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Redakteur
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Der Dan Clark E3 ist ein offener Over-Ear-Kopfhörer für anspruchsvolle Hörer. Mit innovativer Magnetostat-Technologie, durchdachtem Design und hoher Verarbeitungsqualität verspricht er ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Ob er dieses Versprechen halten kann, klären wir im Test.

Durchdachte Technik, stilvolles Design und hohe Verarbeitungsqualität kommen beim E3 zusammen.

Dan Clark Audio steht seit Jahren für Innovation und audiophile Klangqualität. Mit dem E3 präsentiert der Hersteller einen offenen, magnetostatischen Over-Ear-Kopfhörer, der sich an anspruchsvolle Musikliebhaber und professionelle Anwender richtet. Dabei verspricht das Modell eine außergewöhnliche Detailtreue, eine natürliche Räumlichkeit und hohen Tragekomfort – Eigenschaften, die Fans der Marke bereits von Vorgängermodellen wie dem ÆON oder Stealth kennen. Zum Test liegt uns neben dem Kopfhörer auch das hochwertige VIVO-Kabel bei, das eine optimale Signalübertragung gewährleisten soll. Wir sind gespannt, wie sich der E3 in der Praxis schlägt und ob er das gewohnt hohe Niveau der Dan Clark-Serie und seiner Vorgänger weiterführen oder sogar übertreffen kann. Kann der Kopfhörer sowohl klanglich als auch in Sachen Verarbeitung und Komfort überzeugen? Und für wen lohnt sich die Investition? Diesen Fragen gehen wir in unserem Testbericht auf den Grund.

Der Hersteller

Dan Clark Audio, ehemals unter dem Namen MrSpeakers bekannt, hat sich in der Welt der High-End-Kopfhörer einen exzellenten Ruf erarbeitet. Ursprünglich begann das Unternehmen mit der Modifikation von Fostex-Kopfhörern, bevor es sich auf die Entwicklung eigener Modelle spezialisierte. Firmengründer Dan Clark brachte seine umfassende Erfahrung im Lautsprecherdesign mit, um Kopfhörer mit außergewöhnlicher Klangqualität und hohem Tragekomfort zu erschaffen. Sein Ziel: Ein natürliches, immersives Hörerlebnis, das Musik in ihrer reinsten Form wiedergibt. Ein zentraler Bestandteil der Philosophie von Dan Clark Audio ist der technologische Fortschritt. Mit innovativen Lösungen wie der firmeneigenen V-Planar-Technologie oder der TrueFlow-Motoroptimierung reduziert das Unternehmen Verzerrungen und verbessert die Klangtreue. Besonders die ÆON-Serie hat sich durch ihre gelungene Kombination aus Klangqualität, Komfort und Portabilität einen Namen gemacht. Wer auf der Suche nach audiophilen Kopfhörern mit durchdachtem Design und erstklassiger Verarbeitung ist, kommt an Dan Clark Audio kaum vorbei.

Der Lieferumfang: Hochwertig und durchdacht
Schon beim Auspacken des Dan Clark E3 wird klar, dass der Hersteller Wert auf eine angemessene Präsentation und hohe Sicherheit legt. Der Kopfhörer kommt in einem edlen, schwarzen Karton mit eingeprägtem, silbernen Herstellerlogo. Die magnetisch gesicherte Klappe lässt sich leicht öffnen und gibt den Blick auf den Quick User Guide (englisch) sowie ein „Certificate of Authenticity“ frei, das mich optisch an die amerikanische Unabhängigkeitserklärung erinnert. Der Kopfhörer selbst ruht sicher in einer schwarzen Transporttasche mit hochwertiger Metallapplikation des E3-Logos. Öffnet man den umlaufenden Reißverschluss, findet man das Anschlusskabel sowie einen schwarzen Samtbeutel mit Dan Clark Logo. Darin verbirgt sich schließlich der Kopfhörer. Diese raffinierte Verpackung erinnert an eine russische Matroschka – jedoch ist sie stilvoll und funktional zugleich. Alles ist durchdacht verstaut, sodass der E3 nicht nur ein beeindruckendes Unboxing-Erlebnis bietet, sondern auch optimal für Transport und Lagerung geschützt ist.

Beim Lieferumfang des E3 wurde auch an gute Anschlussmöglichkeiten und ein sicheres Unterbringen des Premium-Kopfhörers gedacht.

Anmutung

Beim ersten Anheben fällt das Gewicht des Dan Clark E3 auf. Der Kopfhörer wirkt massiv, was auf eine hohe Materialqualität schließen lässt. Die Haptik bestätigt diesen Eindruck: Alle Elemente sind präzise verarbeitet und fühlen sich hochwertig an. Die großen Ohrmuscheln messen 12 x 8,5 Zentimeter und weisen eine geschmeidige Tropfenkontur auf, die sich perfekt an das Ohr anschmiegt. Ihr Gehäuse besteht aus Metall und zeigt auf der Außenseite eine angedeutete Wabenstruktur. Die zum Ohr gerichteten Bereiche sind mit superweichen Polstern aus „synthetic protein leather“ ausgestattet. Das hochwertige Kunstleder ist tierleidfrei und bietet dennoch eine edle Optik und hohen Tragekomfort. Jede Ohrmuschel ist an einem stabilen Metallarm mit Klappfunktion befestigt, womit sie eine flexible Anpassung an die Kopfform gewährleisten. Der Kopfbügel kombiniert zwei Federdrähte mit einem schwarzen Lederband, das durch blaue Ziernähte und ein gesticktes E3-Logo veredelt ist. Insgesamt ist der E3 gleichermaßen hochwertig, funktional und durchdacht.

Das Lederband des Kopfbügels wird von einem eingestickten Modellogo verziert.

Dan Clark Audio E3 – Perfekt für lange Hörsessions

Der Dan Clark E3 ist ein großzügig dimensionierter Kopfhörer, der auch auf meinem nicht sehr kleinen Kopf angenehm locker sitzt. Diese Bauweise macht ihn weniger ideal für unterwegs, doch genau das spielt ihm in die Karten, wenn es um maximalen Komfort für lange Hörsessions geht. Selbst nach mehreren Stunden bleibt der Tragekomfort exzellent – perfekt für ausgedehnte Musikabende, an denen man entspannt seine Plattensammlung oder Qobuz-Favoriten durchhören möchte. Trotz seines stattlichen Gewichts fällt der E3 beim Tragen kaum auf. Der sanfte Anpressdruck sorgt dafür, dass sich keine unangenehmen Druckstellen bilden. Allerdings schirmt der Kopfhörer Umgebungsgeräusche nur minimal ab, was ihn weniger geeignet für den lauten Alltag in der U-Bahn macht. Doch das ist auch gar nicht sein Einsatzzweck: Der E3 ist nicht für den hektischen Straßenverkehr gedacht – sondern für ungestörten Hörgenuss in den eigenen vier Wänden.

Die dicken, ohrumschließenden Polster sind mit weichem, synthtetischem Leder überzogen. So lässt sich der Kopfhörer auch über lange Zeit bequem tragen.

Technik – Patentierte Präzision

Im Herzen des Dan Clark E3 arbeitet ein 45 x 71 mm großer Single-Ended Planar-Magnetostaten-Treiber, der für seine außergewöhnlich präzise und natürliche Wiedergabe bekannt ist. Im Gegensatz zu dynamischen Treibern wird die ultraleichte Membran über die gesamte Fläche gleichmäßig angetrieben. Dadurch reagiert sie potenziell schneller auf Impulse, vermeidet Partialschwingungen und reduziert Verzerrungen idealerweise erheblich. Das Ergebnis: eine klare, unverfälschte Wiedergabe mit hoher Detailtreue. Ein besonderes technisches Highlight ist die von Dan Clark patentierte V-Planar-Rändelung. Diese Technologie verleiht der Membran eine feine Struktur mit mikroskopisch kleinen Faltungen. Dadurch kann sich die Membran kontrollierter bewegen und größere Auslenkungen erzielen, was für eine tiefere und kraftvollere Basswiedergabe sorgt. Gleichzeitig reduziert diese Technik stehende Wellen auf der Membran, was die Verzerrungen minimiert und die Hochfrequenzwiedergabe verbessert. Die technische Abstimmung des E3 verspricht also höchste Präzision und ein äußerst natürliches Klangbild.

