder externe Festplatten auslesen. Der ebenfalls vorhandene Mini-USB-Anschluss ist hingegen nur für Service-Zwecke gedacht. Noch viel eleganter und praktischer lässt sich der EF-22 aber ganz ohne Kabel nutzen. Mit WLAN und dem integrierten Google TV Betriebssystem, hat der kleine Projektor schon alles an Bord, was man zum Streamen von Film, Fernsehen oder Musik benötigt. Dank der ebenfalls vorhandenen Bluetooth-Schnittstelle, lässt er sich außerdem als Wiedergabegerät für Songs vom Smartphone nutzen. Noch viel interessanter ist dabei aber die Möglichkeit, den Filmton über Bluetooth-Lautsprecher oder -kopfhörer ausgeben zu lassen, was hier lippensynchron funktioniert.
Epson EF-22 – Filmspaß rundum mit Plug-and-Play
Mit der Implementation von Google TV trifft Epson, meiner Meinung nach, genau die richtige Entscheidung. Prinzipiell eine Android-Version für Fernseher, bietet das Betriebssystem die größte Vielfalt an nutzbaren Apps und Streamingdiensten. Generell kann man also davon ausgehen, dass ein Online-Service, für den man ein Abo besitzt, auch eine passende App bietet, die mit dem Projektor genutzt werden kann. Apps vieler großer Anbieter wie YouTube, Netflix, Disney+ und Prime Video, sowie bekannte Mediatheken, sind dabei bereits vorinstalliert. Die etwa neun Gigabyte effektiv nutzbarer Speicher reichen dann für die Installation von zahlreichen zusätzlichen Apps locker aus. Darüber hinaus bietet der EF-22 mit seinem Betriebssystem dann Unterstützung für Chromecast und auch der Google Assistant kann hier genutzt werden, um Apps oder Inhalte per Spracheingabe zu finden. Voraussetzung für die Nutzung aller Smartfunktionen des Projektors ist damit ein Google Account, den jeder Android-Nutzer schon besitzt.
Es werde Licht
Herzstück des EF-22 ist dann seine Laserlichtquelle, die mit Hilfe eines RGB-LCDs Bilder projiziert. Mit den angegebenen 1.000 Lumen liegt er auf einem guten Helligkeitsniveau für ein Gerät seiner Klasse. Auch in Sachen Langlebigkeit ist der Laser gut aufgestellt und bietet 20.000 Stunden Lebensdauer. Bei täglicher Nutzung von vier Stunden, wären das deutlich mehr als dreizehn Jahre. Bilder können vom EF-22 dann in einer Größe von 30 bis hin zu immensen 150 Zoll dargestellt werden, wobei ein Abstand zwischen Projektionsfläche und Gerät von 133 Zentimetern ausreicht, um ein Bild mit 60 Zoll Diagonale zu erstellen. Dabei bietet der Epson eine Auflösung von 1080p, oder anders gesagt, Full HD. 4K-Inhalte stellt der Projektor also nicht mit voller Pixelzahl dar. Dafür unterstützt er HDR10 für erweiterten Farbkontrast. Für eine besonders einfache Aufstellung und Nutzung, sorgen dann die automatische Trapezkorrektur und der motorisierte Autofokus.
Verbunden und ausgerichtet
Die Ersteinrichtung erfolgt in mehreren Einzelschritten und kann entweder direkt mit dem Projektor, oder per Google Home App erfolgen. Dabei wird zunächst die praktische Bluetooth-Fernbedienung gekoppelt, die eine Bedienung ohne Blickkontakt zum EF-22 erlaubt. Dann folgt die Einstellung von Sprache und Standort, bevor es an die WLAN-Verbindung, Datenschutzeinstellungen und das aktivieren verschiedener Google-Funktionen geht. Ein paar Minuten ist man hier also zunächst zu Gange. Um die Einstellung des Bildes muss man sich hingegen nicht kümmern. Mit seinen Sensoren in der Front erkennt der Projektor selbstständig die Bildqualität und passt die Größe, den Fokus und die Trapezausrichtung automatisch an. Auch wenn man den Projektor bewegt, richtet er sich anschließend neu aus. Das funktioniert so weit gut, wenn man einige Dinge beachtet. Der EF-22 sollte natürlich möglichst gerade und zentral vor der Projektionsfläche stehen. Außerdem ist es besser, wenn er etwa auf Höhe der unteren Bildschirmkante positioniert wird.
