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2. Juni 2015von Michael B. Rehders
RedakteurDer BenQ TH682ST ist ein lichtstarker und 3D-fähiger Kurzdistanz-Projektor – und somit ein echter Problemlöser für kleine Räume. Ein Problemlöser, der Gamer und Filmliebhaber, die sich ein großes und brillantes Bild wünschen, gleichermaßen zufriedenstellt. Der Projektor kann so nah vor der Leinwand platziert werden, dass die Spieler hinter dem Beamer stehen können, ohne Schatten auf die Leinwand zu werfen. Ob auch die Bildqualität stimmt, haben wir getestet.
Ausstattung und Technik
Der BenQ TH682ST ist ein Kurzdistanz-Projektor mit Full-HD-Auflösung. Satte 3000 Lumen werden als Maximalhelligkeit angegeben. Das reicht aus, um Bildbreiten bis zu sechs Meter strahlend hell auszuleuchten. Wer zu Hause lieber geringere Bildbreiten nutzen möchte, dem stellt dieser DLP-Projektor dann ausreichend Lichtreserven zur Verfügung, um auch unter suboptimalen Vorführbedingungen eine ordentliche Bildqualität zu erzielen. Um eine zwei Meter breite Leinwand vollständig auszuleuchten, benötigt der TH682ST einen Abstand von lediglich 1,38 – 1,52 Metern zur Projektionsfläche. Zugespielter 3D-Kontent wird unterstützt bis 1080p in Oben/Unten, Links/Rechts und Frame-Packing. Damit sind im Grunde alle 3D-Filme abspielbar sein, die auf Blu-ray, Sky und YouTube legal verfügbar sind. Diverse Anschlüsse auf der Rückseite des Projektors ermöglichen es, dass sämtliche Zuspielgeräte vom modernen Blu-ray-Player bis zum betagten Videorecorder – der nur einen einfachen S-Video-Ausgang besitzt – angeschlossen werden können.
Einfache Installation und große Bilder in kleinen Räumen
Nicht allen Freunden des Großbildes ist es vergönnt, einen riesigen Heimkinoraum ihr Eigen zu nennen. Vielfach steht nur ein relativ kleines Zimmer zur Verfügung, in dem Filme erlebt und Games zum Leben erweckt werden. Hier wird der BenQ TH682ST zum echten Problemlöser. Wenn kein Geld für einen riesengroßen Flat-TV vorhanden ist, aber XXL-Filmbilder gewünscht sind, kommt der TH682ST als praktikabler Kurzdistanz-Projektor ins Spiel. Selbst in modern eingerichteten Wohnzimmern lässt sich der kompakte BenQ unauffällig integrieren.
Aus dem Karton – oder vielmehr aus der schicken Transporttasche – ist der TH682ST schnell aufgebaut und angeschlossen. Die notwendigen Anschlusskabel sitzen fest in den Ports. Das Netzkabel ist lang genug bemessen, um auch mehrere Meter zur nächsten Steckdose zu überbrücken.
Um eine zwei Meter breite Leinwand vollständig auszuleuchten, benötigt der Kurzdistanz-Projektor einen Abstand von lediglich 1,38 – 1,52 Metern. Da der TH682ST keinen Lens-Shift an Bord hat, sollte er auf Höhe der Leinwandunterkante positioniert werden. Im Falle einer Deckeninstallation entsprechend über Kopf in Höhe der Leinwandoberkante. Die Bildschärfe lässt sich bequem und präzise einstellen, so dass das Bild über die gesamte Fläche knackscharf erscheint. Dabei sind die Regler leichtgängig und versprühen eine gewisse Wertigkeit. Minimale Säume nehmen zum Bildrand hin leicht zu. Allerdings sind diese Chromatischen Aberrationen nur zu sehen, wenn sich der Betrachter mit der Nasenspitze unmittelbar vor der Leinwand befindet, nicht aber aus normalen Betrachtungsabständen. Für eine ordentliche Farbwiedergabe bedarf es nur kleinerer Änderungen im Menü. Dabei empfiehlt sich von der Werkseinstellung „Präsentation“ auf den Bildmodus „Kino“ zu wechseln. Anschließend noch eine kleine Änderung im Preset „Farbtemperatur“ (von „Normal“ auf „Kühl“). Mehr ist nicht notwendig, um in den Genuss eines hervorragenden und farbenprächtigen Bildes zu kommen.
Experten oder engagierte Laien gelingt es nur bedingt, das bereits gute Bild noch weiter in Richtung Perfektion zu trimmen, weil das Farbmanagement selbst begrenzt ist. Während für die Farbraumeinstellung ein Sechs-Achsen-Farbmanagement vorhanden ist, beschränkt sich die Farbtemperatureinstellung auf drei rudimentäre Presets. Wirklich störend ist dieser Umstand allerdings nicht, weil es mit den vorhandenen Stellreglern möglich ist, ein normnahes Ergebnis für den Weißpunkt zu erzielen. Ebenfalls nicht zu vergessen: wir sprechen hier über ein Gerät für knapp 900 Euro – und dafür ist der 682 sehr gut ausgestattet.
Zahlen, bitte!
Zunächst einmal geht es in unser Messlabor. Im Dynamik-Modus knallt der BenQ TH682ST satte 3150 Lumen auf die Leinwand und übertrifft damit die Werksangabe um 150 Lumen. Wirklich brauchbar ist dieser helle Bildmodus nur bedingt, weil die Farben leicht grünstichig sind. Kalibriert auf eine Farbtemperatur von 6504 Kelvin (D65), was der Videonorm entspricht, erzielt der Projektor immer noch stattliche 2930 Lumen – nun aber mit wirklich schönen Farben. Damit eignet sich der BenQ uneingeschränkt für das moderat verdunkelte Wohnzimmer und in der Abenddämmerung im Garten zum „Public Viewing“. Im dedizierten Heimkino kann eine Leinwand bis zu 6,00 Meter Bildbreite mit 14 Footlamberts beleuchtet werden. Ein Wert, den THX beispielsweise für gewerbliche „Digitale Kinos“ (DCI) im Mittel vorschreibt. Der Kontrast beträgt für einen Projektor in dieser Preisklasse vorzügliche 2026:1. Darüber hinaus ist es in kleinen Heimkinoräumen möglich, aus einer Projektionsentfernung von gerade einmal 2,75 Metern, ein vier Meter breites Bild darzustellen.
Bildeindrücke
Die Farben des BenQ TH682ST sehen ausgesprochen natürlich aus, nachdem die oben erwähnten und schnell durchführbaren Änderungen durchgeführt wurden. Obwohl Grün leicht neben der Norm liegt, wirken Bäume, Gräser und Blumen zu jeder Zeit realistisch. Während das Flugzeug in „Casino Royale“ die Bahamas anfliegt, leuchtet das türkisfarbene Meer in prachtvollen Farben. Die großen Palmen am Strand zeigen sattgrüne Blätter. Als eine Passagierin aus der Maschine aussteigt, trägt sie eine magentafarbene Tasche, die wiederum feinste Strukturen aufweist. Anschließend schwenkt die Kamera auf James Bond. Die Großaufnahme des Doppel-Null-Agenten offenbart sein sonnengebräuntes Gesicht. Einzelne kleine Falten zeichnen sich darin deutlich ab. In der Montenegro-Szene sitzt James Bond in einem Zug. Er schaut beiläufig in eine Speisekarte. Dabei offenbart sein schwarzer Anzug nicht nur feine helle Nadelstreifen auf der rechten Seite, sondern auch auf dem sich klar absetzenden Revers. Der Anzug erscheint dabei vollkommen unverfärbt.
3D-Bildeindrücke: In “Star Trek – Into Darkness” erzeugen die Landschaften (Kapitel 1) eine großartige Plastizität. Störendes Helligkeitsflimmern tritt nicht auf, weil der TH682ST 3D-Filme von Blu-ray mit 144 Hz (Triple-Flash) wiedergibt. Dank des Weißblitzes zur Synchronisation von Projektor und 3D-Brille, erscheinen darüber hinaus dunkle Bildinhalte niemals rötlich verfärbt, sondern durch die 3D-Brille vollkommen farbneutral. Das Paramount-Logo ist frei von jeglichen Crosstalk-Effekten (Geisterbildern). In den Weltraumaufnahmen erscheinen die Sterne strahlend hell. Auch wenn das Schwarz leicht verbesserungswürdig ist, heben sich die hellen Elemente der „Enterprise“ deutlich davor ab. Auf „Kronos“ kommt das Raumschiff mit Kirk kurzzeitig scheinbar aus der Leinwand heraus und schwebt direkt vor der Testjury. Kleine Spitzlichter profitieren von der hohen Maximalhelligkeit des BenQ TH682ST. Als Captain Kirk von den Ureinwohnern verfolgt wird, fliegt ein Speer aus der Leinwand auf mich zu. Instinktiv ziehe ich den Kopf ein, um nicht getroffen zu werden. So macht 3D riesengroßen Spaß! – Und das nicht nur im abgedunkelten Wohnzimmer, sondern in der Abenddämmerung auch im Garten.
Lasst die Spiele beginnen
Für den ganz großen Spiele-Spaß sorgt der geringe Projektionsabstand. Der TH682ST kann schnell vor den Spielern aufgestellt werden und schon kann es losgehen. Somit können sich die Gamer frei im Raum bewegen, um zu Bowlen oder spannende Tennis-Matches zu erleben. Schatten auf der Leinwand gehören der Vergangenheit an, weil die Spieler nicht mehr befürchten müssen, zwischen Projektor und Bildwand zu geraten. Aufgrund der großen Bildbreite bei geringer Projektionsentfernung, hat der Spieler in „F1 2015“ schnell das Gefühl selbst im Formel-1-Boliden auf den berühmtesten Rennstrecken dieser Welt zu rasen. Durchqueren Sie den Jachthafen und tauchen in die Tunnel Monacos, erleben Sie das Nachtrennen in Singapur und Aquaplaning in Sao Paulo. Darüber hinaus sind Spiele zu zweit noch spannender, weil das aufgeteilte Bild (Split-Screen) – selbst bei einem Projektionsabstand von weniger als zwei Metern -noch immer groß genug ist, um allen Teilnehmern eine riesige Spielfläche zu bieten.
Fazit
BenQ bietet mit dem lichtstarken TH682ST einen attraktiven Problemlöser. Selbst in kleinen Räumen, in denen wenig Platz verfügbar ist, liefert der Kurzdistanz-Beamer ein mehrere Meter breites Bild. Er projiziert aus einem geringen Abstand riesige, farbenprächtige und knackscharfe Bilder. Für zwei Meter Bildbreite bedarf es beispielsweise lediglich einen Abstand von rund 1,50 Metern. Davon profitieren Gamer und Heimkinofreunde in gleicher Weise. Dank der Kurzdistanzfähigkeit muss niemand mehr befürchten, zwischen Projektor und Bildwand zu geraten. Störende Schatten von Spielern und Zuschauern auf der Leinwand gehören ebenso der Vergangenheit an. Das erhöht den Spiele-Spaß und schafft ungetrübten Filmgenuss. Und das alles zu einem ausgesprochen verlockenden Preis.
Test & Text: Michael B. Rehders
Fotos: Michael B. Rehders
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
90 of 100
90 of 100
85 of 100
Technische Daten
Modell: | BenQ TH682ST |
---|---|
Preis: | 899,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz/Weiss |
Vertrieb: | BenQ, Oberhausen Tel.: 0208 / 409420 www.benq.de |
Abmessungen (HBT): | ca. 105 x 312 x 248 mm |
Gewicht: | 2,6 Kg |
Technik: | 1-Chip DLP |
Helligkeit: | 3000 Lumen (2930 nach Kalibrierung) |
Kontrast (On/Off): | 2026:1 (nach Kalibrierung) |
Schwarzwert: | 1,44 Lumen (nach Kalibrierung) |
Bildauflösung: | 1920 x 1080 Pixel |
Lens-Shift: | nein |
3D-Wiedergabe: | ja (144 Hz) |
3D-Transmitter | im Lieferumfang enthalten |
3D-Brille: | im Lieferumfang enthalten |
Anschlüsse: | Eingänge: 1 x HDMI 1 x S-Video 1 x Composite-Video 1 x PC 1 x Audio R/L (Mini Jack) Ausgänge: 1 x Audio R/L (Mini Jack) |
Lieferumfang: | - BenQ TH682ST - Fernbedienung - Batterien - Tragetasche |
Benotung: | |
Bildqualität (50%): | 1,1 |
Praxis (25%): | 1,1 |
Ausstattung (25%): | 1,2 |
Gesamtnote: | 1,1 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |