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Redakteur
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Aufbruch zu neuen Ufern: Der Schallwandler-Spezialist Elac betritt nun auch das Terrain der Amplifikation – und wagt mit dem Elac EA 101EQ-G direkt einen Doppel-Spagat: Das kompakte Kleinkraftwerk soll klassisches Analog-HiFi und digitale Moderne versöhnen, dazu verspricht die Kieler Klangschmiede audiophile Klangqualität zu einem unschlagbaren Preis. Große Töne – auch von dem kleinen Amp?

Schick und schlank: Der Elac EA 101EQ-G ist modern gestylt und ausgestattet.

Bei Elac tut sich was: Der norddeutsche HiFi-Hersteller arbeitet an der Verbreiterung des Produkt-Portfolios. Mit dem Plattenspieler Miracord 90 Anniversary hat das Traditionsunternehmen letztes Jahr sein Jubiläum gefeiert, mit dem Discovery Music Server widmet es sich dem Thema Streaming. Beide Produkte beweisen: Die Kieler haben den Finger am Puls der Zeit. Nun positioniert sich Elac mit dem Vollverstärker EA 101EQ-G in der nächsten Sparte und setzt auch hier auf Aktualität. Der Amp ist mit digitalen Schnittstellen ausgestattet und punktet mit einer Feature-Phalanx: automatische Raumeinmessung, intelligente DSP-Frequenzweiche zur Integration eines Subwoofers, Dolby Digital-Decoder für den TV-Einsatz, Kopfhörerausgang für den diskreten Musikgenuss. Außerdem glänzt der Amp mit einer eigenen App zur komfortablen Einrichtung und Steuerung. Eine pralle Ausstattung – und dafür ruft Elac den verblüffenden Preis von 699 Euro auf. Das sind zahlreiche Gründe, sich diesen Vielkönner näher anzusehen.

Auch das Gehäuse ist gestylt: In die Oberseite ist eine mattschwarze Gummierung im Waben-Look eingelassen, das sorgt für eine sportliche Optik und eine griffige Haptik.

Stylisches Halbformat

Sehr schick! – Das ist der erste Eindruck, als der Elac EA 101EQ-G in unserer Redaktion eintrifft. Der Verstärker ist flach und schlank, er liegt damit im Trend zur kompakten Komplett-Lösung, die gerade in etlichen Wohnzimmern den raumgreifenden HiFi-Turm ablöst. Deshalb ist auch das Halbformat, also die halbe Breite der üblichen 43-Zentimeter-Front, wieder im Kommen. Auch das Design des EA 101EQ-G ist auf modernen Style gebürstet – und das im wahrsten Sinn des Wortes: Die Stirnseite des Verstärkers besteht aus gebürstetem Aluminium, die massive Frontplatte zieht sich mit einer sanften Rundung bis in den Bereich der Wangen. Dieses Design wiederholt sich auf der Rückseite, der schwarze Verstärker-Korpus erhält dadurch eine edle Einfassung. Zurück zur Vorderseite: Von der sanft schimmernden Front hebt sich der glänzend-glatte Lautstärkeregler ab, das metallene Stellrad löst haptisch ein, was es optisch verspricht: Es läuft schön geschmeidig und mit angenehmer Rastung. Der Lautstärkeregler ist das einzige mechanische Bedienelement am gesamten Gerät, alles andere läuft über das zweite markante Front-Feature, das als schwarzes Band gestaltete Display. Diese Anzeige hat es in sich: Hier ist eine Kopfhörer-Buchse eingelassen, und zwar für große Klinke. Prima, schließlich ist das Gros der guten Kopfhörer mit 6,3-Millimeter-Steckern ausgestattet. In das Display sind zudem zwei Sensor-Felder integriert. Knöpfe waren gestern, Touch-Tasten sind cooler, und so erweckt man den Elac EA101EQ-G mit einer sanften Berührung zum Leben. Dadurch wird auch die Anzeige aktiviert: ein OLED-Display. Es wirkt zum einen wertiger und stylischer als die normalen LED-Anzeigen und liefert zum anderen eine schärfere Darstellung. Wir erfahren als erstes, welche Lautstärke eingestellt ist und dann, welche Quelle ausgewählt ist. Diese Auswahl ändert man nun mit dem zweiten Sensor-Taster – und der führt uns zu sieben Zuspielwegen.

Das glänzende Lautstärkerad ist das einzige klassische Bedienelement des Elac EA 101EQ-G.

