Home » Tests » In-Ear-Kopfhörer Fidue A65 – Preisleistungstipp für anspruchsvolle Musikfreunde
24. Dezember 2016von Thomas Schumann
Der Fidue A65 ist ein schicker In-Ear-Kopfhörer, der besser klingt, als man es vielleicht erwartet. Gemessen an seinem Preis ist er sogar eine echte Empfehlung für Musikfreunde, die auch unterwegs HiFi-Klangniveau erwarten. Auch in Sachen Ausstattung hat er so Einiges auf dem Kasten.
Heutzutage dreht sich alles um mobiles Entertainment. Telefonieren, Streamen usw. Entsprechend erfreuen sich Kopfhörer weiterhin einer großen Beliebtheit und Nachfrage. In-Ear, On-Ear oder Over-Ear, für jeden Verwendungszweck gibt es die passenden Variablen und Möglichkeiten. Die Vorteile der wohl beliebtesten Kopfhörer-Kategorie, den In-Ears, liegen auf der Hand: Sie sind fast unsichtbar und oftmals dennoch groß im Klang. Benötigt man sie gerade nicht, sind sie schnell und platzsparend in der Hosen- oder Jackentasche verschwunden. Allerdings ist es selbst hier nicht so einfach, sich bei der Vielfalt der angebotenen Modelle zu entscheiden. Was möchte ich denn genau haben, was ist mir wichtig? Brauche ich ein Designmodell, ist die Marke wichtig oder geht es rein um den Klang? Ich denke, es sollte von allem etwas sein. Das Aussehen spielt ja ebenso eine Rolle wie eine gewissen Markenidentität, der Preis und natürlich der Klang. Hier lande ich beim A65 von Fidue. Wem die Marke wenig sagt, der sollte sich mal das umfangreiche Portfolio anschauen, mit dem die Chinesen zuerst den asiatische und amerikanischen Markt erobert haben und nun auch europäische Ohren mit einer anspruchsvollen Soundperformance zum attraktiven Preis verwöhnen wollen. Zu beziehen sind der A65 sowie alle weiteren Fidue-Kopfhörer in Deutschland übrigens über www.headsound.de.
Wow, sieht gut aus
Geliefert werden die A65 in einem eher unscheinbaren aber stabilen Pappschuber. Öffnet man diesen, werden die optisch sehr ansprechenden Kopfhörer sogleich sichtbar. Das schaut schonmal sehr ansprechend aus. Direkt nebenan: Eartips in verschiedenen Größen. Nimmt man den ersten Einleger aus dem Karton, findet sich darunter ein Shirtclip sowie ein Samtbeutel der die Kopfhörer beim Transport vor Beschädigungen, Staub und Kratzern schützt. Die beiden Ohrstecker machen auf den ersten Blick einen wirklich sehr edlen und hochwertigen Eindruck. Der Mix aus Kupferoptik und gebürstetem Aluminium erscheint ansprechend und elegant. Dieser Eindruck bestätigt sich, nachdem ich die kleinen Schallwandler aus ihrer Verpackung entnehme und sie noch genauer unter die Lupe nehme. Der gute erste Eindruck wird von der offensichtlich hervorragenden Verarbeitung bestätigt. Alles wirkt anspruchsvoll und einfach gut gemacht. Zudem sind die A65 sehr leicht, dennoch hat man etwas „in der Hand“. Ein deutlicher Unterschied zu den ganz einfachen Plastik-Stöpseln, die sicherlich jeder von uns seit der großen Zeit des Gameboys kennt oder den weißgrauen Ohrsteckern, die uns zuhauf an Bahnhöfen, Schulen, Unis etc. begegnen.
Das Fidue A65 hat alles dabei
Auch die Ausstattung des Fidue A65 kann sich für seine Preisklasse durchaus sehen lassen. Als Hauptprotagonisten sind hier die 8 Millimeter durchmessenden Titanium-Treiber in beschriebenen Gehäuseinnern zu nennen. Ein nicht häufig anzutreffendes technisches Merkmal in dieser Preisklasse. Zudem ist mein Testproband mit einem 1,30 Meter langem und erstaunlich robusten Kabel ausgestattet. Dieses verfügt über eine Kabelfernbedienung samt Mikrofon. Beides selbstverständlich kompatibel mit IOS- und Android-Smartphones. Sehr gut, denn so muss das Handy nicht mehr aus der Hosentasche gezogen werden, sobald ein anderer Titel angewählt oder ein einkommendes Telefongespräch angenommen werden soll.
Kleiner Mann ganz groß?
Die neugierige Beäugung ist abgeschlossen, Zeit also für den Praxistest. Als allererstes wähle ich diesbezüglich die für mich passenden Silikontips aus. Wichtig, denn nur mit den passenden Aufsätzen erlebt man das volle Potenzial der kleinen Schmuckstücke. In diesem Zusammenhang: der Tausch der kleinen, weichen Pölsterchen ist etwas fummelig und fordert eine gewisse Grundruhe. Für mich eine kleine Herausforderung, die ich dann aber doch recht fix meistern kann. Ein großes Problem ist das jedoch nicht, schließlich handelt es sich hie rum einen einmaligen Vorgang. So, die Eartips sind dran, es kann also losgehen.
Den nun folgendem Hörtest beginne ganz langsam; mit Adeles „Don`t You Remember“. Gleich im ersten Test-Song bestätigt sich der gute optische Eindruck auch im Klang. Der A65 kredenzt mir nämlich sofort eine sehr sanfte und neutrale Klangkulisse. Das ist bei dieser Ausnahme-Künstlerin nicht ganz so einfach ist, wie es vielleicht erscheinen mag. Ein Ergebnis, das die besagten Plastik-Stecker niemals hinbekommen. Wer also noch immer mit dem zum neuen Smartphone mitgelieferten In-Ears hört, sollte sich unbedingt mal diesen Kopfhörer anhören. Die Stimme der britischen Künstlerin steht dabei klar im Vordergrund – ohne zu überdrehen oder nervig zu werden. Unterstrichen wird dies durch die äusserst saubere Wiedergabe der einzelnen Instrumente. Als wäre das alles noch nicht genug, fußt die blitzsaubere Klangkulisse auch noch auf einem sehr sauberen, satten Bassfundament.
Ähnlich imponierend geht der Fidue dann an die nächste Nummer. In „Set Fire To The Rain“ klingt Adele so klar, vom Raum losgelöst und grundtonstark, dass ich gleich noch weitere ihrer Hits dranhänge. So muss es klingen!
Nach meiner ausgiebigen Adele-Session schwenke ich zu „Layla-Unplugged“ von Gitarren-Großmeister Eric Clapton über. Und auch hier enttäuschen die kleinen Klangwunder nicht. Deutlich wird die Akustik-Gitarre als dem musikalischen Ganzen herausgeschält – das alles allerdings ohne das Hauptinstrument zu weit hervorzuheben und mit toller Klavierunterstützung. Klasse! Claptons Stimme thront dabei über der Instrumentalisierung, ebenfalls ohne das Heft zu sehr an sich zu reißen. Das Beste aber ist: Selbst nach einer deutlichen Pegelerhöhung kommen die A65 nicht in straucheln und liefern eine realistische, saubere und überzeugende Klanglandschaft! Absolut imponierend. So imponierend, dass es anschließend mit Metallicas „One“ in die nächste Testpassage geht. Das Intro klingt wie im Kino. Besser, denn ehrlich gesagt, hab diesen Einstieg bisher selten so klar wiedergegeben bekommen wie hier. Selbst als sich der Song mit längerer Spieldauer seinem Finale nähert, bin ich weiterhin begeistert. Ich nicke ich mit dem Kopf und bin mittendrin und die In-Ears sitzen bombenfest. Neben der erneut großartigen Raumdarstellung sind es hier in erster Linie die tolle Wiedergabe der Gitarren sowie des Basses, die mich hier mitreissen. Selbst als es dann so richtig rund geht, spielen die A65 in einer Ruhe, die ich in dieser Preisklasse so nicht erwartet hätte. So werden die nun folgenden Schlagzeug-Gewitter absolut sauber und mit einem erstaunlichen Volumen zu Gehör geliefert, dass ich nur sagen kann: „Metallica-Test mit Bravour bestanden“!
