Home » Tests » HMS Energia RC 3/1 MK II und 4/3 MK II – Performance-Plus durch pfiffige Gleichstrom-Blocker
20. September 2022von Volker Frech
RedakteurDas einfachste Sound-Upgrade für eine Klangkette ist sauberer Strom. Hier setzt HMS mit seinem Versorgungskonzept „Energia RC“ an: Die cleveren Netzleisten bewahren alle angeschlossen Geräte vor klangabträglichen Gleichstrom- und Hochfrequenz-Anteilen, schützen vor Überspannungen – und ermöglichen ein schonendes An- und Ausschalten sämtlicher Komponenten. Wir haben’s mit der HMS Energia RC 3/1 MK II und der 4/3 MK II ausprobiert – und ein amtliches Performance-Plus erlebt.
Wer das Klangniveau seiner Audio-Anlage steigern möchte, fängt am Besten am Anfang an: beim Strom aus der Steckdose. Der ist leider ziemlich deformiert, und seine Verunreinigungen verhindern, dass die Klangkette ihr volles Potenzial entfaltet. Dieser so einfach klingende Zusammenhang musste aber erst mal erforscht und ins Bewusstsein gerückt werden, denn dahinter steckt hochkomplexe Physik. Der Ingenieur Hans Martin Strassner, Spezialist für technische Physik und Messtechnik, setzt sich seit Dekaden mit diesen Stör-Effekten auseinander und weiß, wie man sie vermeidet. Dieses Know-how fließt in sein Unternehmen HMS Elektronik, das seit Jahrzehnten eine erste Adresse für Signalleiter, Stromkabel und Netzfilter ist. Dazu zählen auch die Komponenten des „Energia RC“-Versorgungskonzepts: Sie blocken zuvorderst Gleichstromanteile, die im Wechselstrom enthalten sind, bieten darüber hinaus aber auch weitere Klang- und komfortsteigende Features. Wir haben bereits das Einstiegsmodell getestet, die Energia RC 1/1 MK II. Nun sind die beiden größeren Modelle für komplexere Konfigurationen zu Gast.
Flaggschiff-Technik im kompakten Format
Gemeinsam ist allen drei Modellen – neben dem optische Auftritt – die technische Abstammung: Die Energia RC-Reihe profitiert von einem Technologie-Transfer. Hier fließt die Filtertechnik und -qualität der „Energia Definiva“ ein. Sie ist die High End-Netzversorgung im HMS-Portfolio. Die RC-Serie bietet dieses Know-how nun budgetfreundlicher und kompakter. Die Stromverteiler präsentieren sich in einem edel glänzenden, Pianolack-schwarzen Acrylgehäuse mit markanter Front-Schrägung. Die seitlichen Korpus-Abschlüsse sind ebenfalls in diesem Acryl gehalten oder werden alternativ in echtem Kirschholz realisiert. Das steigert ebenso die hochwertige Anmutung wie die Unterfütterung mit vier Standfüßen und die Ausstattung mit einem metallenen Einschaltknopf als zentralem Ein-/Aus-Schalter. Die ausgezeichnete Verarbeitung rundet den erstklassigen Endruck ab. Alle drei Modelle bieten grundsätzlich die gleichen Features, auf die wir gleich gezielt eingehen. Die Verteiler unterscheiden sich allerdings durch die Anzahl ihrer Anschlussmöglichkeiten. So empfiehlt sich die kleine 1/1 MK II insbesondere als Vorschaltgerät für vorhandene Verteilerleisten. Die größeren Geschwister offerieren da mehr.
Passgenaue Vielseitigkeit: Die Energia RC 3/1 MK II …
Die 3/1 MK II bietet als das mittlere Modell drei Schuko-Steckplätze. Sie profitieren – wie alle Ausgänge – von der Gleichstrom-Blockung und dem Überspannungsschutz. Doch darüber hinaus bieten sie eine weitere, individuelle HF-Filterung. Sie siebt hochfrequente Störanteile aus der Netzspannung – und zwar separat für jeden Steckplatz, um der Klangkette keine Dynamikeinbußen zu bescheren. Diese HF-Filterung ist für leistungsintensive Komponenten und weniger stromziehende Geräte optimiert. Der erste Steckplatz ist für den Anschluss einer Endstufe ausgelegt, die anderen beiden Steckplätze für analoge und digitale Zuspieler. Zusätzlich bietet die 3/1 MK II eine mit „Aux 1“ bezeichnete IEC-Kaltgerätebuchse. Sie dient dem Anschluss einer gefilterten oder ungefilterten Verteilerleiste. So können weitere Geräte angeschlossen werden, falls die anzuschließende Klangkette mehr als drei Komponenten umfasst. Dieser „Aux 1“ wird normalerweise wie die Schutzkontaktsteckdosen durch den frontseitigen An/Aus-Schalter geschaltet. Der Aux-Ausgang kann aber auch ungeschaltet ausgelegt werden für Komponenten, die dauerhaft in Betrieb sein sollen.
… oder die Energia RC 4/3 MK II
Für noch größeren Anschlussbedarf empfiehlt sich die 4/3 MK II. Natürlich verfügen auch hier alle Ausgänge über die Gleichstrom-Blockung und den Überspannungsschutz. Das Anschluss-Portfolio umfasst bei der größten der drei Energia RC-Leisten nun aber vier Schuko-Anschlüsse. Sie weisen eine jeweils eigene HF-Filterung auf. Steckplatz eins ist dabei für Endstufen ausgelegt, die Steckplätze zwei bis vier hingegen für analoge oder digitale Zuspieler. Mit dieser abgestimmten, hochwertigen HF-Filterung jedes einzelnen Steckplatzes, die auch die 3/1 MK II bietet, ist eine größere Performance-Steigerung möglich als mit dem Einstiegsmodell 1/1 MK II. Hinzu kommen bei der 4/3 MK II jetzt gleich drei „Aux“-Ausgänge. Der erste dient wiederum dem Anschluss einer weiteren Netzleiste. Er kann, wie bei der 3/1 MK II, auf Wunsch zugunsten eines Komponenten-Dauerbetriebs ungeschaltet konfiguriert werden. Anders verhält es sich hingegen bei den Ausgängen „Aux 2“ und „Aux 3“: Sie sind dezidiert für den Anschluss von Mono-Endstufen ausgelegt und dementsprechend wieder HF-gefiltert.
Schonendes Zentral-Einschalten
Kommen wir zu den zahlreichen Gemeinsamkeiten der Energia RC-Leisten. Da ist zum ersten der zentrale Ein-/Aus-Schalter: Weil er in der Standard-Konfiguration sämtliche angeschlossenen Komponenten schaltet, spart er Energiekosten. Nach dem Ausschalten verbraucht eben kein Gerät mehr Strom im Standby-Modus. Das Ein- und Ausschalten ist zudem mit einer Soft On/Soft Off-Schaltung realisiert. Dies verhindert plötzliche hohe Strom- und Spannungsspitzen. Sie werden gerade im Einschaltmoment hervorgerufen und sind eine stressende Belastung für Elektrik und Elektronik. Nicht umsonst sind früher die Wendel der traditionellen Glühlampen beim Einschalten kaputtgegangen. Der Schutz vor solchen Spitzen schont dementsprechend auch die Bauteile der Komponenten und verlängert dadurch ihre Lebensdauer. Zudem verhindert das sanfte Einschalten, dass leistungsintensive Verstärker durch einen hohen fließenden Einschaltstrom die Sicherung herausfliegen lassen. Diese Softstart-Funktion ist also ein echtes Top-Feature.
Softstart und Überspannungs-Protektion für sicheren Betrieb
Bei dieser Softstart-Funktion hat HMS auf zwei Aspekte geachtet: Zum einen garantiert sie ein sorgenfreies Ein- und Ausschalten auch über die VDE-Zulassungsgrenze von 16 Ampere und 3,68 Kilovoltampere hinaus. Zum anderen ist die Schaltung so clever konzipiert, dass Verluste vermieden werden, die derartige Schalter oft hervorrufen und damit klangliche Einbußen auslösen. Das Thema Verlustvermeidung prägt übrigens alle Aspekte der RC-Leisten – bis hin zu den aufwändig realisierten Kontakten sämtlicher Steckplätze: Sie sind in Kupfer gehalten und mit einer hauchdünnen Goldschicht überzogen. Das sorgt für optimale Leitfähigkeit, maximale Kontaktflächen und minimale Übergangswiderstände. Kommen wir noch einmal auf den Schutz zu sprechen: Er erstreckt sich über den Einschalt-Vorgang hinaus auf den Dauerbetrieb. Die 3/1 MK II und die 4/3 MK II bieten Protektion vor Überspannungen und schützen so alle angeschlossenen Komponenten vor zu hohen Strömen aus dem Netz bis zu einer maximalen Anschluss- und Schaltleistung von überaus üppigen 3.600 Watt.
Performance-Plus durch den DC-Blocker
Sind die Vorteile des Softstarts, der Stromkostenersparnis und des Überspannungsschutzes klar, so ist der Sinn der Gleichstrom-Unterdrückung erklärungsbedürftig. Der Gleichstromanteil kontaminiert den Wechselstrom. Er verursacht eine Potenzialverschiebung: Die Wechselstrom-Sinuswelle schwingt nun nicht mehr um die normale Null-Volt-Achse, sondern um eine Linie auf höherem Spannungsniveau. Dieser Versatz ist eine Netzasymmetrie, und diese Verschiebung hat Auswirkungen: Gerätenetzteile arbeiten unsauber, da ihr Trafo ungleich magnetisiert wird – bis hin zur Sättigung des Metallkerns, was auf der Trafo-Sekundärseite zu Verzerrungen führt. Das führt zu Verlusten durch Erwärmung, Vibrieren und Brummen. Außerdem werden die Lade-Kondensatoren, die im Netzteil abschließend für einen glatten Gleichstrom sorgen sollen, ungleichmäßig und zum falschen Zeitpunkt „aufgefüllt“. Die Summe aus Verlusten, Restwelligkeit und Minderleistung schlägt sich dann in der Performance der Audio-Komponenten nieder – etwa durch matteren Klang und Einbußen bei der Dynamik. Doch auch bei Videokomponenten macht sich der Gleichstromanteil im Wechselstrom negativ bemerkbar: beispielsweise durch ein körnig-grisseliges Bild.
Klangvorteil durch Ausphasen
Die 3/1 MK II und die 4/3 MK II haben noch ein weiteres Performance-verbesserndes Feature in petto: Sie ermöglichen den durchgängig phasenrichtigen Netzanschluss aller Geräte. Trotz Wechselstrom ist es von Bedeutung, wie herum man den Gerätestecker in die Steckdose einführt. Manchmal reicht die Drehung eines Steckers, um ein Brummen in der Anlage abzustellen. Das Brummen verursachen kleinste Potenzialunterschiede und die deshalb fließenden minimalen Ausgleichsströme. Sie treten zwischen den Masse-Kontakten der Geräte, den Neutralleitern der Stromkabel und den Abschirmungen sämtlicher Kabel der Anlage auf. Hier haben die Ausgleichsströme direkt störenden Einfluss auf das Audiosignal. Die Potenzialunterschiede treten aber ebenso im Transformator auf: Zwischen seiner Primär- und seiner Sekundärwicklung entstehen Kapazitäts-Effekte wie bei einem Kondensator. Wenn diese Wickklungs-Kapazitäten groß sind oder am Anfang und Ende der Trafo-Wicklungen stark unterschiedlich ausfallen, können sie Einfluss auf den Klang haben. Den geringsten Eintrag beziehungsweise Unterschied dieser Kapazitäten erreicht man, wenn alle Komponenten phasenrichtig angeschlossen sind.
Integriertes Ausphasungs-Feature
Diese Phasenrichtigkeit ist HMS ein Anliegen – und deshalb wird bei alle Produkten des Leverkusener Spezialisten die Phase markiert. Bei den Energia RC-Leisten geht HMS sogar noch weiter: Die Stromverteiler sind mit einem integrierten Ausphasungs-Feature ausgestattet. So gehen auch die 3/1 MK II und die 4/3 MK II erst in Betrieb, wenn das mitgelieferte Netzkabel, das dem Anschluss an die Wandsteckkdose dient, dort ebenfalls phasenrichtig eingesteckt wird. Damit nun auch alle zu versorgenden Komponenten phasenrichtig angeschlossen werden können, sind sämtliche Buchsen der 3/1 MK II und der 4/3 MK II gekennzeichnet: „L“ steht für Leiter, „N“ für Neutralleiter. Hier nun weiterhin phasenmarkierte Kabel aus dem reichhaltigen Portfolio von HMS einzusetzen, bietet sich allein schon wegen der Bequemlichkeit an. Es ist aber auch wegen der gleichen und deshalb perfekt passenden Konstruktion der Kabelkontakte vorteilhaft. Welchen Unterschied ein hochwertiges Netzkabel machen kann, haben wir ja bereits im Test des Energia SL/V erlebt.
Schalt-Magie mit optionaler Fernbedienung
Die Abrundung des Komforts erreicht man mit der optionalen Fernbedienung: Sie ermöglicht ein Ein- und Ausschalten der Netzleisten aus der Distanz. Dies gelingt buchstäblich im Handumdrehen: Der Ferngeber kommt ohne Tasten aus und vollführt das An/Ausschalten allein dadurch, dass wir das angenehm in der Hand liegenden Acryl-Gehäuses wenden. Es gelingt also im Handumdrehen. Dahinter steckt natürlich keine Magie, sondern ein Neigungsschalter, der seine Befehle per Funk sendet. Aus diesem Grund ist bei der erstmaligen Nutzung eine kurze Zeit für die Synchronisierung mit der Netzleiste nötig. Dies gewährleistet, dass die 3/1 MK II als auch die 4/3 MK II allein auf die Fernbedienung reagieren und nicht auf einen anderen Sender, der im gleichen Frequenzband funkt – etwa einen Autoschlüssel. Nach der Synchronisation agiert die Fernbedienung innerhalb einer Entfernung von bis zu zehn Metern. Eine dazwischenliegende Wand stellt hierbei in der Regel kein Hindernis dar, solange das Mauerwerk nicht Kastell-Stärke aufweist.
Die HMS Energia RC 3/1 MK II und die HMS Energia RC 4/3 MK II in der Praxis
Nun wollen wir endlich erfahren, was die Netz- und Filterleisten in der Praxis bringen – und beginnen genau deshalb erst mal ohne sie. Wir bestromen also alle Komponenten über eine denkbar einfache Netzleiste und mit allerbilligsten Stromstrippen. Unsere Klangkette besteht aus dem SACD-Player Oppo UDP-203, dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, dem Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade und dem Vollverstärker Hegel H360, an den wir als Lautsprecher unsere Audio Physic Midex 2. Fangen wir mit Vinyl an: Auf dem Plattenspieler rotiert „Liberty“ von Anette Askviks gleichnamiger Langspielplatte. Die sehr gut produzierte, elegischen Elektro-Nummer klingt schon in diesem Setup sehr schön: Der zarte Gesang, die wabernden Synthesizer, die unzähligen Geräusch-Samples und elektronischen Einsprengseln, dazu Klavier, Cello und Saxophon als echte Instrumente – alles ist gut abgebildet und wiedergegeben.
Zum Leben erweckt
Nun tauschen wir die Netzleiste gegen die HMS Energia RC 4/3 MK II. Auf sie werden wir uns konzentrieren, da sie schlicht die größere Version ist. So können wir direkt alle Komponenten anschließen, ohne eine weitere Netzleiste hinzuziehen zu müssen. Deshalb kommt auch jedes Gerät in den Genuss einer optimalen Filterung. Bei den Netzkabeln belassen wir es erst einmal bei den Billig-Strippen. Nun als noch einmal „Liberty“ – und sofort lässt uns die Wirkung der 4/3 MK II staunen: Gleich die einleitenden Synthesizer-Melodie entfaltet viel mehr Effekt. Was zuvor wie eine simpel gespielte, etwas lapidare Notenfolge klang, offenbart nun ein Schweben und ein Vibrato in den Klängen. Die Töne erlangen so regelrecht Leben. Auch der Gesang hat nun eine größere Präsenz: Anette Askvik hat sich vorher sicherlich nicht versteckt, doch nun steht sie mit einer Deutlichkeit und Klarheit vor uns, die sie als reale Sängerin, als reale Person erscheinen lässt.
Gänsehaut beim Saxofon
Die sanfte, fast zerbrechliche Stimme der Norwegerin zieht uns nun erst so wirklich in den Bann. Es ist, als würde uns eine Freundin gegenüber sitzen und uns ihre Geschichte erzählen. Wir hören auch die allerfeinsten Wendungen, die sie mit ihrem Gesang vollführt, ebenso die zarten Atmer, das Öffnen der Lippen beim Ansatz zu einer neuen Textzeile – unglaublich! Dies können wir hören, weil die gesamte Wiedergabe an Klarheit gewinnen hat, ebenso an Details. Hiervon profitieren auch die Instrumente: Das Cello, dessen Einsatz uns vorher als nettes, unverbindliches Interludium im Songs erschien, steht nun wie selbstverständlich im Mittelpunkt. Es bekommt gleich mit dem ersten, eigentlich sanft gestrichenen Ton unsere volle Aufmerksamkeit. Die Detailtreue ist nun so groß, dass wir den Bogen über die Saiten fahren hören. Beim Saxophon kommt dann die Gänsehaut: Das toll eingefangene Anblasen der Töne ist nun geradezu lebensecht. Jettz berühren uns die Instrumente und die gesamte Musik.
Immersives Erlebnis
Wir erleben auch viel klarer, was sich im Hintergrund abspielt. So ist das Saxophon in einen tollen Hall eingebettet. Doch erst jetzt spüren wir förmlich den Raum, der durch diesen Hall aufgespannt wird: Wir hören die Reflexionen, das Entschweben der Saxophon-Töne. Das hat nun einen geradezu immersiven Erlebnischarakter. Fast instinktiv schließen wir die Augen, um noch tiefer einzutauchen. Doch auch die zahlreichem Geräusch-Samples erzeugen nun einen viel intensiveren Effekt: Sei es das Knarzen von Ketten im Hintergrund, sei es der herzschlagartige, voluminöse Doppelschlag einer Bassdrum, der plötzlich mit sanfter Wucht den Raum ausfüllt – diese fast kammerspielartige Geräuschkulisse ist nun viel eindrucksvoller. Dies gelingt auch deshalb nun besser, weil die gesamte Musik eine größere Ruhe und Entspanntheit besitzt. Das gilt auch für den gegen Ende unterlegten Tiefton-Synthesizer: Sein Bassfundament klingt nun noch fester, geradezu unerschütterlich – und damit komplettiert er diese Wie-selbstverständlich-Wirkung.
Intensiveres Bühnengeschehen
Das alles prüfen wir nun noch einmal auf anderem Wege: Wir spielen nun per CD die Arie „Libiamo ne‘ lieti calici“ aus Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ zu – erst mit Billig-Strippen und -Netzleiste, dann mit der RC 4/3 MK II. Der Unterschied ist auch hier frappant: Gleich der erste Bogenstrich der tiefen Streicher, der diese Arie anfängt und anschiebt, ist kerniger, deutlicher, realer. Das Bayerische Staatsorchester nimmt einen ganz anderen Raum ein, der Klangkörper hat eine ganz andere Gegenwärtigkeit. Die Instrumentengruppen sind zudem aus dem Musikerverbund viel deutlicher herauszuhören. Der Erlebnis-Zugewinn betrifft auch das Bühnengeschehen: Bei diesem Trinklied wirkt ein Chor mit. Die Sängerinnen und Sänger sind im Hintergrund der Szene versammelt. Sie agieren in dieser Live-Aufnahme als singende, aber auch mitspielende Feiergesellschaft – und dementsprechend klirren in der Arie mehrfach die Gläser, es wird im Hintergrund gemurmelt, gelacht. All das macht nun einen viel lebensechteren Eindruck.
Live dabei – mit finaler Steigerung
Auch die Protagonisten profitieren: Die Sopranistin Anja Harteros als Violetta und der Tenor Piotr Beczała als Alfredo entfalten eine größere Strahlkraft. Ihr gesangliches Necken und Verführen zieht uns viel mehr in den Bann: Einerseits, weil die Stimmen präsenter sind und sich von den hinten postierten Choristen besser abheben, andererseits, weil wir auch die Bewegung der Sänger auf der Bühne viel besser miterleben. Wir sind live dabei! All diese Meriten erfahren nun noch eine Steigerung, als wir eine letzte Veränderung vornehmen: Wir tauschen die billigen Strom-Strippen samt und sonders gegen HMS Energia SL/OV-Kabel aus – also die überspannungsschutzfreie Variante des bereits mitgelieferten Netzkabels. Der abermalige Zugewinn ist die finale Verblüffung, obwohl wir das Performance-Potenzial dieser Kabel ja bereits im Test des Energia SL/V erlebt haben: Gerade die Räumlichkeit und die Stimmigkeit erfahren nochmals eine Steigerung. Dieses optionale Upgrade ist ein konsequenter Schritt, wenn man die Stromversorgung seiner Anlage optimiert.
Fazit
Was wir bereits im Test der kleinen Schwester RC 1/1 MK II konstatiert haben, gilt ebenso für die HMS Energia RC 3/1 MK II und die HMS Energia RC 4/3 MK II: Diese Netzleisten liefern den Nachweis, dass die Klangkette ab der Wandsteckdose beginnt und sauberer Strom für sauberen Klang sorgt. So blocken auch sie den Performance-mindernden Gleichstromanteil. Doch im Gegensatz zur kleinen Schwester bieten die beiden größeren Modelle mehr Steckplätze – und für jeden Steckplatz eine eigene, für Verstärker wie Quellengeräte optimale HF-Filterung. Dadurch sind die klanglichen Meriten noch größer. Wir erleben ein Plus an Transparenz, Dynamik, Räumlichkeit und Plastizität bis hin zu einer größerer Stabilität, Stimmigkeit und Ruhe. Hinzu kommen Premium-Features wie der Überspannungsschutz, das schonende An- und Ausschalten aller angeschlossenen Komponenten und – optional – die komfortable Fernbedienbarkeit. Mit diesem Performance-Plus-Paket verdienen sich die RC 3/1 MK II und die RC 4/3 MK II eine nachdrückliche Empfehlung.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Preis/Leistung: angemessen
98 of 100
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Technische Daten
Modell: | HMS Energia RC 3/1 MK II |
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Produktkategorie: | Netzleiste, Netzfilter |
Preise: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen): 2.420,00 € - „Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen): 2.380,00 € |
Garantie: | 2 Jahre / 5 Jahre bei Registrierung |
Ausführungen: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen) -„Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen) |
Vertrieb: | HMS Elektronik +49 2171 734007 www.hmselektronik.de |
Abmessungen (HxBxT): | 98 x 310 x 130 mm |
Gewicht: | 1,79 kg |
Eingang: | 1 x Kaltgeräteeinbaustecker (IEC-60320-C14) |
Ausgänge: | 1 x Kaltgeräteeinbaubuchse (IEC-60320-C13) 3 x Schutzkontakt-Steckdose (CEE 7/3) |
Gesamtbelastbarkeit: | < 3,66 kVA, 16 Aeff |
Lieferumfang: | - HMS Energia RC 3/1 MK II - Anschlusskabel HMS RC 1/1 (Energia SL/V, mit integriertem Überspannungsschutz, 2,0 m) - Garantie-Urkunde |
Optionales Zubehör: | - Funk-Fernbedienung HMS RC (340,00 €) - Anschlusskabel HMS RC 1/1 (ab 390,00 €) |
Pros und Kontras: | + mehr Dynamik, Frische und Klarheit im Klangbild + DC-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile + Schutz aller Komponenten gegen Überspannung + stromsparend durch zentrales Ein-/Ausschalten aller Komponenten + separate HF-Fliterung für jeden Schuko-Steckplatz (abgestimmt für Verstärker [Platz 1] und zwei Zuspieler [Platz 2, 3]) + Aux-Ausgang wird auf Wunsch für Dauer-Betrieb ausgelegt + Soft On/Soft Off-Schaltung für schonendes Einschalten + Strombegrenzer vermeidet das Auslösen der Wohnungssicherung beim Einschalten leistungsstarker Verstärker + sehr gute Verarbeitung + einfache Handhabung + mit optionalem Ferngeber auch fernbedienbar - Design |
Benotung: | Empfehlung |
Preis/Leistung: | angemessen |
Getestet mit: | - SACD-Player: Oppo UDP-203 - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Phono-Vorverstärker: Lehmannaudio Decade - Verstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: Audio Physic Midex 2 - Signalkabel: Viablue NF-S6 Air Cinch, Viablue NF-S1 Cinch, Viablue NF-S6 Air XLR - Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire - Netzkabel: HMS Energia SL/V, HMS Energia SL/OV |
Modell: | HMS Energia RC 4/3 MK II |
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Produktkategorie: | Netzleiste, Netzfilter |
Preise: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen): 2.420,00 € - „Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen): 2.380,00 € |
Garantie: | 2 Jahre / 5 Jahre bei Registrierung |
Ausführungen: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen) -„Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen) |
Vertrieb: | HMS Elektronik +49 2171 734007 www.hmselektronik.de |
Abmessungen (HxBxT): | 98 x 435 x 130 mm |
Gewicht: | 2,53 kg |
Eingang: | 1 x Kaltgeräteeinbaustecker (IEC-60320-C14) |
Ausgänge: | 3 x Kaltgeräteeinbaubuchse (IEC-60320-C13) 4 x Schutzkontakt-Steckdose (CEE 7/3) |
Gesamtbelastbarkeit: | < 3,66 kVA, 16 Aeff |
Lieferumfang: | - HMS Energia RC 4/3 MK II - Anschlusskabel HMS RC 1/1 (Energia SL/V, mit integriertem Überspannungsschutz, 2,0 m) - Garantie-Urkunde |
Optionales Zubehör: | - Funk-Fernbedienung HMS RC (340,00 €) - Anschlusskabel HMS RC 1/1 (ab 390,00 €) |
Pros und Kontras: | + mehr Dynamik, Frische und Klarheit im Klangbild + DC-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile + Schutz aller Komponenten gegen Überspannung + stromsparend durch zentrales Ein-/Ausschalten aller Komponenten + separate HF-Fliterung für jeden Schuko-Steckplatz (abgestimmt für Verstärker [Platz 1] und zwei Zuspieler [Platz 2, 3, 4]) + Aux-Ausgang 1 wird auf Wunsch für Dauer-Betrieb ausgelegt + Aux-Ausgänge 2+3 für Mono-Endstufen, mit dementsprechend optimierter HF-Filterung + Soft On/Soft Off-Schaltung für schonendes Einschalten + Strombegrenzer vermeidet das Auslösen der Wohnungssicherung beim Einschalten leistungsstarker Verstärker + sehr gute Verarbeitung + einfache Handhabung + mit optionalem Ferngeber auch fernbedienbar - Design |
Benotung: | Empfehlung |
Preis/Leistung: | angemessen |
Getestet mit: | - SACD-Player: Oppo UDP-203 - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Phono-Vorverstärker: Lehmannaudio Decade - Verstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: Audio Physic Midex 2 - Signalkabel: Viablue NF-S6 Air Cinch, Viablue NF-S1 Cinch, Viablue NF-S6 Air XLR - Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire - Netzkabel: HMS Energia SL/V, HMS Energia SL/OV |