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Immer mehr HiFi-Fans legen Wert auf ein Multiroomsystem, wollen aber ihre guten Passivlautsprecher nicht einfach ausrangieren. Denon hat nicht nur Verständnis dafür, sondern mit der Heos-Serie auch gleich die passende Lösung: Der Heos Amp schleust auch alte Boxen schnell und einfach in moderne Multiroom-Anlagen ein.

Mit dem Denon-Verstärker Heos Amp lassen sich auch Passivlautsprecher ganz einfach ins heimische Multiroom-System einbinden.

Mit dem Denon-Verstärker Heos Amp lassen sich auch Passivlautsprecher ganz einfach ins heimische Multiroom-System einbinden.

 

 

Im Gegensatz zum bereits getesteten Heos 3 handelt es sich beim Amp selbst nämlich nicht um einen Lautsprecher, sondern einen Verstärker – die des Englischen mächtigen Leser werden es bereits erraten haben. Mit ihm lassen sich auch Passivlautsprecher ganz einfach ins heimische Multiroom-System einbinden, wie beim Blick auf die Rückseite des Amp auch schnell klar wird. Denn hier stehen vier massive Schraubklemmen für die Kabel eines Lautsprecher-Pärchens zur Verfügung. Des Weiteren gibt es auch am Amp den Aux-Eingang, der vor allem für die Installation wichtig ist, sowie einen Anschluss für ein Netzwerkkabel, einen USB-Port, einen optischen Digitaleingang, einen analogen Line-In-Anschluss für Cinch-Stecker und einen Subwoofer-Ausgang. Was man von außen nicht sieht, ist der hochwertige Class D-Verstärker in seinem Inneren, der mit zwei Kanälen mit je 100 Watt auch größere Lautsprecher mit ordentlich Power versorgen kann.

 

Von vorne gesehen ist der kompakte Amp sehr schlicht und wirkt mit knapp 20 x 20 Zentimetern Grundfläche und weniger als zehn Zentimetern Höhe gar nicht mal so kraftvoll – so viel sei verraten: das täuscht! Neben den mattschwarzen Seiten, silberfarbenen Zierleisten und ebenfalls silberfarbener Oberfläche (hier sitzt auch ein Lüftungsgitter) fällt natürlich vor allem die Front auf. Diese ist in hochglänzendem Schwarz gehalten, ein Display gibt es nicht. Am unteren Rand sitzt zentriert eine LED, die Aufschluss über den Betriebszustand gibt. Gehen wir davon aus, dass sie in der Regel den Status „Verbunden“ signalisiert – dann leuchtet sie konstant blau. Rambo hätte bestimmt auch seine Freude daran… An der rechten Seite sitzen drei Bedienelemente zur Lautstärke-Regelung. Lauter, leiser und stumm sind die Optionen, die hier zur Verfügung stehen. In Sachen Bedienelemente unterscheidet sich der Amp also nicht von den Lautsprechern der Heos-Serie. Diese besteht nämlich nicht nur aus dem Verstärker, sondern umfasst zudem drei verschieden große Aktiv-Lautsprecher, einen WLAN-Repeater namens Extend und den Vorverstärker Link. Die Lautsprecher unterscheiden sich vor allem in ihrem Einsatzbereich – kleinere Räume sind mit dem Heos 3 gut bedient, in Lofts hingegen ist der Heos 7 zu empfehlen. Der Heos Extend sorgt für eine größere Reichweite des heimischen WLAN und versorgt praktischerweise auch andere Geräte mit dem verstärkten Signal. Der Heos Link dient dazu, eine bestehende Stereoanlage in ein Multiroom-System zu integrieren. Den kleinsten der drei Lautsprecher, den Heos 3, haben wir bereits getestet und sowohl bei ihm als auch beim Amp spielt die kostenlose Heos-App eine wichtige Rolle.

An der rechten Seite des Heos Amp sitzen drei Bedienelemente zur Lautstärke-Regelung. Der Rest wird ausschließlich per App gesteuert.

An der rechten Seite des Heos Amp sitzen drei Bedienelemente zur Lautstärke-Regelung. Der Rest wird ausschließlich per App gesteuert.

 

 

Und jetzt App dafür!

Die App benötigen wir nämlich zur Aktivierung der Heos-Komponenten. Die App ist sowohl für Geräte mit iOS als auch Android verfügbar. Mindestanforderungen gibt es aber auch – iOS 5 und Android 2.3 sind die minimalen Voraussetzungen für die Benutzung der App, sollten bei halbwegs aktuellen Smartphones und Tablets aber sowieso auf jeden Fall installiert sein. Für Nutzer des HTC One V sei erwähnt, dass es hier aktuell noch zu Verbindungsfehlern kommen kann, die jedoch durch ein in Kürze verfügbares Update behoben werden.
Hat man die App installiert, folgt die Verbindung vom HeosAmp zum Mobilgerät über das mitgelieferte Audiokabel (ebenfalls im Lieferumfang ist natürlich das Stromkabel sowie ein LAN-Kabel, falls die Verbindung via WLAN nicht auf Anhieb funktioniert). Dieses wird auf der Rückseite des Amp in den Aux-Eingang und den Kopfhörerausgang des Mobilgeräts gesteckt. Die App fragt beim ersten Starten mit der Schaltfläche „Jetzt konfigurieren“ oben rechts, ob man ein Gerät hinzufügen möchte (alternativ geht das auch über das Zahnrad oben links, mit dem man das Menü mit den Einstellungen aufruft). Wir folgen dann einfach den Anweisungen der App. Ist das Kabel verbunden, drückt man auf den Connect-Knopf rechts unten auf der Rückseite des Amp. Sobald die LED grün blinkt, fragt die App nach einem Passwort für das WLAN (sofern dies – wie es sich gehört – geschützt ist). Sollte es hier zu einem Verbindungsfehler kommen, könnte der Kopfhörerausgang des Mobilgeräts von einer anderen App „belegt“ oder ein Dauer-Equalizer aktiv sein. Letzteren kann man im Menü des entsprechenden Mobilgeräts unter Einstellungen > Sound > Lautsprecher > Equalizer ausschalten.
Ist das Passwort korrekt eingegeben, ist der Amp im Netzwerk registriert und wir können einen Namen für ihn verwenden. Die App schlägt dazu eine ganze Reihe Namen vor, praktischerweise sind es alles Bezeichnungen für die Räume, in denen der Amp sinnvollerweise zum Einsatz kommt. Sollte keiner der Vorschläge passen, können auch eigene Namen vergeben werden. Natürlich lässt sich die Bezeichnung später auch noch ändern und die Integration in ein neues Netzwerk ist ebenfalls möglich – der Reset-Knopf über den Schraubklemmen löscht bei Bedarf nicht länger benötigte Netzwerkinformationen.

Auf der Rückseite des Heos Amp sind diverse Anschlüsse und vier massive Schraubklemmen für die Kabel eines Lautsprecher-Pärchens zu finden.

Auf der Rückseite des Heos Amp sind diverse Anschlüsse und vier massive Schraubklemmen für die Kabel eines Lautsprecher-Pärchens zu finden.

 

 

Mit der App erfolgt auch die Steuerung des Heos-Netzwerks beziehungsweise der darin integrierten Komponenten. So können zum Beispiel auch Heos-Lautsprecher im selben Netzwerk laufen wie der Amp mit zwei Passivlautsprechern – wir haben einfach unsere beiden Heos 3-Testgeräte dazu geschaltet. Die Musik lässt sich dann über alle Lautsprecher gleichzeitig abspielen (sofern sie gruppiert sind) oder aber Sie schicken unterschiedliche Titel an den Amp und die Heos 3. Das macht ja durchaus Sinn, wenn man im Wohnzimmer etwas anderes hören möchte als zum Beispiel im Büro.
Die Auswahl der Musik läuft über den Startbildschirm der App. Hier stehen diverse Quellen zur Auswahl. So können Sie unterschiedliche Streaming-Dienste nutzen oder auch lokal gespeicherte Musik vom Smartphone, Tablet, PC oder einer NAS-Festplatte abspielen. Die verfügbaren Quellen werden vom Amp eigenständig erkannt. Wichtig ist nur, dass die potenziellen Quellen im selben WLAN registriert sind – tauchen sie in der Liste auf, sind sie auch wählbar. Falls die Musik nicht auf einem netzwerkfähigen Medium wie einem USB-Stick gespeichert ist, kann dieser auch einfach in den Amp eingesteckt werden. Die Auswahl der Musik läuft auch dann über „Lokale Musik“ und das entsprechende Gerät, in das der Stick eingesteckt wurde (hier also die Bezeichnung des Heos Amp). Der Stick im Amp ist dann auch von den einzelnen Heos-Lautsprechern anwählbar, selbst wenn diese nicht mit dem Amp gruppiert sind.
Um die Musik von der gewünschten Quelle an einen Lautsprecher oder eine ganze Gruppe beziehungsweise den Amp samt angeschlossenen Passivlautsprechern zu schicken, wählen Sie einfach die entsprechende Bezeichnung in der Liste aus – haben Sie den Amp oder eine ganze Gruppe Heos-Komponenten also als „Wohnzimmer“ bezeichnet, tippen Sie in der Geräteliste auf dieses Feld. Anschließend können Sie die Musik-Bibliothek nach Genre, Titel, Künstler oder Band und Playlists durchsuchen und sortieren. Haben Sie komplette Alben gespeichert, können Sie diese auch am Stück wiedergeben und sogar eine Warteschlange erstellen. Dann spielt das Heos-System alle gewünschten Titel brav nacheinander ab. Die geplante Reihenfolge der Songs lässt sich über das Symbol (drei waagerechte Striche) rechts oben aufrufen und bearbeiten.

 

 

Aktuelle Musik aus alten Boxen

Aber grau ist alle Theorie und so schnappen wir uns den Amp gleich mal und wagen direkt den Härtetest – als Spielpartner wählen wir zwei Heco SM 625 aus den frühen 80er Jahren aus. Lautsprecher älter als der Autor des Tests – das gibt es auch nicht mehr allzu oft… Aber die beiden Regalboxen tun’s noch und das gar nicht schlecht. Musikalisch geht es aber doch deutlich aktueller zu und mit „Something From Nothing“ vom neuen Album „Sonic Highways“ der Foo Fighters starten wir den Hörtest. Der melodiöse Beginn des immer kraftvoller werdenden Lieds ist wie gemacht, um sich einen ersten Eindruck der Fähigkeiten des Amp zu verschaffen. Allen Anforderungen wird er so leichtfüßig gerecht, dass wir tatsächlich erstaunt sind. Die verzerrte Rhythmusgitarre strömt uns kraftvoll und raumfüllend entgegen, während die Licks und Soli der Lead-Gitarre sehr zielgerichtet und detailliert platziert werden.

Als Spielpartner für den Heos Amp wählen wir zwei Heco SM 625 aus den frühen 80er Jahren - schließlich soll der Verstärker ja jeden Lautsprecher ins Multiroom-System einbinden können.

Als Spielpartner für den Heos Amp wählen wir zwei Heco SM 625 aus den frühen 80er Jahren – schließlich soll der Verstärker ja jeden Lautsprecher ins Multiroom-System einbinden können.

 

 

Auch in Sachen Leistung hält der Amp, was Denon verspricht und selbst bei der Lautstärkestufe 20 von 100 schlägt uns schon ein amtlicher Pegel entgegen. Mal so richtig aufdrehen ist da unter halbwegs vernünftigen Gesichtspunkten eigentlich gar nicht möglich, schließlich wollen wir uns ja nicht das Trommelfell zerfetzen. Dennoch darf es ruhig noch ein paar Nummern härter sein und weil wir auch die melodiösen Aspekte nicht vernachlässigen wollen, legen wir mit „Wild Eyes“ von „Parkway Drive“ nochmal ein bisschen nach. Die Metalcore-Band aus Australien tritt um einiges härter aufs Gaspedal als die Foo Fighters und bewegt sich vor allem gesanglich in deutlich tieferen Oktaven. Dennoch geht die Melodie im Gebrüll des Frontmanns Winston McCall nicht verloren und besonders beeindruckend ist die Klarheit der rasenden Double-Bass, mit der Schlagzeuger Ben Gordon den Rhythmus vorgibt. Das Kontrastprogramm liefert dann Frank Sinatra mit „The Girl From Ipanema“. Hier beweist der Heos Amp, dass er auch samtweiche Stimmen beherrscht und das von einer behutsam fließenden Melodie perfekt aufbereiten kann. Zusammengefasst bedeutet das: der Heos Amp ist für sämtliche Musikrichtungen geeignet und holt aus jeder liebevoll aufgenommenen Scheibe das Maximum heraus.

Als Kontrast zur schwarzen Front ist die Oberfläche des Heos Amp silberfarben gehalten.

Als Kontrast zur schwarzen Front ist die Oberfläche des Heos Amp silberfarben gehalten.

 

 

Fazit

Die Integration von bereits vorhandenen Passiv-Lautsprechern in ein Multiroom-System ist mit der Heos-Serie kein Problem. Dank des Heos Amp sind auch alte Boxen kinderleicht und innerhalb weniger Augenblicke für die moderne Art des Musikhörens aufgerüstet. Von der Regalbox bis hin zum Dreiwege-Standlautsprecher spielen alle Kaliber in Kombination mit dem Heos Amp groß auf und sorgen für Multiroom-HiFi auf höchstem Niveau.

 

 

Test, Text und Fotos: Martin Sowa

 

Modell:Denon
Heos Amp
Produktkategorie:Verstärker
Preis:499 Euro (UVP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:D&M Germany GmbH, Nettetal
Tel.: 02157 / 12080
www.heosbydenon.com
Abmessungen (HBT):93 x 221 x 214 mm
Gewicht:2,8 kg
Endstufe:Class D-Digitalverstärker, 2 Kanäle
Unterstützte Formate:MP3, WMA, AAC, FLAC, WAV (unkomprimiert)
Quellen:- NAS (Network Attached Storage)-Geräte mit DLNA-Musikserver
- USB-Massenspeicher
- Streamingdienste
- Smartphones/Tablets
Anschlüsse:- Ethernet
- USB
- 3,5 mm-Klinken-Eingang
- LAN
- optischer Digitaleingang
Besonderes:- Streaming über WLAN
- kostenlose App zur Steuerung
Lieferumfang:Netzteil, 3,5mm Klinken-Audio-/Installations-Kabel, Ethernet-Kabel, Schnellstart-Anleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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