Home » Tests » Aktivlautsprecher Nubert nuZeo 6 – Allround-Ass mit Style
11. Dezember 2024von Volker Frech
RedakteurMit der nuZeo-Serie hat Nubert das moderne mediale Wohnzimmer im Blick: Die Aktivlautsprecher punkten mit schickem Design, Wireless Streaming, Top-Technik – und versprechen ein breites Performance-Portfolio für den HiFi-, TV- und Surround-Sound-Betrieb. Die nuZeo 6 ist dabei das Allround-Ass: Sie ist als Front-, Center- und Rear-Speaker auf allen Beschallungs-Positionen einsetzbar. Was der Kompaktlautsprecher alles kann, zeigt unser Praxistest.
Wie soll sich Unterhaltungselektronik in das Wohnambiente einfügen? Zumeist gibt es hier klare Vorstellungen: Die Geräte sollen attraktiv sein, möglichst wenig Platz beanspruchen, leicht bedienbar und miteinander kombinierbar sein – und mit starker Performance am besten alle Anwendungsfälle vom Musikhören bis Filmgenießen abdecken. Für die Beschallung sind deshalb vernetzbare Aktiv-Lautsprecher die ideale Lösung: Die Schallwandler haben bereits perfekt auf sie abgestimmte, sehr kompakte und trotzdem kraftvolle Verstärker an Bord. Für die Musik- oder Filmgenuss benötigt man dann nur noch einen flachen Smart-TV und einen kleinen koordinierenden Streamer. Via Wireless Streaming funktioniert alles auch frei von jeglichen Signalkabeln – und dank integrierter DSP-Sektion ist sogar eine Klanganpassung bis hin zur Raumkorrektur möglich. All dies bietet Nubert bereits mit der erfolgreichen nuPro-Reihe. Nun konzentriert der schwäbische Lautsprecherhersteller diese Trümpfe in der aktuellen nuZeo-Serie – und sie übertrumpft die alte Reihe auf Anhieb mit ihrem Auftritt.
Glänzende Eleganz
Wow! – Dieses Wort schießt uns durch den Kopf, als wir die nuZeo 6 auspacken.
Wie ihre Serienschwestern, der Standlautsprecher nuZeo 4 und der Kompaktlautsprecher nuZeo 11, die schon zu Gast in unserer Redaktion waren, macht die nuZeo 6 einen glänzenden Eindruck – im wahrsten Sinn des Wortes: Sie ist mit einem wunderschönen mehrschichtigen Pianolack-Finish veredelt. Die spiegelblanke Oberfläche verströmen eine aparte Hochwertigkeit. Unser Testmodell ist in lichtem Weiß gehalten, die Alternativ ist ein satt-tiefes Schwarz. Die optische Attraktivität wird durch das gelungene Gehäusedesign intensiviert: Die nuZeo 6 präsentiert sich als schlanke Grazie. Ihr 60 Zentimeter aufragender Korpus verjüngt sich von der gerade mal 18 Zentimeter breiten Schallwand hin zur 14 Zentimeter messenden Rückseite. Der Übergang von der Front zu den Wangen ist dabei mit großzügigen Rundungen überaus geschmeidig-geschwungen gestaltet. Mit dieser markanten Formgebung und dem glänzenden Finish strahlt die nuZeo 6 eine noble Eleganz und Modernität aus.
Clean Design mit cooler Status-LED
Zum Style trägt auch das Clean Design der Stirnseite bei. Nubert hat dafür auf ein großes Display verzichtet, als Anzeige fungiert einzig eine kleine eingelassene Status-LED: Durch ihr Leuchten zeigt sie an, dass die nuZeo 6 in Betrieb ist, durch ihre Farbe indiziert sie, welcher Eingang gerade aktiv ist. Cool! Die Beleuchtung lässt sich auch dimmen oder gänzlich abschalten. Die Aufgeräumtheit der Front befördern ebenso die metallenen Chassis-Einfassungen. Sie ermöglichen eine Fixierung der Schallwandler ohne sichtbare Schrauben und sind ziemlich bündig in die Front eingelassen. Die Einfassungen der äußeren Treiber folgen dabei sogar der Korpusrundung der Front. Mit ihrem Design führen sie aber ebenso den Woofer-Schall und optimieren die Abstrahlung der Chassis. So gehen hier Form und Funktion Hand in Hand – wie auch die sanften Rundungen des Gehäuses unvorteilhafte Kanten-Reflexionen des Schalls verhindern und die sich verjüngende Korpusform die Gehäusestabilität erhöht sowie innseitig stehende Wellen durch parallele Wände vermeidet.
Neue Carbon-Woofer für Mitten und Bässe
Die Front beherbergt nun insgesamt drei Chassis. Sie sind allesamt neu für diese Serie entwickelt worden. Das fällt sofort bei den beiden äußeren Konus-Woofern ins Auge: Bei diesen 15 Zentimeter durchmessenden Bass- und Mittenlieferanten setzt Nubert nun auf eine Membran aus zweilagigem Carbon-Geflecht, welches eine dämpfende Polymerbeschichtung besitzt. Optisch trägt das attraktive Gewebe zum modernen Look des Lautsprechers bei. Akustisch ermöglicht die Carbon-Membran mit ihrer Kombination aus Leichtigkeit, Steifigkeit, Resonanzresistenz und Robustheit eine impulstreu-dynamische, pegelstark-druckvolle und verzerrungsarm-neutrale Schallwandlung bei insgesamt hoher Belastbarkeit. Diese Strapazierfähigkeit wird durch die stark konkave Form der Membran und die auffällig große, auslenkfähige Sicke befördert. Da gleich zwei dieser Konus-Woofer in der nuZeo 6 agieren, ergibt sich eine größere resultierende Membranfläche. Zusammen mit der Hubfähigkeit der Treiber, dem durchaus geräumigen Korpusvolumen, auf das die Woofer im Gehäuse arbeiten, und der mit zwei rückseitigen Ports realisierten Bassreflexabstimmung ermöglicht das einen Bass bis runter zu rund 47 Hertz.
Tetoron-Tweeter für die Höhen: Tradition mit Evolution
Nach oben hin spielen die Mitteltieftöner nur bis zu bemerkenswert niedrigen 1,75 Kilohertz. Ab hier übernimmt dann der Hochtöner. Dieser tief angesetzte Übergang und eine steilflankige sowie phasentreue Filterung im Übernahmebereich tragen laut Nubert ebenfalls dazu bei, dass die nuZeo 6 ein homogenes und deutlich verbreitertes Abstrahlverhalten aufweist und der Hörer auch außerhalb des sogenannten Sweet Spots in den volle Musikgenuss kommt. Die Höhen liefert eine Seidenkalotte. Das hat bei Nubert Tradition, doch auch hier bietet die nuZeo-Reihe eine Evolution: Die Membran besteht nun aus Tetoron-Kunstseide, die Polyesterfaser soll dem Tweeter eine Top-Performance in puncto Auflösungsvermögen, Breitbandigkeit und Dynamik ermöglichen. Damit der 26-Millimeter-Hochtöner diese Meriten einflussfrei über seinen gesamten Frequenzbereich liefern kann, ist seine Gehäuserkammer mit Baumwollfasern bedämpft. Der Tweeter agiert hinter einem Metallgitter, das akustisch transparent sein soll. Optisch wirkt es wie eine Blende. Dies befördert abermals das klare Design. Eine Abdeckung für die Woofer ist hingegen nicht vorgesehen.
Multifunktions-Lautsprecher für HiFi und Heimkino
Zwei Woofer mit zentralem Tweeter in einem durchaus volumenreichen Gehäuse– das ergibt einen Zwei-Wege-Vollbereichslautsprecher, der als Paar die alleinige klassische Stereo-Beschallung bei der Musikwiedergabe liefern kann. Dabei findet die nuZeo 6 stehend etwa auf einem Lowboard Platz. Andererseits ist das Gehäuse der nuZeo 6 so schlank-kompakt, dass man sie auch mit einer optionalen Halterung an der Wand montieren kann. Wer es basskräftiger haben möchte, kann die Lautsprecher auch mit einem zusätzlichen Subwoofer betreiben. Das sorgt aufgrund der Entlastung der Woofer zudem für noch klareren Klang. Die nuZeo 6 ist aber ebenso im Heimkino-Setup einsetzbar. Hier kann sie auf allen Positionen spielen: als Frontlautsprecher, als Rear-Speaker – und dank ihrer Speaker-Anordnung auch liegend als Center. Hierfür sollte man aber die Variante nuZeo 6c wählen, die für eine horizontale Aufstellung optimiert ist. Mit diesen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist die nuZeo 6 das Allround-Ass der nuZeo-Serie – zumal ihre Verstärker kraftvolle 200 Watt liefern.
Analog- und Digital-Inputs bis hin zu XLR und AES/EBU
Besitzt die nuZeo 6 auch bei den Anschlüssen Allrounder-Qualitäten? Schauen wir auf das rückseitige metallene Bedien- und Anschlussfeld: Hier entdecken wir fünf physische Inputs für die kabelgebundene Zuspielung. Die nuZeo 6 bietet einen analogen unsymmetrischen Aux, zwei digitale koaxiale S/PDIF-Schnittstellen sowie eine XLR-Buchse, die wahlweise als analoger symmetrischer Kanal oder als digitaler AES/EBU-Kanal nutzbar ist. Die nuZeo 6 meistert digitale Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit und ist somit fit für HiRes-Audio. Eine Out-Buchse dient der digitalen koaxialen S/PDIF-Verbindung mit einem zweiten Lautsprecher, falls man die nuZeo 6 kabelgebunden im Master/Slave-Modus betreiben möchte. Die Bedienung geschieht über einen Multifunktions-Knopf und mithilfe von LED-Anzeigen. Im Quellwahl-Modus wird der aktivierte Eingang mit einer blau leuchtende LED angezeigt, durch Drehen des Knopfes wechselt man zwischen den Inputs. Mit einem Druck auf den Knopf wechselt man in den Gain-Modus: Hier ist die Empfindlichkeit von -10 bis +10 Dezibel einstellbar, was jeweils grün leuchtende LED anzeigen.
Fit für Wireless HiFi/Home Cinema
Bei den kabelgebundenen Anschlüssen wäre, gerade hinsichtlich der leichteren TV-Anschlussfähigkeit, ein TOSLink-Input wünschenswert gewesen, und mit Blick auf den Heimkino-Einsatz vermissen wir einen HDMI-Port. Bei anderen Geräten hat Nubert einen kabelgebundenen HDMI-Anschluss mit einem via USB andockbaren Adapter ermöglicht. Bei der nuZeo-Serie setzen die Schwaben hingegen auf ein vernetztes kabelfreies Zusammenspiel mit passender optionaler Klangzentrale. Die Aktivlautsprecher beherrschen Nuberts digitale Funkstandards X-Connect und X-Connect Surround. Dank letzterem sind nuZeo-Modelle Mehrkanal-/Heimkino-fähig. In Kombination mit der hauseigenen AV-Vorstufe nuXinema preAV lässt sich dann ein vollständiges Wireless Home Cinema-System realisieren. Mit X-Connect-fähigen Nubert-Verstärkern wiederum, etwa dem nuConnect ampX, kann man alternativ eine kabellose Klangkette zur Stereo-Musikwiedergabe in HiRes-Qualität realisieren. Die kabelfreie Signal-Übertragung funktioniert auch zwischen den Lautsprechern. So können alle Quellen an einen Lautsprecher angeschlossen werden, der dann als Master fungiert und einen der Stereo-Kanäle schallwandlerisch übernimmt. Das HiRes-Musiksignal des anderen Kanals leitet der Master nun strippenfrei zur Wiedergabe an den Slave-Lautsprecher weiter.
Bedien-App mit Funktions-Vielfalt und Raumkorrektur
Um bei einem Paar nuZeo 6 die Zuordnung vorzunehmen, wer Master und Slave ist, verwendet man Nuberts X-Remote App. Auch alle anderen Einstellungen erledigt man über diese Applikation. Eine physische Fernbedienung gibt es nicht. Die App bietet zahlreiche Optionen. Es beginnt bei der auch am Gerät vornehmbaren Input-Auswahl samt genereller Gain-Einstellung. Dazu kommt nun eine mit hundert Dezibel-Schritten überaus feinstufige Lautstärke-Regelung. Mithilfe der Bedienoberfläche legt man zudem fest, was die nuZeo sein soll: Abgesehen von der Master/Slave-Zuordnung kann sie Einzel-Lautsprecher beim Mehrkanal-Einsatz sein, linker oder rechter Lautsprecher im Stereo-Betrieb – oder Teil eines Stereo-Schallwandlerpaares bei Nutzung des XLR-Inputs, wobei jeder Lautsprecher separat mit dem Zuspieler verbunden ist. Hinzu kommt eine umfassende Klangregelung, die auch einen Fünf-Band-Equalizer und eine Loudness-Funktion beinhaltet. Mit der X-Room Calibration hat Nubert zudem seine Raum-Korrektur integriert: Durch eine Raumeinmessung per Smartphone ist der Bassbereich bis 160 Hertz optimierbar. Android-Nutzer benötigen dafür allerdings ein optional erhältliches Einmessmikrofon.
Die Nubert nuZeo 6 in der Praxis
Gehen wir mit der nuZeo 6 in unser Hörzimmer. Wir haben für diesen Test ein Lautsprecher-Paar, dementsprechend spielen wir mit dem Multifunktions-Schallwandler Stereo-Szenarien durch. Zuerst stellen wir sie unser High Board. Damit befinden sich die Hochtöner der Lautsprecher etwas oberhalb des Ohrniveaus. Das müsste trotzdem akustisch funktionieren: Nubert attestiert der nuZeo 6 ein exzellentes Rundstrahlverhalten, so dass sich selbst 20 Grad ober- und unterhalb der Tweeter-Achse noch ein homogenes Klangbild ergeben soll. Nun richten wir die Lautsprecher ein. Das geht entweder über eine koaxiale Digitalkabel-Verbindung oder kabellos – was wir bevorzugen. Wir können die Verbindung über die „Pair“-Taster herstellen, die sich auf der Lautsprecherrückseite befinden, noch bequemer geht’s aber über die App: Mit ihr kann man komfortabel und flott die Zuordung von Master und Slave sowie rechtem und linken Kanal vornehmen. An den Master schließen wir nun unseren CD-Player an – fertig ist die noch noch halbwegs kabelgebunden-klassische Klangkette.
Klangliche Souveränität mit ausgezeichneter Stimmwiedergabe
Hierüber hören wir nun „Headlights“ von Tokunbo. Die deutsch-nigerianische Soul-, Jazz- und Pop-Sängerin macht Singer-Songwriter-Musik mit Pop-Appeal, die sie als Folk Noir bezeichnet. Der Song beginnt einem sich steigernden Stampfen, einem lauter werdenden Synthesizer-Sound – und dieses geheimnisvolle Atmosphäre transportiert die nuZeo 6 mit druckvoller klanglicher Souveränität. Unverhofft folgt ein wunderschön klar klingenden Akkord einer Akustik-Gitarre: Wir hören sogar den Anschlag jeder Stahlsaite. Auf diesen Akkord setzt Tokunbo mit ihrem angenehm warmen Gesang ein. Die Abbildung gerade der Stimme ist ausgezeichnet. Kein wunder dass dieser Lautsprecher in der c-Version auch als Center eingesetzt wird. Uns überzeugt die nuZeo aber stehend: Die gesamte Darstellung gelingt plastisch und dreidimensional, obwohl die Lautsprecher ja eigentlich ein wenig hoch platziert sind. Deshalb setzen wir sie im nächsten Schritt auf Stative. Nun entfällt das Regal als Klangeinfluss – und hiervon profitiert die Basswiedergabe: Der Tiefton ist nun noch konturierter, dadurch wird der Gesamtklang nochmals klarer.
Konturierter Bass selbst bei Wandmontage
Bleiben wir beim Bass. Hier erstaunt uns die nuZeo 6: Auch wenn sie durchaus Korpusvolumen hat und eine Bassreflexabstimmung besitzt, hätten wir diese Fülle im Fundament nicht erwartet. Der elektrische Viersaiter von Christian Flohr hat eine schöne Tragkraft, bleibt dabei aber definiert. So setzen sich auch die dunklen Keyboard-Sounds, die Matthias Meusel einstreut, hiervon ab, ohne eben mit dem Bass zu verschwimmen. Nun nutzen wir die nächste der Einsatzmöglichkeiten, die die nuZeo 6 bietet: Mithilfe der Wandhalterungen montieren wir sie ans Gemäuer. Dadurch entfallen die Stative, und die schlanken Lautsprecher machen, derart in den Raum integriert, bella figura. Durch die Wandnähe wird der Bass betont – ein üblicher Effekt, den die nuZeo 6 aber ebenfalls erstaunlich souverän meistert: Selbst jetzt setzen sich noch die ultratiefen elektronischen Bassdrum-Beats gut vom Tiefton-Teppich ab. Wem der Bass nun zu satt ist: Die App bietet mit dem Bassregler und dem 5-Band-Equalizer zwei Tiefton-Anpassungsmöglichkeiten.
Wireless im Verbund mit passendem Streaming-Amp
Gehen wir im Setup den nächsten Schritt hin zum modern-aufgeräumten Wiedergabe-Szenario: Wir wollen die Lautsprecher signalkabelfrei betreiben, um weniger Strippen im Ambient zu sehen zu müssen. Zugleich wird dadurch die Aufstellung flexibler: Türen oder Durchgänge sind kein Problem mehr. Wireless funktioniert’s etwa mit dem nuConnect ampX, den wir nun einsetzen: Er schickt das Musiksignal über Nuberts X-Connect-Funkstandard zu den Lautsprechern. Er ist auch mit dem zuvor angesprochenen zusätzlichen HDMI-Dongle ausgestattet, mit ihm kann man den Flatscreen oder Blu-ray-Player für das Home Cinema-Event anschließen. Die Einbindung des nuConnect ampX geht ebenfalls flott. Die Paarung gelingt durch Umwidmung beider Lautsprecher zu Slave-Befehlsempfängern und der Erhebung des Streaming-Verstärkers zum Master. Schon agiert die nuZeo 6 bei der Musikwiedergabe wireless. Cool! Wir sind mittlerweile bei Kari Bremnes‘ Song „Kanskje“ gelandet – und hier geht der Genuss weiter: Bei der exzellent produzierten, mit viel Synthies und Electronica ausgestatteten Nummer zeigt die nuZeo abermals ihre Qualitäten.
3D-Abbildung mit Akkuratesse und Dynamik
Die nuZeo 6 zeigt schon beim düster-sphärischen Intro ihr 3D-Darstellungsvermögen: Sie gibt mit sehr guter räumlicher Abbildung die epische Breite und Tiefe wieder, die durch die Synthesizer-Klangflächen erzeugt werden. Sofort eröffnet sich ein imaginierter weiter und offener Kunstraum, der unser reales Zimmer vergessen macht – und auch die nuZeo 6 machen sich akustisch unsichtbar. Darüber erklingen nun pulsierende Akkorde, die von einem Metronom-artigen Taktgeber angetrieben werden. Hier zeigen die Lautsprecher ihre feindynamische Fähigkeit und ihre Akkuratesse, denn die Tonwiederholungen und der Taktgeber sind präzise auf den Punkt und haben ein sauberes, stimmiges Timing. Dies wird durch eine flotte Folge von fünf Bass-Beats bestätigt, die als Antwort auf jede Gesangzeile gesetzt sind. Diese Beats liefert die nuZeo 6 ebenso exakt – aber hier auch mit satter Kraft: Die Beats haben richtig Schmackes, ein üppiges Volumen mit staunenswertem Tiefton – und sind trotzdem flink-agil.
Weiträumige Wiedergabe
Auch die immer wieder effektvoll eingesetzten Einzelschläge einer tiefen Trommel stellt die nuZeo 6 mit der gebotenen Mächtigkeit in den Raum, ebenso die fast peitschenartigen Schläge einer kleinen Trommel. Diese Hiebe liefert die nuZeo 6 ansatzlose und deshalb umso wirkungsvoller. Die Trommeln sind mit reichlich Hall und Echo versehen, die den Schlägen noch mehr Imposanz verleihen. Auch diese Räumlichkeitseffekte geben die Lautsprecher dank ihrer hohen Auflösungsfähigkeit eindrucksvoll wieder. Darüber setzt Kari Bremnes nun ihren ruhigen, tieftimbrierten Gesang – und wieder beeindruckt uns die Stimmabbildung: Wir hören jede Nuance, selbst zarte Wortenden und auch die klitzekleinen Atemgeräusche, die eine Vokalperformance erst richtig real erscheinen lassen. Dieses Wiedergabevermögen ist nun nicht auf unseren zentralen Sofa-Platz beschränkt. Wir bewegen uns beim Hören deutlich weg vom Sweet Spot – und erleben trotzdem nach wie vor eine homogen-stimmige Wiedergabe. Sie gelingt auch bei satten Lautstärken. Mehr Pegel braucht man in einem mittelgroßen Zimmer wirklich nicht.
Noch aufgeräumter nach der Room Calibration
Apropos Zimmer: Der Raum, in dem ein Lautsprecher spielt, beeinflusst wesentlich den Klang – und Raumdefizite gehen so ebenfalls in die Performance ein. Wir führen deshalb die Room Calibration durch. Das geht kabellos leider nur einzeln für jeden Lautsprecher, weil der ampX das Rauschsignal zur gemeinschaftlichen Einmessung nur kabelgebundenen über seine Lautsprecherklemmen sendet. Das macht das Einmessen und Kalibrieren etwas umständlich. Diese Optimierung nimmt man aber nur einmal vor – und die nuZeo 6 belohnt uns dafür mit einer noch aufgeräumteren, strafferen Wiedergabe, da sie die beim Einmessen ermittelten raumbedingten Ausreißer im Bassbereich mit einer Ausgleichskurve egalisiert. So sind die Bässe noch knackiger und der Gesamtklang noch klarer. Zum Finale wird die Klangkette nun komplett kabelfrei: Der ampX ermöglicht Streaming via Bluetooth mit dem klangstarken Codec aptX HD. So funken wir über unser Tablet und unseren Qobuz-Account Pink Floyds „High Hopes“ – und genießen auch im Wirelesse-Modus eine saubere Wiedergabe.
Fazit
Nubert nuZeo-Serie passt perfekt ins moderne mediale Wohnzimmer – und die nuZeo 6 ist hierbei das Allround-Ass: Sie glänzt optisch mit stylischem Design und schlanker Eleganz, punktet durch ein breites Performance-Portfolio für den HiFi-, TV- und Surround-Sound-Betrieb und ist dabei als Front-, Center- und Rear-Speaker einsetzbar. Dabei liefert der aktive Zwei-Wege-Lautsprecher eine klare, kraftvoll-dynamische und homogene Performance. Sie gelingt der nuZeo 6 dank des sehr guten Abstrahlverhaltens auch weiträumig. Die bis in den Bass konturierte Wiedergabe ist durch Equalizer-Funktionen und eine Raumkorrektur zudem optimierbar und nach Wunsch anpassbar. Die App zur Bedienung bietet außerdem weitere gute Features und komfortable Einstellmöglichkeiten. Mit ihren integrierten Verstärkern und der analogen wie digitalen Konnektivität, die ein TOSLink- und HDMI-Port abgerundet hätten, ermöglicht die nuZeo 6 zudem eine vielseitige, platzsparende, moderne Audio-Lösung. Wireless kann die nuZeo 6 im Verbund mit einem passenden Streaming-Verstärker dann sogar als absolut signalkabelfrei als anspruchsvoll-klangstarke Beschallungslösung agieren.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis/Leistung: gut
