Home » Tests » Dynavox DBT600 BT – Modernes Retro-Radio für vielseitigen Musikspaß
22. April 2025von Marc Rehrmann
freier RedakteurDas DBT600 BT kann alles, was man von einem modernen Radio erwartet. Aber gerne hört man die Frage: “Darf es ein bisschen mehr sein?” Also legt Dynavox noch einen drauf und bietet einen Audioplayer samt integriertem Akku, der sechs Musik bieten soll. Zeit für einen Praxistest.

Beim DBT600 BT trifft Retro-Chic auf moderne Wiedergabemöglichkeiten.
Beginnen wir mit dem “Sehen”. Was sofort auffällt, ist die kompakte Kartongröße des DBT600. Dynavox spart Volumen, was wiederum gut ist, denn es spart Ressourcen und schont die Umwelt. Kaum habe ich das DBT600 dann aus seiner Verpackung befreit, fällt mir das hochwertige und fugenlos verarbeitete Holzfurnier auf. Und zwar rundum. Damit kann selbst die hübsche und häufig vernachlässigte Rückseite begeistern. Dort sind der USB-C-Port für die Stromversorgung und das Aufladen des Akkus, der Aux-Eingangs, sowie die USB- und microSD-Schnittstellen integriert. Ruft man die Produktseite von Dynavox auf, werden dort nur nüchtern alle technischen Details abgehandelt. Kein Wort über die ansprechende und toll verarbeitete Hardware. Dann tue ich es eben: Das Gehäuse wirkt filigran und hochwertig verarbeitet. Allerdings sollte man es tunlichst vermeiden, es anzuecken. Das würde das hübsche Äußere nur schwer verkraften, denke ich. Chapeau für solch eine Optik, das schaffen viele Mitbewerber nicht.

Kartenslot und USB-Port ermöglichen das Abspielen von Musikdateien auf Speichermedien. Der USB-C-Anschluss ist hingegen ausschließlich für die Stromversorgung da.
Moderne Technik trifft Retrodesign
Die gesamte von Dynavox angestrebte Formensprache des DBT600 BT, erinnert an das gute alte Röhrenradio aus Urgroßmutters Wohnzimmer. Allerdings auf eine handliche und zeitgemäße Größe “geschrumpft”. Mit knapp einem Kilogramm und einer Länge von 21 Zentimetern, einer Höhe von 10 und einer Bautiefe von 12 Zentimetern, misst das Gerät nämlich nur einen Bruchteil von Omas Weltempfänger. Das Gehäuse beherbergt einen 64 Millimeter großen, von 5 Watt angetriebenen Breitband-Lautsprecher mit Bassreflexgehäuse. Passend zum gesamten Retro-Holz-Layout ist der Schallwandler mit einem beige/braunen Mesh überzogen. Diese Optik rundet die nostalgische Funkwellen-Erinnerung ab. Anstelle einer FM/AM-Skala mit Drehknopf, befindet sich rechts neben dem Lautsprecher das 2,8-Zoll-Farb-TFT-Display. Hier werden alle notwendigen Informationen und Menüpunkte angezeigt. In diesem nostalgischen Gewand fühlt sich unser Testgast fast überall zu Hause. Beim Hipster in der Nachbarwohnung, bei der netten Oma von unten, bis zur durchgestylten Einzimmerwohnung oben in der zweiten Etage.

Das Farbdisplay sorgt für übersichtliche Darstellung aller Quellen, Sender und Menüpunkte.
Auf Knopfdruck
Unter dem Display befindet sich der Lautstärkeregler. Wie man es von vielen anderen Geräten kennt und gewohnt ist, verfügt dieser über weitere Funktionen. Mit einem Druck wählt man unter anderem das gewählte Programm, schaltet auf Stumm/Pause oder aktiviert den Schlummermodus der Weckfunktion. Rechts und links von diesem Dreh- und Angelpunkt befinden sich acht Tasten mit verschiedenen Funktionen. Hier hätte meiner Meinung nach aber die Beschriftung der verschiedenen Tasten deutlicher hervorgehoben werden können. Rechts oben, mit dem bekannten Strich-Kreis-Symbol gekennzeichnet, sitzt der Power-Knopf. Drücke ich diesen, erscheint für einen Moment das geschwungene Dynavox-Logo. Als nächstes wähle ich die Mode-Taste. Sofort erscheinen auf dem Display die verschiedenen Wiedergabequellen. Um diese auszuwählen, nutzt man die Vorwärts- und Rückwärtstasten auf der rechten Seite oder dreht intuitiv am Drehregler von Quelle zu Quelle. Habe ich mich entschieden, drücke ich den Drehregler kurz und habe damit die entsprechende Quelle ausgewählt.