Streaming Total
Kleines Manko dieser Autokeystone-Funktion ist die Tatsache, der der Laser auch nicht für das eigentliche Bild genutzte Bereiche ganz leicht ausleuchtet, so dass man gelegentlich einen leichten Rahmen an den Seiten erkennen kann. Das fällt allerdings nur in wirklich abgedunkelten Räumen und bei bestimmten Inhalten auf. Generell bietet die automatische Anpassung enormen Komfort und bei Bedarf gelangt man mit einem Druck auf die Projektortaste der Fernbedienung in das Einstellungsmenü, wo man manuelle Anpassungen vornehmen kann. Auch das geht, dank passender Grafiken, die dafür eingeblendet werden, angenehm einfach. Ist die Einrichtung dann abgeschlossen, beginnt die Reise im Google TV Home Menü. Hier werden Film- und Serienempfehlungen zusammengefasst, und auch alle installierten Apps lassen sich von hier aufrufen. YouTube, Netflix und Prime Video besitzen dafür sogar spezielle Tasten auf der Fernbedienung. Wichtig sind außerdem die Epson Update App und der Play Store, in dem man weitere Apps herunterladen kann.
Modus operandi
Die Reihenfolge der Apps lässt sich mit dem passenden Button nach belieben ändern. Für andere Einstellungen, reicht ein Druck auf die Zahnradtaste. Hier sind vor allem die Bild- und Tonmenüs interessant, um die verwendeten Modi auszuwählen. Neben Dynamisch, Lebendig, Natürlich und Kino, kann das Bild auch manuell verändert werden. Der Lebendig-Modus ist meiner Meinung nach aber die ideale Einstellung. Hier bekommt man leuchtende Farben und reines Weiß geboten. Für den Sound darf man sich zwischen den Modi Standard, Gesang, Musik und Film entscheiden. Hier gibt, zumindest für Filme und Serien, eine klare Empfehlung für den Kino-Modus, der eine gute Balance zwischen Dialogen und Effekten bietet und gleichzeitig genügend Power hat. Den Anfang macht aber ein wenig Sport. Dafür wird zunächst die Wow App installiert, was nur wenige Sekunden dauert. Nach dem einloggen folgt ein Blick ins laufende Programm, wo die Golf DP World Tour wartet.
Sportlich
Mit charakteristischem „Klonk“ trifft ein Driver den Ball, der anschließend das Fairway herunter jagt. Dabei liefert der EF-22 vollkommen flüssige Bilder, ohne Zerreißen oder Artefakte. Ein kurzes „Tock“ und der weiße Punkt landet auf dem, durch die leichte Bewölkung etwas fahlen Rasen, auf dem sich hier und da auch ein paar braune Stellen erkennen lassen. Das in der Sonne sitzende Publikum sowie einige Werbetafeln, treten dann deutlich farbenfroher in Erscheinung. Auch beim Formel 2 Rennen in Baku leuchten die Autos zunächst in der Sonne, bevor sie flott und flüssig in den Schatten der umgebenden Häuser eintauchen. Auch der schnelle Farbwechsel bereitet dem Epson keine Probleme und die Dynamik zwischen hellen und dunklen Bereichen der Strecke kann sich sehen lassen. Währenddessen lässt sich auch der Kommentar gut verstehen, während im Hintergrund die Motorengeräusche der Autos vorbeisausen, oder das Knattern der Schlagschrauber in der Box zu hören ist.
Sicherheit geht vor
Wer während dem laufenden Sportereignis kurz Snacks oder Getränke holt, muss beim Epson außerdem keine Angst haben, bei der Rückkehr vom Laser geblendet zu werden. Sobald der Projektor Personen vor seiner Linse erkennt, schaltet er in den Augenschutz-Modus und verringert die Helligkeit dramatisch. Gerade im Büroeinsatz, bei dem mehrere Leute zur Gruppe sprechen, ist dies natürlich äußerst praktisch. Mittlerweile geht es mit dem EF-22 durch verschiedene Mediatheken. Die Bedienung per Fernbedienung ist gut gelungen und schnell verinnerlicht. Gelegentlich gönnt sich der Projektor aber ein paar Bedenksekunden, bevor er auf Eingaben reagiert. Bei YouTube Videos oder Dokumentationen punktet der EF-22 dann erneut mit klarem, detaillierten Bild und leuchtenden Farben. Dazu überzeugt die gute Helligkeit, mit der er sich auch gegen einfallendes Restlicht durchsetzen kann. Sprecher oder Hosts sind mit dem integrierten Lautsprecher dann außerdem stets gut verständlich und auch bei höheren Lautstärken bleibt der Sound überraschend klar.
Knalliger Comicstil
Mit der Distanz, die der EF-22 in unserem Testraum von der Wand entfernt steht, generiert er ein Bild mit etwa 85 Zoll Bilddiagonale. Wie bei jedem Projektor gilt dabei natürlich, dass die Helligkeit mit steigender Entfernung zur Projektionsfläche abnimmt. In unserem Fall, in einem nicht vollständig abgedunkelten Raum, sorgt er aber für ein ansprechend helles, klares und farbdynamisches Bild. Als per Netflix „Spider-Man: Into the Spider-Verse“ ausgewählt wird, präsentiert er Epson den Animationsfilm mit kräftigen, kontrastreichen Farben. Die stilisierten Punkte und Linien der Hintergründe, die einem Comic ähneln sollen, bleiben dabei stets gut erkennbar. Dazu liefert der Projektor auch auf Miles‘ dunklem Anzug noch schöne Details wie das Muster des Stoffes. Auch beim Sprühen der Graffiti bildet der EF-22 feine Farbspritzer und sanft ausgefranste Linien akkurat ab. Die Schattierungen auf dem herbstlich gefärbten Blättern der Bäume während der schwingenden Verfolgungsjagd, bereiten ihm ebenfalls keine Probleme.
Zwischen Laut und Leise
Erneut kann der Projektor dabei auch mit seinem wirklich anständigen Sound überzeugen. Die Zeilen der Originalsprecher sind stets verständlich und Effekte kommen mit ordentlicher Dynamik in den Raum gefahren. Für wirklich kernige Einsätze wie Crashs und Explosionen fehlt zwar klar der Körper großer Lautsprecher, doch auf Niveau eines Flachbildfernsehers spielt der Projektor allemal. Und sollte man noch mehr wollen, bietet er ja genügend Erweiterungsmöglichkeiten. Bei „The Fate of the Furious“ gibt es so ein paar grollende Motoren, wuchtige Faustschläge und ratternde Feuerwaffen zu hören, so dass auch der eh recht leise arbeitende Lüfter letztlich überhaupt kein Problem darstellt. Während in den Szenen auf Kuba erneut die Farben überzeugen, sorgt der EF-22 beim nächtlichen Einsatz der Crew in Berlin für guten Kontrast. Das Schwarz ist dunkel während viele Details erkennbar bleiben. Beim alltäglichem Fernsehen, Sportevents oder Filmabenden, macht der kleine Epson also eine tolle Figur.
Fazit
Der Epson EF-22 ist eine All-in-one Unterhaltungsmaschine. Der kompakte Laser-Projektor liefert tolle Farben und gute Helligkeit, bei Bildern bis 150 Zoll Diagonale. Mit der automatischen Bildanpassung reichen Aufstellen und Einschalten dabei für die korrekte Ausrichtung. Dank integriertem Google TV bietet der smarte Entertainer dann eine fast endlose Auswahl an Streaming-Apps und Mediatheken, die man auf Wunsch sogar per Sprachbefehl durchsuchen kann. Bei der Wiedergabe überzeugt er sowohl mit seinen packenden Bildern, wie auch mit seinem vollen, klaren Sound. Per Bluetooth, ARC oder Analogausgang können außerdem problemlos zusätzliche Lautsprecher angeschlossen werden. Mit seiner Vielseitigkeit, seinem Komfort und seiner tollen Leistungen bei Bild und Ton, ist der Epson EF-22 eine echte Empfehlung für Streamingfans.
Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut
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Technische Daten
Modell: | Epson EF-22 |
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Produktkategorie: | Projektor |
Preis: | 1.099 Euro |
Garantie/ Gewährleistung: | 5 Jahre, oder 12.000 Stunden |
Ausführungen: | - Metallic Blue - Schwarz |
Vertrieb: | Epson Deutschland, Düsseldorf 0211 542290 www.epson.de |
Abmessungen (H x B x T): | 193 x 236 x 191 mm |
Gewicht: | 3 Kg |
Technik: | 3-LCD-RGB, Laser |
Helligkeit: | 1.000 Lumen (Herstellerangabe) |
Lebensdauer Lichtquelle: | 20.000 Stunden (Herstellerangabe) |
Bildauflösung: | Full HD (1920 x 1080 Pixel), 16:9 |
Projektionsfläche: | 30 – 150 Zoll (60 Zoll aus 1,33 Meter) |
OS: | Google TV |
Eingänge | 1 x HDMI ARC 1 x USB-A 1 x 3,5 mm Klinkenausgang - WLAN - Bluetooth (SBC) |
Ton: | Stereo, 5 Watt |
Lieferumfang: | 1 x EF-22 1 x Fernbedienung (inkl. Batterien) 1 x Netzteil 2 x Stromkabel (EU/ UK) 1 x Anleitung |
Pro & Contra: | + gute Soundqualität + integriertes Google TV + einfache Bedienung + kräftige Farben + flexibel aufstell- und montierbar + gute Helligkeit + automatische Bildanpassung - teils leichter Rand um Bild beleuchtet |
Benotung: | |
Bildqualität (50%): | 89/90 |
Praxis (25%): | 89/90 |
Ausstattung (25%): | 89/90 |
Gesamtnote: | 89/90 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | gut |