Home » Tests » Elac Miracord 50 + Debut ConneX Adsum – Musikgenuss auf kleinstem Raum, ganz ohne Schnickschnack
15. April 2025
von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerLust auf Schallplatte und darauf das neueste Vinyl-Album aufzulegen und in aller Ruhe zu genießen? Zugleich haben Sie aber keinen Platz für viele HiFi-Komponenten und keine Lust auf nervige Kabelei? Dann könnte die Kombination aus Elac Miracord 50 und Debut ConneX Adsum eine ganz heiße Empfehlung sein. Dieses Setup fordert nämlich kaum Raum ein, ist schnell und simpel installiert und ist auch preislich ein echtes Brett.

Wenig Platz, wenig Aufwand, kaum Kabel: So simpel kann ein hochwertiges HiFi-Set inklusive Schallplattenspieler aussehen.
Spricht man mit Händlern und Vertrieben, erfährt man, dass das Thema „Schallplatte“ besonders in der jüngeren Generation boomt. Das hat verschiedene Gründe: Einer wäre, dass es wieder in ist, seine Musik auch haptisch sein Eigen zu nennen. Ein anderer liegt am Coverwork, denn die Schallplatte ist für viele auch ein Lebensgefühl, das man gern zeigt. So werden die Lieblingsschallplatten dekoriert oder in entsprechenden Vinyl-Bilderrahmen an die Wand gehängt. In der Regel haben Schüler, Studenten und Berufseinsteiger im Jugendzimmer, in der Studentenbude oder in der Zwei-Zimmer-Wohnung aber nicht viel Platz. Dedizierte Verstärker, externe Phono-Preamps und viele Kabel kommen also nicht in Frage.
Auf ein mitreissendes Vinyl-Erlebnis muss man deshalb aber noch lange nicht verzichten. Es gibt auch dafür Lösungen. Beispielsweise in Form eines Plattenspielers mit integriertem Phono-Vorverstärker, der einfach an aktiven Lautsprechern angeschlossen wird. Mehr benötigt man tatsächlich nicht. Einmal aufgestellt heißt es dann: einschalten, Schallplatte auflegen und genießen!

Der Elac Mracord 50 sieht richtig gut aus und ist üppig ausgestattet. Sogar einen Phono-Vorverstärker hat er an Bord.
Elac Miracord 50 – zeitlose Eleganz
Beginnen wir beim Plattenspieler: Die Entwickler von Elac haben es geschafft, dem Miracord 50 eine ansprechend klassische Form zu geben – ohne ihn dabei altmodisch wirken zu lassen. Im Gegenteil: Die vertraute Bauweise wurde mit einem frischen, modernen Design kombiniert, das auf ganzer Linie überzeugt. Während frühere Modelle – vor allem aus den 70er- und 80er-Jahren – oft in weniger hübschem Plastikbraun daherkamen, wirkt der aktuelle Miracord 50 wie ein modernes Designobjekt. Die Zarge besteht aus massivem Holz, sehr wahrscheinlich MDF, und ist hochwertig zweifarbig lackiert. Die glänzend-schwarze Oberseite trifft auf seitliche Flächen in edlem, mattem Anthrazit. So entsteht ein stilvoller Kontrast, der dem 50er Eleganz und Präsenz verleiht. Das dezent erhabene Elac-Logo an der Front sowie der silberne „Miracord“-Schriftzug auf der Zarge setzen zurückhaltende, aber wirkungsvolle Akzente. Insgesamt bleibt die Oberfläche angenehm aufgeräumt – schlicht, klar und absolut zeitgemäß.

Der Miracord 50 ist zeitlos elegant. Die Haube lässt sich einfach wegheben.
Vinylgenuss mit audiophilem Anspruch
Der Miracord 50 ist zudem ein echter Geheimtipp für alle, die das warme, authentische Klangbild der Schallplatte lieben, zugleich aber keine Lust auf komplizierte Verkabelung und aufwendige Komponenten haben. Dank integriertem Phono-Vorverstärker und bereits vormontiertem Audio-Technica MM-Tonabnehmer ist dieser Plattenspieler sofort einsatzbereit. Das robuste, zugleich aber elegant wirkende MDF-Gehäuse reduziert Vibrationen effektiv. Dazu passend, ist der Miracord 50 mit einem präzisionsgelagerten Aluminiumteller bestückt. Er sorgt für eine gleichmäßige und verzerrungsfreie Rotation. Bereits wenige Minuten nach dem Auspacken lässt sich die erste Platte abspielen. Ich empfehle lediglich das Auflagegewicht penibel einzustellen. Zusätzliche Einstellungen sind nicht erforderlich. Der Geschwindigkeitswahlschalter auf der Zarge erlaubt den schnellen Wechsel zwischen 33 und 45 Umdrehungen. Egal, ob Neueinsteiger oder erfahrener Vinyl-Liebhaber – der Miracord 50 überzeugt mit zuverlässiger Technik, edler Verarbeitung und einer musikalischen Performance, die weit über seine Preisklasse hinausreicht.

Das Anschlussfeld liegt leicht vertieft auf der Gehäuse-Rückseite. Der beschriebene Phono-Preamp wird über den kleinen Kippschalter in der Mitte aktiviert/deaktiviert.
Debut ConneX Adsum
Die Verbindung über ein Cinchkabel genügt und die Elac Aktivlautsprecher Debut ConneX Adsum machen das minimalistische HiFi-Setup komplett. Die mitgelieferten Metallstative lassen die Speaker noch eine Spur eleganter wirken. Dabei trifft moderne Technik auf stilvolles Design – und das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen! Trotz ihrer kompakten Größe liefern die Speaker einen erstaunlich raumfüllenden Sound, wie wir bereits im Einzeltest erleben durften. Kräftiger Bass, fein gezeichnete Mitten und brillante Höhen sorgen für ein ausgewogenes, dynamisches Klangbild. Das integrierte Verstärkermodul übernimmt die vollständige Signalverarbeitung. Dank Bluetooth, HDMI ARC, USB und optischem Eingang sind die Speaker extrem vielseitig. Musik lässt sich optional auch direkt vom Smartphone oder Smart-TV streamen – und auch ein CD-Player oder Streamer finden bei Bedarf Anschluss. Damit passt sich das Setup ganz flexibel an individuelle Hörgewohnheiten an. Die Quellwahl und Lautstärkejustage erfolgen ganz klassisch über die kleine und übersichtlich strukturierte Fernbedienung.

Die Debut ConneX Adsum ruht auf geschwungenen Stativen, die zum Lieferumfang gehören.
Klang, der mitreißt
Nach der detaillierten Beschreibung möchte ich nun aber wissen, wie das Kieler Kompaktpaket spielt und wähle dafür Billy Talents gleichnamiges Debut-Album. Der erste Schritt kann dann kaum einfacher laufen: Platte drauf, hinsetzen und einfach die eigene Lieblingsmusik genießen. Die kanadische Band hat mit diesem Album 2003 nicht nur ihren Durchbruch gefeiert, sondern auch ein zeitloses Werk geschaffen, das bis heute roh, energiegeladen und emotional aufgeladen wirkt.
Ein gutes HiFi-System erkennt man daran, wie es genau diese Emotionen transportiert – exakt hier punktet mein Test-Setup auf ganzer Linie. Gleich mit den ersten Takten ist die rebellische Energie im Hörraum spürbar, die sich durch alle zwölf Tracks zieht. Der Sound ist dreckig, was im absolut positiven Kontext zu verstehen ist. Direkt und voller Herz – mit druckvollen Gitarrenriffs, nervös zuckenden Drums und der markant-kratzigen Stimme von Frontmann Benjamin Kowalewicz, die direkt ins Blut übergeht.

Die leichte Winklung auf den Hörplatz hilft, um die akustische Räumlichkeit zu verbessern.
Lebendig, ehrlich und voller Energie
„Line And Sinker“ ist ein Paradebeispiel für die ungeschliffene Wucht, mit der Billy Talent auf ihrem Debütalbum zu Werke gehen. Wie selbstverständlich wird auch diese vom Elac-Set in imposantem Umfang dargestellt. Klar, der Bass ist jetzt nicht ultratief und der Sound generell nicht mega-räumlich. Kompakte Lautsprecher haben halt ihre physikalischen Grenzen. Die scheinen meine beiden Debut ConneX Adsum allerdings ein Stückchen zu erweitern, denn der gelieferte Sound ist für Lautsprecher mit einem Volumen von weniger als sechs Litern schlichtweg beeindruckend. Wer also an einen Klang denkt, den man mit einem mobilen Bluetooth-Lautsprecher vergleichen könnte, der irrt gewaltig. Der Song eröffnet gleich explosiv – mit aggressivem Gesang und einem Gitarrenriff, was sofort Spannung aufbaut. Zeitgleich entfaltet sich der stilistisch-nervös pulsierende Refrain, der vor innerer Zerrissenheit nur so strotzt. In der richtigen Lautstärke ist der Sound auch schnell in der Magengrube spürbar. So muss Rock sein!

Alle wichtigen Befehligungen lassen sich über die kleine Infrarot-Fernbedienung vornehmen.
Bassvolumen und peitschender Grundton
„Line And Sinker“ muss man einfach laut hören. Idealerweise so laut, dass es auch den Nachbarn von der Couch schüttelt. Mit dem hier aufgebotenen Setup ist das auch möglich. Der Sound ist intensiv, ja fast schon schmerzhaft ehrlich. Doch gerade darin liegt seine Stärke: Der Gesang wirkt wie ein Aufschrei, der durch Mark und Bein geht. Über ein besseres HiFi-System wiedergegeben wirkt dann alles noch intensiver. Und ein solches habe ich hier definitiv vor mir: Die Gitarren klingen rau und direkt und der Bass wummert mit überraschendem Volumen. Als nochmals imposanter erlebe ich allerdings den fast schon peitschenden Grundton. Das ist einfach richtig gut und verleitet mich dazu die Lautstärke noch weiter aufzudrehen, während sich Kowalewicz’ unverwechselbare Stimme mit großer Dringlichkeit in die Gehörgänge brennt. Ich wiederhole mich: Das ist richtig gut und um ehrlich zu sein, hatte ich den kompakten Elacs das nicht zugetraut.

Auch die Material- und Verarbeitungsgüte der Debut ConneX Adsum befindet sich dem gewohnt hohen Elac-Niveau.
Punkiger Drive
Wer auf der Suche nach lautem, dreckigem Rock ist, der mit jeder Wiedergabe weiter begeistert, sollte sich diese Scheibe unbedingt in seine Sammlung holen.
Mit „Cut The Curtains“ folgt kurz darauf ein weiterer Hinweis darauf, warum dieses Album inzwischen über 700.000 Mal verkauft wurde. Ein Song, dessen einleitende Gitarrenriffs sofort neugierig machen. Als das Schlagzeug einsetzt, kommt etwas Harmonie in den Song. Dennoch ist der Stil auch jetzt dreckig und lädt zum Headbangen ein. Der Sound wirkt nicht geordnet, das soll er auch gar nicht. Stattdessen liefert das Elac-Trio ein mitreißendes Wechselspiel, dass die explosiven Ausbrüche und die beinahe fragilen Momente in fast schon perfekter Nuancierung reproduziert. Eben so, wie sich die Band das vorgestellt hat. Erwartungsgemäß sticht die Gitarrenarbeit auch hier besonders hervor. Die elektrifizierten Saiteninstrumente werden präzise dargestellt. So entsteht ein verspieltes, immer wieder überraschendes Klangbild mit rhythmischen Brüchen und einem fast schon unbändigen punkigen Drive.

Der Master-Lautsprecher (links) ist rückseitig mit Anschlüssen für alle möglichen Quellen ausgestattet.
Dynamische Harmonie
Mit Malias „Touching Ghosts“ geht es anschließend musikalisch in eine ganz andere Richtung. Der Song ist auf dem Album „Convergence“ zu finden, das in Zusammenarbeit mit Boris Blank entstand. In „Touching Ghosts“ findet die kreative Verschmelzung beider Künstler ihren Höhepunkt. Der Song beginnt atmosphärisch dicht, mit subtilen elektronischen Texturen. All das wird vom Miracord 50 perfekt abgenommen und legen sich wie ein sanfter Bodennebel in den Hörraum. Kurz darauf wird das Klangbild bestimmter, dynamischer – zugleich aber weiterhin liebevoll und harmonisch. Jedes Element hat seinen Platz, jede Nuance ist durchdacht und sorgfältig platziert. Der Bass hat Volumen, ist aber auch strukturiert. Im Mittenbereich begeistert das Test-Setup durch Ausgewogenheit, während es in höchsten Frequenzgefilden luftig und seidenweich erscheint. Ich bin von der gelieferten Performance total begeistert und erinnere mich nicht eine Ultrakompakt-Lösung im Preisbereich von rund 1000 Euro gehört zu haben, die besser klingt zugleich aber auch mehr kann.

