Home » Tests » CD-Spieler Accustic Arts Player II – Edelstes Wandel-Werk
1. Mai 2020von Volker Frech
RedakteurEin CD-Player? Ja! Allen Abgesängen zum Trotz ist die Silberscheibe immer noch fester Bestandteil vieler Musikbibliotheken – und zahlreiche Referenz-Aufnahmen harren einer audiophilen Abtastung und Wandlung. Diese Kunst beherrscht der Accustic Arts Player II, zudem versöhnt er Tradition und Gegenwart: Als CD-Spieler nimmt er sich dem Daten-Diskus mit einem exzellenten Top-Loader-Laufwerk an, mit drei S/PDIF-Schnittstellen und einem USB-Port ermöglicht er die Zuspielung vom digitalen Player, Streamer, Computer oder Laptop. So agiert der Player II auch als reiner D/A-Konverter, der per Upsampling für akkurateste Wandlung bürgt.
Traum, Teil drei: Nachdem wir vor einiger Zeit mit der Vor-/Endstufenkombination Tube Preamp II MK2/Mono II und dem Vollverstärker Power I edle Amplifizierungs-Komponenten von Accustic Arts getestet haben, erkunden wir mit dem Player II nun eine neue Gerätegattung aus der Referenz-Serie: einen CD-Spieler. In Zeiten, in denen alle vom Streaming reden und der Tod der Silberscheibe beschlossene Sache zu sein scheint, setzt Accustic Arts mit dem Player II also ein Zeichen – und zwar ein Ausrufezeichen: Mit seiner Material-Massivität und der für Accustic Arts charakteristischen Chrom/Aluminium-Optik strahlt dieser CD-Player eine ungemeine Hochwertigkeit und Noblesse aus. Hinzu kommen die makellose Fertigung und die perfekte Verarbeitung. Hierfür sind die Baden-Württemberger ja seit jeher bekannt: Alle Komponenten entstehen in der Lauffener High End-Manufaktur durch penibelste Handarbeit. Diesen Anspruch und Aufwand sieht man dem Player II auf den ersten Blick an.
Top-Loader in Top-Qualität
Den zweiten Blick zieht natürlich jene Mechanik auf sich, die auf der Oberseite des edel gebürsteten, starkwandigen Aluminium-Gehäuses thront. Dies ist die Abdeckung des CD-Schachts, sie besteht aus einer zentimeterdicken Aluminiumplatte, die mit einer chromglänzenden, runden Zierplakette besetzt ist. Der gewichtige Block weist eine kleine Mulde auf, mit deren Hilfe man ihn nach hinten schieben kann, um den Schacht zu öffnen. Dabei gleitet die Platte auf zwei runden, robusten Führungsschienen. Sie wiederum sind jeweils von stattlichen Metallrondellen eingefasst. Was für eine massive Konstruktion! Nun ist also der Schacht zugänglich, damit wir von oben die CD auf den kleinen Trägerteller legen können. Als Medien akzeptiert der Player II CD, CD-R und CD-RW. Damit die eingelegte CD sicheren Halt hat, wird zur Fixierung ein gewichtiger, verchromter und magnetisch haftender Metallpuck aufgesetzt. Wir haben es hier also mit einem sogenannten Top-Loader zu tun, der ohne Transport-Schlitten oder CD-Slot auskommt. Als Laufwerk setzt Accustic Arts das CD Pro 8 ein, dies ist ein Nachfolger des exzellenten Philips CDPro2. Das CD-Modul stammt von dem Wiener Unternehmen Stream Unlimited, welches wiederum aus einem ehemaligen Philips-Entwicklungszentrum hervorgegangen ist. Dieses Laufwerk besitzt ein metallenes Druckguss-Chassis, welches sowohl eine hohe Festigkeit als auch sehr gute Dämpfungseigenschaften bietet. Zur abermaligen Ruhigstellung ist dieses Laufwerk nochmals in einen massiven Aluminium-Block eingebettet. Die Laufwerk-Lagerung entspricht dem Subchassis-Prinzip, das auch bei Plattenspielern zur mechanischen Entkopplung eingesetzt wird.
Attraktiv-aufgeräumt: die Front
Zur Bedienung wenden wir uns der Stirnseite des Player II zu. Hier suchen wir vergebens nach einer Knöpfchenphalanx, wie sie die meisten CD-Player bieten. Der Player II kommt komplett ohne die üblichen kleinen Schalter und Taster aus. Er besitzt allein zwei große, metallene, glänzend verchromte Bedienknöpfe. Der linke ist der Quellwahlschalter, denn der Player II ist ja weit mehr als ein CD-Spieler. Er bietet zusätzlich vier digitale Eingänge, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen. Wenn man den Bedienknopf allerdings nicht dreht, sondern drückt, erweckt man den Player II zu Leben: So holt man ihn aus dem Standby-Schlaf. Durch langes Drücken versetzt man ihn wieder in den Schlummer. Um ihn komplett auszuschalten, betätigt man auf der Rückseite den Netzschalter. Nun zum zweiten Bedienknopf auf der rechten Seite der Front: Er ist der Handhabung der CD-Funktionen gewidmet, also Start, Stop sowie Tracksprung vor- und rückwärts. Durch Drehen erreicht man die jeweilige Funktion, was uns wie bei der Quellwahl durch kleine blaue LED angezeigt wird, und durch Drücken aktiviert man diese Funktion. Die Bedienung geht alternativ auch über eine Fernbedienung, zu der wir ebenfalls später noch kommen. Doch nur beim Betätigen der massigen Knöpfe kann man ihre schöne Gewichtigkeit und ihre superbe Rastung erfahren – dies ist schlicht ein haptisches Gedicht. Außer den beiden Bedienköpfen bietet uns die Front noch die aufwändige Gravur des Firmenlogos – und eine länglich eingelassene und verspiegelte Blende. Sie entpuppt sich als Display. Es informiert uns mit einer blauen LED-Segmentanzeige über die aktuelle Tätigkeit des Players – zum Beispiel „Open“, „Closing“ oder Vor- und Rücklauf. Beim vollendeten Einlesen der CD erfahren wir dann die Anzahl der Musikstücke sowie die Gesamtspieldauer. Bei der Wiedergabe informiert es uns wahlweise über die verstrichene oder die noch zu absolvierende Zeit – entweder des laufenden Tracks oder der kompletten CD.
Eigenständiger DAC mit Upsampling-Akkuratesse
Accustic Arts setzt mit dem Player II noch ein zweites Zeichen: Neben der alten CD kann er auch frische HiRes-Files handhaben, er ist also ebenso als eigenständiger Digital-Analog-Wandler einsetzbar. Dafür besitzt der Player II vier Eingänge. Zum einen bietet er einen USB-B-Port, an den ein Laptop, ein Computer oder ein Streamer angeschlossen wird. Die USB-Schnittstelle funktioniert asynchron, der D/A-Wandler des Player I ist also bei dem Transport der Musik nicht vom Taktgeber des zuspielenden Computers und des USB-Bussystems abhängig. Dadurch gelingt die Datenübermittlung deutlich stabiler, die Verarbeitung ist weniger fehleranfällig. Dieses Mehr an Exaktheit führt zu einem besseren Klang. Zu diesem USB-Port kommen nun noch drei unsymmetrische S/PDIF-Schnittstellen in Form zweier elektrisch-koaxialer Eingänge und eines optischen Toslink-Inputs. Einen symmetrischen AES/EBU-Eingang bietet der Player II hingegen nicht. Alle Schnittstellen ermöglichen die Zuspielung von PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit, der USB-Zugang akzeptiert darüber hinaus auch DSD-Files bis DSD128. Die Verarbeitung gelingt im sogenannten DoP-Verfahren, das bedeutet: Das DSD-Signal wird für den internen Datentransport in einen PCM-Container verpackt und erst beim Wandelvorgang von digital zu analog als DSD-File erkannt und entsprechend behandelt. Daher der Name „DSD over PCM“ (DoP). Eingegangene PCM-Signale werden vom DAC einem Upsampling auf 384 Kilohertz/32 Bit unterzogen. Von dieser Konvertierung und Erhöhung der Abtastrate kann der Klang profitieren. So wird vor allem der Jitter reduziert, also die Samplingfrequenz-Schwankung, die beim Abtasten zu Fehlern führt. Auch hier gilt wieder: das Mehr an Akkuratesse bei der Datenverarbeitung erlaubt eine exaktere Rekonstruktion des analogen Signals und führt damit zu einem besseren Klang.
Innere Werte, vielfältige Ausgänge
Über den Konverter hinaus wird beim gesamten technischen Innenleben ein immenser Aufwand betrieben: Hier ist vor allem der zweimal 25 Voltampere liefernde Ringkern-Transformator zu nennen, der erheblich zur Erschwerung des fast 21 Kilo wiegenden Player II beiträgt. Dazu kommen die beiden üppig dimensionierten, separaten Netzteilsektionen für die getrennte Versorgung der Lasersteuerung, der digitalen Signalverarbeitung, der Display-Ansteuerung und der D/A-Wandler-Sektion. Überdies sind die analoge und die digitale Sektion in der D/A-Konverter-Stufe räumlich getrennt, um einen optimalen Störspannungsabstand zu erzielen – also ein bestmögliches Verhältnis zwischen der Spannung des Nutzsignal und der Spannung des Störsignals, welches jede elektrische Schaltung erzeugt. Das aus diesem Aufwand resultierende Wandelwerk stellt der Player II schließlich als Analogsignal sowohl an einem unsymmetrischen Ausgang mit Cinch-Buchsen als auch an einem symmetrischen Ausgang mit XLR-Buchsen bereit. Das ist prima, denn die symmetrische Signalübertragung ist der beste Standard, um ein analoges Signal von A nach B zu transportieren. Durch die doppelte Signalübertragung – einmal normal, einmal invertiert – werden etwaig einstreuende Störsignale entdeckt und neutralisiert. Deswegen ist diese Übertragungsart auch im Tonstudio Standard. Der Player II ermöglicht aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Wer ihn als reinen CD-Transport nutzen möchte, etwa weil er einen externen DAC besitzt oder weil er die Musik am Computer bearbeiten möchte, kann die abgetasteten und ausgelesenen CD-Daten als PCM-Signal an zwei S/PDIF-Ausgängen auf der Rückseite abgreifen – wahlweise optisch an einer Toslink-Buchse oder elektrisch-koaxial an einer Cinch-Buchse.
Noble Fernbedienung
Wir wollten ja noch auf die Fernbedienung zu sprechen kommen – hier ist ebenfalls Positives zu vermelden: Statt der in der Bedienungsanleitung abgebildeten einfachen Standard-Fernbedienung spendiert Accustic Arts zum Player II den edlen, aus Aluminium gefertigten System-Ferngeber. Ein schönes Upgrade, zumal auch die Tasten dieses Befehlsgebers einen sehr guten Druckpunkt besitzen. Nur das Geräusch, das die mit exaktem Spiel im Alu eingelassenen Tasten beim Bewegen der Fernbedienung erzeugen, ist anfangs leicht irritierend. Mit dieser Fernbedienung können wir den Player II in Betrieb nehmen oder in den Standby-Schlaf versetzen, die Musik starten, pausieren, stoppen und stummschalten, zum nächsten oder vorherigen Track springen, innerhalb des Tracks zurückgehen oder voranschreiten, wobei anfangs fünf Sekunden übersprungen werden, später dann größere Zeitintervalle. Der Repeat-Knopf entfaltet leider keine Wirkung, auf Schnickschnack-Funktionen wie Zufallswiedergabe oder Trackprogrammierung wird komplett verzichtet. Mit den nummerierten Tastern lassen sich die Tracks eins bis neun direkt anwählen, der Druck auf den „Null“-Taster sorgt für eine Überraschung: Mit ihm verändert man stufenweise die Helligkeit des Displays. Im unteren Bereich präsentiert die Fernbedienung vier Taster, in deren Zentrum „Volume“ steht. Mit dem linken und rechten dieser Taster kann man zwischen den Eingängen des Player II hin- und herwandern, der obere und untere Pfeil verändert nun tatsächlich die Lautstärke – bei unserem in diesem Test hinzugezogenen Verstärker, der offensichtlich den gleichen Infrarot-Befehlscode verwendet. Sehr schön, das ist ein angenehmes Bequemlichkeits-Plus.
Der Accustic Arts Player II in der Praxis
Wir haben den Player II sowohl über den symmetrischen als auch über den unsymmetrischen Ausgang an unseren Vollverstärker Hegel H360 angeschlossen, der wiederum ein Paar Canton Reference 7.2 DC antreibt. Als erstes testen wir natürlich die Kernkompetenz des Player II und legen eine CD ein. Schon dies ist ein quasi ritueller Vorgang mit hohem Genussfaktor, ähnlich dem Auflegen einer Vinyl-Schallplatte: Wir schieben die schwere Alu-Platte, die das Laufwerk abdeckt, über die Schienenführung nach hinten, legen den Datensilberling ein, beschweren ihn mit dem CD-Puck und schließen das Laufwerk wieder. Wir wählen „Boogie Street“ von Leonard Cohens CD „Live in London“ aus und gehen zuerst über den unsymmetrischen Ausgang zum Hegel. Der Player II beeindruckt uns noch vor dem Start des Songs – mit dem eröffnenden Applaus des Publikums. Es ist bei Live-Aufnahmen immer ein Geschenk, wenn bei der Produktion darauf geachtet worden ist, dass die Fans vor der Bühne nicht als amorphe Geräuschwolke zu hören sind, sondern als Menschen aus Fleisch und Blut, die Ihre Begeisterung mit ihren Händen und Mündern äußern. Das ist hier der Fall, und der Player II gibt dieses Geschenk in Gänze weiter: Wir hören inmitten der Menge, direkt in unserer Nähe, einzelne frenetisch jubelnde Fans, ihre Begeisterungsrufe, das Aufeinanderklatschen der Handflächen – alles ist unglaublich realistisch. Wir sind sofort in der Konzert-Atmosphäre, auch weil wir direkt einen Eindruck von dem Konzertsaal haben: Das Geschehen findet nicht in einem entfernten akustischen Guckkasten statt, sondern direkt vor und bei uns. In dieser Plastizität und Klarheit haben wir den Live-Anfang noch nicht wahrgenommen.
Atemberaubende Abbildungskraft
Diese Abbildungskraft setzt sich nun in der Wiedergabe des Bühnengeschehens fort: Sharon Robinson, die den Song „Boogie Street“ geschrieben hat und Cohen bei diesem Konzert als Sängerin zur Seite steht, übernimmt die Lead Vocals. Sie eröffnet den Song – und ihre attraktive, wohltönende, leicht dunkel timbrierte Stimme zieht uns sofort in den Bann: „Oh Crown Of Light“ intoniert sie ohne jegliche Begleitung, und wir spüren die Intensität und Innigkeit des Moments, weil Sharon Robinson in dieser Wiedergabe eben keine Stimme ohne Körper ist – diese charismatische Frau steht geradezu leibhaftig vor uns. Diese Gestaltwerdung gilt auch für die beiden Backgroundsängerinnen neben ihr, die auf Robinsons dramatisch ausgehaltenes „Light“ hin einsetzen. Mit ihren Stimmen zaubern die Geschwister Charley und Hattie Webb einen mehrstimmigen Vokalsatz zum Dahinschmelzen. Sie sind etwas in den Hintergrund gemischt, aber trotzdem klar und deutlich zu hören, so dass wir den Stimmenverlauf der einzelnen Sängerinnen nachvollziehen können. Diese Physis und Definition ist eine Meisterleistung des Player II. Die pathetische Einleitung des Songs baut die Spannung für den Einsatz der gesamten Band auf, doch zugleich erleben wir den Anfang auch mit einer herrlichen Ruhe und Entspanntheit. Dies ist immer ein Zeichen von gutem Timing. Bei Lautsprechern bedeutet das, dass die Chassis für eine zeitrichtige Wiedergabe sorgen, bei Digitalkomponenten betrifft das Timing insbesondere den Abtastprozess bei der Digital/Analog-Wandlung. Hier merkt man, dass der Player II mit großer Akkuratesse arbeitet, was in der Wiedergabe für Transparenz und Klarheit sorgt, aber eben auch für Ruhe und Entspanntheit.
Exzellente räumliche Staffelung
Es geht aber noch besser: Wie wechseln jetzt vom unsymmetrischen zum symmetrischen Signalweg. Neben einem höheren Pegel erzielen wir so auch eine rundere, vollere Wiedergabe: Der Bass von Roscoe Beck gewinnt merklich an Volumen, die Bassdrum von Rafael Bernardo Gayols Schlagzeugs besitzt mehr Durchsetzungskraft, die Gesangsstimmen haben nun eine größere Tragfähigkeit. Das gilt selbst für Leonard Cohen, der mehr raunend denn singend Sharon Robinson unterstützt. Mit der Rückkehr zum unsymmetrischen Weg erscheint uns die Wiedergabe dann fast ein wenig zahm. Also bleiben wir beim symmetrischen Weg – auch, weil die Staffelung so exzellent ist: Die Bühne, die der Player II aufbaut, besitzt mehr Tiefe, als wir es bislang gewohnt sind. So steht etwa der Saxophonist Dino Soldo bei seinem Solo weiter hinten als wir es bislang kennen, die gesamte Abbildung gewinnt also auch an Räumlichkeit. Das führt zu einem luftigeren Gesamteindruck: Das Klangbild ist frei von einem einengenden Rahmen, die Wiedergabe setzt sich über die räumlichen Begrenzungen unseres Hörraums hinweg. Wow! Nun kann der Player II ja auch als pures CD-Laufwerk agieren und sein Signal einem externen DAC zur Verfügung stellen. Deshalb haben wir ihn mit seinem digitalen Ausgang an unseren Hegel-Verstärker angeschlossen. Das Hin- und Herschalten zwischen analogem und digitalem Input am Hegel zeigt nun interessante Unterschiede: Das vom Player II selbstgewandelte Signal führt zu einer etwas weicheren, wärmeren, runderen und ruhigeren Wiedergabe, übernimmt hingegen der Hegel die Wandlung, ist die Wiedergabe analytischer, ein wenig schlanker und drahtiger.
Dynamische Delikatesse
Kommen wir zu einer ganz anderen Praxismöglichkeit des Player II: Er ist ja losgelöst von seiner Laufwerk-Tätigkeit auch als eigenständiger Digital-Analog-Konverter einsetzbar. Deshalb spielen wir per USB von unserem Laptop, auf dem die audiophile Playersoftware Audirvana installiert ist, Musik von unserer Festplatte zu. Weil der Player II ja HiRes-fähig ist und auch DSD beherrscht, wählen wir eine Grammy-ausgezeichnete Aufnahme, die uns in DSD128 vorliegt: Manfred Honeck dirigiert sein Pittsburgh Symphony Orchestra durch den zweiten Satz aus Dmitri Schostakowitschs Fünfter Sinfonie in d-moll. Das Hören dieser audiophilen Aufnahme ist mit dem Player II eine doppelte Delikatesse. Schostakowitsch hat mit diesem Allegretto die Karikatur eines lustigen Ländlers komponiert, das zeigt sich durch die skurrilen harmonischen Wendungen, aber auch durch die starken Kontraste der unvermittelt einsetzenden Instrumente. Da folgt auf die zarte Melodie einer Oboe plötzlich ein tumb-brachiales Tutti des Orchesters, sodass wir aufgrund der großen Dynamik aufschrecken. Die Abbildung einer solchen Dynamik gelingt auch nur, wenn diese in den digitalen Daten hinterlegten Lautstärke-Informationen sauber wieder ins Analoge übersetzt werden. Das gelingt dem Player II im Feinen wie im Groben, bei der leisen, unheilschwanger-schwebenden Melodie der Violinen oder den dunklen Fagotten im Pianissimo wie auch bei den grellen, schmetternden Mariachi-Trompeten. Die Transparenz und Präzision der Orchesterabbildung ist dabei phänomenal, wir können quasi jeden einzelnen Musiker im Klangkörper lokalisieren. Schostakowitschs Idee, den Hörer mit Einwürfen verschiedenster Instrumente und Instrumentengruppen von links und rechts, vorne und hinten zu irritieren, funktioniert deshalb umso besser. Was für ein Paradox: Gerade die reine Wiedergabe des Player II ermöglicht die genussvolle Verwirrung.
