Home » Haus/Garten » Smarter Einbruchschutz: Mit dem Smart Home das eigene Zuhause absichern
9. Dezember 2024Der Winter kommt, die Tage werden kürzer – und die Zahl der Einbrüche in deutsche Häuser und Wohnungen steigt. Um rund 40 Prozent nehmen die unerwünschten Besuche zwischen Oktober und März im Vergleich zum restlichen Jahr zu. Über 60 Prozent aller Einbrüche geschehen im Schutz der dunklen Jahreszeit. Mit stetig steigenden Zahlen und immer intelligenteren Taktiken der Langfinger zieht auch der Einbruchschutz nach und wird immer smarter. Allem voran bieten innovative Smart-Home-Systeme eine Lösung zur Beruhigung besorgter Bewohner.
Die Dunkelheit als Komplizen
Seit jeher werden Einbrecher mit der Dunkelheit in Verbindung gebracht: Vermummte Gestalten bei Nacht sind ein bekanntes und gern genutztes Bild in Film und Fernsehen – aus gutem Grund. In der Dunkelheit ist es für Einbrecher leichter festzustellen, ob in der ausgewählten Wohnung oder dem Haus jemand zu Hause ist. Bleibt das Licht lange aus und nichts regt sich, so stehen die Chancen auf einen erfolgreichen Raubzug gut. Und je früher es dunkel wird, desto mehr Zeit bleibt. Ausserdem kann eher ausgeschlossen werden, dass die Bewohner doch zu Hause sind und einfach nur bereits schlafen. Zudem bietet die dunkle Jahreszeit einen guten Schutz vor aufmerksamen Nachbarn und verschleiert das Gesicht und die Gestalt der Kriminellen. Besonders aufgrund von stetig steigenden Strompreisen wird die nächtliche Außenbeleuchtung auf dem ein oder anderen Grundstück ausgelassen – was den Besitzern dann teuer zu stehen kommen kann.
Smarte Systeme für optimierte Sicherheit
Dass Smart-Home-Systeme eine Vielzahl an Funktionen und Anwendungen für ein komfortables Wohnen in den eigenen vier Wänden bieten, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Mit 46 Prozent haben fast die Hälfte aller Deutschen smarte Lösungen bei sich zu Hause. Neben der Steuerung von Beleuchtungen und der Unterstützung durch Saug- und Wischroboter steht auch der Einbruchschutz ganz oben auf der Liste der wichtigsten Gründe zum Kauf. Als empfehlenswert gegen Einbrecher erachtet die Polizei dabei zwei mögliche Anwendungen des Smart-Home:
Anwesenheitssimulation
Sollte man abends länger unterwegs sein oder die Weihnachtsfeiertage bei der Familie verbringen, so stellen Einbrecher das schnell fest und machen sich die Situation zu nutze. Geht das Licht längere Zeit nicht an oder werden Rollläden nachts nicht runtergefahren, so ist das Interesse geweckt. Hier kann ein Smart-Home-System Abhilfe schaffen. Einbrecher können abgeschreckt werden, indem man per Smartphone das Licht ein- und ausschaltet, über die smarte Steckdose die Weihnachtsbeleuchtung strahlen lässt oder die Jalousien steuert.
Überwachungssystem
Deutlich vielfältiger kann das Smart-Home allerdings zur Überwachung genutzt werden, als nur als sinnvolle Ergänzung zur Anwesenheitssimulation. Smarte Alarmanlagen kommen mit einer Vielzahl an Funktionen daher, die aber auch individuell zusammengestellt werden können. Für einen effektiven Einbruchschutz sind dabei besonders die folgenden zwei Bestandteile essenziell.
Sensoren kommen in den verschiedensten Lösungen zum Einsatz und lassen Bewohner schnell wissen, wenn zu Hause etwas nicht stimmt. Bei verdächtigem Verhalten wird der Besitzer via Push-Nachricht auf dem Smartphone informiert und bei besonders sicherheitsbewussten Haushalten kann direkt der private Sicherheitsdienst losgeschickt werden.
– Bewegungsmelder: Der klassische Bewegungsmelder nimmt Bewegungen auf dem Grundstück wahr und kann dabei oft auch zwischen Tieren und menschlichen Besuchern unterscheiden. Ist der Besitzer nicht zu Hause, so kann das Licht und der Alarm aktiviert und der potenzielle Einbruch direkt gemeldet werden.
– Tür- und Fensterkontakte: Sind die Bewohner nicht zu Hause und wird trotzdem eine Türklinke gedrückt oder ein Fenster geöffnet, so ist das System direkt in Alarmbereitschaft und informiert den Besitzer über die verdächtige Situation.
– Lichtsensoren: Wird das Licht eingeschaltet, obwohl die Bewohner gar nicht zu Hause sind, so kann das Smart-Home-System dies registrieren und den unerwartet veränderten Status auf das Smartphone des Besitzers weiterleiten.
Wenig überraschend sind vor allem auch Kameras unerlässlich für den Einbruchschutz. Sie filmen das Grundstück und den Innenbereich und haben dabei oft dank ihres 360-Grad-Winkels auch schwer einsichtige Ecken im Blick. Entweder sind sie durchgehend auf Sendung oder beginnen nur dann aufzuzeichnen, sobald ein Sensor verdächtige Bewegungen wahrnimmt. In diesem Fall kann der Kamera-Feed live auf dem Smartphone des Besitzers eingesehen werden und etwaige Aufnahmen eines Einbruchs können der Polizei im späteren Verlauf als Beweismittel vorgelegt werden. Zudem wirken sichtbare Kameras abschreckend und bringen den ein oder anderen unerwünschten Besucher mit nur einem Blick von seinem kriminellen Vorhaben ab.
Der mechanische Einbruchschutz ist unerlässlich
So innovativ und hilfreich Smart-Home-Systeme für den Einbruchschutz auch sein mögen: Sie sollten lediglich als Ergänzung zu mechanischen Sicherheitsmaßnahmen gesehen werden. Um die Wohnung oder das Eigenheim ausreichend schützen zu können, sind verlässliche Schlösser, einbruchsichere Fenster und auch klassische Alarmanlagen unerlässlich.
Das Smart-Home bietet eine effektive Erweiterung und Optimierung, sollte laut Polizei aber nicht mit klassischen Methoden gleichgesetzt werden. Zudem besteht beim smarten Einbruchschutz immer noch das gewisse Risiko, Hackern zum Opfer zu fallen. So wird das zum Schutz gedachte System eher zur Falle, können Verbrecher doch etwa die Kameras einsehen und sich so einen Überblick über die Räumlichkeiten und Gewohnheiten der Bewohner verschaffen. Deshalb ist es wichtig, Vorsicht walten zu lassen und das hauseigene Netzwerk bestmöglich zu schützen.