Home » Tests » Portrait » SteinMusic – Neuer Showroom für vollendeten Hörgenuss
5. Januar 2025Vorführ-Effekt? Ja, bitte: Die High End-Manufaktur SteinMusic hat ihren neuen Showroom eröffnet und präsentiert in lichtem Ambiente und entspannter Atmosphäre das von Lautsprechern über Verstärker bis hin zu Raumakustik-Lösungen reichende Portfolio. Das lite-Magazin hat die Mühlheimer Audio-Schmiede besucht – und im frischen Vorführraum ein fantastisches Musikerlebnis genossen.
Tradition trifft Moderne – dieser Gedanke geht einem durch den Kopf, wenn man SteinMusic besucht. Die renommierte Manufaktur, die seit über 40 Jahren für feinste Audio-Komponenten berühmt ist, betreibt die Entwicklung und Fertigung ihrer aktuellen HighTech-Produkte im historischen Ambiente: Das Familienunternehmen, seit eh und je in Mühlheim ansässig, firmiert seit 2003 in der altehrwürdigen ehemalige Malz-Fabrik der Ruhr-Metropole. In dem denkmalgeschützten, von markantem Ziegelmauerwerk geprägten Gebäude hat die Familie Stein das turmartig Darrenhaus bezogen und verbindet hier Leben und Arbeit: Verteilt auf viereinhalb Etagen und insgesamt 800 Quadratmeter sind neben dem privaten Wohnbereich der Familie mehrere Lager, Werkstätten und Produktions-Areale untergebracht. Hier und in der angrenzenden Produktionshalle fertigt das Team um Firmengründer und Entwickler Holger Stein, Geschäftsführerin Gabriele Stein und Sales&Marketing-Experte Sebastian Stein in Handarbeit die Komponenten der umfangreichen Produktpalette, die von Signal- und Netzkabeln über verschiedenste Vor-, End- und Vollverstärker sowie Raumakustik-Elemente bis zu imposant-hochaufragenden Hornlautsprechern reicht.
Exklusiver Hörgenuss in entspannter Atmosphäre
Dieses Premium-Portfolio möchte SteinMusic natürlich angemessen präsentieren – und hierfür hat die Manufaktur nun eine neuen Showroom geschaffen. In drei Monaten Umbauzeit wurde der im Parterre gelegene alte Werkstatt-Bereich in ein audiophiles Ambiente verwandet, das mit seinem hellen, wohnlichen Interieur zu einem Hörgenuss in entspannter Atmosphäre einlädt. Hierfür vereinbart man mit den Steins einen exklusiven Hörtermin, bei dem man in aller Ruhe seine womöglich zukünftigen Komponenten oder Schallwandler kennenlernen kann. Dafür betritt man die Manufaktur über den Empfangs-, Besprechungs- und Büro-Bereich, in dem Gabriele Stein das Management betreibt, durchschreitet das Foyer und passiert hier mit der Bobby S und der Bobby M bereits kleinere Lautsprecher aus dem SteinMusic-Repertoire. Sie sind quasi eine schallwandlerische Ankündigung des Kommenden: Wir betreten den rund 50 Quadratmeter großen Hörraum. Mit seiner großen Fenstern, den weiß gehaltenen Wänden und dem hell marmorierten Fliesenboden strahlt der Raum eine lichte Freundlichkeit aus.
Exzellente Akustik
Großzügige aufgezogene, graumelierte Vorhänge, ein weitflächig den Boden bedeckender Teppich und ein ausladendes gemütliches Polstersofa sorgen für die Wohnlichkeit und Behaglichkeit – und zugleich für eine exzellente Akustik: Der Raum klingt natürlich, er hat eine angenehme Nachhallzeit, hier stimmt also die Balance von Bedämpfung und Wandreflexionen – und er ist frei von Moden im Bassbereich. Dabei haben die Steins diesen Raum weitgehend so belassen, wie er ist, also nur wenige Optimierungen vorgenommen. Dies sind zum einen vier Diffusoren-Elemente. Diese wie hölzerne Setzkästen anmutenden Elemente zur Zerstreuung unerwünschter Schallreflexionen zieren die hintere Wand. Zudem sind, dezent auf Stativen in den Eckbereichen positioniert, insgesamt sechs SteinMusic H-Pro aufgestellt. Diese Akustikelemente aus eigener Entwicklung wirken hier laut SteinMusic gegen Moden sowie Resonanzen und sorgen überdies dafür, dass die Luft den Musikschall besser trägt. Dies reduziert, erklärt Holger Stein, die Raumeinflüsse, kräftigt die Wiedergabe und intensiviert so die Plastizität und Räumlichkeit der Wiedergabe.
Spielbereites Lautsprecher-Flaggschiff
Die Stars in diesem Hörraum sind aber natürlich die Audio-Produkte von SteinMusic – und hier zuallererst die hornbewehrten Schallwandler. Die Mühlheimer haben natürlich ihr Flaggschiff, die imposante Topline Bob XL, spielfertig aufgebaut – und zwar in der maximalen Ausbaustufe mit dem gleichfalls turmhohen XL-Subwoofer. Der 2,30 Meter aufragende Schallwandler konzentriert die geballte Erfahrung und das gesamte Wissen der Manufaktur, kombiniert die Hornwiedergabe mit dem Open-Baffle-Prinzip und ist damit SteinMusics Statement für eine maximal authentische Musikwiedergabe. Dafür sorgen zehn aktiv angetriebene und zwei passive Woofer, fünf Mitteltöner sowie zwei für höhere Frequenzen eingesetzte, goldglänzende Hörner, bei denen gerade das große, 75 Zentimeter durchmessende Kugelwellenhorn der sonnengleiche Blickfang des gesamten Showrooms ist. Mit dem hinter ihr positionierten XL-Subwoofer spielt die Bob XL dann runter bis zu ehrfurchtgebietenden 17 Hertz. Neben diesem Referenzlautsprecher sind bei unserem Besuch noch die Topline Bob L sowie der kleine, auf Stativen platzierte Kompaktlautsprecher Highline Bobby S aufgebaut.
Superbes Zuspieler- und Verstärker-Sortiment
Hier steht also eine repräsentative Auswahl aus dem Schallwandler-Portfolio der Manufaktur. Die Lautsprecher-Präsenz wird natürlich für den jeweiligen Hörtermin auf den Wunschkandidaten des Kunden hin angepasst. So verhält es sich auch mit den Zuspielern und der Verstärkerelektronik: Auf dem zentralen Bord sowie bodenseitig positioniert hat SteinMusic eine Selektion aus dem eigenen, alle Sparten umfassenden Quellen-, Verstärker- und Stromversorgungs-Sortiment aufgebaut. Dazu zählen für die Vinyl-Wiedergabe der Plattenspieler SteinMusic 40th Anniversary Record Player Limited Edition und der Vorverstärker Stateline Phono 2 Signature samt ausgelagertem Netzteil, für die Musikfile-basierte Zuspielung dann der Stateline Media Server sowie der D/A-Wander samt externer Stromversorgung. Zur Amplifizierung kommt der High Line Amp1 zum Zuge – aktuell in der Integrated-Version, also als Vollverstärker. Alle Komponenten sind durchweg mit ebenfalls selbstentwickelten und manufakturgefertigten Signal- und Netzleitern samt Steckdosenleisten verkabelt und gespeist. Sämtliche Elektronik und Lautsprecher stehen auf SteinMusics „Super Naturals“: Sie verhindern Komponenten-Schwingungen und -Resonanzen sowie Reflexionen vom Untergrund.
Atemberaubend echt
Aus diesem audiophilen Angebot wählen wir für die Hörsession natürlich den Referenzlautsprecher Topline Bob XL samt Subwoofer, die Verstärkung übernimmt der komplett symmetrisch aufgebaute, gänzlich ohne klangbeeinflussende Rückkopplungen agierende Highline Amp 1 Integrated. Als Quelle dient der Mediaserver, über ihn sucht und startet Sebstian Stein nun die Musik: Gloria Gaynors Klassiker „I Will Survive“ in der Version von Musica Nuda: Das des italienischen Duos besteht aus der Sängerin Petra Magoni und dem Bassisten Ferrucio Spineti. Gleich mit den ersten Takten erleben wir, wie grandios SteinMusic in diesem Raum mit einer erlesenen Klangkette die Maxime der authentischsten Musikwiedergabe realisiert: Es klingt atemberaubend echt. Petra Magoni zieht uns sofort mit ihrer Präsenz in ihren Bann: Die quirlige Sängerin steht unmittelbar vor uns, beim berühmten „At first I was afraid, I was petrified“ zieht sie alle Gesangsregister – und wir können regelrecht sehen, wie die Chanteuse und Schauspielerin den Song auch physisch performed.
3D-Imagination frei vom realen Raum
Dabei findet dieser vokale Vortrag nicht im Hörambiente von SteinMusic statt: Der reale Raum ist akustisch ausgeblendet. Wir vernehmen, gerade weil Magoni allein singend alle Spielarten ihrer Stimme auslotet und dabei gerne auch Kunstpausen einlegt, eindrucksvoll den Studio-Saal, in dem die Gesangsaufnahme stattgefunden hat – vor allem, weil Magoni auch mit der Entfernung zum Mikrofon spielt und so diese Raumakustik zum Teil der Interpretation macht. Verblüffend ist dann auch der Bass: Ferrucio Spineti, der direkt neben seiner Partnerin steht, bespielt virtuos seinen Viersaiter. Wir hören livehaftig sein Saitenzupfen, können quasi die Finger über das Griffbrett wandern sehen. Wir erleben einen Kontrabass, dessen Materialien vom Metall der umsponnenen Saiten bis zum Holz von Hals und Korpus wahrnehmbar sind und dessen Naturell vom Näseln übers Knurren bis zum satt-voluminönsen Fundament perfekt abgebildet ist. Dabei ist der Bass herrlich direkt, konturiert, aufgeräumt und ausbalanciert – und frei von unerwünscht-verfälschenden Überhöhungen durch den Raum.
Vorführung nach Terminabsprache
So genießen wir im Hörraum von SteinMusic noch diverse Musikstücke verschiedenster Genres – und erleben, was wir bereits bei Musica Nuda erfahren haben: Die Wiedergabe ist atemberaubend realistisch und natürlich, herausragend in der Präsenz und Körperhaftigkeit der Musiker – und geradezu immersiv in der dreidimensionalen Darstellung. Dabei nehmen wir den Raum der Aufnahme wahr und nicht die Räumlichkeit des Showrooms, der auch tonal, insbesondere im kritischen Bassbereich, wohltuend unauffällig ist. Wir hören also die reine Musik – und dieses Erlebnis sollte man sich, wenn man ernsthaft an einer exzellenten Wiedergabe interessiert ist und dafür Komponenten von SteinMusic in Betracht zieht, nicht entgehen lassen. Hierfür hat die Mühlheimer Audio-Manufaktur den Showroom gebaut, hierfür steht er nun, nach Terminabsprache, bereit.
Text: Volker Frech
Fotos: Carina Burau
Kontakt | |
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Adresse: | Steinmusic Pro GmbH Hingbergstraße 103a 45468 Mülheim an der Ruhr Tel.: +49 208 32089 www.steinmusic.de |
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