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1. August 2014von Michael B. Rehders
RedakteurBenq bietet mit dem TW523P jede Menge Gründe, um in die große Welt des Heimkinos einzusteigen. DVDs, Blu-rays, TV-Signale und Games werden mit einer vorzüglichen Bildqualität projiziert. Dabei gestaltet sich die Installation des Projektors denkbar einfach. Die Aufstellung und Einstellungen sind in wenigen Minuten erledigt – und belohnen den Besitzer mit natürlichen Farben und einer beeindruckenden Bildschärfe.
Ausstattung und Technik
Der TW523P besitzt eine Auflösung von 1280 x 800 Pixel. Die Maximalhelligkeit gibt BenQ mit 3000 Lumen an, die in der Praxis sogar übertroffen wird. Ein Zoomobjektiv ist in dieser Preisklasse purer Luxus, trotzdem hat BenQ seinem Einstiegsmodell ein Zoomobjektiv spendiert. Damit lässt sich der Projektor deutlich flexibler aufstellen. Die Schnittstellen HDMI, S-Video, Composite, Computer, USB und RS232 gewähren, dass praktisch alle gängigen Wiedergabegeräte angeschlossen werden können – vom betagten VHS-Videorekorder bis hin zum ultramodernen 3D-Blu-ray-Player. Die alten VHS-Familienvideos können somit projiziert werden, ebenso die brandneuen 3D-Spielfilme oder knallharte Ego-Shooter. Eine logisch aufgebaute Fernbedienung rundet das Ausstattungspaket ab, das dieser Ein-Chip-DLP-Projektor besitzt.
Preiswerter Allrounder für Wohnzimmer und Heimkino
Der TW523P ist wie geschaffen für den preisbewussten Heimkino-Einsteiger, als Geschenk für den jugendlichen Nachwuchs und für alle, die sich ein großes Kinobild zum kleinen Preis wünschen. Wer darüber hinaus das Wohnzimmer nicht in eine dunkle Höhle verwandeln möchte, um beispielsweise am Samstagnachmittag die Fußball-Bundesliga zu verfolgen oder mit Freunden Formel-1-Rennen zu spielen, dem kommt die hohe Lichtleistung des TW523P entgegen. Restlicht, das durch die geschlossenen Vorhänge ins Wohnzimmer fällt, wird wirkungsvoll vom BenQ überstrahlt. Ebenso können „Gamer“ bei geringem Restlicht sämtliche Details erkennen. Im dunklen Heim-/Wohnkino können Bildbreiten bis zu stattlichen fünf Metern strahlend hell ausgeleuchtet werden. Im Gegensatz zu anderen Projektoren in der Einsteigerklasse, besitzt der TW523P einen HDMI-Eingang. Daran können ein hochwertiger DVD-Player oder ein Blu-ray-Player angeschlossen werden, um hoch aufgelöste Filme in optimaler Qualität zuzuspielen. Die Wiedergabe eines 3D-Films von Blu-ray ist vorgesehen. Lediglich des Erwerbes einer optional erhältlichen 3D-Brille bedarf jetzt noch, um Filme wie „Avatar“, „Jurassic Park“ und „Fluch der Karibik 4“ in prachtvollen dreidimensionalen Bildern auf der heimischen Großbildwand zu erleben. Aufgrund seiner relativ kleinen Gehäusegröße und der weißen Farbe, kann der BenQ TW523P unauffällig an die Wohnzimmerdecke montiert werden. Das dürfte der einen oder anderen Dame des Hauses durchaus entgegenkommen. Für den mobilen Einsatz drängt sich der 1,9 kg leichte TW523P förmlich ebenso auf. Er kann bequem transportiert werden. Am Zielort wird der BenQ einfach schnell auf einen Tisch gestellt und beleuchtet von dort die Leinwand. Wer bei Freunden seine Urlaubsfotos/Videos zeigen möchte oder an einem lauen Spätsommerabend im Garten einen Film schauen möchte, findet im TW523P einen willigen Spielpartner.
Unser Tipp: Gute Farben mit wenigen Handgriffen
Einem Anfänger gelingt es mit nur wenigen Handgriffen, ein normnahes und ausgesprochen farbenprächtiges Bild zu erhalten. Ist der Projektor mit einem Wiedergabegerät verbunden (z. B. Blu-ray-Player oder AV-Receiver), wird die Lampenhelligkeit auf „Normal“ geschaltet und der Bildmodus „Kino“ gewählt(der ab Werk bereits eingestellt ist). Zuletzt muss nun nur noch die Farbtemperatur von „Normal“ auf „Kühl“ gewechselt werden. Fertig! Mehr ist nicht notwendig, um den großen Filmspaß nach Hause zu holen.
Der BenQ TW523P im Praxistest
Bevor wir uns den Filmen und Sportsendungen widmen, durchläuft der Projektor zu erst unser Testlabor. Die Maximalhelligkeit gibt BenQ mit 3000 Lumen an. Dieser Wert wird mit 3072 Lumen sogar von unserem Demogerät übertroffen. Allerdings erscheinen die Farben in diesem „Dynamikmodus“ leicht verfärbt. Ab Werk ist der TW523P auf den Bildmodus „Kino“ eingestellt. Im niedrigen Lampenmodus (Eco) knallt der Projektor hier 2100 Lumen auf die Leinwand. Im hohen Lampenmodus (Normal) erhöht sich die Maximalhelligkeit auf satte 2430 Lumen – und das mit annähernd normierten Farben. Der D65-Punkt wird mit einer Farbtemperatur von 6550 Kelvin fast auf den Punkt getroffen. Der native On/Off-Kontrast beträgt vorzügliche 2245:1. Damit übertrifft der TW523P selbst einige deutlich teurere DLP-Projektoren!
Einzelne Pixel der WXGA-Auflösung werden gestochen scharf abgebildet. Ab einem Sitzabstand von drei Metern ist der Screendoor (Fliegengitter) auf einem zwei Meter breiten Bild kaum noch zu sehen. Die Aufstellung gelingt kinderleicht. Innerhalb von wenigen Minuten ist der Projektor auf die Leinwand ausgerichtet. Hat der Zoom sein minimales bzw, maximales Limit erreicht, ist es hier leider nicht möglich, das Bild optimal scharf zu stellen. Der Reglerbereich vom Fokus reichte dafür nicht ganz aus. Für die optimale Bildschärfe ist es daher notwendig, den Zoomregler nicht bis zum Anschlag zu stellen, sondern ein wenig zurück zu drehen. Dadurch wird zwar ein wenig vom Zoombereich eingebüßt, aber der Reglerbereich ist immer noch groß genug, um das Bild bequem auf die Leinwand auszurichten und eine perfekte Schärfe zu erhalten. Eine zwei Meter breite Leinwand kann aus einer Entfernung von 3,00 – 3,30 Metern locker beleuchtet werden. Positiv muss hier aber erwähnt werden, dass der BenQ überhaupt über einen Zoom verfügt. Eine Funktion, die sonst kaum ein Gerät seiner Preisklasse vorzuweisen hat.
Den Filmtest starten wir wie üblich mit „Casino Royale“. Als James Bond im Schatten sitzt und auf seinen Widersacher wartet (Kapitel 1), werden alle Details seines Mantels dargestellt. Die Knöpfe sind allesamt vorhanden. Der Kragen wird vollständig reproduziert. Diese Szene ist ein echter Härtetest für Projektoren, weil die Schwarz/Weiß-Aufnahmen verfärbungsfrei abgebildet werden sollen. Und genau das macht der TW523P. Er offenbart keinerlei Farbwolken. Alle Graustufen werden farbneutral projiziert. Weiter geht’s. Während der Verfolgungsjagd auf der Baustelle (Kapitel 2) werden die knackscharfen Streben des Krans sichtbar gemacht. Digitale Bildfehler treten hierbei nicht auf. Das Meer erstrahlt in wunderschönen Türkiesfarbtönen. Hier spielt der BenQ nun seine hohe Helligkeit aus. Die Farben leuchten förmlich auf der Leinwand. Die Plastizität der sonnenlichtdurchfluteten Aufnahmen erscheinen beinahe real. Die Palmen sind zum Greifen nahe. Allenfalls einen minimalen Gelbstich in den grünen Palmenblättern dürften Pedanten eventuell kritisieren. Als James am Abend vor dem Hotel vorfährt, wartet dort eine dunkelhaarige Frau in einem rot/magentafarbenen Kleid. Die Struktur in ihren schwarzen Haaren, die kräftigen Farbtöne des Kleides und ihr sonnengebräuntes Gesicht sehen umwerfend auf der Leinwand aus.
Der nächste Film im Player ist die 3D-Fassung von „Jurassic Park“. Der Flug des Hubschraubers zur Insel sieht prachtvoll aus. Die Bildtiefe scheint unendlich zu sein. Es ist wie ein Blick aus dem Fenster. Während die Kuh zur Fütterung ins Gehege transportiert wird, hebt sie sich vor dem bewölkten Himmel perfekt ab. Es ist keinerlei Ghosting (Crosstalk-Effekte) zu sehen. Später, als der T-Rex die Autos angreift, prasselt der Regen auf den sandigen Boden. Einzelne Tropfen stellt der TW523P auf dem Autodach beeindruckend dar. Das Scheinwerferlicht blendet schon fast in der Nacht. So macht 3D Spaß! Der Zuschauer wähnt sich mittendrin im Filmspektakel. Im Wohnzimmer startet Formel 1 am Sonntagnachmittag. Die Vorhänge sind zugezogen, damit das gleißende Sonnenlicht nicht direkt hinein scheinen kann. Trotzdem ist der Raum alles andere als optimal verdunkelt. Die Lichtleistung des BenQ TW523P erweist sich aber hier so hoch, dass selbst im kalibrierten Bildmodus das Bild eine beeindruckende Plastizität besitzt. Auf drei Meter Bildbreite bleiben die Schriftzüge auf den Rennfahrzeugen sehr gut lesbar. Die „Ego-Perspektive“, also der Blick aus der Sicht des Fahrers, bereiten auf der großen Leinwand ein riesiges Vergnügen.
Fazit
Der BenQ TW523P ist wie geschaffen für preisbewusste Heimkino-Einsteiger, die sich ein großes Kinobild zu Hause wünschen. Innerhalb von wenigen Minuten ist der Projektor auf die Leinwand ausgerichtet, hilfreich dafür ist das in dieser Preisklasse einzigartige Zoomobjektiv. Anfänger erhalten mit wenigen Einstellungen ein normnahes und farbenprächtiges Bild. Der TW523P eignet sich gleichermaßen fürs dedizierte Heimkino, das suboptimal verdunkelten Wohnzimmer und für Filmabende unterwegs. Dank der hohen Maximalhelligkeit, der guten Werkseinstellung und der herausragenden Bildschärfe werden Heimkinoträume erfüllt – für einen Preis, der vor wenigen Jahren noch utopisch war.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders