Home » Heimkinopaket » N60 NC von AKG: Spitzensound unterwegs – und das in aller Ruhe!
29. April 2016von Stefan Meininghaus
RedakteurSind Sie viel unterwegs? Gehören Lang- und Kurzstreckenflüge, Zug- und Bahnfahrten und manchmal etwas nervige Wartezeiten am Bahnhof oder Flughafen zu Ihrem beruflichen oder privaten Alltag? Dann kennen Sie wahrscheinlich auch folgendes Problem: Sie möchten neben der Arbeit oder einfach nur zur Entspannung ein paar Minuten wirklich gute Musik hören – idealerweise in bester Qualität und ohne nervende Hintergrundgeräusche. Dann haben Sie sicher auch schon einmal über den Kauf eines Kopfhörers mit „Noise-Cancelling-Funktion“ nachgedacht? Genau um einen solchen geht es in diesem Test.
Wenn die Rede von modernster Kopfhörer-Technologie ist, darf die traditionsreiche Marke AKG natürlich nicht fehlen. Diese verspricht mit ihrem N60 NC hochwertigen Sound, der dem gestressten Vielreisenden Momente der Ruhe und Unterhaltung verschaffen soll. Werbeslogan oder ein Versprechen, auf das man sich verlassen kann? Verschafft die Geräuschunterdrückung wirklich eine „akustische Insel der Ruhe“ oder dringen Telefongespräche des Sitznachbarn und ähnlich überflüssige Störfaktoren doch mehr oder weniger ungefiltert ins Ohr? Diesen Fragen werden wir in diesem Test gründlich auf den Grund gehen – und selbstverständlich werden wir auch überprüfen, was an der Aussage dran ist, dass es sich bei diesem Testobjekt auch klanglich um echte „Oberklasse-Kopfhörer“ handelt. So nämlich betitelt AKG den N60 NC auf seiner Webseite. Wir sind gespannt und hoffen, Ihnen eine echte Lösung für ein nerviges Alltagsproblem ans Herz legen zu können!
Der Stephansdom, der Prater, AKG – Aushängeschilder Wiens
Zugegeben, diese Überschrift mutet vielleicht leicht übertrieben an. Wenn eine Marke aber über einen Zeitraum von fast sieben Jahrzehnten hinweg erfolgreich den internationalen Markt mit erstklassigen Mikrofonen und Kopfhörern bereichert, kann man schon davon sprechen dass Wien mit AKG ein Aushängeschild besitzt – zumindest in unterhaltungselektronischer Hinsicht. Als Dr. Rudolf Goerike und der Ingenieur Ernst Pless das Unternehmen im Jahr 1947 gründeten, war der Startschuss zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte gelegt: Anfänglich versorgte man österreichische Theater, Radiosender und Jazz Clubs mit dem nötigen Equipment, anschließend expandierte die Marke über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus. Zunächst eroberten die Wiener unter anderem die Londoner BBC, in der Folge Tonstudios, Film- und Radioproduktionen in aller Welt. Von Osteuropa bis Südamerika vertrauten Stars wie Frank Sinatra oder Falco auf die brillante Klangqualität „Made in Austria“. Bis in die Gegenwart war und ist die Arbeit der gewieften Entwickler aus der Donaumetropole von der ständigen und erfolgreichen Suche nach Innovationen und einem feinen Gespür dafür geprägt, was die jeweilige Zielgruppe gerade benötigt oder wünscht. In diesem Zusammenhang lässt sich dann ganz klar auch der N60 NC einordnen. Aus gutem Grund, denn schließlich ist es aktuell Trend der Zeit, dass vielbeschäftigte, vielfliegende und vielarbeitende Menschen auch unterwegs musikalisch gut versorgt sein möchten. Ob unser geräuschunterdrückender Testgast dabei die Vorschusslorbeeren rechtfertigt, die er als Mitglied der AKG-Familie trägt, das wird unsere Praxisprüfung ergeben. Und bei allem Respekt: Die beeindruckende Firmenhistorie und Erfolge der Vergangenheit lassen wir außer Acht und konzentrieren uns lieber auf das Wesentliche: Soundqualität und Alltagstauglichkeit des N60 NC!
