Home » Tests » Streaming-Vollverstärker NAD C 700 V2 – Der Noch-mehr-Könner
7. Januar 2025von Volker Frech
RedakteurDer C 700 legt abermals zu: NADs erfolgreicher Streamer, DAC und Vollverstärker, der mit bequemem Musikmanagement und Multiroom-Betrieb im schick-kompakten Design punktet, bietet in der neuen V2-Version nun auch einen Plattenspieler-Anschluss und Dolby Digital-Dekodierung für Surround-Sound, ist mit Dirac Live Ready fit für die Raumeinmessung und verheißt mit neuem DAC noch besseren Klang. Diese Plus-Performance ermöglicht der NAD C 700 V2 nach wie vor zu einem Top-Preis.
NAD hat’s erkannt: Wer auf eine All-In-One-Lösung aus ist, möchte einen Alleskönner, der sich mit ansprechendem Design und kompakter Dimensionierung in das Wohnambiente integriert. Deshalb hat der HiFi-Spezialist die Kombination aus Streamer, DAC und Vollverstärker in einem quaderförmigem Korpus konzentriert, auf eine gelungene Formgebung geachtet und ein großes Farbdisplay spendiert. Herausgekommen ist eine attraktiv-komplette Audio-Anlage gerade für ein modernes Interieur. Dieses Konzept hat NAD nun clever gleich doppelt realisiert: Die Vollausstattung bietet der M10, der mittlerweile in der v3-Version auf dem Markt ist. Wer hingehen kein Touch-Display braucht und mit leicht verschlankter Technik sowie rein optionaler Raumeinmessungs-Möglichkeit bestens bedient ist, für den ist der kleine und deutlich günstigere Bruder C 700 V2 die ideale Lösung. Gucken wir uns diesen All-In-One-Player für preisbewusste Audiophile mal näher an!
Apartes Design mit attraktivem Display
Den attraktiven Auftritt hat der C 700 V2 von seinem Vorgänger übernommen – zum Glück: Mit den Maßen 10 mal 22 mal 27 Zentimeter präsentiert sich der Streaming-Vollverstärker als ebenso kompakt wie schlank-elegant. Die wohlproportionierte Dimensionierung wird durch das dezente Design und die hochwertige Material- und Fertigungsqualität veredelt: Der Korpus besteht aus einem nahtlos umlaufenden Aluminium-Band, das geschmeidig gerundet und in sauberst lackiertem schwarzem Finish realisiert ist. Eine mit perfektem Spaltmaß eingelassene Kunststoffplatte bildet die Oberseite – und hier informiert ein zentrales, leuchtendes Logo mit verschiedenen Farben über den aktuellen Betriebsstatus. Optischer Blickfang ist aber natürlich das Display auf der teilverglasten Front: Auch wenn es gegenüber dem großen Bruder M10v3 etwas kleiner ausfällt und keine Touch-Funktionalität bietet, beeindruckt uns die 12,7 Zentimeter durchmessende LCD-Farbanzeige mit ihrer Darstellungsqualität: Wir sehen in schöner Größe das Albumcover und erfahren gestochen scharf die wichtigen Infos zur Musik sowie alle Systemeinstellungs-Optionen beim Navigieren im Menü.
Leichte Bedienbarkeit – nah wie fern
Für die komplette Navigation des Streaming-Verstärkers genügen drei Bedienelemente auf der Front: Hier finden wir, ebenfalls in Schwarz gehalten, ein dreh- und drückbares Rad sowie zwei kleine Taster. Auch diese attraktive Knopf-Askese trägt zum Clean Design des C 700 V2 bei. Mit dieser Trias gelingen die Vollbedienung von der Lautstärkeanpassung für die Wiedergabe bis zur Veränderung einzelner Einstellungswerte im Menü. Dank der übersichtlichen und flach gehaltenen Menü-Struktur und der klaren optischen Darstellung gehen alle Einrichtung leicht von der Hand. Auch wenn man hierfür natürlich eher die Bedien-App via Smartphone oder Tablet nutzt: Auf die physische Bedienbarkeit möchten wir nicht verzichten. Hierfür legt NAD nun auch eine zuvor nur optional erhältliche Fernbedienung bei. Prima! Mit ihr können die wichtigsten Bedienfunktionen aus der Ferne erledigt werden. Alternativ gelingt diese partielle Steuerung auch über die BlueOS-Fernbedienung RC1 oder einen anderen Infrarot-Ferngeber, dem man durch „IR Learning“ die wichtigsten Befehle beibringen kann.
Anschlussvielfalt im Analogen wie im Digitalen
Glänzt die Front mit Aufgeräumtheit, so punktet Rückseite mit Anschluss-Vielfalt. Hier fällt in der Analog-Abteilung gleich der neue Phono-MM-Plattenspieler-Eingang auf. Somit ist der C 700 V2 nun auch für Vinylisten attraktiv. Dafür stehen statt zweier unsymmetrischer Line-Inputs nun nur noch ein Hochpegel-Eingang zur Verfügung. Ausgangsseitig entdecken wir einen Sub Out, der übers Menü in der Trennfrequenz einstellbar ist. So kann man einen Subwoofer zur Basskräftigung anschließen, wenn man den C 700 V2 mit kleineren Lautsprecher betreibt. Für den Anschluss eines Boxen-Paares stehen vier Klemmen parat, hier hat NAD qualitativ ein Upgrade vorgenommen. Sehr gut! Falls man den C 700 V2 alternativ mit einer externen Endstufe oder einem anderen Receiver betreiben will, bietet der Pre Out hierzu die Möglichkeit. Nun zur Digitalsektion: Hier finden wir einen elektrischen sowie einen optischen S/PDIF-Input und einen USB-A-Port für externe Speichermedien – für Files vom datenreduzierten MP3-Format bis zum hochauflösenden FLAC-Track in 192 Kilohertz/24 Bit-Qualität.
Neuer DAC und Dolby Digital-Decoder für Surround-Sound
Die Wandlung dieser Files übernimmt nun ein neuer DAC: Er kann noch sauberer, dynamischer und rauschärmer agieren und verheißt damit ein Plus bei der Audio-Performance. Die Verstärkung übernehmen dabei die bewährten NAD HybridDigital-Module: Sie basieren auf Technologien des renommierten Class D-Verstärker-Spezialisten Hypex. Statt der etwas wattstärkeren nCore-Module des M10v3 kommen im C 700 V2 die ebenfalls hochwertigen UcD-Verstärker zum Einsatz. Sie bieten eine stattliche Dauerausgangsleistung von 80 Watt und eine kurzfristige Spitzenleistung von 120 Watt. Der Streaming-Verstärker punktet nun auch mit größerer Kino-Kompetenz: Er besitzt jetzt den Dolby Digital-Decoder, der bislang dem großen Modell-Bruder vorbehaltenen war. Damit kann er nun ebenfalls Surround-Filmsound wiedergeben: Im Zusammenspiel mit BluOS-fähigen Wireless-Effektlautsprechern und einem kabelgebundenen Subwoofer ist ein Set bis 4.1 möglich. Dies gelingt schnittstellenseitig über den HDMI eARC-Port, an den der Fernseher für die Film- und TV-Ton-Wiedergabe angeschlossen wird. Beherrscht der Flatscreen den Bedien-Standard CEC, gelingt sogar die zentrale Steuerung via Fernseher-Fernbedienung.
Streaming auf vier Wegen
Zurück zum Musik-Spaß: Der geht auf modernem Weg natürlich via Streaming. Hier bietet der C 700 V2 sowohl einen LAN-Port als auch WiFi. So gelingt die Integration ins heimische Netzwerk sowohl kabelgebunden als auch strippenfrei – und zwar ebenfalls in der hochauflösenden Qualität 192 Kilohertz/24 Bit. Als Wireless-Alternativen bietet der Netzwerk-Streamer zudem AirPlay 2 für die Einbindung von Apple-Geräten und der iTunes-Bibliothek. Wer möchte, nimmt die Musikauswahl dann über die Sprachsteuerung Siri vor – oder alternativ über Alexa. Für Android-Smartphones und -Tablets hat der C 700 V2 dann Bluetooth aptX HD in petto: Dank des klangstarken aptX-Codecs wird hochauflösendes Audio bis 48 Kilohertz/24 Bit in amtlichen Soundqualität unterstützt. Dies gelingt sogar bidirektional: Der C 700 V2 kann nicht nur Audio-Daten empfangen, sondern ebenso Musik an einen Bluetooth-Kopfhörer oder an Blauzahn-fähige Lautsprecher senden.
BluOS für das Musik- und Multiroom-Management
Welchen Weg auch immer man wählt: Das Musikmanagement übernimmt BluOS von Bluesound. Dies ist eine hochgradig ausgereifte Streaming-Lösungen und Audio-Plattform: Über BluOS lassen sich alle kompatiblen Geräte und Lautsprecher in ein Beschallungs-System integrieren und zentral über die zugehörige App steuern. Diese Bedienoberfläche gibt es kostenfrei für Apple iOS und Android, ebenso als Desktop-Computer-Version für Windows und macOS. Der Kindle Fire wird hingegen nicht mehr unterstützt. Über die App gelingt für jede einzelne Komponenten auch die einfache Einrichtung und Konfiguration. Die dann spielfertige Audio-Anlage kann von der Ein-Raum-Lösung bis zur extensiven Hausbeschallung reichen: BluOS ermöglicht eine Multiroom-Wiedergabe in bis zu 63 Zonen. Vielfalt herrscht auch bei den streambaren Inhalten: Von Amazon Music HD über Qobuz und Spotify Connect bis Tidal Connect lassen sich alle relevanten Musikdienste einbinden, die unzähligen Internet-Radiostationen der ganzen Welt entdecken – und natürlich die Stücke der eigenen Musikbibliothek genießen.
Roon ready-Option und Smart-Home-Einbindung
Dieses vielfältige Musikangebot kann man komplett über die BluOS-App des C 700 V2 handhaben. Alternativ geht dies auch via Roon: Der C 700 V2 ist Roon ready. Mit einem roon-Abo funktioniert das Management der Musik – und ebenso die Verwaltung der Multiroom-Beschallung, wenn alle Komponenten Roon ready sind. Zurück zur BluOS-App, die wohl die meisten Besitzer des C 700 V2 nutzen werden – weil sie eben alles kann: Mit dieser Bedienoberfläche wird die gewünschte Quelle ausgewählt, also über die eigene NAS, die USB-Festplatte oder den abonnierten Streaming-Dienst hinaus die analogen und digitalen Zuspieler oder auch der TV-Flatscreen. Darüber hinaus ist die Einbindung in diverse Smart-Home-Systeme von Lutron, Crestron, RTI oder Control 4 möglich. Der C 700 V2 wird dann Teil der Haus-Gesamtinstallation. Auf Wunsch startet dann beispielsweise automatisch der Lieblings-Radiosender, wenn im Wohnzimmer die Ambiente-Beleuchtung eingeschaltet wird. Damit sind wir schon bei den zahlreichen Einstellmöglichkeiten, die diese App bietet.
Einstell-Optionen und Feature-Vielfalt
Über die BluOS-App-Menü können wir Wiedergabelisten erstellen, Favoriten festlegen und Presets verwalten, mit denen man Schnellzugriff auf eine Quelle, einen bevorzugten Radiosendern oder die aktuelle Lieblings-Playlist hat. Die Einstell-Vielfalt umfasst aber auch die Display-Konfiguration oder die Auswahl der anzuzeigenden Quellen, die Neuindizierung der Musiksammlung oder das Neuladen aller Cover-Artworks. Eine feine Option ist „Auto-Fill“: So wird die Liste der zu spielenden Titel automatisch aufgefüllt. Natürlich ist auch der Sound vielfältig anpassbar: Das Audio-Menü bietet eine Klangregelung für Höhen und Bässe, und, falls ein Subwoofer mitspielt, die Festlegung der Trennfrequenz. Ein Klasse-Feature ist „Replay Gain“: Auf drei Arten können hier Pegel ausgeglichen werden, um beim Abspielen verschiedener Tracks Lautstärkesprünge zu minimieren. Top ist auch die Option, das Audio-Signal zwischen 50 und 150 Millisekunden verzögern zu können: So wird beim Film- oder Fernsehspaß ein lippensynchroner Ton erreicht. Fein ist auch auch die mögliche Festlegung eines Lautstärke-Limits, um ungewollte Pegelorgien zu vermeiden.
Fit für die Raum-Korrektur
Diese Feature-Vielfalt wird nun durch eine weitere Klangoptimierungs-Option erweitert: Der NAD C 700 V2 ist Dirac Live Ready. Damit erweist er sich als grundsätzlich fit für eine Raumkorrektur. Sie ermöglicht eine Klang-Anpassung an das Ambiente, wodurch eine nachteilige Raumakustik ausgeglichen werden kann. Dies gelingt mit der beliebten und bewährten Raumkalibrierungs-Lösung Dirac Live. Wer die Raumkorrektur nutzen möchte möchte, muss dafür allerdings eine Dirac Live-Lizenz kaufen – wie auch ein kalibriertes Mikrofon, das für die Raumkorrektur auf jeden Fall benötigt wird. Wer diesen Schritt geht, wird dann mit einem nivellierten Sound belohnt. Zudem können bis zu fünf Dirac Live-Profile erstellt werden. So lassen sich Equalizer-Einstellungen für verschiedene Setups (etwa HiFi oder Heimkino), verschiedene Klang-Vorlieben (beispielsweise auch für abendliches leises Musikhören) oder Raumbedingungen abspeichern. Diese Profile lassen sich dann auch bequem über die neue physische Fernbedienung des C 700 V2 abrufen.
Leichte und flotte Einrichtung
Vor der Nutzung all dieser Optionen steht die erstmalige Einrichtung des C 700 V2. Sie beginnt mit dem Start des Geräts über den rückseitigen Standby-Taster. Einen An/Ausschalter zur vollkommenen Trennung vom Stromnetz gibt es nicht. Wir öffnen jetzt die heruntergeladene BluOS-App und werden flott und reibungslos funktionierend durch das Setup geleitet. Auch hieran merkt man, dass BluOS ein ausgereiftes System ist. Die App findet flink alle kompatiblen und aktiven Komponenten, hier wählen wir unseren C 700 V2 aus. Darauf folgt die Netzwerk-Einbindung, die mit der Eingabe unseres WLAN-Passworts gelingt. Nun können wir dem Gerät noch einen Wunschnamen geben. Im Anschluss sucht BluOS automatisch nach Updates, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Wir fügen anschließend unsere digitale Musikbibliothek hinzu, indem wir Zugriff auf unsere NAS ermöglichen, und binden unseren Streaming-Dienst Qobuz ein. Nun steht uns das volle Musikangebot zur Verfügung – und der Player ist betriebsbereit.
Der NAD C 700 V2 in der Praxis
Wir schließen als Lautsprecher die klangstarken LS50 Meta von KEF an,. Mit ihrem schicken Design und der kompakten Dimensionierung passen sie prima zu der stylischen NAD-Klangzentrale. Über sie streamen wir nun „That’s So True“ von Gracie Abrams. Die amerikanische Singer-Songwriterin hat den Song ins Programm genommen, als sie Opening Act während Taylor Swifts Eras-Tour war, seitdem stürmt die Nummer die Charts. Mit dem NAD C 700 V2 macht der Song gleich richtig Spaß: Abrams eröffnet den Song mit ihrer Gitarre und ihrem Gesang – und die Kalifornierin steht mit ihrer Sechssaitigen direkt vor uns. Die Wiedergabe ist wunderbar klar und crisp. So hören wir jede Nuance dieser attraktiven Stimme, die Abrams mit mal gehauchtem, mal energischem Gesang effektvoll einzusetzen weiß. Wir hören auch Abrams‘ Atemgeräusche nach jeder Gesangszeile. Erst solche scheinbaren Nebengeräusche verleihen einer Wiedergabe den Wie-echt-Charakter.
Aufgeräumt-transparenter Sound
Auch die Gitarre klingt ungemein präsent, wir können jeden Anschlag des Plektrums auf den Saiten hören, nehmen den metallischen Charakter der Stahlsaiten war und erleben dank der feinen Dynamik des C 700 V2 die schöne Perkussivität der Westerngitarre, die den Song frisch antreibt. Pünktlich zum Refrain spielt dann die gesamte Band mit – und hier zeigt sich, dass die Verstärker bei aller Kompaktheit ordentlich Kraft hat: Er treibt souverän die Lautsprecher an, sodass wir schon mit halb aufgedrehtem Verstärker den gesamten Raum in einer Lautstärke beschallen, die deutlich über dem Normal-Hörpegel liegt. Dabei ist er auch im Bass, dessen Wiedergabe am meisten Leistung fordert, souverän: „That’s So True“ hat im Refrain lang ausgehaltene Basstöne, und dieses Tiefton-Fundament legt der C 700 V2 mit amtlichem Fülle und guter Definition in unseren Raum. Dabei bleibt das Geschehen oberhalb des Basses klar und sauber. So liefert der Streaming-Verstärker eine aufgeräumte und transparente Wiedergabe.
Saubere Phono-Wiedergabe
Gelingt dies auch über den neuen Phono-Input? Wir schließen hierfür als Plattenspieler den Dual CS 529 an. Er ist mit dem MM-System Ortofon 2M Red ausgestattet. Der Vinyldreher besitzt, wie der C 700 V2, eine Erdungsklemme – prima, denn so können wir mit dem Anschluss eines Erdungskabels jegliches Brummen beseitigen, dass generell gerne beim Plattenspieler-Betrieb auftritt. Auf den Plattenteller kommt nun „H-Gang“ von Donald Fagen: eine coole Jazz-Pop-Nummer, bei der 13 Musiker mitspielen. Trotz der mannstarken Besetzung, zu der neben Schlagzeug und Bass drei Gitarren, eine komplette Bläser-Sektion und ein Background-Chor gehören, können wir jedes Instrument heraushören – dank der Top-Produktion, aber auch dank der sauberen RIAA-Entzerrung der Phono-Vorstufe und der klaren Verstärkung des C 700 V2. Dabei ist der Klang wärmer und runder, aber im Pegel auch etwas leiser als beim Wireless-Streaming via WiFi oder Bluetooth. Über beide Wege haben wir den Song zum Vergleich alternativ laufen lassen.
Coole Bluetooth-Option, komfortable App
Für das Bluetooth-Streaming haben wir übrigens wiederum den Dual CS 529 genutzt: Er ist wie der C 700 V2 mit dem Codec aptX HD ausgestattet. So gelingt auch auf diesem Weg eine hochauflösende kabellose Musikübertragung – und der C 700 V2 beweist abermals, wie klangstark dieser Codec ist. So kann man einen Bluetooth-fähigen Plattenspieler also ganz woanders im Raum aufstellen. Cool! Im Zuge des Ausprobierens genießen wir übrigens den Bedienkomfort von BluOS und der App: Die angetippten Befehle werden prompt ausgeführt, also ohne die Verzögerung, die wir manchmal bei anderen Systemen erleben. Auch das Springen innerhalb des Tracks geht und gelingt mit sanftem Pegel-Fading sehr geschmeidig. Fein sind auch die Funktionen, auf die man während der Track-Wiedergabe direkten Zugriff hat: Wir können den Song zu den Favoriten oder zur Wiedergabe-Liste hinzuzufügen, Song-Infos abrufen oder uns alle Tracks des zugehörigen Albums sowie alternativ sämtliche verfügbaren Alben des Künstlers anzeigen lassen.
Klasse-Performance auch bei klassischem Anschluss
Wir probieren nun die nächsten Alternativen im vielfältigen Quellen-Angebot und hören uns „H-Gang“ von Donald Fagen kabelgebunden an. Dafür spielen wir den Song über unseren SACD-Player Oppo UDP 203 zu – zuerst analog, dann digital-koaxial. In beiden Fällen liefert der C 700 V2 auch hier eine saubere Performance, wobei uns die Digitalzuspielung noch ein wenig luftiger und frischer erscheint. Der neue DAC leistet ganze Arbeit. So oder so fällt aber wieder die bis in den Bass reichende runde, kräftige Wiedergabe auf, und ebenso der satte Punch, den gerade das Schlagzeug hat: Das Drumset klingt im Ganzen vital, präzise und druckvoll. Der C 700 V2 beweist hier abermals seine Dynamikfähigkeit. Dies gesamte Darstellung gelingt ihm dabei mit einer gut gestaffelten und breiten Bühne: Die Abbildung geht weit über die Lautsprecher hinaus und hat eine schöne Räumlichkeit, auch die Musiker sind gut abgebildet und haben eine schöne Präsenz.
Fesselnde Film-Action
Musikalisch ist also alles im grünen Bereich – wie steht es nun mit der Filmton-Wiedergabe? Wir vernetzen den C 700 V2 via HDMI mit unserem Metz blue-Flatscreen und wählen aus „Batman v. Superman: Dawn Of Justice“ die grandiose Kampfszene, in der Superman, Batman und Wonder Woman als Team gegen Doomsday kämpfen – während das Monster mit einer apokalyptischen Energiewelle die Stadt in Trümmer legt. Der C 700 V2 lässt uns diese Zerstörungsorgie mit ordentlichem Pegel, sattem Druck und reichlich Dynamik erleben – erst recht, als wir zusätzlich über den Sub Out einen Subwoofer für die tieffrequenten Soundtrack-Anteile anschließen. So entfalten die berstenden Gebäude und die niederstürzenden Beton- und Steinmassen, aber auch die tiefen Trommeln der Filmmusik erst so richtig ihre Wirkung. Auch hier punktet der C 700 V2 mit sauberer Wiedergabe, guter Räumlichkeit und Präsenz, so dass der Kampf der Superhelden mit dem Monster uns optisch wie akustisch fesselt.
Fazit
Der NAD C 700 V2 glänzt als Noch-mehr-Könner: In seiner neuen Version hat der Streamer, DAC und Vollverstärker abermals zugelegt und bietet nun auch einen Plattenspieler-Anschluss, eine Dolby Digital-Dekodierung für Surround-Sound und eine Dirac Live Ready-Option für die Raumeinmessung. Dank neuem DAC sorgt er zudem für eine umso transparentere, dynamischere Wiedergabe. Diese Features bereichern seine eh schon üppige Performance-Fähigkeit: Im Auftritt punktet er mit kompakter Dimensionierung, attraktivem Design und großem Farbdisplay. In der Bedienung brilliert er mit der ausgereiften Audio- und Streaming-Plattform BluOS und der zugehörigen komfortablen App. So gelingt mit Leichtigkeit das Musikmanagement samt der Einbindung der Musikdienste, so klappt das Streaming in HiRes – und so ist auch eine extensive Multiroom-Hausbeschallung möglich. Zu den zahlreichen Zuspielwegen und Anschluss-Möglichkeiten gehört auch ein HDMI eARC-Port, so liefert der C 700 V2 auch den Soundtrack bei der TV- und Film-Wiedergabe. Diese Feature-Vielfalt bietet der Noch-mehr-Könner zu einem hervorragenden Kurs. Highlight!
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Carina Burau
Klasse: Oberklasse
Preis/Leistung: hervorragend
90 of 90
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Technische Daten
Modell: | NAD C 700 V2 |
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Produktkategorie: | Streaming-Verstärker / All-in-One-Player |
Preis: | 1.599,00 € |
Garantie: | 2 Jahre / 5 Jahre bei Produktregistrierung |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | DALI GmbH, Bensheim Tel.: 06251 - 8079010 www.nad.de |
Abmessungen (HBT): | 96 x 218 x 266 mm |
Gewicht: | 3,0 kg |
Leistung: | - Nennleistung: 2 x 100 W @ 4 Ω, 2 x 80 W @ 8 Ω (Herstellerangabe) - Impulsleistung: 2 x 125 W @ 4 Ω 2 x 100 W @ 8 Ω (Herstellerangabe) |
Eingänge (analog): | 1 x Phono MM unsymmetrisch (Cinch) 1 x Line unsymmetrisch (Cinch) |
Streaming/Eingänge/Schnittstellen (digital): | 1 x WLAN (Wi-Fi 5 = IEEE 802.11a) 1 x LAN (Gigabit Ethernet, RJ45) 1 x Bluetooth 5.0 (Codec: aptX HD) mit bidirektionaler Verbindung (Empfangen und Senden) 1 x AirPlay 2 1 x S/PDIF optisch (TOSLink) 1 x S/PDIF elektrisch (Cinch) 1 x USB-A (für FAT32-oder NTFS-formatierte Sticks oder Festplatten) 1 x HDMI eARC 1 x IR (zum Anschluss eines Infrarot-Repeaters) |
Ausgänge (analog): | 1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch) 1 x Sub Out unsymmetrisch (Cinch) 1 x Lautsprecher 1 x Trigger |
Unterstützte/einbindbare Musikdienste/Plattformen: | - Amazon Music HD, Deezer, Idagio, Napster, Neil Young Archivs, nugs.net, Qobuz, Roon (Roon ready), Spotify Connect, Tidal Connect u.a. - Internet-Radio (Radio Paradise, TuneIn, Calm Radio u.a.) |
Unterstützte Audio-Formate: | AAC, AIFF, ALAC, FLAC, MP3, MQA, WAV, WMA-L, OGG DSD-Wiedergabe ausschließlich über BluOS-PC-App |
Maximale Samplingraten/ Auflösungen: | PCM 192 kHz/24 bit |
Unterstützte Smarthome-/Hausautomatisierungs-/Steuerungssysteme: | Control4, Crestron, Elan, RTI u.a. |
Kanaltrennung: | >93 dB @ 1 kHz (Herstellerangabe) >72 dB @ 10 kHz (Herstellerangabe) |
Dämpfungsfaktor: | >90 (@ 8 Ω, 20 Hz bis 20 kHz) |
Standby-Stromverbrauch: | <0,5 W (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - NAD C 700 V2 - Fernbedienung - 2 Batterien (AAA) für Fernbedienung - 2 Netzkabel (1 x EU, 1 x UK) (2,0 m) - Kurzanleitung (Englisch) - Sicherheitshinweise (Englisch, Französisch) - Bedienungsanleitung (Deutsch, als PDF von der NAD-Homepage herunterladbar) - BluOS Controller-App (zum Herunterladen von den jeweiligen App Stores) für Apple iOS-Geräte (iPad, iPhone und iPod), Android-Geräte, Kindle Fire und Windows- oder macOS-Desktops |
Optionales Zubehör: | - Dirac Live-Lizenz - Einmess-Mikrofon |
Pros und Contras: | + elegantes Design + sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität + großes Farbdisplay + sehr feine Auflösung + transparentes Klangbild + dynamikreiche Wiedergabe + kraftvolle Verstärkung + Plattenspieler-Eingang (MM) + Wireless-Streaming per WLAN, AirPlay2 und Bluetooth aptX HD + HiRes per WLAN, LAN, USB, S/PDIF + HDMI eARC für TV-Tonwiedergabe + komfortable, intuitive App + einstellbare Verzögerung für Bild-Ton-Synchronität (Lip-Synch, bis 150 ms) + Multiroom-Streaming in bis zu 63 Zonen + Dolby Digital-Dekodierung: 4.1-Surround-fähig mit optionalen Bluesound-Rear-Speakern und zusätzlichem Subwoofer + Roon-ready + Dirac Live-Ready: Raumkorrektur möglich mit optionaler Dirac Live-Lizenz und zusätzlichem Mikrofon + vielfältige Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten + Fernbedienung - kein An/Aus-Schalter |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Preis/Leistung: | hervorragend |
Getestet mit: | - Plattenspieler: Dual CS 529 - SACD-Player: Oppo UDP-203 - Lautsprecher: KEF LS50 Meta - Subwoofer: BEC Akustik Moritz 400-40 - Analog-Kabel: Audioquest Yucon - Digitalkabel: Audioquest Carbon Digital Coax |