Home » Home Entertainm. » HiFi » Audiolab iQ Dockingstation der Referenzklasse
17. Juli 2013von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerEs ist noch keinen Monat her, als wir Audiolabs DAC-/Endstufen-Kombi Q-DAC/M-PWR als Deutschlands erstes Magazin testen durften und dem Pärchen exzellente Klangeigenschaften und ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis bescheinigten. Jetzt präsentieren die britischen Audiospezialisten den dazu passenden iPod-Dock – und wieder waren wir die ersten, die den iQ genannten HiFi-Baustein auf Herz und Nieren durchchecken durften.
Hochaufgelöste Dateien vom iPhone
Lade- und Audio-/Video-Übertragungsstationen fürs iPhone oder den iPod gibt es viele. Unzählige, um genau zu sein. Zumeist geht es dabei allerdings ausschließlich darum, die auf dem Apple-Device gespeicherten Dateien zur Nebenbei-Berieselung hörbar zu machen. Dient das iPhone bzw. der iPod aber als Quelle hochaufgelöster Audiodateien, ist hochwertigste Peripherie gefragt. Dieser Aufgabe haben sich die englischen Soundspezialisten von Audiolab angenommen und einen Highend-Dock entwickelt, das die Apfelquelle zum Wiedergabegerät für höchste Klangansprüche machen soll. Diese Aussage machte uns neugierig, weshalb wir gleich das erste in Deutschland erhältliche Exemplar einem ausführlichen Test unterzogen.
Wertige Ausstattung
Als allererstes fällt uns die hervorragende Verarbeitung unseres Testmodells auf. Diese ist tatsächlich aussergewöhnlich, denn anders als die meisten Mitbewerber setzt Audiolab nicht auf ein einfaches Kunststoffgehäuse, sondern auf eine Vollmetallbehausung höchster Güte. Und wenn wir sagen „Vollmetall“, dann meinen wir weder eine Alu-Beschichtung, noch eine dünne Blech-Schicht, sondern eine etwa zwei Millimeter starke, vollmassive Aluminium-Platte. Das birgt gleich mehrere Vorteile, denn neben seines sehr wertigen Äusseren bringt der kompakte iQ auch ein stattliches Gewicht auf die Waage, das ihm ganz nebenbei einen festen Stand gewährt. Hervorragende Voraussetzungen für besten Klang. Zwei zum Lieferumfang gehörige Gummiprofile sorgen zudem dafür, dass hier jedes iPod- und iPhone-Modell bis hin zum iPhone 4s einen festen Sitz haben und absolut wackelfrei genutzt werden können. Da die sonst übliche, seitliche Einfassung hier nicht vorhanden ist, lassen sich zudem sämtliche iPads andocken, die nicht über einen Lightning-Adapter verfügen. Ebenfalls sehr positiv fällt uns auch die mitgelieferte, extraflache Fernbedienung auf. Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern setzt Audiolab hier auf Effektivität statt unnötiger Spielereien. So kreierten die Briten einen Infrarotgeber, der den Zugriff auf die wichtigsten Funktionen über lediglich neun Tasten gewährt. Dabei umfasst der Funktionsumfang neben dem Ein- und Ausschalten, Play und Pause auch das einfache Skippen durch die im Apple-Device abgelegten Audiotitel. Das heisst, auch ohne das iPhone berühren zu müssen, navigiert der Besitzer bequem durch seine Musiksammlung und wählt den gewünschten Titel schnell und einfach via Fernbedienung.
Digital statt analog
Nun widmen wir uns der Rückseite des iQ. Und diese unterscheidet sich grundlegend vom Mitbewerb. Kein Wunder, finden sich statt der üblichen Analogausgänge hier ausschließlich digitale Anschlussbuchsen. Was im ersten Augenblick vielleicht wie ein kleiner Nachteil wirkt, ist für anspruchsvolle Musikfreunde in Wirklichkeit aber ein Riesenvorteil. Warum? Ganz einfach, weil Audiolabs iQ als einer der ganz wenigen Docks in der Lage ist, das digitale Signal aus der angeschlossenen Apple-Quelle zu extrahieren. Das macht Sinn, denn so umgehen sämtliche Audiodateien den vergleichsweise schwachen DA-Konverter im iPod/iPhone. Stattdessen wird das gewonnene Signal erst in der HiFi-Anlage bzw. in einem externen DAC (in unserem Fall Audiolabs Q-DAC) gewandelt. Um den iQ uneingeschränkt an nahezu allen jedem DACs, AV-Receivern und Digitalverstärkern betreiben zu können, spendierten die Audiolab-Entwickler ihren jüngsten Spross dann auch gleich jeweils einen koaxialen und optischen Ausgang. Die ebenfalls auf der Geräterückseite befindliche USB-Buchse dient dagegen ausschließlich der Synchronisation des Apfelgerätes mit dem Computer. Und auch das ist keineswegs als Nachteil zu sehen, verfügen doch nahezu alle Digitalverstärker und DACs der Welt über einen S/PDIF- oder elektrischen Digitaleingang. Zumeist sogar über beide, wie der bereits erwähnte Q-DAC, der in unserem Testaufbau via Koaxialleitung mit dem iQ verbunden ist.
Praxistest
Die Einbindung erweist sich als spielend einfach, denn nachdem der iQ mit Strom versorgt ist, muss lediglich eine digitale Verbindung (wie gesagt koax oder optisch) zur Verstärkereinheit bzw. dem vorhandenen DAC hergestellt werden. Jetzt noch das iPhone andocken – und schon kann es losgehen. Mit Katie Meluas „Nine Million Bicycles“ im AAC lossless-Datenformat (320 kbit/s) starten wir dann gleich mit sehr hochqualitativem Audio-Material. Und diese Scheibe hat es in sich, sprüht sie doch nur so vor Details. Selbige lassen uns nun fast im Aufnahmesaal wähnen, denn jetzt erleben wir eine Auflösung, die man sich besser kaum wünschen könnte. Angefangen bei der perfekten Stimm-Reproduktion über die klare Darstellung der Okarina bis hin zur sanften Wiedergabe des begleitenden Schlagzeuges bauen sich Musiker und Sängerin fast greifbar vor uns auf und erzeugen ein livehaftiges Konzertfeeling. Wie gut der iQ aber tatsächlich ist, wird dann wenige Augenblicke später klar, als wir die gleiche Datei, ebenfalls vom iPhone, über ein 200-Euro-Komplett-System mit Apple-Dock eines namhaften HiFi-Herstellers hören. Zwar macht sich auch diesmal schnell bemerkbar, dass es sich um eine Quelle von deutlich besserer Qualität als MP3 handelt, dennoch mangelt es hier im Vergleich zur eben erlebten Performance dramatisch an Auflösung und Dynamik. Mit Joe Bonamassas „Dust Bowl“ vom gleichnamigen Album geht es dann in 224 kbit/s weiter, was in etwa CD-Qualität entspricht. Und wieder sind wir vom iQ begeistert, wobei neben der wiederum sehr guten räumlichen Abbildung nun vor allem der prägnante Mittenbereich auffällt. In Verbindung mit der sauberen und sehr energischen, aber niemals nervigen Hochtonwiedergabe ergibt sich so ein Klangbild, das einfach Spaß an der Musik verbreitet und uns dazu verleitet beinahe das komplette, übrigens sehr empfehlenswerte Album des amerikanischen Bluesrock-Gitarristen durchzuhören. Sicher ist ein Großteil der exzellenten Klangqualität der Audiolab Q-DAC-/M-PWR-Kombi hinter dem Dock zu verdanken. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass hier immer noch ein iPhone 4 als Quelle dient, dem eine Performance entlockt wird, die man eigentlich nur von besseren CD-Playern gewohnt ist.
Was ist AAC?
Advanced Audio Codec – kurz AAC ist Audiokompressionsverfahren, ist eine Weiterentwicklung des in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts bekannten MPEG2-Standards, mit welchem beispielsweise Audiodateien bei der TV-Übertragung kodiert wurde. Im Vergleich zum wohl bekanntesten Codec MP3 erreicht AAC bei gleicher Datenrate eine deutlich bessere Klangqualität, weshalb sich AAC gerade im mobilen Bereich, wie für die Audiowiedergabe im Onlinebereich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut.
Fazit
Hochqualitatives Musikhören über das iPhone bzw. den iPod ist uneingeschränkt möglich. Ist man nämlich Besitzer hochaufgelöster Musikdateien, benötigt es dazu nur noch einen sehr guten Dock. Als solcher hat sich Audiolabs iQ in unserem Test uneingeschränkt bewiesen. Dabei brillierte er durch fantastische Klangresultate und seine mustergültige Verarbeitung und Ausstattung. Als extrem fair erweist auch die Preisgestaltung: So ist das wertige und bestens ausgestattete Dock ab sofort zu einem Preis von 199 Euro im Fachhandel zu haben.
Test: Roman Maier
Testequipment: | |
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Apple-Dock: | Audiolab iQ |
DAC / Endstufe: | Audiolab Q-DAC / M-PWR |
Zuspieler: | Apple iPhone 4 Apple iPhone 4S |
Lautsprecher: | ASW Cantius 212 |
Lautsprecherkabel: | HiDiamond Diamond 1 |
Digitalkabel: | Koax: AIV Black Moon USB: Oehlbach USB Max A/B |
opt. Digitalkabel: | Monster ILS200 |