Der Miracord 50 ist ein vollmanueller. riemenbetriebener Plattenspieler inklusive vormontiertem Audio-Technica-Tonabnehmer.
Design, das Eindruck macht – Form trifft Funktion
Sowohl der Elac Miracord 50 als auch die Debut ConneX Adsum Lautsprecher überzeugen nicht nur klanglich, sondern auch optisch. Die Lautsprecher wurden im Übrigen in Kooperation mit dem New Yorker Modelabel Adsum entwickelt und zeigen eine klare, zeitlos-elegante Formsprache. Geometrisch, schnörkellos, stilvoll – ein Design, das sich in jedes Wohnambiente integriert. Auch die magnetisch haftenden Frontabdeckungen und optionalen Standfüße fügen sich nahtlos in das durchdachte Gesamtkonzept ein. Der Miracord 50 wiederum zeigt sich klassisch elegant in Schwarz-Silber mit getönter Staubschutzhaube. Drei sichtbare Elemente – Plattenteller, Tonarm, Geschwindigkeitsregler – unterstreichen die reduzierte Ästhetik. Trotz seiner klassischen Bauweise wirkt er keinesfalls altmodisch, sondern stattdessen modern und hochwertig. Kurz gesagt: Dieses Setup ist ein Statement für alle, die Wert auf gutes Design und echte Klangqualität legen – zugleich aber keine Kompromisse eingehen möchten.

Ob mit oder ohne Abdeckung: Die Aktiv-Lautsprecher Debut ConneX Adsum passen sich optisch in nahezu jede Wohnumgebung ein.
Fazit
Die Kombination aus Elac Miracord 50 und Debut ConneX Adsum passt sich elegant in jedes Ambiente ein – sei es Wohnzimmer, Büro oder Studentenwohnung. Die moderne Ausstattung und das klare Design treffen dabei auf maximalen Komfort und minimalen Installationsaufwand. All das macht dieses Setup zur idealen Wahl für alle, die hohe Ausstattungsansprüche, zugleich aber nur wenig Platz zu Verfügung haben. Zur Ausstattung kommt der Sound: Klanglich überzeugt das Elac-Set durch Präzision, Dynamik und Transparenz – egal ob für die Wiedergabe harter Rocksounds oder fein aufgenommener Jazz-Titel. Und mit Bluetooth, HDMI und Co. bleibt man auch für die digitale Zukunft bestens gerüstet.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Marius Bulla
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | Elac Miracord 50 |
---|---|
Produktkategorie: | Plattenspieler |
Preis: | 499,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Anthrazit |
Vertrieb: | Elac, Kiel 0431/647740 www.elac.de |
Abmessungen (HBT): | 140 x 420 x 360 mm mm |
Gewicht: | 5,5 kg |
Antrieb: | Riemenantrieb |
Geschwindigkeiten: | - 33 ⅓ Upm - 45 Upm |
Ausgang (analog) | - Cinch |
Phono-Vorversrtärker: | - MM - MC |
Lieferumfang: | - Miracord 50 - Netzteil - Cinchkabel - Tonarm - Abtastsystem |
Prod und Contras: | + hübsches Design + Phono-Vorverstärker für MM und MC + Headshell ab Werk montiert und justiert + hervorragende Verarbeitung + hohe Flexibilität - flacher Plattenteller |
Benotung: | |
Klang (60%): | 79/80 |
Praxis (20%): | 79/80 |
Ausstattung (20%): | 80/80 |
Gesamtnote: | 79/80 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung: | sehr gut |
Modell: | Elac Debut ConneX Adsum |
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Produktkategorie: | Kompaktlautsprecher, aktiv |
Preis: | ca. 649,00 Euro / Paar |
Garantie: | - 2 Jahre (ohne Registrierung) |
Ausführungen: | - Weiß |
Vertrieb: | Elac, Kiel Tel.: 0431/647740 www.elac.de |
Abmessungen (HxBxT): | 248 x 140 x 210 mm |
Gewicht: | 3,4/2,8 kg |
Prinzip: | 2-Wege, Bassreflex |
Hochtöner: | 1x 19 mm, Gewebekalotte |
Tief-/Mitteltöner: | 1x 115 mm, Polypropylene |
Leistung: | 2 x 50 Watt |
Ein-/Ausgänge: | Eingänge: - 1 x Analog (Phono) - 1 x HDMI (ARC) - 1 x USB - 1 x optisch Digital - Bluetooth Ausgänge: - 1 x Sub-Out |
Lieferumfang: | - Debut ConneX-Lautsprecher - Netzkabel - Fernbedienung - HDMI-Kabel - Lautsprecherkabel - Abdeckungen - Bedienungsanleitung |
Pro und Kontra: | + hohe Anschlußvielfalt + HDMI (ARC) + integrierter Phono Vorverstärker + sehr gute Verarbeitung + integrierter Verstärker + integrierter DAC + agiler Grundton + sehr gute Abstimmung + einfache Aufstellung + Fernbedienung + Subwoofer-Ausgang - kein Koax-Eingang |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Editor`s Choice |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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