Handlich, leicht, praktisch: ein kurzer Blick auf den N60 NC
Als wir unseren Test-Kopfhörer aus dem Karton freilassen, sind wir das erste Mal positiv überrascht: Er ist überraschend kompakt und mit einem Gewicht von nur 150 Gramm angenehm leicht, was einen hohen Tragekomfort verspricht. Und auch das Design kann überzeugen. Ganz in Schwarz gehalten und mit einer dezenten Aluminiumeinfassung an den Ohrmuscheln versprüht der 60er zeitlose Eleganz und Stilsicherheit. Besonders hervorzuheben sind die hier verarbeiteten Materialien, die eine ausnahmslos sehr hochwertige Haptik bieten und nahezu übergangslos ineinander übergehen. Die in Leder gefassten Kopfhörermuscheln sorgen dank Memory-Schaum und flexiblem Bügel für einen angenehmen und zugleich festen Sitz des Kopfhörers. Dank des erwähnten Memory-Schaums schließt der OnEar erstaunlich dicht ab, was eine sehr gute passive Isolation verspricht. Was kann man sonst noch zum ersten Eindruck sagen? Ach ja: Die Handhabung unsers Testgastes ist mehr als simpel. Über den 3,5 Millimeter Klinkeneingang lässt sich der Kopfhörer schnell und unkompliziert mit dem Endgerät (Smartphone etc.) verbinden oder alternativ mit Hilfe des zum Lieferumfang gehörigen USB-Ladekabels wieder aufladen. Einen kabelgebundenen Kopfhörer aufladen? Korrekt, denn die aktive Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling) benötigt ein bisschen Strom. Zu diesem Zweck spendierten die Österreicher ihrem N60 NC einen kleinen Akku, der bis zu 30 Stunden geräuschunterdrückten Musikgenuß verspricht. Genug Leistungsreserven also für Hin- und Rückflug nach und von Indien oder fünf ICE-Fahrten von München nach Hamburg.
Die Aktivierung/Deaktivierung der Noise-Cancelling-Aktivität funktioniert problemlos. Ist die Funktion ausgeschaltet, lässt sich der N60 natürlich weiterhin wie ein ganz „normaler“ Kopfhörer verwenden. Mit einem entscheidenden Unterschied: Das eben kurz angesprochene Kabel ist mit einer Ein-Tasten-Fernbedienung ausgestattet, über die die Wiedergabe gestartet oder in den Pausenmodus versetzt werden kann. Nur die Lautstärke lässt sich leider hierüber nicht regulieren. Dafür lassen sich aber Titel überspringen oder Telefonate entgegen nehmen – beides, ohne dass das Handy zur Hand genommen werden muss. So stellt sich heutzutage erstklassiger Komfort dar! Um einen platzsparenden Transport und eine flexible Nutzung zu ermöglichen, ist der N60 NC mit einem 3-D-Faltmechanismus ausgestattet. Das macht den Kopfhörer beim Transport schön flach. Obendrein liefert AKG eine schicke Transporttasche sowie einen Flugzeug-Adapter mit. Noch bevor der eigentliche Test beginnt, können wir also schon mal ein kurzes Zwischenfazit ziehen: Optisch und qualitativ gibt es beim AKG N60 NC nichts, aber rein gar nichts zu meckern. Wenn die „inneren Werte“ genauso überzeugen, dann haben wir mit diesem Kopfhörer einen ganz ganz heißen Tipp für Sie!
Jetzt aber: Musik an – und die Welt bleibt draußen!
Wenn man es mit einem Kopfhörer zu tun hat, der zugleich Spitzensound und ein effektives Unterdrücken von Außengeräuschen in Aussicht stellt, bietet es sich zunächst einmal an, diese beiden Bereiche im Praxistest getrennt voneinander zu betrachten. Daher starten wir in „normal ruhiger“ Wohnungsatmosphäre und konzentrieren uns zunächst auf den Klang unseres federleichten Testgastes. Wir machen es uns auf der Couch gemütlich, setzen den Kopfhörer auf und durchwühlen die Playlist des Smartphones. Unsere erste Wahl fällt auf norddeutschen Hiphop.„Können diese Augen lügen?“ von Fettes Brot. Die Brote machen Druck und die Kopfhörer machen die agile Dynamik des Stücks absolut problemlos mit! Beats, Rap und Bläser kommen absolut gleichberechtigt zur Geltung, ohne dass irgendein Bestandteil dominant wirkt oder irgendwie herausragt. So entsteht ein glasklares Klangbild mit sehr ausgewogenen Höhen und Tiefen und einer treibenden Spielfreude. Die erste Nummer war schon mal mehr als gut – aber die Anforderungen hielten bislang sich ja auch noch in Grenzen. Das sieht bei „Du erkennst mich nicht wieder“ vom Wir-sind-Helden-Debütalbum „Die Reklamation“ schon anders aus. Die zarte, leicht zerbrechliche Stimme Judith Holofernes und die eher zurückgenommene Instrumentation wollen sensibel und gefühlvoll wiedergegeben werden. Und auch das gelingt dem AKG hervorragend! Jedes Wort dringt eindringlich und emotional ins Ohr. So erschafft der N60 NC genau die ruhige, nachdenkliche und melancholische Atmosphäre, die das Stück erreichen will. Als in der zweiten Hälfte durch Schlagzeug und Gitarre mehr Power einsetzt, gehen die Kopfhörer dann aber auch diesen Schritt gerne mit – allerdings auch hier ohne die Klarheit der Stimme zu vernachlässigen.
Im zweiten Teil unseres Tests nehmen wir unser kleines Testobjekt mit in den Urlaub und machen eine ausgiebige Wanderung am Nordseestrand – bei Wellen, Frühlingssturm und Möwengeschrei. Eine intensive Geräuschkulisse, die bei aktivierter Geräuschunterdrückung jedoch nahezu vollständig verschwindet. Den richtigen Soundtrack zur Naturkulisse findet sich dann auch schnell: jetzt lassen wir Guns’n Roses mit ihrem Klassiker „You Could Be Mine“ ran. Axl Rose und seine Kollegen brennen ein Feuerwerk aus wirbelndem Schlagzeug, harten Gitarrenriffs und treibenden Bässen ab. In Kombination mit der typisch „verlebten“ Stimme des Sängers passt diese Mischung nun ideal zur rauen Nordsee-Atmosphäre. Die Ohr-Lautsprecher stellen dabei zwei Dinge unter Beweis: Sie können auch harten Rock mit einer starken Bassleistung – und von der intensiven Geräuschkulisse um sich herum bekommt man nahezu nichts mit.
Wir haben im Test viel Zeit mit dem AKG N60 NC verbracht. Das Ergebnis: Wir haben es hier mit einem echten „Oberklasse-Kopfhörer“ zu tun, der klanglich und in puncto Geräuschunterdrückung ganz nah an die Perfektion heranreicht. Obendrein bietet der federleichte OnEar einen erstklassigen Tragekomfort – selbst nach mehreren Stunden fühlt man sich nicht gezwungen das gute Stück vom Kopf zu nehmen – und eine Akkulaufzeit von bis zu 30 Stunden (komplett aufgeladen ist er übrigens nach ca. drei Stunden). Gut geeignet also für Menschen mit Qualitätsanspruch, die viel mit Bus, Bahn, Zug oder Flugzeug unterwegs sind und auf Reisen zwischenzeitlich ihre Ruhe haben wollen.
Fazit
Die EISA – die den N60 NC als besten mobilen Kopfhörer 2015/16 auszeichnete – sagt: „Das neueste Modell der AKG Kopfhörerserie mit Geräuschunterdrückung wird Ihre Welt in Schwingung versetzen mit seiner Kombination aus höchster Klangqualität und der besten aktiven Geräuschunterdrückung seiner Klasse.“ Diese Aussage können wir nach einem (auf ganzer Linie) begeisternden Test voll und ganz bestätigen. Wenn es etwas gibt, was man bedauern könnte, dann vielleicht die Tatsache, dass mit dem N60 NC kein Bluetooth-Verbindungsaufbau möglich ist. Andererseits stellt die Kabel-Verbindung im Flugzeug, in der Bahn oder in ähnlichen Reisesituationen ja überhaupt kein Problem dar. Klanglich gibt es bei diesem Kopfhörer nicht die kleinste Kleinigkeit zu bemängeln, während die nahezu perfekt Geräuschunterdrückung schlichtweg beeindruckt. Durch die hervorragende Isolierung werden Nebengeräusche selbst bei deaktiviertem Noise Cancelling bereits sehr gut gedämpft – ist die Funktion dann eingeschaltet, befindet man sich tatsächlich ganz in seiner privaten Musikwelt. Für einen Preis von 249 Euro bekommt man hier also einen Kopfhörer, der kaum Wünsche offen lässt.
Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
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Technische Daten
Modell: | AKG N60 NC |
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Produktkategorie: | On-Ear-Kopfhörer, Noise Cancelling |
Preis: | 249,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - schwarz |
Vertrieb: | Harman Deutschland, Heilbronn Tel.: 07248 711132 www.akg.com |
Gewicht: | ca. 150 Gramm |
Frequenzbereich: | 10 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe) |
Anschluss: | - Kabel (inkl. FB) |
Lieferumfang: | - AKG N60 NC - Verbindungskabel (ca. 1,20 m) - Ladekabel (USB auf 3,5mm-Klinke) - weiches Trageetui - Bedienungsanleitung - Flugzeug-Adapter |
Besonderes: | - effektive Geräuschunterdrückung - ausgewogener Klang - agile Grundtonwiedergabe - saubere Detailreproduktion - erstklassiger Tragekomfort - bis 30 Stunden Akkuleistung - Klappfunktion - 2 x 11-stufige Weitenregulierung - flexible 3D-Gelenkfunktion |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1+ |
Praxis (20%): | 1+ |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1+ |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |