Home » Tests » HiFi-Tuning mit und ohne Zubehör: Tipps & Tricks zum besseren Klang
1. Dezember 2024von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerManchmal kann der Aufstieg in die nächste Klangliga ganz einfach sein. Und zwar ohne, dass man sich gleich neue Lautsprecher oder einen Verstärker kaufen muss. Mit ein paar Handgriffen, Verfeinerungen und/oder dem passenden Zubehör ist es möglich auch die Performance aus seinem Audio-Setup zu holen, für die man ursprünglich auch bezahlt hat. Wir hätten da einige Tipps zur Klangoptimierung und haben dazu noch ein paar hilfreiche Zubehör-Produkte von Viablue ausprobiert …
Musik reisst mit, sie weckt Emotionen und sie geht im Idealfall unter die Haut. Das funktioniert aber nur, wenn sie gut klingt, also wenn man das Maximum aus seiner HiFi-Anlage herausholt. Manchmal kann das ganz einfach und absolut kostenlos sein. Manchmal erfordert es aber auch den Einsatz dedizierter Zubehörprodukte, die durch gezielte Optimierungen klangliche Feinheiten deutlicher aus dem Musikgeschehen herausschälen. Die Lautsprecher-Umplatzierung, Spikes, Kabelmanagement oder spezielle Füße können hörbare Unterschiede liefern, indem sie Störungen minimieren, Resonanzen eliminieren oder den Signalfluss optimieren.
Viablue hat sich auf genau solche Zubehörprodukte spezialisiert. Zubehörprodukte, denen man keine „magischen“ Kräfte zuschreibt, sondern solche, die einfach dabei helfen die bestmögliche Soundperformance aus den verwendeten Elektronik-Bausteinen zu holen. Dafür vereint man technisches Know-how mit stilvollem Design, um Lösungen anzubieten, die sowohl funktional wie optisch überzeugen. Mit den QTC-Spikes, den Cable Liftern, Netzkabeln und den formschönen UFOs haben wir uns mal einige dieser Produkte näher angesehen.
Lautsprecher positionieren
Bevor man sich aber an den Kauf zusätzlicher Accessoires macht, empfiehlt es sich zu erst mal ein wenig mit der Aufstellung der Komponenten und Lautsprecher zu spielen. Zunächst einmal ist es wichtig, dass alle Audio-Mitspieler festen Stand haben. Das gilt für Verstärker, CD-Player, Streamer ebenso, wie für Schallwandler und Plattenspieler. Das größte Potenzial für einen besseren Klang steckt sicher in der korrekten Lautsprecher-Aufstellung: Idealerweise positionieren Sie beide Lautsprecher im gleichen Abstand zu Ihrem Sitzplatz und richten sie präzise auf diesen Punkt aus. Optimal ist es, wenn Sie diese Einstellung zu zweit vornehmen und dabei bestens bekannte Musik wiedergegeben wird: Während einer der Musik lauscht, verändert die zweite Person die Ausrichtung der Lautsprecher schrittweise nach außen, ohne den Abstand zum Hörplatz zu verändern. Die optimale Ausrichtung ist erreicht, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Lautsprechern zu kommen, sondern stattdessen mitten im Raum zu stehen scheint.
Korrekter Wandabstand
Anschließend kümmert man sich um den Wandabstand. Stehen die Schallwandler nahe der Rückwand, das gilt im besonderen Maße für solche mit rückwärtigen Bassreflex-Ports, geht das in der Regel mit einer deutlichen höheren Bassleistung einher. Was einige Nutzer anfangs vielleicht als positiv empfinden, erweist sich nach kurzer Zeit meist als Fehler. Der zunächst imposante Bass wirkt dann schnell aufdringlich und nervig. Kontrollverlust und anstrengendes Gewummer sind die Folge. So möchte man dann nicht lange Musikhören, das kennen sicher viele Leser. Diesem Effekt tritt man idealerweise nicht mit neuen Lautsprechern, sondern mit der Optimierung des Abstandes zur Rückwand entgegen. Wie bei der generellen Lautsprecherplatzierung gilt auch hier, dass man sich hier ein bisschen Zeit nehmen und die Justage zu zweit vornehmen sollte. Die ideale Platzierung ist gefunden, sobald der Grundton peitscht und tiefe Bässe zugleich ihr Volumen entfalten – ohne dabei zu aufgedickt oder gar fett zu wirken.
Bass-Optimierung am Subwoofer
Gleiches gilt im Übrigen auch für die Subwoofer-Platzierung. Ist der Bassmeister mit einer Phasenregelung ausgestattet, kann ein großer Teil der Anpassung meist schon über dieses Werkzeug durchgeführt werden. In erster Linie wird hier eine Laufzeitkorrektur vorgenommen, die der Bassangleichung an die mitspielenden Lautsprecher dient. Ziel ist es, dass der Bass synchron wiedergegeben wird. Reicht das Werkzeug nicht aus oder besitzt der Sub keine Phasenumschaltung bzw. -regelung, lässt sich die Anpassung aber auch über die veränderte Distanz zum Referenzplatz feinjustieren. Idealerweise verwendet man für diese Arbeit einen Song mit einem peitschenden Bass. Beispiele wären Kraftwerks „Mensch-Maschine“ oder „Don´t Do It“ von New Order. Puncht der Oberbass wie aus einem Guss, ist die Phase korrekt abgeglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Einrichtung eines Subwoofers, ist die richtige Wahl der Übernahme-Frequenz. Im Heimkino-Einsatz wird diese einfach auf die höchstmögliche Stelle gedreht. Alle weiteren Einstellungen übernimmt dann der AV-Receiver.
Plattenspieler-Optimierung
Aber nochmal zurück zur HiFi-Kette: Wird ein Plattenspieler als Quelle verwendet, gilt es der korrekten Aufstellung höchste Priorität einzuräumen. Da moderne wie klassische Vinylplayer sehr empfindlich sind und die Nadel nur mit wenigen Gramm Gewicht in der Rille liegt, ist ein fester Stand hier absolut unabdingbar. Elementar ist in diesem Zusammenhang, dass Schwingungen und Vibrationen den Tonabnehmer nicht erreichen. Beispielsweise solche, die durch Schritte oder harte Bässe entstehen. So sollte der Dreher unbedingt in Waage stehen und mit allen Füßen auf einer massiven Basis ruhen. Achten Sie diesbezüglich zunächst darauf, ob ihr Gerät über höhenverstellbare Füße besitzt. Wer darüber hinaus alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte, entscheidet sich für einen dedizierten Laufwerkstisch oder eine Basis, die zwischen Plattenspieler und Möbel platziert wird. Eine weitere Möglichkeit wären optionale Absorberfüße. Die können sowohl unter der Basis als auch direkt unter dem Vinylplayer zum Einsatz kommen.
Viablue UFO: Vibrationen gezielt dämpfen
Absorber-Elemente gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen und versprechen eine effektive Entkopplung. Im Test hatten wir diesbezüglich die Viablue-UFOs, die Funktionalität und Designanspruch auf höchstem Niveau kombinieren. Diese eleganten Aluminium-Füße dienen HiFi-Geräten oder Lautsprechern als vibrationsdämpfende Unterlage und sind wahlweise in Schwarz oder Silber und in Durchmessern von 35 oder 65 Millimetern erhältlich. Die kleine Variante eignet sich dabei ideal für Elektronik-Komponenten und weist pro Set eine Maximalbelastbarkeit von 100 Kilo auf. Erwartungsgemäß legt das 65er-Set hier noch einen drauf und trotzt einem Gesamtgewicht von bis zu 300 Kilogramm. Die ideale Lösung also, um auch große, schwere Lautsprecher zu tragen. Die Möglichkeiten sind folglich vielfältig, das Ziel allerdings immer gleich: Vibrationen, die während des Betriebes entstehen, sollen schlichtweg eliminiert werden. Die UFO-Vibrationsdämpfer absorbieren einen Großteil dieser Schwingungen. Dafür werden sie einfach unter die Lautsprecher/Elektronik gelegt oder fest verschraubt.
Schrauben, kleben oder einfach unterlegen
Macht man das, fällt auf, dass die runden Absorber leicht konisch geformt sind. Nach unten hin verjüngt, verfügen sie Unterseitig über eine Vertiefung im Dämpfungsgummi, die auch Platz für einen Schraubenkopf bietet. Dadurch können sie alternativ auch direkt unter den Lautsprechern befestigt werden. Haben die Schallwandler keine vorinstallierten Gewindeeinsätze, legt man die UFOs einfach unter die Bodenplatte und verklebt diese gegebenenfalls. In unserem Test war der Effekt des Upgrades unter den Lautsprechern dann schnell hörbar: Instrumente und Stimmen klingen freier, der Bass kontrollierter und druckvoller. Dazu wirkt die Klangbühne breiter und irgendwie auch weiter ausgeleuchtet. Neben der akustischen Verbesserung setzt das UFO aber auch visuelle Akzente. Dank seiner hochwertigen Verarbeitung und seines minimalistischen Designs fügt es sich nahtlos in jede HiFi-Anlage ein. Ob unter einem Plattenspieler, Verstärker oder Lautsprecher – das Viablue UFO ist funktional und ein ästhetisches Statement für anspruchsvolle HiFi-Fans.
Viablue QTC-Spikes: Präzision für klare Klänge
Eine Alternative zur Absorption wäre die Ankopplung durch Spikes. Mit seinen QTC-Spikes hat Viablue eine Serie entwickelt, um Lautsprecher, HiFi-Möbel und Elektronik-Komponenten vor unerwünschten Resonanzen und Vibrationen zu schützen. Sie können den Klang negativ beeinflussen und zu einem „matschigen“ Klangbild führen. Mit dem gezielten Einsatz von Spikes, kann man diesem Problem zu leibe rücken, indem Schwingungen gezielt abgeleitet und störende Resonanzen so eliminiert werden. Aus massivem Material gefertigt, lassen sie sich die QTC-Spikes dank ihrer Feingewinde millimetergenau justieren. Das sorgt für mechanische Stabilität und hilft ganz nebenbei dabei jede Komponente sauber in Waage zu stellen.
Die Wirkung macht sich in erster Linie in tieffrequenteren Passagen bemerkbar. Bässe klingen merklich straffer, ohne an Volumen zu verlieren. Das kommt der Mittel- wie Tieftonwiedergabe zugute. Aber auch höhere Klanganteile können durch mehr Klarheit und Präzision profitieren. Passende Bodenplättchen schützen empfindliche Böden und geben zusätzlichen Halt.
Viablue Cable Lifter: Kabel entkoppeln, Klang befreien
Wer glaubt, Kabelmanagement sei nur eine Frage der Ordnung, unterschätzt den Einfluss auf den Klang. Und dieser Einfluss ist alles andere als Voodoo, wie wir in mehreren Tests feststellen durften. Cable Lifter haben ebenso keine eigenen positiven Klangeigenschaften wie QTC-Spikes. Nein, sie stellen einfach eine Lösung, äussere Einflüsse auf Signalleitungen auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Einflüsse können durch Körperschall oder Luftbewegungen entstehen. Besonders bei der Musikwiedergabe, wenn der Raum intensiv in Schwingung gerät, können solche Einflüsse spürbar werden. Ein wesentlicher Faktor dabei ist der sogenannte Mikrofonieeffekt. Der ist keine bloße Erfindung der Marketingabteilungen, sondern ein wissenschaftlich belegtes Phänomen. Diese subtilen, oft unsichtbaren Schwingungen können über die Kabel in empfindliche HiFi-Komponenten übertragen werden und die Klangqualität beeinträchtigen. Verwendet man Viablues Cable Lifter, werden beispielsweise Lautsprecherkabel auf gespannten Gummibändern abgelegt. Auch wenn es einige Audio-Enthusiasten nicht wahrhaben möchten, ist der Unterschied doch hörbar:
Optisches Upgrade
Der Klang wirkt ruhiger, dynamischer und präziser. Das ist besonders in komplexen Musikpassagen und unter höheren Pegeln feststellbar. Der Grundton wirkt entspannter, zugleich aber auch straffer. Diese gewonnene Agilität sorgt dann für etwas mehr Punch. Wo zuvor vielleicht noch eine Art Schleier war, wirkt nun alles klarer und definierter. Das wiederum kommt auch der Räumlichkeit zugute. Dieser Unterschied ist im ersten Moment vielleicht nicht riesig, nimmt man die Cable Lifter aber wieder aus der Kette, ist der Unterschied dann oft doch schnell erkennbar.
Dazu kommt die visuelle Komponente: Optisch überzeugen die Lifter durch ihr elegantes Design, das sich harmonisch in jedes HiFi-Setup einfügt. Statt hochwertige Kabel einfach auf den Boden zu legen, werden diese nun sauber zum Lautsprecher getragen. Das hilft ganz nebenbei auch bei der Bodenreinigung. Wählt man beispielsweise das Rocket XL genannte Viablue-Flaggschiff, ist der Abstand zum Boden groß genug, dass ein moderner Saugroboter drunter her fahren kann.
Warum Kabel nicht gut sind
Apropos Lautsprecherkabel: Dass sie einen Einfluss auf den Klang haben, ist selbst den kritischsten Zeitgenossen klar. Was also als erstes zu tun ist, wenn man seine neuen Stand- oder Regalboxen ausgepackt und aufgestellt hat? Das Beipackkabel zurück in den Karton legen. Wer dem Thema „HiFi-Upgrade“ bereits zugetan ist, hat ohnehin ein besser geschirmtes Kabel mit höherem Querschnitt und hochwertigen Steckern und setzt idealerweise dieses ein. Besitzt man ein solches Kabel jedoch noch nicht oder möchte man bei seinen Lautsprechern und bei seinen Zuleitungen in die nächsthöhere Liga aufsteigen, muss was Besseres her. Aber was heisst „besser“? Zunächst einmal muss man diesbezüglich die negative Komponente erwähnen. Kein Kabel der Welt ist ein generelles Klang-Upgrade. Prinzipiell ist jedes Strippe zwischen zwei Komponenten erstmal schlecht. Das liegt daran, dass jedes Kabel eine Art Antenne und somit anfällig für die Übertragung von Störeinflüssen ist.
