Home » Tests » Roterring Scaena Protekt – individuell gestaltbares Mediamöbel zum fairen Preis
27. Juli 2021von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerDas Scaena Protekt ist ein stilvoll gestaltetes und durchdacht kreiertes HiFi-Möbel. Eines, das große HiFi- und Heimkino-Boliden in sich aufnimmt und in Größe, Farbgebung und Ausstattung individuell gestaltbar ist. Das alles gibt es zu einem erstaunlich fairen Preis. Wir haben uns mal eine Variante von Roterring für unseren Hörraum fertigen lassen …
Klassische HiFi-Racks kommen in vielen Wohnsituationen heute nicht mehr in Frage. Gerade wenn Kinder im Haus sind, will man von der Technik nichts sehen. Kabel sollen verschwinden und Knöpfe und Schalter fern von neugierigen Kinderhänden bleiben. Die eigene HiFi- oder Heimkino-Kette so ins Wohnzimmer zu integrieren, dass man überall gut ran kommt, dass die Technik zugleich aber auch möglichst unsichtbar ist, ist deshalb oft eine Herausforderung. Schaut man sich in den einschlägigen Möbelhäusern um, findet man kaum eine adäquate Lösung. Entweder die Möbel sind nicht tief oder voluminös genug oder die noch immer nötigen Kabel lassen sich nicht ordentlich führen. Oder die Geräte passen ins Sideboard, können aber nicht ordentlich belüftet werden. Eine Situation, die so manchen HiFi-Fan verzweifeln lässt. Die Roterring Möbelmanufaktur hat diesbezüglich ein paar Lösungen parat. Eine davon ist das hier getestete Scaena Protekt.
Form follows function
Bei Roterring geht man etwas anders an die Entwicklung des eigenen Möbelprogramms. Das hat mit der Historie des bereits seit 1932 tätigen Unternehmens zu tun. Dank der Erfahrung, die man im westfälischen Ahaus in einigen Jahrzehnten als Gehäuselieferant diverser angesehener Lautsprechermarken sammeln durfte, sieht man die Sache mit den Augen eines Elektronik-Herstellers. Die Frage lautet hier stets: „wie lassen sich auch größere HiFi-Komponenten in modern designten und anspruchsvoll verarbeiteten Möbeln unterbringen“? Und zwar so, dass jedes Gerät eine sichere Unterkunft hat, zugleich aber auch ausreichend belüftet, ordentlich verkabelt und einfach bedient werden kann. Mit den Serien Belmaro und Scaena bietet Roterring hier gleich zwei Produktfamilien für unterschiedlichste Wohnsituationen an. Die Scaena-Serie hatten wir in Form des Scaena Protekt 260 bereits im Test. Für unseren Hörraum benötigen wir nun aber ein Modell, das nicht „von der Stange“ sein, sondern verschiedene individuelle Wünsche erfüllen soll.
Individuelle Wünsche
Da unser geordertes Sideboard 1,90 Meter breit ist, nennen wir es der Roterring Nomenklatur folgend: Scaena Protekt 190. Wir haben uns für diese Größe entscheiden, da große Standlautsprecher in unserem etwa fünf Mal fünf Quadratmeter großen Hörraum idealerweise 2,50 bis 3,00 Meter auseinander – und rechts und links neben dem Board – stehen sollten. Und weil manchmal auch noch ein Subwoofer vorn verortet ist, der etwas Platz zur Seitenwand benötigt. Vermutlich eine Breite, die sich als ideal für sehr viele deutsche Wohnräume zeigt. Farblich haben wir uns für die Variante „Walnussbaum furniert“ entschieden. Ein warmer Holzton, der aktuell auch sehr beliebt ist. Auf Wunsch ist dieses Möbel aber auch in anderen Furnieren, verschiedenen Lackausführungen oder in RAL-Wunschfarbe zu haben. Man kann sich das Scaena Protekt also auf Wunsch in seiner Lieblingsfarbe oder perfekt passend zum weiteren Mobiliar liefern lassen. Unser Individualmöbel wurde nach etwa sechs Wochen geliefert.
Mit Akustikblende statt Tür
Neben der Farbe kann man sich sein Scaena Protekt aber auch in seiner Wunschgröße bestellen. Das gilt für die Breite, wie für die Höhe. Unser 190er basiert auf dem bereits von uns getesteten Scaena Protekt 260. Die „fehlenden“ 70 Zentimeter in der Breite haben wir auf alle drei Elemente aufgeteilt. Wichtig war uns allerdings, dass wir auch weiterhin größere Center und Soundbars hinter der mittleren Klappe unterbringen können. Aus diesem Grunde haben wir uns hier für ein etwa 1,20 Meter breites Mittelmodul von knapp 22 Zentimetern Höhe entschieden. D.h., hier passt sogar die große Nubert XS-7500 Soundbar rein. Damit man die Klappe nicht immer offenstehen lassen muss, wenn die Soundbar in Betrieb ist, kann man jede Tür durch eine infrarotdurchlässige Akustikblende ersetzen. Das Beste dabei ist: Ohne Aufpreis! So verschwinden Center oder Soundbar völlig unsichtbar, sorgen aber dennoch für packende Heimkino-Sounds.
Perfekte Vorbereitung
Geliefert wird das Scaena Wunschmöbel dann in fünf Teilen: Die Basis stellt die mit höhenverstellbaren Füßen ausgestattete Bodenplatte. Dank ihr lassen sich Unebenheiten im Fußboden effektiv ausgleichen. Auf der Basisplatte werden werden die drei Grundelemente platziert. Letztgenannte werden mittels der mitgelieferten Hülsenschrauben miteinander fixiert. Perfekt platzierte Montagelöcher sind natürlich vorhanden. Ist alles miteinander verbunden, wird das große Element so auf der Bodenplatte platziert, dass es weder seitlich noch hinten oder vorn übersteht. Anschließend gilt es beide Teile miteinander zu verschrauben. Auch hier hat Roterring mitgedacht und Löcher an den entsprechenden Stellen vorgebohrt. Zum Abschluss macht man das gleiche noch mit der Deckelplatte, die millimetergenau auf das miteinander fixierte Trio-Element passt. Da sämtliche Türen und Klappen bereits vormontiert sind, ist der Zusammenbau jetzt bereits abgeschlossen. Ich habe es allein gemacht und war – mit Hilfe eines Akkuschraubers – in weniger als 15 Minuten fertig.
Massivität und Luftigkeit
Das Scaena Protekt – ersteres kommt aus dem Lateinischen und heisst „Bühne“, zweiteres beschreibt, dass es sich um ein geschlossenes Möbel handelt – ist überdies massiv gebaut. Und zwar in jedem Detail. Eines der wichtigen Details wäre die integrierte Metallverstrebung unterhalb der großen Deckelplatte, die ein Durchhängen selbiger verhindert. Bei einer zu überbrückenden Distanz von etwa 1,20 Metern – und mit Blick auf einen eventuell auf dem Möbel zu platzierenden Flachfernseher – ein wichtiger Aspekt. Herstellerseitig wird diesbezüglich von einer Traglast von rund 40 Kilogramm gesprochen. Clever ist auch die Gestaltung der Rückwand des Mittelschrankes: Diese ist zwar massiv verstrebt, zugleich aber auch großzügig ausgeschnitten. Sehr gut, denn so kommt man leichter an die Rückseiten der integrierten Geräte und zugleich werden diese ausreichend mit Frischluft versorgt. Wer schonmal versucht hat einen großen Amp in einem Möbel unterzubringen, wird verstehen, warum dies einer besonderen Erwähnung wert ist.
Feine Details
Trotz Fokus auf Funktion und Praktikabilität fällt mir unweigerlich die schnörkellose Formgebung unseres neuen Möbels auf. Das kenne ich schon vom bereits erwähnten 260er. Hier ist die gestalterische Zurückhaltung aufgrund der bereits beschriebenen Holzoptik aber nochmals wichtiger. Griffe oder Knöpfe sucht man vergebens. Stattdessen lassen sich sämtliche Klappen und Türchen über einen sogenannten Push-to-Open-Mechanismus öffnen und schließen. Das kennt man auch von anderen hochwertigen Möbeln. Ein Druck gegen die Tür genügt und sie springt einen Spalt weit auf. Clever, so bleibt die Front absolut clean und neutral und das Scaena Protekt in nahezu jede Wohnlandschaft integrierbar. Ähnlich durchdacht zeigen sich auch die Klappen. Die dahinter verborgenen Staufächer können bei anderen Möbeln aufgrund überdimensionierter Scharniere meist nicht in vollem Umfang genutzt werden. Das ist hier ausdrücklich nicht der Fall. Sämtliche Scharniere sind hier bündig eingelassen, so dass die volle Höhe des Staufachs auch genutzt werden kann.
Effektive Lösung
Das untere Mittelfach ist hingegen zweigeteilt. Ein wichtiger Punkt, um ein Durchhängen der oberen Ebene zu vermeiden. Mit jeweils 59 Zentimetern sind beide Fächer breit genug, um HiFi-Komponenten im klassischen 43er-Format locker unterzubringen. Mit 27 Zentimetern Höhe fasst jedes Abteil dabei sogar größere Boliden wie den NAD T 778 oder den AVM Ovation CS 8.3. Inklusive ausreichend Platz für eine „artgerechte“ Belüftung. Entscheidet man sich für die von uns gewählten Proportionen, sind die Seitenfächer dann entsprechend schmal. Da alle Komponenten in den Mittelfächern unterkommen, können wir damit gut leben. Die Elemente links und rechts dienen in diesem Fall der Aufbewahrung der Software. CDs, Blu-rays und Schallplatten finden hier ein sicheres zuhause – unsichtbar und gut geschützt vor Staub und neugierigen Kinderfingern. Gute Nachricht für Vinylfans: Nimmt man das Zwischenbrett raus (oder montiert es weiter oben oder unten), können pro Seite 65-70 Alben untergebracht werden.
Wirklich perfekt
Die Vinylsammlung und das weitere Zubehör, wie die Plattenbürste und die Tonarmwaage, verschwinden im Innern des Scaena Protekt 190. Der Plattenspieler steht dagegen oben auf dem Möbel im Fokus – ganz nach dem Geschmack anspruchsvoller Vinylfans! In diesem Zusammenhang noch ein kleines Detail: Die Deckelplatte ist mit einem ovalen Kabelauslass und einer perfekt passenden Blende bestückt. So lässt sich das Möbel ganz an die Wand schieben, während die Signal- und Stromkabel – beispielsweise vom Plattenspieler oder Fernseher – durch besagten Auslass in das Roterring geführt werden. Wieder ein kleines aber sehr effektives und durchdachtes Detail.
Zum Testabschluss muss ich noch über die Verarbeitungsqualität unseres neuen Audiomöbels sprechen: Diese ist über jeden Zweifel erhaben. Sauber geleimte Kanten und eine wirklich perfekte Oberflächenbeschichtung bestimmen die Optik. Hinzu kommen perfekte Spaltmaße, die höhenverstellbare Bodenplatte, passgenaue Scharniere und die flexible Push-to-Open-Lösung.
Fazit zum Scaena Protekt 190
Das Scaena Protekt ist eine absolute Empfehlung. Ein Produkt, das sich mit allem Recht Mediamöbel nennen darf, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht wie eines erscheint. Dank großer Staufächer nimmt es sowohl größere HiFi- und Heimkino-Boliden in sich auf. Diese werden gut belüftet und auch die Verkabelung erweist sich hier als einfach und bequem. Darüber hinaus besticht das Scaena Protekt durch Flexibilität und eine wirklich sehr gute Verarbeitungsqualität. Das Highlight ist aber sicher die Möglichkeit sich sein Möbel in Farbe und Größe individuell gestalten zu lassen. Das alles bietet Roterring zu einem absolut fairen Preis an. Beispielsweise ist das Scaena Protekt 260 bereits ab knapp 1.500 Euro zu haben. Für ein Individualmöbel ist das ein absolutes Schnäppchen!
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
98 of 100
96 of 100
98 of 100
Technische Daten
Modell: | Roterring Scaena Protekt 190 |
---|---|
Produktkategorie: | Media-Möbel, individualisert |
Preis: | ab 1.199 Euro |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Eiche Halifax - Eiche Halifax Weiß - Eiche Halifax Tabak - Schwarz lackiert - Weiß lackiert - Braun lackiert - Lavagrau lackiert - Graphit Schwarz lackiert - Nussbaum furniert - Struktureiche furniert - Eiche Weiß furniert - Mooreiche furniert - Weiß Hochglanz - Schwarz Hochglanz - Rot Hochglanz - RAL Wunschfarbe |
Vertrieb: | Roterring, Ahaus Tel.: 02567 / 939763 www.roterring.eu |
Abmessungen (HBT): | 561 x 1900 x 506 mm |
Belastbarkeit: | - 40 Kg obere Ebene - 60 Kg innere Ebene - 20 Kg je EInleggeboden |
Kabelführung: | ja (sogar Kabelauslass oben) |
Made for: | - HiFi-Equipment - AV-Receiver - TV-Geräte - Soundbars - Sounddecks |
Pros und Contras: | + auf Kundenwusnch individualisierbar + sehr gute Verarbeitung + höhenverstellbare Füße + clevere Konstruktion + Klappen mit Gasfeder-Krabi + großzügig dimensionierte Kabelauslässe + Made in Germany + Akustikblende statt Holzklappe möglich - keine Contras |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Preis-/Leistung | hervorragend |
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