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Redakteur
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Wer das beste aus seinen Schallplatten holen möchte, der sollte auf jedes Detail achten. Bei der Analogwiedergabe machen nicht nur Laufwerk und Tonabnehmer die Musik auch Phonoverstärker und Stellfläche beeinflussen das Gesamtergebnis deutlich. Wir haben den schweren Laufwerkstisch Statement II von Liedtke Metalldesign im Test, der sich an perfektionistische Besitzer hochwertiger Analoglaufwerke richtet.

Massiv und stabil: Mit seinem Statement II verspricht Liedtke Metalldesign jedem Plattendreher mehr Laufruhe.

Schallplatten sind und bleiben das Musikmedium für Audiophile. Die weiter boomenden Verkaufszahlen des analogen Tonträgers bestätigen das jedes Jahr aufs Neue. Dabei ist, zumindest für mich, unklar, ob die Analogwiedergabe trotz ihres Aufwands oder gerade deswegen so beliebt ist. Denn, anders als bei der CD-Wiedergabe, oder gar beim Streaming, handelt es sich bei der Schallplattenwiedergabe um einen mechanischen Vorgang. Dabei kommt es für ein perfektes Ergebnis auf jede Kleinigkeit an. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Kern der Sache ist ein wenige Mikrometer großer Diamant, der durch eine ebenfalls winzige Rille pflügt. Kleine Ungenauigkeiten bei der Justage des Tonabnehmers können Schallplatte und Abtaster beschädigen. Vibrationen in der Stellfläche, Staub auf der Platte oder sogar ungünstig übertragener Luftschall können das Ergebnis zumindest empfindlich verschlechtern. Abhilfe schaffen eine günstige Positionierung des Plattenspielers, eine Plattenwaschmaschine und ein Laufwerkstisch als geeignete Stellfläche. Zum Beispiel den Statement II von Liedtke Metalldesign.

Idealerweise wird das Statement II gleich neben das HiFi-Möbel aufgestellt.

Das norddeutsche Unternehmen Liedtke-Metalldesign wurde 2004 in Pinneberg gegründet, um dort Lautsprecherständer nach dem hohen Qualitätsstandard des Firmengründers zu bauen. Bereits nach kurzer Zeit musste das Unternehmen in einen größeren Firmensitz in Elmshorn umziehen. Dirk Liedtke hatte eine Marktlücke entdeckt, diese erfolgreich besetzt und sein Produktportfolio bis heute stetig ausgebaut. So finden sich im Liedtke-Repertoire bereits Dreibeinstative, vollständige HiFi-Racks und die bereits erwähnten Boxenstative. Insbesondere Lautsprecherständer gibt es natürlich in sämtlichen Formen, Größen und passend für jeden Anwendungsfall. Das ist ebenfalls durchaus wörtlich gemeint. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Unternehmen keinen passenden Lautsprecherständer von der Stange anbietet, sind Sonderanfertigungen jederzeit möglich und fair bepreist. Auch unser Laufwerkstisch Statement II wäre natürlich komplett an unsere Wünsche anpassbar und beispielsweise auch in komplett schwarz lieferbar. Kompaktere Zubehörartikel wie Spikes und Pucks runden das Produktprogramm ab und sind sinnvolle Ergänzungen zu Tischen und Stativen.

Lautsprecherstative gehören ebenfalls zum Liedtke-Portfolio: Die Modelle der neuen Referenz-X-Serie gibt es in verschiedenen Farbvarianten, in unterschiedlichen Höhen und sowohl in der 1- und 2-Rohr-Variante.

Massives Metall

Das klangverbessernde Konzept hinter der Konstruktion des Statement II Laufwerkstischs ist schnell erklärt. Genau wie bei Masselaufwerken soll die schiere Masse des Tisches Vibrationen den Garaus machen. Was bei den gewichtsträchtigen Schallplattenspielern funktioniert, klappt auch bei dem dazu passenden Möbel, so viel sei vorab verraten. Versucht man den fertig aufgebauten Statement II Tisch in, wie auch immer geartete, Unruhe zu versetzen, wird man schnell aufgeben. Aus dieser Perspektive betrachtet ist es dann auch kaum verwunderlich, dass sich ausgerechnet ein metallverarbeitender Schlosser der Produktion von HiFi-Möbeln verschrieben hat. Zwar hat man bei Möbeln erstmal den Werkstoff Holz im Kopf. Eine unerschütterliche Erscheinung wie den Liedtke Laufwerkstisch Statement II aus Holz zu fertigen, ist jedoch wohl ziemlich unmöglich. Tatsächlich besteht der Laufwerkstisch zu fast einhundert Prozent aus Stahl. Lediglich eine schicke Steinplatte bildet den Abschluss nach oben und stellt die Plattform, auf der das Laufwerk seinen Platz findet.

Ein echter Kraftakt

Genug der Vorbesprechung, jetzt widmen wir uns dem Laufwerkstisch praktisch. Nach vier bis sechs Wochen Lieferzeit erhält der Kunde einen fast backofengroßen Karton aus Norddeutschland. Das Versandgewicht können wir nur schätzen, 50 Kilo hat das Paket jedoch sicher. Dementsprechend sollte unbedingt ein Schokoriegel oder Ähnliches als Dankeschön für den Lieferanten bereit liegen, der damit seine gezehrten Kraftreserven auffüllen kann. Hinter der Haustür ist das Transportproblem dann unsere Sache. Zu zweit stellt sich das Paket als bewegbar heraus und wird direkt zum Aufstellungsort transportiert. Dort liegt glücklicherweise ein großflächiger Teppich, der die perfekte Unterlage zum Zusammenbau ist. Öffnet man den Karton so sieht man nur eins: Verpackungsmaterial. Das ist gut so, denn alle Einzelteile des noch zu montierenden Laufwerkstisches sind sorgfältig einzeln verpackt und gegen Beschädigungen gesichert. Obenauf liegt ein kleiner Karton, der Kleinteile und Zubehör enthält. Ein Anleitung habe ich nicht gefunden. Gebraucht aber auch nicht.

Schweres Edelstahl oben, schweres Edelstahl unten: Liedtke Metalldesign meint es mit seinem Statement II wirklich ernst.

Zubehör & Kleinteile

Der Zubehörkarton enthält vier massive Spikes samt Untersetzern zum Schutz des Fußbodens. Optional gibt es im Produktprogramm des Herstellers noch höhenverstellbare Filzgleiter. Weiterhin enthält das Zubehörpaket sechzehn Schrauben und Gewindebolzen, mit denen der gesamte Tisch montiert wird. Ein passender Innensechskant liegt ebenfalls bei. Vorbildlich! Außerdem zehn kreisrunde Schaumgummi-Pucks. Dabei handelt es sich um „Booser“ genannte Dämpfungselemente. Sie werden als absorbierende, entkoppelnde Elemente zwischen Gerät und Stellfläche gelegt. So lassen sich beispielsweise Lautsprecher von der Stellfläche entkoppeln, was die Ausbreitung von Körperschall verhindert. Die auch einzeln erhältlichen Booser dienen am Laufwerkstisch Statement II zur Entkopplung der steinernen Plattform vom Tisch selbst. Wie viele der zehn Booser dafür verwendet werden, bleibt dem Kunden überlassen. Von drei bis zehn ist alles möglich. Solo kosten die Booser übrigens freundliche 30 Euro für acht Stück. Sind belastbar bis etwa 5 Kilo pro Stück und lösen unkompliziert und günstig sicher einige Rückkopplungsprobleme.

Eine Abschlussplatte – wahlweise aus Granit oder Schiefer – gehört auch zum Lieferumfang. Sie bietet dem später hier aufggestellten Plattendreher eine würdige Plattform.

Der Zusammenbau

Wie vieles im Leben geht auch der Zusammenbau eines massiven Laufwerkstisches in Gesellschaft leichter. Sind die Bauteile von ihrer sicheren aber rustikalen Verpackung befreit, beginnt der Bastelspaß mit der massiven, etwa 50 x 40 Zentimeter großen Bodenplatte. Die ist von der oberen Plattformbasis dadurch zu unterscheiden, dass sie minimal kleiner ist und acht statt vier Bohrungen hat. Vier mittige zur Befestigung der vier Säulen und vier in den Ecken. Womit der Zusammenbau weitergeht, ist sicher Geschmacksache. Ich habe zuerst die großen vier geschliffenen Säulen mit der Bodenplatte verschraubt. Dazu habe ich die Bodenplatte vertikal aufgestellt, so dass ich von unten schrauben konnte. Eine Richtung haben die etwa 50 Zentimeter hohen Säulen dabei nicht zwangsläufig. Sie sind jedoch zur weiteren Beschwerung befüllbar und falls sie zum Beispiel mit Quarzsand befüllt werden sollen, so bietet es sich an, die nicht komplett geschlossene Seite nach oben auszurichten.

Die massiven Säulen lassen sich vor der Endmontage zur weiteren Beschwerung noch füllen.

Die Zwischenplattform

Sind die Säulen unten verschraubt, werden die Gewindebolzen bis zur Hälfte in die oberen Gewinde der Säulen geschraubt. Nun kann der Tisch, oder was davon bereits zu erahnen ist, ein erstes Mal aufgestellt werden. Anschließend wird die etwa 34 x 20 Zentimeter große Zwischenplattform aufgesetzt. Sie verkleinert sich nach dem aufsetzen der oberen Säulen zwar noch etwas, bietet mit 15 x 20 Zentimetern dann jedoch immer noch ausreichend Platz um dort das Plattenspielernetzteil oder eine Phonostufe unterbringen zu können. So können die Kabel kurz gehalten werden. Nun werden die bereits erwähnten oberen Säulen aufgeschraubt. Sie sind circa 15 Zentimeter hoch und bieten dann der Plattform ihren Platz auf etwa 74 Zentimetern Höhe. Die obere Plattform wird nun wieder mit vier Schrauben an den Säulen befestigt. Jetzt sieht der Laufwerkstisch schon fast fertig aus. Lediglich die Steinplatte und die Spikes fehlen noch. Die kommen nun an die Reihe.

Clever: Die Zwischenebene lässt sich nutzen, um hier beispielsweise einen Phono-Vorverstärker oder eine externe Steuereinheit zu platzieren.

Aufstellen

Für die Montage der Spikes muss der Tisch noch mal auf die Seite gelegt werden. Dann werden die vier Spikes von unten in die Bodenplatte geschraubt. Da die Gewinde aufgrund der Höhenverstellbarkeit natürlich oben herausragen, liegen noch passende Rändelmuttern bei, die die Gewinde verdecken. Sind die Spikes vollständig eingeschraubt, kann der Laufwerkstisch, am besten direkt am Aufstellort, aufgerichtet werden. Vorher empfiehlt es sich jedoch, die Unterlegscheiben dort schon zu platzieren, damit der Boden nicht verkratzt. Dann kann der Statement II Tisch vorsichtig über die Kante gekippt und aufgestellt werden. So braucht man nicht alle vier Untersetzer auf einmal treffen, sondern zunächst nur zwei. Steht der massive Tisch aufrecht an seinem Platz, so kann er durch Verdrehen der Spikes bequem ausgerichtet werden. Entweder, bis er nicht mehr kippelt, oder – ganz perfekt – auch noch exakt waagerecht. Das geht am besten mit einer kleinen Dosenlibelle, die Abweichungen in alle Richtungen anzeigt.

Die Spikes werden sirekt durch die Bodenplatte geschraubt und oberseitig mittels Rändelmutter fixiert.

Das Topping

Nun steht der fast fertige Tisch vor uns und könnte bereits einen Plattenspieler aufnehmen. Da die nackte Stahlplatte jedoch schon noch etwas klingt, wenn man sie antippt, folgt noch die Steinplatte. Zuerst aber legen wir die Booser als Kopplung auf die Stahlplatte. Anschließend folgt die Granitplatte. Diese wiegt allein stolze 12,6 Kilo und besteht aus perfekt geschliffenem, zwei Zentimeter starkem, schwarzen Granit. Liegt die Plattform aus Nero Assoluto, wie der Stein richtig heißt, auf den Boosern, so ist keine federnde oder schwammige Bewegung wahrnehmbar. Tatsächlich wirkt die Kopplung ziemlich fest. Das ist so gewünscht und soll jede Neigung zum Schwimmen unterbinden. Nun fehlt noch der wichtigste Baustein: Der Plattenspieler. Ich entscheide mich u.a. für einen, der in freier Wildbahn wohl selten auf einem solchen Turm landet: Den Sonoro Platinum. Der günstige Plattenspieler ist relativ leicht und dadurch vibrationsanfällig daher profitiert er sicher von einer guten Stellfläche.

Bevor die schwere Abschlussplatte aufgelegt wird, sollten die Booser platziert werden.

Klangtest

Tatsächlich spielt der Sonoro Platinum auf der Liedtke Statement II Laufwerkstisch extrem souverän auf. Das tut er zwar auch auf dem Ikea Möbel, es fällt jedoch auf, dass die Wiedergabe auf dem Liedtke Tisch klarer ist. Das Klangbild wirkt etwas unverfälschter und natürlicher, vielleicht irgendwie selbstverständlicher. Natürlich reden wir hier nicht über Welten oder Vorhängen, die weggezogen werden, dennoch meine ich, dass der Unterschied durchaus reproduzierbar ist. Bei Stimmen und Soloinstrumenten fällt mir auf, dass diese getragener und klarer schienen als auf dem schwingenden Schwedenmöbel aus Presspappe. „Presspappe“ ist ein gutes Stichwort für eine weitere Stärke des Liedtke Statement II. Laut Hersteller trägt der Laufwerkstisch Lasten bis 150 Kilogramm. Damit hat er deutlich mehr Reserven als die meisten Wohnzimmermöbel. Spontan habe ich keinen Plattenspieler gefunden, der den Statement II an seine Grenze bringen würde. Auch die Stellfläche ist mit 54 x 44 Zentimetern groß genug für aufwändige Masselaufwerke.

Auch größere Plattenspieler wie der Transrotor Dark Star finden bequem auf dem Statement II ihren Platz.

Fazit Liedtke Metalldesign Statement II

Der Laufwerkstisch Statement II von Liedtke Metalldesign ist ein metallgewordenes Monstrum. Er bildet die unerschütterliche Burg, auf der filigrane analoge Musiker ungestört von äußeren Einflüssen ihrem Dienst nachgehen können. Dabei ist der spezielle Tisch für hochwertige Analoglaufwerke hervorragend verarbeitet und leicht zusammenzubauen. Er bietet eine Stellfläche von 54 x 44 Zentimetern, die mit unglaublichen 150 Kilogramm belastbar ist. Damit ist der Laufwerkstisch für wirklich alle denkbaren Laufwerke gerüstet. So bietet er ihnen einen ergonomisch günstigen, rückenschonenden Arbeitsplatz auf gut 74 Zentimetern Höhe. Abweichende Abmessungen oder Designs sind auf Kundenwunsch ebenfalls möglich. Der Statement II Laufwerkstisch kann dank massiver, höhenverstellbarer Spikes garantiert exakt waagerecht ausgerichtet werden und steht dann unerschütterlich fest. Wenn es trotzdem noch etwas mehr sein darf, können die geschliffenen Säulen noch mit Quartzsand befüllt werden. Damit wird der Statement II dann fast wörtlich zum Fels in der Brandung.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Referenz
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 of 100

99 of 100

99 of 100

Technische Daten

Modell:Liedtke-Metalldesign
Statement II
Produktkategorie:Laufwerkstisch
Preis:- ab 1111 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz, matt
- Schwarz mit geschliffenen Säulen
- Schwarz mit geschliffenen Säulen
Vertrieb:Liedtke-Metalldesign, Elmshorn
Tel.: 04122 / 40 54 70
www.liedtke-metalldesign.eu
Höhe:ca. 74 Zentimeter (inkl. Spikes)
Belastbarkeit:bis 150 Kilo
Aufbau:Fußplatte mit 4 Säulen und Topplatte (Granit oder Schiefer)
Verwendung:Laufwerkstisch für Plattenspieler
Lieferumfang:- Basisplatte
- Topplatte
- 4 Säulen
- Schrauben
- Spikes
- Inbusschlüssel mit T-Griff
Pros und Contras+ 150 Kilo Belastbarkeit
+ superstabile Konstruktion
+ Unterebene für Phono Pre-Amp oder Motor
+ auf Wunsch auch in Sondermaßen

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Referenz
Preis-/Leistungsehr gut
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