Home » Tests » Severin Sevento – Rauchfreier Raclette-Genuss
12. November 2024von Philipp Schneckenburger
ChefredakteurDer Severin Sevento Raclette-Grill will geselliges Essen noch ein wenig besser machen. Dabei sorgen ein integrierter Rauchabzug, ordentlich Leistung und eine einfache Reinigung für genüssliche und entspannte Abende.
Gerade gegen Ende des Jahres, wenn die Tage dunkler und die Stimmungen geselliger werden, steht gemeinsames Essen mit Freunden und Familie wieder bei vielen Leuten besonders im Fokus. Vor allem an den Feiertagen zum Jahreswechsel darf ein Abend am Raclette-Grill nicht fehlen, bei dem man sich gemeinsam die zahlreichen Köstlichkeiten reicht, brät, grillt, redet und lacht. Doch es hat Gründe, dass solche Zusammenkünfte insgesamt eher rar gesät sind, denn nach dem Schlemmen folgt oft der Frust. Bratdünste und Gerüche schweben noch lange im Esszimmer und in der Küche ist man mit dem aufwändigen Reinigen zahlreicher kleiner Einzelteile befasst. Diese zwei großen Probleme möchte Severin mit dem Sevento Raclette-Grill lösen und sowohl den gemütlichen Teil des Abends, wie auch die anschließenden Arbeiten, mit praktischen Ideen noch besser machen. Wir schneiden also schon einmal das Gemüse klein und stellen den Käse bereit, um Leckeres aus Pfännchen und Grillplatte zu genießen.
Vorm Schlemmen
Der Sevento erscheint geschützt von passgenauen Kartonteilen bei seinem Benutzer. Pfännchen und Schieber sind dann, etwas unzeitgemäß, in zahlreichen kleinen Plastiktüten verpackt. Viel Montagearbeit muss man vor der Aufstellung nicht leisten. Nach dem Abnehmen der Grillplatte werden die Abdeckungen der Luftauslässe aufgesetzt und die Filterkartusche in der Mitte platziert. Danach wir die Grillplatte wieder aufgelegt und die Lufteinlassbdeckung auf den Filter gestellt. Vor der Erstbenutzung sollte man allerdings alle Teile die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, also Grillplatte, Pfännchen und Schieber, zunächst einmal kurz abspülen und abtrocknen. Fertig vorbereitet macht der Sevento dann einen sehr guten Eindruck. Das Gerät ist solide verarbeitet und designtechnisch gibt es sich angemessen modern und elegant. Mit fast fünf Kilogramm ist er kein echtes Leichtgewicht, doch so ist ein sicherer Stand garantiert. Modelle mit heißem Stein bringen außerdem deutlich mehr auf die Waage und der Sevento lässt sich im allgemeinen gut bewegen.
Form mit Funktion
Aufgebaut ist der Sevento mit einem quadratischen Grundriss. Jede Seitenkante misst hier gute 38 Zentimeter und bietet Platz für jeweils zwei der insgesamt acht beiliegenden Pfännchen. Je nach Art des verwendeten Tisches und der Sitzposition der Gäste, kann die Form des Grills natürlich besonders praktisch, oder eher hinderlich sein. Das trifft aber letztlich auch auf längliche Modelle zu und die Form folgt beim Sevento außerdem seiner Funktion. Auch die Höhe von Severins Raclette-Grill ist vergleichsweise groß. Etwas mehr als 16 Zentimeter über der Tischfläche liegt die Oberkante nach dem Aufstellen. Der Bau in die Höhe sorgt hier allerdings klar für mehr Platz auf dem Esstisch, denn der Sevento ist in drei Ebenen geteilt. Ganz oben befindet sich die Grillplatte, darunter sind die Stationen für die Pfännchen. Darunter wiederum befindet sich eine Parkebene, auf der man Pfännchen, die gerade nicht im Gebrauch sind, zwischenlagern kann.
Innere Größe
Die Grundfläche der viereckigen Pfännchen erscheint, im Vergleich mit anderen Raclette-Grills, zunächst etwas klein. Gerade in Anbetracht des soliden Eindrucks des Sevento selbst, könnten der Griff gerne noch ein wenig stabiler wirken. Letztendlich sitzt hier alles anständig fest, doch das Metall empfindet man stellenweise schlicht als etwas dünn. Auch die Schieber aus Kunststoff besitzen nicht ganz den Charme und die Haptik kleiner Holzspatel. Der guten Nutzbarkeit schadet das allerdings nicht und sie lassen sich in der Praxis hervorragend für Pfanne und Grillplatte verwenden. Während die Grundfläche der Pfännchen zunächst etwas reduziert erscheinen mag, stellen sie sich dann aber als erfreulich tief heraus. Gerade wer gerne mal ein Spiegelei, oder auch süße Teigspeisen zubereiten möchte, muss hier keine Angst vor Verschütten oder Überlaufen haben. Und auch wer einfach gerne viele Zutaten zusammen überbacken möchte, hat hier viel Raum für jede erdenkliche Kombination und ordentlich Käse.
Endlich rauchfrei
Grillplatte und Pfännchen kennt und erwartet man von einem Raclette-Grill natürlich. Kommen wir also zu dem, was den Sovento wirklich besonders macht. Genau in der Mitte der Grillplatte sitzt hier ein Kreisrunder Filter, unter dem wiederum ein Lüfter in der Bodenplatte des Grills sitzt. Dieser saugt die Luft von oben an, zieht sie durch den Filter hindurch und gibt sie an den vier Ecken des Gerätes wieder nach oben in aus. Durch dieses Prinzip ergibt sich auch die quadratische Form des Grills. So sind alle Ecken der Platte in gleicher Nähe zum Filter und Dämpfe, Dünste und Rauch des Grillguts werden horizontal zum Lüfter in der Mitte gezogen. Dafür bietet Severin zwei unterschiedliche Stufen an. Die niedrigere ist für den Einsatz beim Warmhalten von Grillgut geeignet und lässt sich auch gut für Gemüse nutzen und die höchste Stufe ist die richtige für das Braten von Fleisch.
Severin Sevento – Frische Luft dank Filtereinsatz
Der Filter funktioniert dann in drei Stufen. Das Gehäuse selbst verhindert zunächst das Eindringen von größeren Teilen, falls zufällig doch mal ein Stückchen durch den etwa einen Zentimeter breiten Lufteinlass gelangen sollte. Dann folgt ein engmaschiger Gewebefilter aus Edelstahl, der die Vorarbeit für den schwammähnlichen Filter aus Aktivkohle leistet. Alle Bestandteile des Filters lassen sich mit der Hand reinigen, doch sollte nach einiger Benutzung der Aktivkohlefilter steif werden, oder besonders ölig sein, ist es an der Zeit ihn vollständig auszutauschen. Im Lieferumfang des Sevento sind darum bereits zwei Gewebefilter und vier Aktivkohlefilter enthalten. Das Zubehörsortiment von Severin bietet danach zu jeder Zeit Ersatz für Filterelemente, sowie Pfännchen und Spatel. Lüfterstärke und Temperatur des Grills werden dann, ebenso wie das Aus- und Einschalten, mit Hilfe eines Touchdisplays kontrolliert, das an einer der Ecken des Gerätes im Rahmen verbaut ist.
Volle Leistung zum Garen und Grillen
Zunächst muss der Sevento aber natürlich an einer Steckdose angeschlossen werden. Das geschieht über ein fest verbundenes Stromkabel mit brauchbarer Länge. Kaum ist das Kabel verbunden, ertönt ein kurzer Piepton und der Raclette-Grill beginnt mit dem Vorheizen. In dieser Phase ruft der Severin dann auch seine maximale Leistung von beachtlichen 1900 Watt auf. Angezeigt wird der Vorgang mit einem blinkenden Kreis auf dem Display. Ist nach etwa sechseinhalb Minuten die gewünschte, höchste Temperatur erreicht, erklingt erneut ein kurzes Piepen und der Kreis auf dem Display beginnt dauerhaft zu leuchten. Sowohl die eingestellte Temperatur, wie auch die Lüfterstärke, werden auf der Anzeige stattdessen mit einzelnen Strichen dargestellt. Auf der niedrigsten Stufe, die für das Warmhalten gedacht ist, werden 80 Grad geboten, die zweite Garstufe heizt auf 160 Grad und mit voller Leistung lässt sich bei 230 Grad grillen.
In gemütlicher Runde
Das eigentliche Einstellen der Stufen geschieht mit einem Druck auf das Thermometer-, oder Lüfter-Symbol. Danach lässt sich mit der letzten Taste durch die verschiedenen Stufen schalten. Beim ersten Mal erscheint das Ganze noch ein wenig fummelig, doch nach kurzer Zeit hat man das Bedienkonzept verinnerlicht und bedient den Sevento souverän. Es werden also die ersten Pfännchen mit Zutaten und Käse bestückt und unter dem Heizelement positioniert. Die Öffnung zwischen Stellfläche und Heizelement ist dabei groß genug, dass auch bei recht vollen Pfannen noch genügend Platz nach oben ist. Bei einer Anzahl von acht Pfännchen werden manche auf eine Kreis von bis zu acht Personen schließen, der sich um den Sevento scharen kann. Wie bei jedem Raclette-Grill dieser Größe ist eine Anzahl von vier bis maximal vielleicht sechs Personen deutlich realistischer, damit jeder gut an das Gerät herankommt und eine ausreichende Fläche auf der Grillplatte nutzen kann.
Hot, hot, hot
Die ersten Stücke Gemüse und Fleisch landen nun auf der zuvor leicht eingefetteten Grillplatte. Dabei macht sich sofort bemerkbar, wie gut die ILAG-Keramikbeschichtung der Platte funktioniert. Selbst auf höchster Stufe gleiten Brokkoli, Paprika, Zwiebeln oder Pilze über die Grillplatte. Auch Fleisch lässt sich wunderbar lösen, bekommt eine gleichmäßige Bräunung und eine aromatisch-knusprige Kruste. Mit den sehr flachen Spateln kommt man außerdem gut unter das Grillgut um es zu wenden, oder von der Platte zu nehmen. Über Kratzer auf der Platte muss man sich beim Sevento außerdem kaum sorgen machen. Das Kunststoff der Spatel ist vollkommen ungefährlich für die Beschichtung und selbst ein unachtsamer Kontakt mit Metallbesteck sollte der Kratzfesten Oberfläche keine Probleme bereiten. Ebenfalls überzeugend ist die gleichmäßige Hitzeverteilung auf der Grillplatte. Sowohl am Rand, wie auch in der Nähe der Lüfteröffnung werden hohe Temperaturen erreicht und alles gart angenehm gleichmäßig.
Frische Luft
Der mittig arbeitende Lüfter macht sich dann ebenfalls bemerkbar. Zunächst allerdings einmal durch seine recht hohe Lautstärke, die gerade auf der höheren Stufe zumindest etwas kräftigere Stimmen für Gespräche am Tisch verlangt. Wer sich davon wirklich gestört fühlt, kann den Lüfter auch komplett ausschalten, verzichtet dann aber natürlich auf eine sehr praktisch Funktion des Raclette-Grills. Der Lüfter zieht Rauch und Bratdünste sehr effektiv in Richtung Filter. Selbst kleine Fettspritzer werden hier gut von den Nutzern weggezogen, dass das man auch bei einer vollen Grillplatte keine Angst haben muss in Richtung des Grills zu greifen. Die Entwicklung von Gerüchen wird durch den Lüfter zwar nicht vollständig verhindert, doch insgesamt hat man das Gefühl, von merklich frischerer Luft am Tisch umgeben zu sein. Anders als beim Einlass, der die Luft recht kräftig ansaugt, sind die Luftströme an den vier in den Ecken befindlichen Auslässen, erfreulicherweise kaum bemerkbar.