Die Bedienung per Drehregler und Tasten geht gut von der Hand. Die Symbole auf den Knöpfen sind jedoch teils etwas schwer zu entziffern.
Digitale Vielfalt und einfache Bedienung
Den Test starte ich mit klassischem Radioempfang – zeitgemäß digital. Dafür drücke ich die Mode-Taste und wähle das DAB+ Symbol. Weiter geht’s über die Menütaste, wo „Senderliste“ ausgewählt wird, bevor mir fast 50 Radiosender zu Verfügung stehen. Um den Überblick zu behalten und seine Lieblingsradiosender schnell aufzufinden, kann man bis zu 40 Favoriten abspeichern, was kinderleicht funktioniert. Einfach die Programmtaste für eine Sekunde gedrückt halten und schon kann die gewählte Station durch Drücken des Lautstärkereglers gespeichert werden. Mühelos springe ich also von Sender zu Sender und jeder wird kristallklar – ganz ohne Verzerrungen oder Rauschen – wiedergegeben. Natürlich kann man auch sein eigener Radio-Musikredakteur sein, beispielsweise per Bluetooth. Wieder drücke ich die Mode-Taste und springe zum weltweit bekannten Bluetooth-Symbol. Dynavox spendiert dem DBT600 BT die Bluetooth Version 5.3 und damit ist diese meistgenutzte Übertragungsschnittstelle für die Zukunft gut gerüstet.

Bis zu 40 DAB/ UKW Sender lassen sich in der Favoritenliste speichern, um sie bei Bedarf schnell wieder aufrufen zu können.
Podcast-Erleben: Einfaches Koppeln und klare Aussagen
Auf dem mobilen Endgerät suche ich nun nach DBT600 BT und nach kurzer Suche wird mir die Typenbezeichnung angezeigt. Nun nun also auswählen und koppeln, woraufhin ein dezenter Quittungston die erfolgreiche Verbindung signalisiert. Da es noch früh am Morgen ist, entscheide ich mich für “ApoFika” – Apokalypse und Filterkaffee. Ein Nachrichtenpodcast von und mit Micky Beisenherz. Frisch aufgebrühte, aktuelle Schlagzeilen, um gut informiert in den Tag zu starten. Die Stimmen von Herrn Beisenherz und seinem Gesprächspartner Markus Feldenkirchen sind angenehm und klar. Ohne Probleme kann ich auch bei geringer Lautstärke den Themen des Tages folgen. Es ist ja noch früh, da muss es nicht gleich unangenehm laut werden. Selbst das Schnaufen und Glucksen der Kaffeemaschine stört nicht und ich kann dem Dialog über die neuen Ideen des US-Präsidenten zwar nicht inhaltlich, aber akustisch sehr gut folgen. So macht Podcast-Hören Spaß.

Auch als Wecker lässt sich das Dynavox einsetzen und bietet dabei gleich zwei unterschiedliche Weckzeiten.
Sanfte Klänge und klare Wiedergabe
Nachdem ich mich auf den neuesten Stand gebracht habe, darf es gerne etwas musikalische Abwechslung sein. Und da es noch recht früh ist, fange ich vorsichtig an,.aktiviere die Zufallswiedergabe “Entspannter Pop” und lasse mich berieseln. Begrüßt werde ich von den X Ambassadors mit dem Song “Renegades” aus dem Jahr 2015. Mit einem sanften Zupfen der Saiten einer Akustikgitarre beginnt der Song. Und auch hier liefert der zwar kleine, aber gut abgestimmte 64-Millimeter-Schallwandler. Selbst als ab Sekunde 22 der Bass und die Stimme von Sänger Sam Harris einsetzen, bleibt alles charmant und unaufgeregt. Und das nicht nur im Song, sondern auch in der akustischen Wiedergabe des Lautsprechers. Nach einem Podcast, diversen Popsongs und der fortgeschrittenen Tageszeit nehme ich ein wenig Fahrt auf und versuche mich an etwas Rock. Dabei verlasse ich mich auf die Foo Fighters mit dem Evergreen: “Everlong”.

Der klar aufspielende Breitbänder wird von einer grob gewebten Stoffandeckung verhüllt. Zusammen mit dem hübschen Furnier des Holzgehäuses, macht das Radio so wirklich etwas her.
Power für Pegel
Nachdem es bisher lautstärkemäßig eher gemächlich zuging, darf es nun ein wenig lauter werden. Ich bringe die Membran an ihre Leistungsgrenze und an das hörbar Erträgliche. Wieder fängt es mit dem Zupfen an den Saiten einer Gitarre an. Ich gehe in die Vollen und fahre den Pegel voll aus, bis auf dem Display die Maximalstufe 16 angezeigt wird. Die Mitten und Höhen werden sauber und angenehm wiedergegeben. Hier leistet sich der Lautsprecher keine Fehler. Doch mit dem Einsetzen des Bass verliert das DBT600 BT ein wenig die Kontrolle über die Membran. Trotzdem drehe ich den Pegel noch nicht herunter und warte auf den Einsatz der markanten Stimme von Leadsänger Dave Grohl. Doch das Rockgetümmel ist ein schlicht zu viel für den kompakten Breitbänder, so dass ich die Lautstärke wieder auf 12 herabsetze. Sofort bietet das Dynavox wieder einen raumfüllenden Pegel und ein klares, angenehmes Klangbild.

Das DBT600 BT hat Power um auch über Zimmerlautstärke zu spielen. Allerdings leidet die Basswiedergabe bei zu hohen Pegeln etwas.
Akkulaufzeit und Klangperformance
Da draußen mittlerweile die Sonne scheint, trenne ich den DBT600 BT von der Stromversorgung und betreibe ihn über Akku. Das kleine Akkusymbol leuchtet satt grün, was bedeutet, dass ich die nächsten sechs Stunden Musik hören kann. Also raus auf die Terrasse. Die heutige Outdoor-Session beginne ich mit dem Party-Opener “Music Sounds Better With You” von Stardust der absolut jeden zum Kopfnicken bringt. Dieser Song stellt unseren Retrolook-Player vor keinerlei Probleme. Sogar der Punch des Basses weiß, für ein Gerät dieser Größe, wirklich zu gefallen. Da Samstag ist und der Anpfiff der Fußball-Bundesliga naht, wechsle ich anschließend zu WDR2 und genieße wieder den störungsfreien Empfang von DAB+. Nach dem Schlusspfiff stehen gute fünfeinhalb Stunden kabellose Nutzung auf der Uhr, bevor sich der Akku dem Ende zu neigt. Durchaus beachtlich und wer eine moderate Lautstärke wählt und auf Bluetooth verzichtet, kann sicher noch etwas mehr herausholen.

Dank des integrierten Akkus lässt sich das DBT600 BT überall in Haus oder Garten einsetzen. Auch wenn keine Steckdose in der Nähe ist.
Fazit
Mit dem DBT600 BT ist Dynavox eine tolle Kombination aus Retro-Design und moderner Technik gelungen. Die Ergänzung der DAB+ und UKW-Tuner um USB, microSD-Slot und Bluetooth eröffnet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Dazu macht die wertige und haptisch angenehme Verarbeitung das Gerät zu einem echten Blickfang. Der Klang ist trotz der kompakten Baugröße rundum klar und ausgewogen, auch wenn der Bass bei maximaler Lautstärke an seine Grenzen stößt. Dazu ist die Bedienung aller Funktionen über das 2,8-Zoll-TFT-Display und den praktischen Drehregler intuitiv und selbsterklärend. Mit einer Akkulaufzeit von etwa sechs Stunden ist das Radio außerdem ein guter Begleiter für die musikalische Unterhaltung auf Balkon oder Terrasse. Für einen günstigen Preis bekommt man mit dem DBT600 BT ein kompaktes, gut klingendes Radio mit modernen Features und nostalgischem Charme.
Test & Text: Marc Rehrmann
Fotos: Simone Maier
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | Dynavox DBT600 BT |
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Produktkategorie: | Tischradio |
Preis: | 79,99 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Holzdekor braun |
Vertrieb: | Sintron Distribution, Iffezheim 07229 18290 sintron.de |
Abmessungen (H x B x T): | 106 x 210 x 124 mm |
Gewicht: | 1 kg |
Anschlüsse | 1 x Antenne (UKW/ DAB/ DAB+) 1 x microSD-Karte 1 x USB-A 1 x 3,5 mm Klinkeneingang - Bluetooth 1 x USB-C (nur Strom) |
Unterstützte Dateiformate: | MP3, WMA, APE, FLAC, WAV |
Akkukapazität/ -laufzeit: | 1.800 mAh/ bis zu 6 Stunden |
Bestückung: | 1 x 64 mm Breitbänder |
Leistung: | 5 Watt (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | 1 x DBT600 BT 1 x USB-Kabel 1 x USB-Netzteil 1 x Anleitung 1 x 3,5 mm Klinkenkabel |
Pro & Contra: | + gute Akkulaufzeit + charmantes Retro-Design + solide Verarbeitung + einfache Bedienung + flexible Wiedergabemöglichkeiten + klarer, lebendiger Klang - eingeschränkte Pegelfestigkeit |
Benotung: | |
Klang (60%): | 83/85 |
Praxis (20%): | 84/85 |
Aussstattung (20%): | 84/85 |
Gesamtnote: | 83/85 |
Klasse: | Einstiegsklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |