Home » Tests » Erster Erfahrungsbericht zu neuen TV-Geräten, Soundbars und Kopfhörern von Philips
6. Februar 2020von Michael B. Rehders
RedakteurTP Vision präsentierte in Amsterdam seine neuen Produkte. Darunter sind topaktuelle Philips OLED-Fernseher, „Premium Sound by B&W“-TVs und verschiedene Kopfhörer. Das lite-magazin war vor Ort und hatte die Möglichkeit die neuen Modelle nach Herzenslust auszuprobieren. Besonders neugierig machte uns ein 8K/88 Zoll OLED-Fernseher.
Philips hat eingeladen – und alle sind gekommen. An gleich zwei Tagen wurden zahlreiche Highlights gezeigt, die noch in diesem Jahr im Fachhandel erscheinen sollen. Wer auf der Suche nach einem neuen Fernseher fürs Wohnzimmer ist, beim Sport gerne Musik hört oder eine qualitativ hochwertige Soundbar sucht, sollte weiter lesen, denn die technischen Vorschritte, die uns präsentiert wurden, sind beeindruckend.
Philips OLED 8K/88 Zoll – XXL-Kinobild mit fantastischer Detaildarstellung
Beginnen wir mit einem echten Highlight! Satte 223 Zentimeter in der Diagonalen misst der neue 88-Zöller. Die Auflösung beträgt ultrahohe 7680 x 4320 Pixel. Das entspricht 16-mal Full-HD in einem einzigen Bild – und das ist zu sehen!
Panoramaaufnahmen werden bis ins kleinste Detail gestochen scharf abgebildet. Selbst mit der Nasenspitze vor dem Display kann ich einzelne Autos in den Straßenschluchten klar und deutlich erkennen, während der Kameramann im Hubschrauber über den Wolkenkratzern fliegt. Dank HDR (High Dynamic Range) überstrahlen Inhalte hier nicht. Selbst auf den hellen Leuchtreklamen-Displays an den Häuserwänden sind alle Inhalte zu sehen. Komplexe Bewegtszenen werden angenehm fließend dargestellt. Hier verschmiert nichts. Dunkle Elemente sind wirklich dunkel. Schwarz ist buchstäblich Schwarz. Trotzdem ist die Durchzeichnung perfekt, so dass einzelne Sterne am Himmel gleißend hell herausstechen. Das ist wahrlich ganz großes Kino!
Künstliche Intelligenz
Leider handelt sich bei diesem OLED-TV von Philips um ein Vorseriengerät. Allerdings erscheint dieses aber bereits sehr ausgereift, so dass ich mich auf die Markteinführung freue. Das Panel stammt von LG. Aktuelle Features sind implementiert. Dazu gehört eine KI (künstliche Intelligenz), die in beeindruckender Art und Weise Übertragungsfehler im Bild korrigiert. Das funktioniert in meinem Kurztest wirklich sehr gut. Sollte ein Spielfilm – zum Beispiel vom Streaming-Anbieter – in suboptimaler Qualität ausgegeben werden, so ist der Philips OLED imstande, einen Großteil dieser Artefakte in beachtlicher Weise zu beheben. Auch das lässt meine Vorfreude auf diesen Fernseher steigern.
Philips OLED-TV 805/855 sollen ab Juni 2020 verfügbar sein
Noch im ersten Halbjahr erscheinen die ersten neuen TV-Geräte – unter anderem auch der OLED805 und der OLED855. Hier hat Philips hohe Ambitionen. Die KI, die auch für den 88-Zoll/8K-TV geplant ist, ist bereits in diesen Modellen implementiert. Ebenso die vierte Generation des P5-Prozessors. Die ultraschlanken 4K/UHD OLED-TVs besitzen ein dreiseitiges Ambilight für einen immersiven Fernsehgenuss. Richtig gut gefällt mir, dass Dolby Vision, HDR10+ und HLG unterstützt werden – also sämtliche modernen HDR-Standards. Die Modelle erscheinen dann im zweiten Halbjahr in den Größen 55 und 65 Zoll.
Künstliche Intelligenz für bessere TV-Bilder
Ein implementiertes Programm analysiert alle Bilder. Anschließend wird jede Szene so aufgearbeitet, dass der vorhandene, hohe Kontrastumfang des Philips ideal genutzt wird. In einer Hafenszene wird ein Grauschleier förmlich vom Bild gezogen, sobald das AI-Tool aktiviert ist. Farben erscheinen satter, ohne zuzulaufen. Fensterrahmen werden schärfer abgebildet, Spiegellungen auf der Wasseroberfläche sprühen nur so vor Helligkeit. Überhaupt bekommt das Bild richtig „Punch“. Inwiefern sich durch dieses Feature Farben gegenüber dem Original verändern, das werde ich in einem späteren Test herausfinden. Dann stehen auch aufwändige Messungen auf der To-Do-Liste, die der Arbeitsweise auf den Grund gehen sollen. Die ersten Bildeindrücke sind jedenfalls überaus vielversprechend. Vor allem gefällt mir, dass Schwarz noch dunkler ist und helle Elemente noch heller dargestellt werden als bei der Vorgänger-Generation. Kurz: Der Kontrastumfang ist mit der neuen OLED-Generation offensichtlich noch einmal gesteigert worden.
Philips LED-TVs
Bereits ab Mai bzw. Juni 2020 sollen die neuen Philips LED 4K/UHD-TVs erscheinen. Diese Modelle verfügen über ein dreiseitiges Ambilight und haben eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel. Das entspricht der vierfachen Full-HD-Auflösung in einem einzigen Bild. Filme von 4K-Blu-ray oder UHD/HDR-Blockbuster von Netflix oder Amazon Video besitzen ein größeres Farbspektrum als Full-HD-Filme. Dadurch sehen Filmbilder schlicht und ergreifend brillanter und farbenprächtiger aus. Ermöglicht wird das unter anderem durch einen größeren Farbraum. Philips bezeichnet diesen als „Wide Colour Gamut“. Dahinter verbirgt sich der bekannte DCI-P3 Farbraum. Inwiefern dieser den Standard ausschöpft, werde ich im geplanten Testbericht zeigen.
Premium-Sound von Bowers & Wilkens
Ein weiteres Highlight ist das Soundsystem von Bowers & Wilkens, das wie eine Soundbar unter einigen Philips-Modellen installiert ist. Ein Wandhalter gehört zum Lieferumfang und ist wichtig falls der Fernseher nicht auf dem Sideboard stehen soll, sondern an die Wand montiert wird.
Was die Ingenieure von B&W hier zustande gebracht haben, klingt richtig gut. Glasklare Höhen begeistern. Grundton und Mitten überzeugen. Bass unterstützt Schlagzeug und Action-Szenen in Blockbuster. Ich lehne mich im Sessel zurück, greife die neue Fernbedienung. „Star Wars: Episode 1“ läuft als 4K-Stream von Disney+ in den Niederlanden. Während eines Lichtschwertduells leuchtet die Waffe von Obi Wan Kenobi unfassbar hell. Es strahlt in einer Pracht, wie sie nur sehr gute HDR-Bildschirme darzustellen vermögen. Dazu sind Bewegungsabläufe überaus smooth. Nichts ruckelt, nichts verschmiert. So soll es sein. Das Ambilight erweitert das Display mit der passenden Lichtstimmung auf die Wohnzimmerumgebung.
Philips Fidelio X3 Kopfhörer für Musikenthusiasten
Herausragende Klangqualität, feinste Verarbeitung und besten Komfort, das verspricht der Hersteller. All diese Features und Attribute sollen den neuen audiophilen Fidelio X3 zum Flaggschiff unter den Philips-Kopfhörern machen.
Bei der Entwicklung des X3 konzentrierte sich Philips auf eine hohe Klangpräzision. Dazu gehören ein guter, aber nicht zu fetter Bass, warme Mitten und klare Höhen. All das für ein eng gestecktes Ziel: Einen straffen und kraftvollen Sound.
Klang, der begeistert
Das möchte ich genauer wissen, greife mir das neueste Modell aus der hochgelobten Fideolio-Serie um herauszufinden, was der X3 zu bieten hat.
Zunächst einmal gefällt mir die Haptik. Dieser Kopfhörer fühlt sich total wertig an. Die Materialqualität gefällt mir, allem voran das Muirhead-Leder aus Schottland und die akustisch transparenten Stoffeinsätze von Kvadrat aus Dänemark. Der X3 umschmeichelt meine Ohren sofort. Fast schon sanft schmiegt er sich an meinen Kopf. Einzig das Signalkabel empfinde ich als ein wenig störend. Als dann allerdings die ersten Klänge ertönen, bin ich hin und weg. Die Tonalität ist vollkommen ausbalanciert. Alles klingt alles richtig, sauber und bestens getrennt. Eine lückenlose Bühne baut sich auf. Die Wiedergabe beschränkt sich nicht auf die beiden Ohrmuscheln, sondern scheint weit über den Kopfhörer hinaus zu tönen. Egal ob ein klassisches Live-Konzert, Popmusik oder Rock, die hier erlebte, neutrale Klangwiedergabe scheint wirklich authentisch. Dann spiele ich noch ein wenig mit den Equalizern herum. Mal mehr Bass, mal mehr Mitten, mal mehr Höhen. Im Ergebnis gefällt mir die realistische Werksabstimmung vom Philips aber am besten.
Für Sportfreunde: Coole kabellose On-Ear und In-Ear Kopfhörer
Viele Sportler haben eine klare Meinung zu ihren Aktivitäten: Musik gehört da meist zur körperlichen Ertüchtigung dazu. Die Art der Kopfhörer ist hingegen Geschmacksache. Genau deshalb umfasst das neue Portfolio von Philips gleich mehrere Reihen. Von den drei neuen Modellen, die in diesem Jahr vorgestellt wurden, schaue ich mir die SH402 und ST702 mal etwas genauer an.
Der Philips SH402 …
… ist ein On-Ear-Kopfhörer, bei dem ich die Ohrpolster sofort als sehr angenehm erachte, weil sie mit einem speziellen Kühlgel gefüllt sind. Dies bewirkt eine Temperaturreduzierung von drei bis fünf Grad Celsius, was gerade bei schweißtreibenden Aktivitäten überaus angenehm ist – fast schon erfrischend.
Üblicherweise können Ohrpolster ausgewechselt werden. Das ist auch zwingend nötig, wenn diese sich mit Schweiß vollsaugen. Das empfinden die Kopfhörerentwickler von Philips offensichtlich ganz ähnlich. Die Ohrpolster lassen sich hier aber nicht nur leicht abnehmen, sondern überdies auch noch einfach waschen. Frisch gereinigt, kann der Musikgenuss anschließend weitergehen. Eine tolle, nachhaltige Lösung, da die Ohrpolster weiter genutzt werden können. Die Akkudauer des SH402 wird mit 20 Stunden angegeben. Bereits nach einer Ladezeit von 15 Minuten soll es möglich, zwei Stunden Musik zu hören. Ein kurzer Bewegungstest offenbart, dass die SH402 sich von sportlichen Aktivitäten nicht beeindrucken lassen. Sie sitzen fest auf dem Kopf, und zwar ohne zu drücken.
Philips ST702 – mit In-Ear zum Workout
Um den Kopf buchstäblich frei zu haben, bevorzugen viele Sportler immer winziger werdende In-Ear Kopfhörer. Mit den ST702 bietet Philips jetzt einen True Wireless-Kopfhörer, der auch für intensives Training bestens geeignet ist. Er ist wasserfest und wird in seiner Ladeschale via UV-Licht gereinigt.
Bis zu 18 Stunden beträgt die angegebene Spielzeit. Schon nach 15 Minuten Laden beträgt die Akkulaufzeit laut Philips wieder 1,5 Stunden. Also lange genug für viele Sportler, um den Parcours des Fitnessstudios zu durchlaufen.
Gut gefällt mir, dass der ST702 mein Smartphone automatisch erkennt, sobald Bluetooth eingeschaltet ist. Die Musikzuspielung erfolgt sofort. Ein Druck auf den Ohrhörer reicht aus, um von meiner Lieblingsband auf eingehende Anrufe umzuschalten.
Auch mit den ST702 führe ich einen kurzen Bewegungstest durch, schüttle dabei heftig meinen Kopf. Kein Problem für die In-Ears. Sie sitzen bombenfest, ohne dabei zu drücken.