Audiophiler Klang mit durchdachter Technik

Die beeindruckenden, angegebenen Messewerte des Dan Clark E3 lassen hohe Erwartungen an seinen Klang aufkommen. Der angegebene Frequenzgang deutet auf eine lineare Abstimmung hin, ohne künstliche Betonungen in einzelnen Frequenzbereichen. Der angegebene Klirrfaktor liegt auf dem gewohnt niedrigen Niveau eines Magnetostaten, während der Wirkungsgrad solide ausfällt. Die Impedanz des E3 beträgt seinem Erbauer nach 27 Ohm. Damit ist, wie bei den meisten planar-magnetischen Kopfhörern, der Einsatz eines leistungsfähigen Verstärkers in jedem Fall empfehlenswert. Bevor wir jedoch den Hörtest starten, werfen wir einen Blick auf ein weiteres wichtiges Element des Setups: das VIVO-Kabel, das vom Hersteller selbst als „Super-Premium-Kabel“ beworben wird. Tatsächlich macht es einen erstklassigen Eindruck: Es besteht aus versilbertem OFHC-Kupfer und soll dank seiner speziellen Geometrie eine optimale Signalübertragung gewährleisten. Besonders angenehm ist seine Flexibilität – es ist leicht, geschmeidig und sorgt für einen angenehmen Tragekomfort.

Das Vivo-Kabel wird über vierpolige Steckverbinder mit den beiden Ohrmuscheln des Kopfhörers verbunden.

Immer gut verbunden

Das eigens von Dan Clark entwickelte Stecksystem, mit dem das Kabel an den Ohrmuscheln angeschlossen wird, erinnert an sehr kleine, vierpolige XLR-Verbinder. Es ist leicht zu stecken, sitzt sicher und ist außerdem gegen ein unabsichtliches Lösen gesichert. Das Kabel ist in unterschiedlichen Längen und mit einer Vielzahl an quellgeräteseitigen Steckverbindungen erhältlich. Unsere Testversion verfügt über einen klassischen 6,35-mm-Klinkenstecker sowie eine symmetrische 4,4-mm-PentaConn-Variante. Letztere testen wir mit dem Cayin RU6 USB-DAC/Amp-Dongle, den wir bereits führ einen früheren Test zu Gast hatten. Ein cooles Detail: Das Y-Teil, an dem sich das Kabel zu den beiden Ohrmuscheln teilt, ist aus Metall gefertigt und verschraubt – ein Zeichen für hochwertige Verarbeitung. Voller Vorfreude stecke ich den E3 in den Kopfhörerausgang eines Accuphase C-265. Ein Verstärker dieser Klasse sollte schließlich in der Lage sein, einen hochwertigen Kopfhörer wie den Dan Clark souverän anzutreiben.

Der Praxistest – Schock und Erlösung

Um den E3 direkt mit einer audiophilen Aufnahme herauszufordern, wähle ich Sinead O’Connors Interpretation von „House of the Rising Sun“ – ein filigranes Stück mit intensiver Gesangsdarbietung. Doch anstatt der erwarteten, kristallklaren Details erlebe ich eine herbe Enttäuschung: Der Kopfhörer klingt leise, schwach und massiv verzerrt! Haben der Dan Clark E3 oder gar die Accuphase Vorstufe einen Defekt? Doch bevor Panik aufkommt, gehe ich auf Fehlersuche. Vielleicht liegt es am Verstärker? Der nächste Test mit dem kleinen Kopfhörer- und Vollverstärker PS Audio Sprout 100, einem tollen Gerät, das wir ebenfalls schon ausführlich getestet haben, bringt Gewissheit: Hier funktioniert der E3 einwandfrei! Da fällt einem dann doch ein Stein vom Herzen. Es liegt eben nicht am Kopfhörer – sondern schlicht an zu wenig Leistung aus dem Accuphase. Ein erster Dämpfer, der aber auch eine wertvolle Erkenntnis liefer: Der E3 braucht Power!

Die planar-magnetischen Treiber kommen in offenen Gehäusen unter. Geräusche von außen hält der E3 daher kaum ab. Er ist klar für den Einsatz an stationären Setups konzipiert.

Leistung ist entscheidend

Kurz nachgerechnet hat der Accuphase C-265 laut Angaben im Netz eine Ausgangsleistung von 100 Milliwatt bei 40 Ohm. Der PS Audio Sprout hingegen liefert – obwohl er ungleich kleiner ist – 500 Milliwatt an 32 Ohm und ist damit deutlich kräftiger. Der Accuphase ist eben kein dezidierter Kopfhörerverstärker, sondern eine High-End-Vorstufe. Die Power des Sprout braucht der Dan Clark E3 jedoch auch, denn so motorisiert, läuft er zu Höchstformen auf. Um es gleich vorweg zu nehmen: Auch am Cayin RU6 läuft der E3 perfekt, wenn auch tonal etwas heller abgestimmt als am Sprout. Da das RU6 USB-DAC/Amp-Dongle die Spannungsversorgung jedoch vom iPhone erhält, an dem es angeschlossen ist, klappt das nur bis zu einer moderaten Lautstärke gut. Wird die Lautstärke höher, steigt der kleine Dongle aus. Meine Vermutung ist, dass hier aufgrund der hohen Leistungsaufnahme des E3 einfach nicht genug Strom bereitsteht.

Dank Bügeln mit doppeltem Scharnier lässt sich der Anpressdruck der Ohrmuscheln gut anpassen.

Volle Power, voller Sound

Sinead O’Connors Stimme erklingt zunächst sehr filigran, fast zerbrechlich, dabei aber technisch kristallklar und fein detailliert. In der intimen Anfangsphase des Songs wird sie nur von einer sanften Gitarre im Hintergrund begleitet. Die Wiedergabe ist hochauflösend und luftig, sodass selbst kleinste Nuancen wie das Atmen der Sängerin oder das sanfte Schwingen der Saiten mühelos hörbar sind. Über die nächsten fünf Minuten steigert sich die atmosphärische Dichte, und der Gesang wird intensiver, fast rotzig – bleibt dabei aber perfekt kontrolliert, wie es nur Sinead O’Connor schafft. Der Dan Clark E3 folgt dieser Entwicklung mühelos: Die zunehmende Lautstärke und die steigende emotionale Intensität des Stücks werden mit beeindruckender Dynamik und Differenzierung wiedergegeben. Auch in den kraftvollsten Passagen bleiben alle Klangelemente klar voneinander differenziert, ohne aber seziert zu sein oder an Präzision oder Kontrolle zu verlieren.

Der Dan Clark Audio E3 bietet anspruchsvollen Nutzern tolle Klangerlebnisse. Doch auch er selbst ist nicht völlig anspruchsfrei und verlangt nach einem guten Verstärker.

Fazit

Der Dan Clark E3 ist ein außergewöhnlicher Kopfhörer für anspruchsvolle, audiophile Hörer, die Wert auf präzise Wiedergabe, hohen Tragekomfort und erstklassige Verarbeitung mit nachhaltigen Details legen. Seine magnetostatischen Treiber mit V-Planar-Technologie liefern eine beeindruckende Detailtreue, klare Höhen, satte Mitten und knackige, tiefreichende Bässe. Besonders überzeugt der E3 durch seine räumliche Darstellung und seine Fähigkeit, selbst komplexe Klangstrukturen mühelos aufzulösen. Allerdings zeigt der Test auch, dass dieser Kopfhörer Leistung braucht: An schwachen Verstärkern bleibt er weit unter seinen Möglichkeiten, während er an potenten Quellen zu Höchstform aufläuft. Wer das bedenkt wird mit einem fast perfekten Hörerlebnis belohnt, das sowohl technisch als auch emotional Maßstäbe setzt. Der E3 ist kein Kopfhörer für unterwegs, sondern für intensive Hörsessions zu Hause – und genau da spielt er seine Stärken voll aus.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Marius Bulla

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Dan Clark Audio E3
Produktkategorie:Kopfhörer
Preis:2.459 Euro
Garantie/ Gewährleistung:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz/ Blau
Vertrieb:audioNext, Essen
0201 79939404
audiodomain.de
Gewicht:455 g
Bauart/ Prinzip:Over Ear, offen, passiv
Bestückung:2 x 45 x 71 mm Single-Ended Planar-Magnetostat
Anschlüsse:Kabelführung beidseitig, 6,3/ 4,4/ 3,5 mm Klinke/ 4-Pin XLR (nach Wahl)
Impedanz:27 Ohm
Lieferumfang:1 x E3
1 x Vivo-Kabel
1 x Transportcase
1 x Samtbeutel
1 x Quickstart Guide
Pro & Contra:+ hochwertige Verarbeitung
+ nachhaltige Materialien
+ hoher Tragekomfort
+ gute Langzeittauglichkeit
+ natürliches, detailreiches Klangbild
+ tiefreichende Basswiedergabe

- sehr Leistungshungrig
Benotung:
Klang (60%):100/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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