Home » Rezensionen » Kickboxer – Die Vergeltung
24. November 2016von Thomas Schumann
In der Neuauflage des Karate-Klassikers von 1989 hilft Jean-Claude van Damme, diesmal als Lehrer und Meister, dem jungen Kurt Sloane, den Tod seines Bruders Eric zu rächen.
Eric Sloane (Darren Shaalavi), frisch gebackener Karate-Weltmeister, bekommt auf seiner Siegesfeier von der dubiosen Kampfpromoterin Marcia (Gina Carano) das Angebot, in Thailand an einem nicht ganz legalen Kampfsport-Event teilzunehmen. Trotz der Einwände seines Bruders Kurt (Alain Moussi) entscheidet sich der Champion, das sehr gut bezahlte Angebot anzunehmen und macht sich kurze Zeit später auf den Weg gen Fernost. Sein Bruder Kurt hingegen bleibt daheim zurück. Einige Wochen später bekommt er einen Brief aus Thailand, in dem sein scheinbar in der Ferne erfolgreiche Bruder ihn bittet, ihn im großen Finalkampf gegen den ungeschlagenen Champion Tong Po (Dave Bautista) vor Ort zu unterstützen.
Also macht sich der ebenfalls sehr talentierte Kurt auf den Weg, um der Bitte seines Bruders nachzukommen. Beim Kampf wird er allerdings Zeuge, wie sein Bruder im Ring von Tong Po nicht nur böse vermöbelt, sondern zum Schluss sogar getötet wird. Kurt schwört Rache und will den Mörder seines Bruders zur Strecke bringen. Dazu schleust er sich zunächst ins Trainingscamp von Tong Po ein. Doch nachdem er seinen Mordanschlag nicht vollenden kann, bittet Kurt stattdessen Meister Durand (Jean-Claude van Damme) um Hilfe, um Tong Po selbst im Zweikampf zu besiegen. Durand hatte bereits Eric trainiert und nimmt nach kurzer Diskussion nun auch Kurt unter seine Fittiche. Doch ob das gegen die Kampfmaschine Tong Po reichen wird…?
Rollentausch
Kickboxer – Die Vergeltung ist ein Remake des Klassikers von 1989, in dem Jean-Claude van Damme die Rolle des Kurt Sloane spielt. In Deutschland wurde der Film unter dem Titel „Karate Tiger 3“ veröffentlicht. Ein weiterer Unterschied: Im Original stirbt der Bruder nicht, sondern landet „nur“ im Rollstuhl. Ansonsten gibt es aber recht viele Parallelen zum Original, darunter auch einige „Querverweise“ wie ein sinnloser Spagat. Abgesehen davon ist die Geschichte aber relativ überschaubar erzählt. Es wird aber auch gar nicht versucht, mehr aus dem Film zu machen, als er ist: knallharte Martial-Arts-Action.
Die schauspielerischen Leistungen sind dementsprechend auch eher nebensächlich. Einzig Jean-Claude van Damme als Lehrer Durand sowie der ehemalige Wrestler Dave Bautista als zu bezwingender Champion Tong Po wissen hier zu überzeugen. Den übrigen Charakteren fehlt es dann im Vergleich doch an Charisma und Ausstrahlung, um mit den beiden mithalten zu können – so wirken die meisten Figuren ziemlich austauschbar und etwas gezwungen. Auch die Kampfszenen erwecken ein bisschen zu häufig den Eindruck einer penibel einstudierten Choreografie. Dadurch erscheinen die Kämpfe mitunter eher künstlich als authentisch.
Das Bild der Blu-ray weist einige Filter auf, die sich in einem schwächeren Kontrast äußern und stellenweise auch die Schärfe beeinträchtigen. Offenbar war hier das Ziel, das Flair der 80er in die Gegenwart zu transferieren. Klanglich entspricht Kickboxer – Die Vergeltung hingegen dem modernen Standard. Die Dialoge sind immer gut verständlich und wenn es in der Arena zur Sache ging wähnt man sich inmitten der jubelnden Zuschauer auf den Rängen. Auch der Subwoofer wird das eine oder andere Mal gut gefordert. Im Bonusmaterial gibt es neben dem Trailer auch einen Blick hinter die Kulissen zu sehen.
Fazit
Schnell erzählte Geschichte und jede Menge auf die Mütze – so lässt sich Kickboxer – Die Vergeltung kurz und knackig zusammenfassen. Kein erzählerischer Meilenstein, dennoch werden sowohl Freunde des Martial-Arts-Genres und natürlich Fans von Altmeister Jean-Claude van Damme mit dem Remake des Klassikers einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend haben.
„Kickboxer – Die Vergeltung“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Universum Film erhältlich.
Genre
Action
Altersfreigabe
ab 18 Jahren
Laufzeit
ca. 91 Minuten
Regie
John Stockwell
Cast
Alain Moussi, Jean-Claude van Damme, Dave Bautista, Gina Carano, Georges St-Pierre, Darren Shaalavi
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