Warum Kabel doch gut sind
Aber genau das macht den Unterschied aus – speziell bei langen Lautsprecherleitungen. Die einen nehmen äussere Einflüsse auf und leiten sie in die Komponenten. Dass das dem Klang nicht zuträglich ist, ist klar. Andere hingegen besitzen eine gute Schirmung, nehmen äussere Einflüsse erst gar nicht auf oder leiten sie gezielt ab. Bessere Kabel bieten zudem oft einen komplexen Aufbau mit komplexen Widerständen, die das Audiosignal passieren muss. Diese Filterung trennt die „guten“ Signale von den schlechten. Darüber hinaus hat jeder Hersteller seine spezifischen Argumente. Die alle im Detail zu beschreiben, würde ganze Bücher füllen. Deshalb verzichten wir hier an dieser Stelle auf weitere Ausstattungsmerkmale. Es gilt aber: Nur weil ein Kabel hochpreisiger ist, muss es noch lange nicht besser geeignet sein. Wichtig bei der Entscheidungsfindung sollten deshalb ein ausgiebiges Probehören und ein paar andere Merkmale sein. Beispielsweise die Flexibilität einer Lautsprecherleitung.
Viablue SC-4: Flexible Referenz
Die ist essenziell, schließlich möchte man sein Kabel ja ordentlich zum Verstärker führen können. Darüber hinaus sollte man auch auf das Gewicht und eine ausreichende Länge achten. Ist das Kabel zu schwer oder zu straff gespannt, könnte es den Verstärker aus dem Rack ziehen oder die Kontakte beschädigen. Und auch die Kontakte spielen eine große Rolle: Einige eingefleischte HiFi-Fans meinen, dass der direkte Kontakt – also der Verzicht auf Stecker – die ideale Lösung sei. Das ist nicht ganz verkehrt, schließlich birgt jede zusätzliche Komponente immer auch eine Fehlerquelle. Tatsächlich ist es aber so, dass es inzwischen Steckverbindungen gibt, die eine erstaunlich hohe Kontaktfläche und zugleich höchste Leitfähigkeit bieten. Ein Beispiel, das alle genannten Attribute aufweist und seit inzwischen vier Jahren als eines unserer Referenzwerkzeug dient, ist das Viablue SC-4. Ein massiv aufgebautes, zugleich aber auch flexibel gestaltetes Lautsprecherkabel, das durch eine hohe Neutralität auffällt.
Robuste Neutralität
Das ist auch exakt der Grund, warum wir dieses Kabel hier immer wieder verwenden, schließlich wollen wir etwas über den Klang der Lautsprecher oder Verstärkerelektronik erfahren – und nicht über den des Kabels. Gibt der Song es her, kommt eine wirklich gute Räumlichkeit hinzu, die sich u.a. in einer imposanten Bühnenstaffelung darstellt. Was noch auffällt, ist der optisch ansprechende Mantel. Der sieht aber nicht nur gut aus, sondern ist auch ziemlich robust. Im Vergleich zur klassischen Nutzung, liegt das SC-4 bei uns ja nicht monate- oder jahrelang unbewegt hinter der Anlage, sondern wird immer wieder herausgezogen, neu verlegt usw. Praktisch sind zudem die 19 Zentimeter langen und sauber verdrillten Kabelenden nach der Y-Splittung. Das sorgt dafür, dass auch größere Abstände zwischen den Plus- und Minus-Kontakten, beispielsweise bei größeren Endstufen, problemlos überbrückt werden können. Selbstverständlich bietet Viablue dieses Lautsprecherkabel aber auch in Bi-Wire-Ausführung an.
Fazit
Es ist sicher nicht neu, dass Feintuning und Zubehör einen Einfluss auf den Klang haben. Schon um wenige Zentimeter verschoben, kann ein Lautsprecher völlig anders klingen. Und exakt das ist das Ziel; nämlich der eigenen Anlage die bestmögliche Soundperformance zu entlocken. Ist das Feintuning abgeschlossen, lassen sich meist noch entscheidende Klangunterschiede durch Spikes, Absorber oder Kabel erzielen. Jede der vorgestellten Maßnahmen mag für sich klein erscheinen, doch in Kombination machen sie den entscheidenden Unterschied und heben die Klangqualität der eigenen HiFi-Anlage auf ein neues Niveau.