Fazit
Mit dem Player II setzt Accustic Arts ein audiophiles Ausrufezeichen: Der CD-Spieler glänzt mit einem herausragenden Top-Loader-Laufwerk und einem exzellenten DAC, der mit seinem Upsampling eine höchst akkurate, jitterarme Wandlung leistet und HiRes-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD-Files bis DSD128 konvertiert. Diese Fähigkeit stellt er auch als eigenständiger DAC über drei S/PDIF-Inputs und einen USB-Eingang zur Verfügung. Durch seine digitalen Ausgänge ist der Player II zudem als reiner CD-Transport einsetzbar. Bei seinen analogen Ausgängen wiederum glänzt er durch das Angebot sowohl eines unsymmetrischen als auch eines klanglich leicht überlegenen symmetrischen Anschlusses. Doch das ist eine Graduierung auf allerhöchstem Niveau, denn der Player II liefert im Ganzen eine Wiedergabe, die sich durch atemberaubende Abbildungskraft, exzellente räumliche Staffelung und dynamische Delikatesse auszeichnet. Die exakte Abtastung sorgt zudem für eine Ruhe und Entspannung, die den Hörgenuss abermals erhöht. So bietet der Player II, gerade bei audiophilen Aufnahmen und Referenzeinspielungen, edelstes Wandel-Werk.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen
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Technische Daten
Modell: | Accustic Arts Player II |
---|---|
Produktkategorie: | CD-Spieler |
Preis: | 14.900,00 Euro |
Garantie: | 3 Jahre |
Ausführungen: | Silber, Schwarz |
Vertrieb: | Accustic Arts, Lauffen Telefon +49 7133 97477-0 www.accusticarts.de |
Abmessungen (HBT): | 165 x 482 x 380 mm |
Gewicht: | 20,7 kg |
Eingänge (digital): | 1 x USB 2.0 (Typ B) 2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) 1 x S/PDIF optisch (Toslink) |
Ausgänge (analog): | 1 x symmetrisch (XLR) 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Ausgänge (digital): | 1 x S/PDIF elektrisch koaxial (Cinch) 1 x S/PDIF optisch (Toslink) |
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge): | - USB: PCM 192 kHz/24 bit (internes Upsampling auf 384 kHz/32 bit), DSD128 - S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit |
Abspielbare Medien: | CD, CD-R, CD-RW |
Eingangsdatenformate: | - WAV, FLAC, ALAC, AIFF etc. - DSD |
Lieferumfang: | - Accustic Arts Player II - CD-Puck - System-Fernbedienung - 2 Batterien (AAA) - Netzkabel (2 m) - Bedienungsanleitung - CD-ROM (USB-Treiber, Installationsanleitung) - Ersatzsicherung - Qualitätsprüfungszertifikat - Bedienungsanleitung |
Pros und Kontras: | + exzellente Abbildung, Auflösung und Dynamik + herausragende Verarbeitung + Top-Loader mit ausgezeichnetem Laufwerk + Upsampling für akkurate Abtastung und Jitter-Minimierung + Resonanzoptimierung durch Subchassis-Konstruktion samt Einbettung in Aluminium-Block + aufwändige Schaltungstopologie + als eigenständiger HiRes-DAC nutzbar - keine AES/EBU-Schnittstelle |
Benotung: | |
Klang (60%): | 98/100 |
Praxis (20%): | 97/100 |
Ausstattung (20%): | 98/100 |
Gesamtnote: | 98/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung | angemessen |
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