Home » Tests » Bohne Audio BB-8 – Exzellenter Aktiv-Monitor mit Raumeinmessung vom Profi
9. August 2022von Volker Frech
RedakteurSo einfach geht’s: Die kompakte BB-8 spielt mit Raumeinmessung und aktiver Verstärkerelektronik auch im akustisch kniffligen Ambiente audiophil auf. Zur klanglichen Klasse tragen einige Finessen bei – allem voran das spezielle Bohne-Bändchen, das zugleich als Breitbänder und Dipol agiert.
Warum gelingt zuhause keine Wiedergabe, bei der die Instrumente so klingen, wie man sie vom livehaftigen Erleben kennt? Es kann an der Anlage liegen, aber oft ist die Ursache auch der Raum: Er hat einen immensen Einfluss auf die Wiedergabe und muss eigentlich als Teil der Klangkette gedacht werden. Besitzt das Zimmer akustische Defizite, ist der Klang unausgewogen, zu grell oder zu dumpf, meist mit einer Betonung im Bass, die sich als Dröhnen bemerkbar macht. Jörg Bohne, Gründer der Manufaktur Bohne Audio, weiß als Musiker, wie Instrumente klingen sollten, und als Physiker, wie dies bei der Musikwiedergabe im heimischen Ambiente erreicht werden kann. Er setzt dabei durchweg auf Bändchen-bewehrte Zwei-Wege-Lautsprecher mit ausgelagertem Verstärker und ebenso externem Soundprozessor zur Klangoptimierung. All das bietet der BB-8 als kompaktester Schallwandler im Bohne-Portfolio: Er präsentiert sich mit seinen moderaten Maßen als Nah- oder Midfield-Monitor fürs Studio – oder als Beschallungslösung für ein kleineres Ambiente.
Kubischer Auftritt
Für all diese Einsatzmöglichkeiten besitzt der BB-8 die passende Dimensionierung. Das eigentliche Gehäuse, das die Woofer-Trias beherbergt, misst 37 mal 27 mal 27 Zentimeter. Hinzu kommt die zuoberst thronende Bändchen-Sektion. So ragt der Monitor insgesamt 60 Zentimeter auf. Das konsequent Kubische des Korpus wird durch eine sanfte Abrundung aller Ecken und Kanten sowie durch die vorgesetzte Front mit breit-betonter Fasung aufgelockert. Diese Abschrägung wird von der aufgesetzten Bändchen-Einfassung aufgegriffen. Satte 13 Kilo bringt die BB-8 auf die Waage. Ein Grund hierfür ist die zwei Zentimeter starke Wandung aus MDF. Dieser Korpus ist bei unserem Testmodell mit einer sauberst ausgeführten, seidenmatt schimmernden Lackierung in Schwarz überzogen. Alternativ ist die BB-8 auch in Weiß erhältlich oder gegen Aufpreis in den Echtholz-Furnieren Eiche, Kirsche oder Nussbaum. Auf Anfrage ist auch eine individuelle Ausführung möglich – Bohne Audio ist ja schließlich eine Manufaktur.
Das Bohne-Bändchen: Breitbänder …
Aus dieser Manufaktur stammt auch das patentierte Bändchen: In einem eigenen Rahmen eingefasst und frontseitig von einem Gitter geschützt schwingt eine längliche, geriffelte, durchgängig leitende Folie. Sie sitzt zwischen kräftigen Magneten. Dadurch befindet sich das Bändchen in einem Magnetfeld. Sobald Strom in Form des Musiksignals durch die Folie fließt, beginnt das Bändchen zu schwingen. Das gelingt aufgrund der geringen Masse extrem akkurat und impulstreu. Daraus resultiert eine dynamisch-frische Wiedergabe mit exzellenter Räumlichkeit und hoher Verfärbungsfreiheit. Normalerweise ist ein solcher magnetostatischer Schallwandler sehr fragil und wird deshalb nur für den Hochton eingesetzt. Bohne hat das Bändchen jedoch weiterentwickelt und so robust realisiert, dass es kurzzeitig hohe Ströme bis 80 Ampere aushält, thermisch bis 300 Grad belastbar ist und bis zu vier Millimeter weit auslenken kann. Das befähigt diesen Lautsprecher auch zur grobdynamischen Schallwandlung im Mittenbereich. So spielt das Bändchen in der BB-8 breitbandig von 24 Kilohertz bis 1.200 Hertz.
… und Dipol-Strahler
Dank dieser Breitband-Befähigung des Bohne-Bändchens braucht es keinen Mitteltöner. Das ermöglicht eine größere Homogenität als eine Lösung mit separaten, als getrennten Schallquellen agierenden Chassis für Höhen und Mitten. Damit das Bändchen über den weiten Bereich auch wie gewünscht abstrahlt, dient die Einfassung als Schallwand. Sie sorgt mit einer sich erweiternden Schallführung rund um das Bändchen für eine definierte Abstrahlung der Höhen und Mittenanteile. Dies geschieht zum einen in Richtung Hörer, zum anderen aber auch in Richtung Raumwand. Das Bändchen agiert in der BB-8 also als sogenannter Dipol. Er strahlt in zwei Richtungen ab, wobei das frontseitig und das rückseitig abgestrahlte Signal gegenphasig sind. Das rückseitige Signal wird von der Zimmerwand reflektiert und infolge auch von den Seiten des Raums. Dies bewirkt eine beabsichtigte Diffusion des Schalls und befördert einen räumlichen, immersiven Klangeindruck. Bohne empfiehlt für die Aufstellung deshalb einen Wandabstand von zehn bis achtzig Zentimeter – abhängig von der Raumakustik.
Woofer-Trias mit cleverem Kniff
Ab 1.200 Hertz übergibt das Breitband-Bändchen an seine Mitspieler: Drei Acht-Zoll-Woofer kümmern sich ab hier um die Mitten und den Bass. Dabei ist nur der Front-Treiber angeschlossen und wandelt das elektrische Musiksignal in Schall um. Die seitlichen Chassis sind Passiv-Radiatoren: Sie haben keinen Antrieb und schwingen allein deshalb mit, weil der vordere Treiber die Luft im geschlossenen Kubus-Korpus bewegt. Durch diesen cleveren Kniff wird die resultierende Membranfläche vergrößert und eine Kräftigung des Tieftons erreicht. So liefert die BB-8 mit einem überschaubaren Gehäusevolumen von elf Litern einen satten Bass bis 35 Hertz. Er ist durch das Passiv-Radiatoren-Prinzip sowohl kraftvoll als auch sehr akkurat. Hierzu tragen die Chassis mit ihrer leichten, aber hochsteifen Membran aus kunstfaserverstärktem Papier bei. Sie sind von strapazierfähigen Sicken eingefasst, dazu ist der angeschlossene Treiber als Langhub-Chassis realisiert. Das ermöglich eine große Membranauslenkung – und so punktet die Woofer-Trias mit Präzision und ebenso mit Potenz bei hohen Pegeln.
Vorstufe mit Raumanpassung und Streaming-Modul
Nun ist die BB-8 ja als Aktiv-Lautsprecher deklariert – doch wo ist die Elektronik? Sie ist komplett ausgelagert. Das erleichtert Modifikationen oder Upgrades – und hier hat der Kunde gleich bei der Schaltzentrale die Wahl: Für die Sektion Vorstufe/Aktivweiche/Signalprozessor/Streaming bietet Bohne Audio im Standard-Paket den miniDSP SHD. Gegen Aufpreis gibt’s stattdessen den Trinnov ST-2 HiFi oder der Trinnov Amethyst. Doch bereits der miniDSP SHD hat es in sich. Das beginnt bei dem hervorragenden Raumkorrektursystem „Dirac Live 2“. Mit ihm wird der Hörraum analysiert und ein Klangprofil erstellt, das die Raumdefizite korrigiert. Auf drei weiteren Speicherplätzen lassen sich alternative Klangprofile ablegen – etwa ein Loudness-Sound für abendliches Musikhören bei geringer Lautstärke. Für die Musikzuspielung bietet der miniDSP SHD zahlreiche Wege. Der integrierte Streaming Endpoint „Volumio“ samt zugehöriger Bedienoberfläche ermöglicht Musikstreaming über Tidal, Quobuz, Spotify und die eigene NAS oder Festplatte. Das alles geht alternativ auch über das bezahlpflichtige Musikmanagement-System Roon.
Anschlussmöglichkeiten und Amplifizierung
Das Streaming ist bis zu einer HiRes-Qualität von 192 Kilohertz/24 Bit möglich. Die Musikfiles akzeptiert der miniDSP SHD kabelgebunden über LAN-Schnittstelle oder USB-B-Port. Per WLAN-Repeater geht’s auch via WiFi. Als weitere Zuspiel-Wege stehen digitalseitig S/PDIF optisch (Toslink), S/PDIF elektrisch (Cinch) sowie AES/EBU (XLR) zur Verfügung. Analog bietet der miniDSP SHD einen symmetrischen XLR-Eingang und einen unsymmetrischen Cinch-Input. Auch die Output-Sektion bietet ein üppiges Angebot. Hier stehen vier symmetrische XLR- und vier unsymmetrische Cinch-Buchsen für die Signalweitergabe an eine Endstufe zur Verfügung. Doch auch die digitale Datenweitergabe ist möglich – über zwei S/PDIF-Koaxialbuchsen. Somit werden auch digital aller vier Audio-Kanäle ausgegeben. Über diesen Weg lässt sich etwa ein externer D/A-Wandler einsetzen. Soweit die Vorstufe. Nun gehört zum Paket ja auch eine Endstufe – und hier präsentiert Bohne Audio mit dem BA-200 ein eigenes Kraftwerk: Es liefert mit einer Class AB-Verstärkerschaltung viermal 200 Watt oder im gebrückten Betrieb zweimal 400 Watt.
Service und Raumeinmessung
Da Bohne Audio eine echte Manufaktur ist, leisten die Engelskirchener die Beratung, den Direktvertrieb und den Einmess-Service in Eigenregie. Auch ein Probe-Hörtermin ist jederzeit vereinbar. Erweist sich die BB-8 dann der Lautsprecher der Wahl, wird das Lautsprecher/Verstärker-Paket per Spedition geliefert und via Fernwartung durch Bohne Audio auf den eigenen Raum hin optimieren. Gegen einen moderaten Aufpreis übernimmt die Manufaktur aber auch die Einmessung und Optimierung beim Kunden vor Ort. Diesen Service haben wir uns für die BB-8 gegönnt. Und so lotet Jörg Bohne mit Mikrofon und Einmess-Software unseren Raum aus. Dazu werden über die Lautsprecher drei Frequenz-Sweeps geschickt, die vom Mikrofon aufgezeichnet werden – an jeweils zehn verschiedenen Punkten im Raum. Die Software wertet die Messergebnisse aus und berechnet daraufhin eine Korrekturkurve, die Bohne dann noch persönlich optimiert. Zusätzlich erstellt er für uns weitere Klangprofile mit zunehmender Absenkung hin zu den Höhen. So klingen auch höhenlastige, überbrillante Musikproduktionen ausbalanciert.
Die Bohne Audio BB-8 in der Praxis
Kompaktlautsprecher spielen am besten, wenn sie auf Stativen stehen. Dann gibt es keine Klangverfälschungen durch ein mitschwingendes Sideboard. Deshalb gehört zum BB-8-Paket auch noch ein Paar Ständer. Prima! Auf ihnen thronen die Kompaktlautsprecher in einem Wandabstand von knapp 50 Zentimetern. Die Distanz zueinander und zum Hörplatz beträgt jeweils 2,20 Metern. Unter diesen Bedingungen hat Jörg Bohne die Lautsprecher in unserem Raum eingemessen, und so testen wir sie nun. Am Anfang dieses Textes stand ja die Frage, warum Instrumente in der heimischen Wiedergabe nicht so klingen, wie man sie vom livehaftigen Erleben kennt. Dass das sehr wohl möglich ist, wenn die Klangkette top und der Raumeinfluss nivelliert ist, beweist uns nun die BB-8 binnen weniger Sekunden. Wir wissen ja, dass Jörg Bohne auch Drummer ist – da passt zum Test-Auftakt „Jammin’“ von Charly Antolini. Der Schlagzeug-Großmeister liefert hier ein perkussionistisches Feuerwerk: Antolini spielt uns mit komplexen Rhythmen, Breaks und Figuren geradezu schwindelig.
Reales Schlagzeug
Vor dem Schwindel kommt aber der Schreck: Wir zucken gleich zu Beginn von Antolinis Drum-Demonstration zusammen. Der Hieb auf die Snare, der Start der schnellen Hi-Hiat-Figur und der Tritt auf die Bassdrum sind derart fulminant, wie wir es von einem echten Schlagzeug in der Realität kennen. Die Snare hat einen knackig-zackigen Punch mit perfektem metallischen Teppichrasseln, die Bassdrum besitzt Kick, Fülle und Tiefe, die Becken der HiHat glänzen mit toller Durchsetzungsfähigkeit und Klarheit, so dass jeder Schlag der vertrackten Anschlagsfiguren zu hören ist. Auch die Toms klingen mit einem schönen Volumen. Wir hören ihr nachschwingen und erleben ein perfekt gestimmtes Schlagzeug, das ein organisches, abgestimmt resonierendes Ganzes ergibt. Grandios! Wir hätten eigentlich damit rechnen können, bei uns war ja auch bereits die Bohne Audio BB-10L zu Gast, die uns ebenfalls dynamisch begeistert hat. Die BB-8 ist nun kleiner – aber sie sorgt darum umso stärker gleich für die nächste Verblüffung.
Verblüffende Basspotenz
Bei „Jammin’“ steigt nämlich nun der kongeniale Bassist Wolfgang Schmid ein. Er liefert eine virtuose Slap-Bass-Einlage: Die Töne knallen uns nur so um die Ohren! Wir erfahren mit genau der richtigen metallischen Härte das Aufschlagen der Saiten auf das hölzerne Griffbrett. So muss es klingen! Nun kommt ein groovender Swing-Part, Schmidt geht mit seinen Walking Bass-Läufen runter in den Frequenzkeller. Erstaunlich, wie voluminös, kraftvoll und präzise die BB-8 diesen Bass liefert! Trotz dieser Basskraft ist der Tiefton souverän und präzise. Das bleibt auch so, als wir die BB-8 mit sattem Pegel betreiben. Bislang haben wir nämlich auf überaus moderater Lautstärke gehört – und schon da hat die Wiedergabe mit ihrer direkten Ansprache, Unmittelbarkeit und dynamischen Bandbreite geglänzt. Bei höheren Pegeln teilt die BB-8 dann ordentlich aus – und bleibt trotzdem gelassen. Wir übrigens auch, denn trotz der durchaus intensiven Musik ist die Wiedergabe in ihrer Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit unangestrengt-entspannt.
Faszinierender Klang-Kosmos
Die BB-8 beschallt also locker die vom Hersteller empfohlenen „kleinen“ Räume bis 20 Quadratmeter. Hier leistet die Treiber/Passivradiatoren-Trias ganze Arbeit – aber ebenso das Bändchen. Auf seine meritenreiche Schallwandlung sind wir noch gar nicht eingegangen: Dieser feine und doch so belastbare Metallstreifen liefert in den Mitten und Höhen eine ungemein klare, transparente, offene und präzise Wiedergabe. Wir haben Mit „Touching Ghosts“ einen Song ausgesucht, dem diese Vorzüge bestens bekommen: Hier kollaborieren die Sängerin Malia und Boris Blank, der in diese Produktion seine Yello-Markenzeichen einfließen lässt: Wabernde Synthesizer, subsonische Bässe, elektronische Klänge und Töne, dazu Geräusche und Perkussion, die dem Song Drive und Groove bringen. Wir sitzen völlig fasziniert vor diesem Stück. Die Sounds und Samples ploppen scheinbar mitten im Raum auf, kommen von links, wandern nach rechts. Sie sind zudem mit einem Hall unterlegt, der uns akustisch umgehend in einen anderen Raum befördert. Die Wände unseres realen Zimmers sind verschwunden.
Im Bann der Sängerin
Boris Blank ist ja für solche Kunst-Kosmos-Kreationen bekannt – und das als Dipol arbeitende Bändchen der BB-8 lässt diese superbe Räumlichkeit, diese grenzenlosen Weiten umso eindrucksvoller erscheinen. Dann beginnt Malia – und die malawische Jazzsängerin schlägt uns mit ihrer Präsenz sofort in ihren Bann: Malia hat eine tiefe, volltönende, angeraute Soulstimme, ihr Gesang ist mal warm, betörend, verletzlich, mal reibend, guttural, herausfordernd. Diese Frau hat eine unglaubliche Ausstrahlung – und die BB-8 stellt Malia mit exzellenter Präsenz vor uns in den Raum. Wir hören dank der Feinauflösung und Klarheit selbst die kleinsten Nunancen heraus: Malis zarte Atmer beim Luftholen, ihr Hauchen bei den ganz leisen Passagen, die kleinsten Vibrati, wenn ihre lang ausgehaltenen Töne schon abebben, und selbst kleinste Lippengeräusche. Gänsehaut! Die Physis und Plastizität dieser Stimmwiedergabe ist schlichtweg ausgezeichnet. In den Chorgesang-Passagen doppelt Malia sich selbst – auch diese Gesänge sind mit ihrer Verteilung im Raum eine akustische Delikatesse.
Die Raumkorrektur macht den Unterschied
Nun sind Blanksche Produktionen ungemein sauber und brillant. Ein Bändchen im Hochton arbeitet dies ebenso sauber raus – und bei solchen Produktionen kann, auch im Zusammenspiel mit dem Raum, eine Absenkung der Höhen zu einer ausbalancieren, angenehmeren Wiedergabe führen. Dafür haben wir neben dem rein raumkorrigierenden Preset nun drei Alternativen mit einer Absenkung hin zu den Höhen. Und ja: beim zweiten Preset hören wir Malia ohne die sehr prononcierten S-Laute, die dieser Aufnahme zueigen sind. So ist in unserem Ambiente die Wiedergabe stimmiger, die Sängerin Malia erscheint noch attraktiver. Bei den Presets drei und vier mit weiterer Höhendämpfung ist uns der Klang hingegen zu weich. Wie klingt es nun ganz ohne Raumkorrektur? Wir deaktivieren Dirac – und plötzlich macht die Wiedergabe deutlich weniger Spaß. Die Musik klingt blutleerer, der Bass unausgewogener und schwammiger. Auch dem darüber angesiedelten Percussion-Geschehen geht nun die Stimmigkeit ab, selbst Malia büßt an Magie ein. Verblüffend!
Wie-echt-Gefühl
Wir schalten also wieder die Raumkorrektur an – und so klingt es wieder richtig: ausgewogen, natürlicher, echter. Diesen Unterschied überprüfen wir noch einmal mit „On The Beach“. Diesen Neil-Young-Klassiker hat der Bluesbarde Boz Scaggs in Begleitung von Westerngitarre, E-Gitarre, Orgel, Bass und Schlagzeug eingespielt. Bei dieser Aufnahme fällt uns wieder die perfekte plastisch-räumliche Abbildung auf: Auch diese Musiker aus Fleisch und Blut stehen perfekt gestaffelt auf der Bühne, die Instrumentalisten haben freien Platz zur freien Entfaltung, vor Ihnen steht Frontmann Scaggs – und wieder überkommt uns das Wie-echt-Gefühl: Das Schlagzeug hat diesen livehaftigen Attack und Punch, der Bass den realen Druck, die Gitarren die richtige Griffifgkeit. Die Musiker könnten den Song gerade live direkt vor uns spielen. Auch hier erweist sich das Ausschalten der Raumkorrektur als echte Ernüchterung. Also schalten wir sie wieder ein – und diesmal ist die Musik gleich mit dem ersten Preset der optimale Hochgenuss.
Fazit
So exzellent kann Musik klingen, wenn es mit der Anlage und dem Raum stimmt. Für ersteres bietet Bohne Audio mit der BB-8 eine Top-Beschallungslösung: Sie ist offiziell ein Aktiv-Kompaktlautsprecher, eigentlich aber ein üppiges Komplett-Paket. Die Schallwandlung übernehmen Chassis-reiche Zwei-Wege-Lautsprecher. Sie bieten mit dem Bohne-Bändchen einen agil-robusten Magnetostaten, der bis in den Mittenbereich spielt und zudem als Dipol agiert. Gleich drei Woofer liefern als Treiber/Passivradiatoren-Trias dazu das Fundament. So präsentiert die BB-8 ein überaus offenes, transparentes Klangbild mit herausragender Räumlichkeit und Plastizität. Dazu ist die Dynamik exzellent und die Basswiedergabe beeindruckend kraftvoll und konturiert. Zum Paket gehören nun noch Stative, die kraftvolle Endstufe BA-200 und der clevere miniDSP SHD. Er ist anschlussreicher Vorverstärker, Frequenzweiche sowie Streaming-Modul in einem und bietet zudem eine Raumkorrektur. Die akustische Vermessung des Zimmers und die Nivellierung seiner Defizite sorgt schließlich dafür, dass die BB-8 ihre maximale Performance bieten kann – und die glänzt mit großartiger Livehaftigkeit.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Björn Kanka
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: ausgezeichnet
97 of 100
97 of 100
99 of 100
Technische Daten
Modell: | Bohne Audio BB-8 |
---|---|
Produktkategorie: | Kompaktlautsprecher, aktiv (im Paket mit Vorverstärker/Soundprozessor/Streamer/Raumeinmess-Modul, Stereo-Endstufe, Stativen, Einmessung) |
Preis: | 8.000,00 Euro / Paar (inklusive Vorverstärker/Soundprozessor/Streamer/Raumeinmess-Modul, Stereo-Endstufe, Stativen, Einmessung) |
Garantie: | - Lautsprecher: 5 Jahre - DSP, Verstärker: 2 Jahre |
Ausführungen: | Lautsprecher: - Standardlackierungen: Schwarz, Weiß - Eiche-, Kirsche- oder Nussbaum-Furnier (gegen Aufpreis) - individuelle Ausführungen (gegen Aufpreis) Stative: gemäß Kundenwunsch Endverstärker: - Aluminium schwarz eloxier - Aluminium silber eloxiert |
Vertrieb: | Bohne Audio GmbH, Engelskirchen Tel.: +49 2263 9026755 bohne-audio.com |
Abmessungen (H x B x T): | 597 x 270 x 270 mm |
Gewichte: | - Lautsprecher: 12,9 kg / Stück (ohne Stativ) - Vorstufe: 3,7 kg - Endstufe: 14,3 kg |
Prinzip: | 2 Wege, geschlossen, aktiv |
Hochmitteltöner: | - 160 x 14 mm Hochleistungsbändchen (Aluminiumlegierung) |
Mitteltieftöner: | 1 x 203 mm Konus (kunstfaserverstärkte Papier-Membran) 2 x 203 mm Konus-Passivradiatoren (kunstfaserverstärkte Papier-Membranen) |
Frequenzgang: | 35 Hz - 24 kHz (- 3 dB) (Herstellerangabe) |
Übergangsfrequenzen | 1.200 Hz |
Schalldruck (max.): | 110 dB/1 m (Herstellerangabe) |
Leistung des Verstärkers (BA-200): | - 4 x 200 W (Herstellerangabe) - 2 x 400 W (Bridged Mode)(Herstellerangabe) |
Empfohlener Wandabstand: | je nach Raumakustik 10 cm bis 80 cm |
Empfohlene Raumgröße: | 10 bis 20 m2 |
Eingänge des Verstärkers (BA-200): | 4 x analog symmetrisch (XLR) |
Ausgänge des Verstärkers (BA-200): | 2 x 2 (High+Low) für Lautsprecher |
Eingänge des Vorverstärkers/DSP (miniDSP SHD) | 1 x analog symmetrisch (XLR) 1 x analog unsymmetrisch (Cinch) 1 x digital USB 1 x digital S/PDIF optisch (Toslink) 1 x digital S/PDIF elektrisch (Cinch) 1 x digital AES/EBU 1 x LAN Ethernet (RJ45) 1 x USB-A (ermöglicht Anschluss eines WiFi-Adapters) |
Ausgänge des Vorverstärkers/DSP (miniDSP SHD) | 4 x analog symmetrisch (XLR) 4x analog unsymmetrisch (Cinch) 2 x digital (= 4 Kanäle) S/PDIF elektrisch (Cinch) |
Maximale Samplingrate/Auflösung: | PCM 192 kHz/24 Bit |
Lieferumfang der getesteten Konfiguration: | - Bohne Audio BB-8 (Lautsprecher) - Lautsprecherstative - miniDSP SHD (Vorverstärker/Soundprozessor/Frequenzweiche) incl. Fernbedienung - Bohne Audio BA-200 (Stereo-Endstufe) - Service-Paket: Anlieferung per Spedition, Ferneinrichtung/-Wartung oder (gegen Aufpreis) Aufstellung und Einmessung/Anpassung vor Ort |
Pros und Contras: | + ausgezeichnete Räumlichkeit + überaus plastische Abbildung + offener, klarer, präzis-stimmiger Klang + hochdynamische, pegelstarker Wiedergabe + tiefreichender, konturierter Bass + Lautsprecher-Einmessung und -Anpassung durch Bohne Audio + Raumkorrektur aktivierbar/deakivierbar + 4 Klang-Presets abspeicherbar + üppiges Komplett-Paket inklusive Vorverstärker/Soundprozessor/Streamer/Raumeinmess-Modul, Stereo-Endstufe, Stativen, Einmessung/Fernwartung + ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis - DSP und Verstärker sind designreduziert |
Benotung: | |
Klang (60%): | 97/100 |
Praxis (20%): | 97/100 |
Ausstattung (20%): | 99/100 |
Gesamtnote: | 97/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | ausgezeichnet |