Zum Abschluss fehlt mir nun noch eine Nummer, um die Genreauswahl abzurunden und ein umfassendes Fazit ziehen zu können. Elektro soll es sein. Genauer gesagt, das französische Duo Daft Punk mit seiner Hymne „Something About Us“. Nach den Erfahrungen in der vorangegangenen Hörsession habe ich allerdings nicht wirklich daran geglaubt, die A65 mit dieser Musikrichtung in Schwierigkeiten zu bringen. Zwar geht es jetzt deutlich agiler und druckvoller zur Sache, doch auch hier bleibt sich der Fidue treu. So werden auch die intensiven Elektrosounds sauber, detailgetreu und mit jeder Menge Nachdruck wiedergegeben. Kaum zu glauben, dass ein solcher Klang mit solch kleinen Dingern möglich ist. Absolut beeindruckend. Zur Erinnerung: wir sprechen hier nicht von 200-Euro-Kopfhörern, sondern von hochwertig gefertigten In-Ears, die der deutsche Vertrieb headsound.de aktuell zum Aktionspreis von 79,90 Euro anbietet.
Noch der Vollständigkeit halber: Da der A65 auch als Smartphone-Headset genutzt werden kann, soll er auch in diesem Bereich zeigen, wie es um sein Können bestellt ist. Auch hier zeigt mein Testproband keine Schwächen. Zwei Telefonate mit der Gattin bestätigen, was ich nach dem Hörtest ahnte. Die Bedienung ist ein Kinderspiel, einmal die Taste der Fernbedienung drücken und das Gespräch wird angenommen. Die Stimme meines Gesprächsgegenübers ist sauber und unverzerrt zu hören. Auf Nachfrage bestätigt meine Frau, dass auch ich klar und deutlich zu verstehen bin. Die Sprachqualität des integrierten Mikrofons als auch die Stimmwiedergabe bewegen sich also ebenfalls auf höchstem Niveau. Ein weiterer Druck auf die einzige Taste im Kabel und das Gespräch ist anschließend beendet. Auch in dieser Disziplin geht der Daumen also klar nach oben.
Fazit
Der Fidue A65 braucht sich trotz seiner ultrakompakten Größe vor keinem Mitstreiter zu verstecken. Er ist elegant im Design, sehr gut verarbeitet und kann in der Musikwiedergabe durch eine ausserordentliche Räumlichkeit, saubere Klangfarben und seine agile Grundtondynamik punkten. Ob nun unterwegs beim Joggen oder im Auto als Headset; dieser kleine Schallwandler aus China kann universell eingesetzt werden und liefert einen absolut erwachsenen Auftritt. Dank seines vergleichsweise niedrigen Preises in Verbindung mit der gebotenen Performance kann man hier von einer echten Empfehlung sprechen!
Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
97 of 100
95 of 100
91 of 100
Technische Daten
Modell: | Fidue A65 |
---|---|
Produktkategorie: | Kopfhörer, In-Ear |
Preis: | 79,90 Euro / Set |
Garantie: | 1 Jahr |
Ausführungen: | kupfer |
Vertrieb: | Headsound Audio, Berlin 030 / 89635295 www.headsound.de |
Frequenzbereich: | 16 - 22.000 Hz |
Anschluss: | Kabel (1,30m) |
Kabelfernbedienung: | ja (Ein-Knopf) |
Freisprecheinrichtung: | ja |
Kompatibel mit: | - iOS - Android |
Impedanz: | 16 Ohm |
Lieferumfang: | - Fidue A65 - Transporttasche - 6 Silikon Ohradapter - Kleiderklammer |
Besonderes: | - federleicht - zeitlos-elegantes Design - hoher Tragekomfort - sehr gute Verarbeitung - ausgewogene Klangkulisse - agiler Grundton |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,1 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |