TEST: UB+ S1 Circle: Bluetooth-Allrounder für den Garten, fürs Campen und als TV-Ton-Upgrade

Elegantes Design und hochwertige Verarbeitung

Der S1 Circle fällt sofort auf. Sein modernes, durchdachtes Design passt sich nahezu jeder Wohnraumumgebung an. Mit einem Durchmesser von etwa 14 Zentimetern ist er superkompakt. Damit lässt er sich unauffällig platzieren. Verstecken muss man die Soundkugel aber mitnichten, dafür ist er eigentlich viel zu schön. Um ihn zum Blickfang werden zu lassen, ist der S1 Circle in sechs ansprechenden Farbvarianten im edlen Textilüberzug erhältlich. Diese Farben reichen von schlichten, klassischen Tönen wie Schwarz, Grau und zwei Blautönen bis hin zu lebhafteren Nuancen wie Gelb oder Orange. Letztgenannte Variante nennt UB+ im Übrigen „Siesta“ und wäre die, die wir hier im Test haben. Die hohe Verarbeitungsqualität ist sofort spürbar. Alle Materialien wirken langlebig und solide. Der abnehmbare Tragegriff bringt zudem eine praktische Komponente ins Spiel und rundet das clevere Gesamtkonzept ab. Er erleichtert den Transport und macht den S1 Circle zum idealen Begleiter für unterwegs.

Wasserschutz für den Outdoor-Einsatz

Auch für all jene, die einen Wireless-Lautsprecher für die Nutzung im Freien suchen, ist der UB+ S1 Circle bestens geeignet. Dank IPX5-Wasserschutz widersteht er Regen, Spritzwasser und Feuchtigkeit. Also ideale Voraussetzungen für den Einsatz am Pool, bei der Grillparty, beim Camping oder beim Festival-Besuch. Hier muss man sich schlichtweg keine Sorgen machen, wenn ein plötzlicher Regenschauer aufzieht oder Getränke verschüttet werden. Mittels Tragegriff lässt sich der S1 Circle zudem ganz einfach an der Zeltstange oder einfach am Baum aufhängen. Vollständig geladen, sorgt die süße Soundkugel dann für bis zu 16 Stunden Musik. Das wären ausreichend Reserven um seine Umgebung den ganzen Tag lang mit Musik zu versorgen. Geht ihm dann doch irgendwann mal der „Saft aus“, verbindet man ihn einfach schnell per USB-C mit der nächstgelegenen Stromversorgung und spielt einfach weiter. Diese Stromversorgung kann selbstverständlich auch die Powerbank sein.

Bluetooth-Pairing

Um aber musizieren zu können, muss die kleine Soundkugel zunächst per Bluetooth mit einer Quelle verbunden werden. Das kann das Smartphone sein oder auch das Laptop. Selbst die Wiedergabe des Fernsehtons ist über diesen Weg möglich. Der kabellose Verbindungsaufbau selbst ist kinderleicht. Zunächst schaltet man den S1 Circle ein, indem man die Powertaste kurz drückt. Anschließend blinkt der kleine LED-Indikator abwechselnd Blau/Rot auf, was Paarungsbereitschaft signalisiert. Zugleich gibt sich der Lautsprecher als „UB+ EUPHO …“ in der Liste der verfügbaren Bluetooth-Partner zu erkennen. Ein Fingertipp genügt nun, um die Verbindung endgültig herzustellen. Von diesem Moment an, lassen sich die Grundfunktionen wie ein, aus, laut und leise auch via Smartphone vornehmen. Alternativ ist all das aber selbstverständlich auch direkt am Gerät möglich. Darüber hinaus gibt es hier noch eine weitere Taste namens „TWS“. Die wird dann spannend, sobald man zwei S1 Circle zu einem Stereo-Setup paaren möchte.

Kraftvoller Sound mit sattem Bass

Klanglich weiß der kleine UB+ aber auch einzeln zu überzeugen. Trotz kompakter Größe liefert unser Testgast eine beeindruckende Klangqualität, die deutlich über der der allermeisten ähnlich-dimensionierten Bluetooth-Speaker liegt. Das kommt nicht von ungefähr, denn der S1 Circle ist massiv ausgestattet. Zunächst wären da die beiden Hochtöner zu nennen, die in etwa jeweils vier Zentimeter neben dem metallenen UB+ Logo sitzen. Ein Stückchen weiter unten, exakt in den Aussenseiten sind dann die beiden 2,5 Zoll-Basstreiber platziert. Dieses Doppel-Zwei-Wege-System ist an sich schon imposant. Unterstützung im unteren Frequenzbereich erhält es hier aber noch von gleich zwei, nach vorn und hinten gerichteten 3,5-Zoll-Passiv-Radiatoren. Wer genau hinsieht, findet das Duo hinter den senkrecht verlaufenden Kunststoff-Verstrebungen. Optisch ist der Aufbau exzellent gelöst und auch klanglich begeistert der UB+ von ersten Moment an.
Auffällig ist dabei die imposante Bassleistung, die ich dem kleinen Kügelchen so ganz sicher nicht zugetraut hätte.

Klingt viel größer

Das ist eigentlich das Besondere: In einem Blindtest würde man hier ganz sicher einen deutlich voluminöseren Lautsprecher vermuten. Das liegt in erster Linie an der kraftvollen Bassperformance, die der S1 Circle durch ein innovatives System aus zwei aktiven und zwei passiven Bass-Chassis realisiert. In „Hard Drive“ von The Bellrays reicht der Bass beeindruckend tief hinab und erzeugt ein erwachsenes Klangvolumen, das mich gleich dazu verleitet mal lauter zu drehen. Inzwischen bin ich bei einem Pegel von 86 Dezibel angekommen. Meinem Testgast macht das aber wenig aus, bleibt er doch weiterhin präzise und kontrolliert, ohne ins Übertriebene zu kippen. Intensiveren Bassläufen wird so ein stabiles Fundament geboten – und zwar, ohne „fett“ oder aufdringlich zu wirken. Das ist der große Unterschied zu vielen Mitbewerbsmodellen. Bass können viele. Der wirkt oft im ersten Moment beeindruckend. Nach kurzer Zeit wird es dann aber wummrig, unkontrolliert und nervig.

Homogen & langzeithörtauglich

Exakt das ist hier ausdrücklich NICHT der Fall. Nein, statt angestrengt herumzuwummern, agiert der S1 Circle zwar voluminös druckvoll und mit Punch, lässt anderen Frequenzen aber ausreichend Raum sich ebenfalls zu entfalten. Mitten und Höhen ergänzen den voluminösen Bass dabei tatsächlich ideal. Eine Erklärung dafür ist die wirklich gute Ankopplung der Mitten an den Bassbereich. Was mir ebenfalls gut gefällt, ist die Hochtonwiedergabe. Die ist bei anderen Bluetooth-Speakern vielleicht etwas prägnanter und klarer. Ganz oft ist der Hochton bei Mobil-Lautsprechern jedoch zu hell, zu spitz abgestimmt. Hier hingegen folgt der Hochton dem Gesamtsound und zeigt sich leicht warm. Ein Punkt zur Kritik ist das aber nicht, schließlich führt diese Abstimmung zu einem homogenen, langzeithörtauglichen Klangbild. Und das ist es, was wir doch eigentlich alle wollen: Lange und gut Musikhören. Dazu trägt hier im Übrigen auch die bemerkenswerte Räumlichkeit bei. Sie lässt den Sound lebendig und dreidimensional wirken.

Aus 1 mach 2

Instrumente und Stimmen werden dabei klar voneinander abgegrenzt ohne seziert zu erscheinen, was dazu führt, dass die Stereo-Abbildung ein Gefühl von Weite erzeugt. Für mich ganz klar ein weiteres Indiz für die gute Abstimmung. Und nochmal zur Erinnerung: ich spreche hier von einem einzigen Lautsprecher! Bei Bedarf lassen sich zwei S1 Circle aber zu einem echten Stereo-System koppeln. Das ist einfacher als man vielleicht glaubt:
Ist der erste S1 verbunden, schaltet man den zweiten einfach ein und drückt dann die TWS-Taste – zuerst an Lautsprecher 1, dann an 2. Kurz darauf ist eine weibliche Stimme zu hören. Lautsprecher 1 wird dabei als „left channel“ und Lautsprecher 2 als „right channel“ bezeichnet. Etwa eine Sekunde später strömt die Musik dann aus beiden Bluetooth-Speakern. Die beiden kompakten Klangkugeln auf meinem Schreibtisch entfalten sofort einen erstaunlich druckvollen und dynamischen Klang. Einen der gleich Spaß macht und mitreisst.

Echte Stereo-Bühne

Bereits der erste Einsatz Emily Armstrongs in Linkin Parks „Heavy Is The Crown“ lässt mich die geballte Wucht und Präsenz des Basses spüren. Das schreit förmlich nach einer weiteren Lautstärkeerhöhung. Die macht das Duo dann klanglos mit, wenngleich die Pegelregelung für meinen Geschmack etwas feinstufiger sein dürfte. Obwohl es nun deutlich lauter ist als noch im Einzeltest, wirkt der gesamte Sound irgendwie entspannter. Klar, jetzt sind es auch zwei Lautsprecher, die sich den Knochenjob der Basswiedergabe und auch die Reproduktion aller weiteren Frequenzbereiche teilen. Dabei agiert der Bass mit beeindruckender Tiefe und Präzision, ohne die weiteren Klanganteile zu dominieren. Die dabei erzeugte Dynamik lässt das Stück lebendig wirken – jede Nuance, angefangen beim pulsierenden Beat bis hin zu den feineren Details, wird klar und kraftvoll abgebildet. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der Stereobühne: Dem S1-Circle-Pärchen gelingt es, den Klangraum weit über seine physischen Standorte hinaus auszudehnen.

Live-Konzert am Schreibtisch

Gitarren und Synthesizer leuchten die akustische Bühne ideal aus, während die Stimme der neuen Sängerin punktgenau in der Mitte positioniert bleibt und mit fast greifbarer Präsenz vor mir steht. Das ist richtig gut und ich kann mich nur wiederholen: es macht richtig Spaß! Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Die beiden UB+ ersetzen ganz sicher nicht das große HiFi-Setup im Wohnzimmer. Dafür sind sie aber auch nicht gemacht. Diese Lautsprecher wurden für den Einsatz in kompakteren Wohnumgebungen, im Jugendzimmer, am Desktop oder für die portable Nutzung entwickelt. Daran gemessen, leisten sie mehr als die meisten Mitbewerbsprodukte und sehen auch noch verdammt gut aus. In meinem Test spielt das Duo einfach groß auf und überzeugt auf ganzer Linie. Verantwortlich dafür ist zum einen die druckvolle, präzise Bass-Performance. Auf der anderen Seite überraschen meine Testgäste aber auch – ich muss es einfach wiederholen – durch ihre wirklich gute Räumlichkeit.

App oder App?

Die dabei erzeugte, immersive Klangkulisse, lässt mich dann fast vergessen, dass ich hier noch am Schreibtisch sitze und Musik ganz bequem vom Smartphone zuspiele. In diesem Zusammenhang gibt es dann aber einen wichtigen Punkt bzgl. der eingangs erwähnten App. Wichtig ist, dass man nach „UB+ Seek“ sucht. Hat man diese App dann aufs Smartphone geladen, lässt es sich beispielsweise ganz easy durch die gewählte Playlist skippen oder die Lautstärke anpassen. Sogar der Wechsel des rechten und linken Lautsprechers ist hier mit einem Fingertipp möglich. Das wird dann wichtig, wenn der zuerst verbundene Lautsprecher aus irgendeinem Grund auf der rechten und nicht auf der linken Seite stehen muss. Ist das der Fall, tippe ich einmal kurz auf den „R/L“-Button links oben in der App und schon werden die Seiten akustisch vertauscht. Oder man nutzt einfach eines der angebotenen Soundpresets über einen kurzen Fingertipp auf die symbolisierte Sinuswelle links unten.

XXL-Akku

Zur Auswahl stehen hier sechs Presets, Jazz, Pop, Live, Classical, Theater, Night. Direkt darunter sind die Regler des Drei-Band-Equalizer zu sehen, die in Echtzeit die Einstellungen der gewählten Presets anzeigen. Selbstverständlich ist es hier auch möglich eigene Klangeinstellungen vorzunehmen, individuell zu bezeichnen und abzuspeichern. Allein das ist ein guter Grund sich die App gleich aufs Handy zu ziehen. Alternativ lässt sich der S1 aber auch via Qobuz-, Spotify- oder Tidal-App steuern. Nutze ich eine dieser Applikationen, gelingt die Bedienung ebenso reibungslos. Auch die Lautstärkeregelung über die Hardkeys meines iPhone funktioniert tadellos. Zum Abschluss noch ein Wort zur Akku-Leistung. UB+ gibt diese mit 16 Stunden an. Bei der Nebenbei-Beschallung am Schreibtisch übertrafen die beiden S1 diese Zeit sogar. Abhängig ist das natürlich aber auch immer von der gewählten Lautstärke. Und wie bereits erwähnt, ist der Akku dann doch mal leer, spielt der S1 Circle während der „Betankung“ einfach weiter.

Fazit

Der S1 Circle ist ein vielseitiger Begleiter für quasi jede Gelegenheit. Mit seiner hochwertigen Verarbeitung, dem stilvollen Design und seiner Klanggüte eignet er sich ideal als Allround-Beschallung im Büro, Jugendzimmer oder im Hobbyraum. Dank XXL-Akku eignet sich der UB+ Bluetooth-Speaker aber auch im Outdoor-Einsatz bei der Grillparty, beim Campen oder auf dem Festival. Paart man zwei Soundkugeln, werden die zum waschechten Stereo-System für kleinere Wohnzimmer, über die sogar der Fernsehton auf ein höheres Klangniveau gebracht werden kann. Auffällig sind hier die die wirklich gute Räumlichkeit und die Bassperformance im Grundton und in den Frequenzetagen darunter. Wer auf der Suche nach einem flexiblen, optisch aussergewöhnlichen und klanglich überraschend präsenten Kabellos-Setup ist, sollte sich den UB+ S1 Circle unbedingt mal anhören.

Technische Daten