90 of 90
90 of 90
88 of 90
Technische Daten
Modell: | Nubert nuZeo 6 |
Gerätekategorie: | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher, Multifunktionslautsprecher |
Preis: | 1.100,00 Euro / Stk. |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Weiß Hochglanz - Schwarz Hochglanz |
Vertrieb: | Nubert, Schwäbisch Gmünd +49 7171 87120 www.nubert.de |
Abmessungen (H x B x T): | 602 x 182 x 260 mm |
Gewicht: | 13,4 kg |
Prinzip: | 2 Wege, aktiv, Bassreflex |
Hochtöner: | 1x 26 mm, Kalotte (Seidengewebe-Membran) |
Mitteltieftöner: | 120 mm 2 x 148 mm, Konus (Carbonfaser-Membran) |
Frequenzgang: | 47 Hz - 22 kHz (-3 dB) (Herstellerangabe) |
Trennfrequenz: | 1,75 kHz (Herstellerangabe) |
Leistung: | - Dauerleistung: 200 W (Herstellerangabe) - Impulsleistung: 300 W (Herstellerangabe) |
Leistungsaufnahme: | - im Standby-Standard-Modus:< 0,5 W (Herstellerangabe) - im Standby-Wireless-Modus:< 2,0 W (Herstellerangabe) - maximal: 200 W (Herstellerangabe) |
Leistung: | 2 x 70 Watt + 1 x 200 Watt (Nennleistung der integrierten Verstärker; Herstellerangabe) |
Max. Samplingrate/Auflösung: | 192 kHz / 24 Bit |
Eingänge (analog): | 1 x symmetrisch (XLR) 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Streaming/Schnittstellen (digital): | - Nubert X-Connect (Senden / Empfangen) - Nubert X-Connect Surround (Empfangen) 1 x symmetrisch AES/EBU (XLR) 2 x unsymmetrisch S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) |
Ausgänge (digital): | 1 x unsymmetrisch S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) |
App-Steuerung: | Nubert X-Remote |
Einmesssystem: | Nubert X-Room Calibration |
Lieferumfang: | - Nubert nuZeo 6 - 1 Signalkabel (Cinch, 1,5 m) - 1 Netzkabel (3 m) - 1 Paar Handschuhe - Reinigunstuch - Bedienungsanleitung (Deutsch), Sicherheitshinweise |
Optionales Zubehör: | - Wandhalter für nuZeo 6 (180,00 € / Stk.) - Wandablage für nuZeo 6c (160,00 €) - XRC Android Interface (Einmessmikrofon für Android-Smartphone) (39,00 €) |
Pros und Contras: | + modern-stylisches, schlankes Design + hochwertige Anmutung, sehr gute Verarbeitungsqualität + leichte Bedienbarkeit + vielseitig einsetzbar: als alleinige Stereo-Lautsprecher, als Satelliten im Verbund mit einem Subwoofer sowie als Front-, Center- und Rear-Speaker im Mehrkanal-Setup + klarere, kraftvoll-dynamische Performance mit hoher Auflösungsfähigkeit + sehr gute Stimmabbildung + voluminös-konturierter Bass + sehr gutes Abstrahlverhalten, weiträumige ausgeglichene Wiedergabe + Wireless-Kompatibilität für HiFi und Surround + analoge und digitale Anschlüsse bis hin zu symmetrischen Analog-Input und AES/EBU + mehrere Klangregelungsmöglichkeiten samt Loudness-Funktion + Raumeinmessung per Smartphone + App bietet zahlreiche komfortabel Einstellmöglichkeiten und Features (u.a. Abspeicherung von 3 Presets) - keine physische Fernbedienung - keine HDMI- und TOSLink-Schnittstelle |
Benotung: | |
Klang (60%): | 90/90 |
Praxis (20%): | 90/90 |
Ausstattung (20%): | 88/90 |
Gesamtnote: | 90/90 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | gut |
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