Zarter Schmelz
In den Pfännchen schmilzt derweil der Käse vor sich hin. Das funktioniert allerdings nicht ganz so flott wie beim Brutzeln mit der Grillplatte. Zerlaufen ist der Käse fix, doch bis sich eine richtige Bräunung einstellt, muss man noch ein wenig warten. Bei der Hitzeverteilung macht der Sevento seine Sache erneut gut, auch wenn die Füllhöhen der einzelnen Pfännchen das Ergebnis natürlich mitbestimmen. Ist der gewünschte Grad an Farbe und Knusprigkeit erreicht, gleitet das Essen praktisch aus den Pfannen. Festgebackene Käsereste bleiben hier nicht zurück und mit einem kurzen Einsatz der Spatel ist die Pfanne hier restlos entleert. Ein Feature das man an einem Raclette-Grill dann schnell nicht mehr missen möchte, ist die praktische Abstellfläche unter der Pfannenebene, die deutlich mehr Ordnung und Platz auf dem Tisch schafft. Schaltet man den Sevento nach dem Essen aus, läuft der Lüfter noch einige Minuten, um die letzten Dämpfe zu filtern.
Glänzende Vorstellung
Auch bei Severins Raclette-Grill bleibt das Reinigen nach dem Festmahl nicht aus. Allerdings gestaltet sich der Aufwand hier angenehm überschaubar. Ist alles abgekühlt, lassen sich Grillplatte und Pfännchen einfach in der Spülmaschine reinigen. Das Zerlegen des Filters in seine einzelnen Teile ist in zwei Handgriffen erledigt und auch Filtergehäuse und -sockel dürfen mit in den Spüler. Der Aufsatz für den Lufteinlass, die Spatel, der Gewebefilter und der Aktivkohlefilter müssen dann von Hand gereinigt werden. Das dauert keine fünf Minuten und selbst wenn man keine Spülmaschine besitzt und die anderen Teile ebenfalls von Hand spült, ist dies flott erledigt. Dank der exzellenten Beschichtung von Grillplatte und Pfännchen, gibt es praktisch keine festgebackenen Reste und auch Ecken und Kanten wo sich etwas festsetzen könnte, gibt es kaum. Ist alles abgetrocknet und der Aktivkohlefilter frei von Feuchtigkeit, ist der Sevento dann auch schon wieder bereit für die nächste gesellige Runde.
Fazit
Mit seinen innovativen Funktionen sorgt der Severin Sevento nicht nur für leckeres, sondern auch für komfortables Raclette-Grillen. Der integrierte Downdraft-Lüfter zieht effektiv Dämpfe und Gerüche ein und schafft mit seinem Aktivkohlefilter klare Luft am Esstisch. Die Grillplatte sorgt für wunderbar knuspriges Fleisch und Gemüse, während die exzellente Beschichtung sowohl das Braten selbst, wie auch die Reinigung erleichtert. Werden die Pfännchen gerade nicht zum Überbacken genutzt, finden sie auf der praktischen Parkebene einen sicheren Platz und nach dem Essen ist der Raclette-Grill schnell wieder sauber. Wer gerne öfter mit Freunden und Familie beim Raclette zusammen kommen würde, aber den üblichen Aufwand scheut, findet im Severin Sevento eine tolle Lösung.
Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut
94 of 95
94 of 95
94 of 95
Technische Daten
Modell: | Severin Sevento |
---|---|
Gerätekategorie: | Raclette-Grill |
Preis: | 179,90 Euro |
Garantie/ Gewährleistung: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz/ Silber |
Vertrieb: | Severin Elektrogeräte GmbH, Sundern 02933 9821460 severin.com |
Abmessungen (H x B x T): | 165 x 375 x 375 mm |
Gewicht: | 4,7 kg |
Anzahl Pfännchen: | 8 |
Art Grillfläche: | glatt |
Leistung: | 1900 Watt (Herstellerangabe) |
Reinigung: | Spülmaschine: Grillfläche, Pfännchen, Filtersockel, Filtergehäuse Hand: Spatel, Lufteinlassabdeckung, Gewebefilter, Aktivkohlefilter |
Stufen: | Temperatur: 3 Lüfter: 2 |
Lieferumfang: | 1 x Sevento 8 x Pfännchen 8 x Spatel 4 x Aktivkohlefilter 2 x Gewebefilter 1 x Anleitung |
Pro & Contra: | + exzellente Grillplatte + effektiver Lüfter + leicht zu reinigen + praktische Parkebene + gutes Format + ansprechendes Design - Lüfter recht laut - Pfännchen eher klein |
Benotung: | |
Funktion (50%): | 94/95 |
Praxis (25%): | 94/95 |
Ausstattung (25%): | 94/95 |
Gesamtnote: | 94/95 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | gut |