Eingänge und Schnittstellen für Musik und Film

Was beim Elac EA101EQ-G alles geht, zeigt uns die Rückseite: Hier finden wir ein gut sortiertes Angebot an Anschlussmöglichkeiten. Zwei Eingänge mit Line-Pegel bieten Zugang für alle analogen Signalquellen, das sorgt dafür, das auch Besitzer klassischer HiFi-Komponenten nicht den Anschluss verlieren. Dann wird es aber auch schon digital: Der Elac EA 101EQ-G wartet mit gleich zwei optischen TOSLink-Eingängen auf, als alternative bietet sich ein elektrischer koaxialer Cinch-Eingang an. Über diese drei S/PDIF-Schnittstellen kann der Verstärker hochauflösende PCM-Files bis zu einer HiRes-Güte von 192 kHz und 24 Bit verarbeiten, beim optischen Eingang hängt es aber von der Qualität des Zuspielers und der Länge des Lichtleiterkabels ab, ob diese Maximal-Qualität erreicht wird. Über das PCM-Format hinaus nehmen diese drei Schnittstellen aber auch Dolby Digital-Daten in Empfang, der Elac EA 101EQ-G verfügt über einen entsprechenden Decoder. Das ist pfiffig, denn dadurch kooperiert der Verstärker mit dem Fernseher, selbst wenn der Flatscreen keinen PCM-Ton ausgeben kann. So sorgt der Elac-Amp also auch für amtlichen Filmton. Zu den drei S/PDIF-Schnittstellen gesellt sich nun noch ein USB-B-Eingang für den Anschluss eines Computers oder Laptops, diese Schnittstelle kann ebenfalls mit hochauflösenden PCM-Signalen bis 192 kHz/24 Bit arbeiten. Wer den Elac EA 101EQ-G nicht über Draht ansteuern möchte, wählt die Funkverbindung: Der Verstärker ermöglicht das Streaming per Bluetooth, um Musik vom Handy oder Tablet zuzuspielen – und zwar in richtig guter Qualität. Das integrierte Bluetooth-Modul unterstützt den Codec aptX, dies ist mittlerweile der Gold-Standard beim Blauzahn-Funk von Audio-Dateien. Hier muss allerdings auch der Player mitspielen und aptX im Portflio haben.

Mit zwei analogen Eingängen und vier digitalen Schnittstellen plus Bluetooth bietet der Elac EA 101EQ-G Anschlüsse für klassisches HiFi und moderne Zuspieler.

Clevere Kraftverwaltung

Was macht der Elac EA 101EQ-G nun mit all diesen Signalen? Klar: wandeln, bearbeiten und verstärken. Kommen wir erst einmal zur Kernkompetenz des Amps, hier setzt Elac auf eine Spezialität: Unter der Haube steckt ein neuentwickelter BASH-Vollbereichsverstärker. BASH steht für „Bridged Amplifier Switching Hybrid“, es handelt sich um ein Verstärkerkonzept, das die klanglichen Vorzüge eines Class AB-Amps mit der Effizienz eines Schaltnetzteils kombiniert, also verzerrungsarme Signalverstärkung und geringe Wärmeverluste bietet. Dies gelingt durch ein ultraflinkes Energiemanagement: Das ankommende Audiosignal wird 400.000-mal in der Sekunde auf seine Amplitude hin überprüft, daraufhin stellt das Netzteil dem Verstärker die ideale Versorgungsspannung zur Verfügung. Diese Verstärkertechnologie wird gerne in aktiven Subwoofern eingesetzt, Elac nutzt das clevere BASH-Konzept nun für die komplette Signalverstärkung. Im EA 101EQ-G leistet der Hybrid-Amp satte 80 Watt an vier Ohm – allerdings: Verstärker mit einem Schaltnetzteil besitzen aufgrund der effizienten Energieverwaltung beachtliche Kraftreserven, deshalb sollte man nicht unterschätzen, welche Pegelpotenz der EA 101EQ-G am Lautsprecherausgang zur Verfügung stellt. Hier bietet er vier Polklemmen an, sie weisen eine ordentliche Qualität auf und harmonieren wegen ihrer kompakten Maßen mit dem schlanken Erscheinungsbild des Verstärkers. Lautsprecherkabel mit Bananensteckern passen bestens, mit Kabelschuhen passt es sehr genau, wer blanke Litze einführen möchte, hat bei kleineren Querschnitte auch keine Probleme. Und bei großen Querschnitten? Hier hat Elac mitgedacht und liefert als Zubehör vier massive vergoldete Banana-Stecker, die auch starke Litzen aufnehmen können. Das ist sehr gut gelöst. Zu den Polklemmen gesellt sich ein weiterer Ausgang: Über den Sub Out lässt sich ein Subwoofer anschließen – und damit sind wir bei den beiden Ko-Kompetenzen des Elac EA 101EQ-G.

Vier solide Klemmen stehen für den Anschluss der Lautsprecher bereit. Für größere Kabelquerschnitte liefert Elac massive vergoldete Banana-Stecker mit, so können auch Kabel mit großen Querschnitten angeschlossen werden. Die Litze wird seitlich eingeführt und mit einer Rändelschraube festgeklemmt.

Raumeinmessung und Klangmanagement

Dieser Amp besitzt nicht nur eine clevere Kraftverwaltung, er bietet mit seinem digitalen Soundprozessor auch ein erstaunliches Klangmanagement, das in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht. Elac nennt es „ABC Technologie“, das Kürzel steht für „Auto Blend & Calibrate“ und besteht eigentlich aus zwei Teilen. Da ist zum einen die automatische Einmessung, sie registriert die Eigenschaften der Lautsprecher und des Raums und errechnet aus diesen Gegebenheiten ein maßgeschneidertes Klangprofil, das diese Einflüsse zugunsten eines linearen Frequenzgangs neutralisiert und für den Hörplatz optimiert. Beim Kalibrieren wird auch ein eventuell vorhandener Subwoofer miteinbezogen, um eine optimale Subwoofer-Übergangsfrequenz zu bestimmen. Das ist schon Teil zwei der „ABC Technologie“: Die „Auto Blend“-Funktion sorgt für eine stimmige Einbindung des Subwoofers, durch die DSP-gesteuerte Frequenzweiche entsteht ein harmonisches Klangbild im Zusammenspiel mit zwei kleineren Boxen. Ein solches 2.1-System bietet sich bei kleineren Räumen an. Es ist aber auch eine Lösung für Leute, die zu einem kompakten Verstärker konsequenterweise auch kompakte Boxen möchten, aber nicht auf einen fetten Bass verzichten mögen. Den dafür zuständigen Subwoofer kann man an einer optisch unauffälligen Stelle platzieren, auch der Sub-Standort wird beim „Auto Blend & Calibrate“ einberechnet. Ganz großer Pluspunkt: Elac hat keine Mühen gescheut, um die Einmessung und Bedienung denkbar leicht zu machen.

App zum Amp: Der Elac EA 101EQ-G lässt sich via Smartphone oder Tablet komfortabel bedienen. Neben der Gesamtlautstärke lässt sich auch der Pegel für jede einzelne Quelle festlegen, um Unterschiede zu nivellieren. Pfiffig: Der Verstärker kann über die App sogar Befehle anderer Fernbedienungen lernen.

Amp-App für den Komplett-Komfort

Für die Bedienung des Elac EA 101EQ-G gibt es eine handliche und übersichtliche Fernbedienung, sie ermöglicht allerdings nur die grundlegenden Funktionen, also Quellenwahl, laut /leise, an/standby, dazu kann ein über Bluetooth angeschlossener Zuspieler mit vier Befehlen (Start/Pause, vorheriger Track, nächster Track) angesteuert werden. Diesen Befehlsgeber wird man schnell beiseite legen, denn den vollen Funktionsumfang und Komfort des Verstärkers erlebt man erst mit der „EA101EQ-G“-App, die extra für diesen Amp konzipiert ist. Sie steht für iOS im App Store und für Adroid im Play Store jeweils kostenfrei bereit. Diese Bedienoberfläche ist optisch sehr ansprechend gemacht, dadurch wird die Bedienung zum komfortablen Kinderspiel. Die App bietet neben den Grundeinstellungen etliche durchdachte Funktionen. So lässt sich für jede angeschlossene Quelle eine eigene Grundlautstärke einstellen, um die Pegel der Zuspieler angleichen zu können. Auch die Klangregelung bietet Finessen: Neben Höhen und Bässe kann die Lautstärke des eingebundenen Subwoofers separat eingestellt werden, dadurch lässt sich eine klangliche Anpassung auf verschiedenen Wegen vornehmen. Weiteres Klasse-Feature: Über „Remote Learning“ kann der Verstärker sogar die Infrarot-Codes von anderen Fernbedienungen lernen. Das erweist sich etwa beim Fernsehen als pfiffige Erleichterung, weil die TV-Fernbedienung nun auch den Verstärker kontrollieren kann. Ganz großes Kino ist bei der Amp-App natürlich die Einrichtung des Verstärkers inklusive automatischer Raumeinmessung: Die einzelnen Schritte werden auf dem Display des Smartphones oder Tablets vorbildlich erklärt und visualisiert. Fangen wir doch gleich mal mit der Inbetriebnahme des Amps an!

Die Einmessung geht spielend leicht, die App führt vorbildlich durch die einzelnen Schritte des „Auto Blend & Calibrate“-Vorgangs. Erst werden die Signale der Satelliten und des Subwoofers aufgenommen – einzeln in einer Nahfeldmessung, dann insgesamt am Hörplatz …

Der Elac EA101EQ-G richtet sich ein

Wir wollten natürlich erleben, wie der EA101EQ-G ein stimmiges 2.1-Setup hinbekommt, deshalb haben wir für unseren Test gleich noch die Elac Uni-Fi BS U5 mitbestellt, als Basswürfel wählen wir den aktiven kleinen Subwoofer S.0 von Sumiko, den wir mit dem QED Performance Subwoofer-Kabel anschließen. Als Zuspieler kommt einerseits der CD/SACD-Player CD-S2100 von Yamaha zum Zuge, andererseits der Streamer Discovery DS-S101-G von Elac. Soweit die Hardware, nun kommt die Software. Die Einrichtung des Amps über die App geht ruckzuck: Das Programm fragt als erstes, ob man überhaupt einen Subwoofer hat; wenn das nicht der Fall ist, kommt als nächster Schritt direkt die Einmessung der Hauptlautsprecher. Wenn jedoch wie bei uns ein Subwoofer eingebunden werden soll, fragt das System nach der gewünschten Trennfrequenz, im einfachen Modus werden drei Wahlmöglichkeiten – 100 Hertz, 80 Hertz und 60 Hertz – vorgegeben, im Advanced-Modus für Fortgeschrittene kann man den Wert über einen Schieberegler frei innerhalb dieser Bandbreite einstellen. Wie wählen für unseren kleinen S.0 die 100-Hertz-Option. Im nächsten Schritt können wir unsere Schallwandler benennen, diesen Schritt müssen aber nur jene unternehmen, die später auf Facebook und Co. ihre neue Errungenschaft posten möchten. Weniger Mitteilungsfreudige gehen direkt zur Einmessung weiter.

… dann wird die beste Phasenlage für das Subwoofer-Signal ermittelt und das gesamte Audiosignal analysiert, um schließlich eine Klangkorrektur vornehmen zu können. Die einzelnen Ergebnisse sind jeweils als Frequenzdiagramm abgebildet.

Das Mikrofon des Handys oder Tablets wird nun in geringem Abstand auf einen der Hauptlautsprecher gerichtet, dann geht es los: Die App sendet Testtöne über die Speaker, dadurch kann die Einmess-Software die Wiedergabecharakteristik des Lautsprechers erkennen. Das Ganze wiederholt man im nächsten Schritt für den Subwoofer. Aus diesen Daten errechnet die Software die beste Aufgabenverteilung für einen möglichst gradlinigen Frequenzverlauf und eine neutrale Wiedergabe des 2.1-Systems. Nun wird am Hörplatz noch der Raumeinfluss sowie die Phasenlage des Subwoofers gemessen. Hier kann es zu Verschiebungen kommen, wenn die Satelliten und der Sub einen unterschiedlichen Abstand vom Sofa haben. Die optimale Phasenlage des Sub-Signals wird deshalb in mehreren Durchläufen mit Testtönen bestimmt. Das war es auch schon, die Kalibrierung ist nun abgeschlossen. Am besten gelingt die Einmessung bei ruhiger Umgebung, obwohl das System auch Störgeräusche herausrechnen kann. Das haben wir wider Willen getestet, pünktlich zum Einmessen begann vor unserem Büro eine Holzkonfektionierung mittels Kettensäge. Wir haben die Einmessung später wiederholt und ein fast identisches Ergebnis erzielt.
Wer des Englischen mächtig ist, kann sich die Einmessung von Elacs renommiertem US-Chefentwickler Andrew Jones zeigen lassen, die Video-Vorführung präsentiert er auf der Elac-Homepage. Sein Tipp: Wenn man beim Einmessen die Lautstärke des Subwoofer auf etwa 70 % einstellt, hat man nachher noch etwas Spielraum, falls man mehr oder weniger Bass möchte als die Einmessung empfiehlt.

Exzellente Spielpartner aus dem gleichen Haus: Als Satelliten agieren in unserem Test die Elac Uni-Fi BS U5. Die Uni-Fi-Serie hat Andrew Jones konzipiert, einer der weltweit bekanntesten Lautsprecher-Entwickler. Die Kompaktbox Uni-Fi BS U5 bekräftigt seinen blendenden Ruf: Die kleine Bassreflex-Box ist ein kompletter 3-Wege-Lautsprecher mit einem koaxialen Hoch-/Mittenton-Chassis, das für eine sehr gleichmäßige Schallabstrahlung sorgt. Im Verbund mit dem 13-Zentimeter-Basstreiber spielt die Uni-Fi BS U5 von 46 bis 25.000 Hertz. Im Test hat dieser bestens verarbeitete, 349 Euro pro Stück kostende Lautsprecher eine ausgezeichnete Performance geboten – und uns so beeindruckt, dass wir ihm demnächst einen eigenen Test widmen wollen.

So klingt der Elac EA 101EQ-G

Nach dem Einrichten und Warmzuspielen der Klangkette kann es losgehen. Wir haben zum Auftakt die Neuaufnahme von Kraftwerks „Die Mensch-Maschine“ aufgelegt, sie ist auf der nagelneuen Acht-CD-Box „3-D. Der Katalog“ zu finden. Die Kling Klang Studio-Tüftler um Ralf Hütter haben dieser Aufnahme ein grandioses Soundgewand angelegt, und unser Ensemble unter der Leitung des Elac EA101EQ-G zeigt, was es aus diesem Top-Material herausholen kann. Gleich die Einleitung mit der „The Man-Machine“-Roboterstimme und den Synthesizer-Sphärenklängen ist atemberaubend: Kraftwerk hat uns in eine Klang-Kathedrale gestellt, wie werden von der Stimme eingehüllt und können ihr mit dem Ohr bis in die dunkle Tiefe des Raumes nachspüren. Mit geschlossenen Augen ist die Illusion so gut wie perfekt – und das liegt auch an der ungemein detailreichen Wiedergabe. Der Elac EA101EQ-G liefert selbst die ganz feinen Schallreflexionen, die für unser Raumempfinden so wichtig sind. Je höher hier die Auflösung und die Informationsdichte, desto perfekter ist der dreidimensionale Eindruck. Das hat ein gewisses Suchtpotenzial, wir haben uns den Anfang gleich viermal angehört, jedes Mal ein wenig lauter, um immer tiefer im Raum zu versinken. Toll! Umso härter treffen uns danach die knochentrocken tackernden Klicks, die den Rhythmusteppich für das Synthesizer-Thema legen, bis sich die „Die Mensch-Maschine“ sich entfaltet und nun auch mit einem breit betonierten Bassfundament aufwartet. Der Tiefton ist uns nach der Raumeinmessung zu dezent, kein Problem, über die App können wir da wahlweise den Bass über die Klangregelung kräftigen oder über die Erhöhung des „Sub Volume“ stärken. Wir wählen den zweiten Weg – und wo wir gerade bei der Klangoptimierung sind, testen wir doch mal den Einfluss der „Auto Blend“-Regelung des Elac EA101EQ-G. Ohne klingt es gut, aber mit aktiviertem „Auto Blend“ gewinnt der gerade noch etwas mulmige Bass merklich an Kontour, davon profitieren auch die tiefen Mitten, der gesamte Klang erscheint nun klarer. Das ist bei akkuraten Musik von Kraftwerk natürlich ein Muss, also: „Auto Blend“ bleibt an.

Erstklassige Verarbeitung: Die solide Front zieht sich bis in den Wangenbereich, hier ist sie sauber und bündig mit dem Gehäuse verschraubt.

Jetzt spielen wir mal mit der „Auto EQ“, hier ist der Zugewinn ebenfalls deutlich: Der Klang hat nun etwas mehr Druck, auch die Griffigkeit ist größer, die Musik spricht uns direkter an. Also: „Auto EQ“ bleibt an. Die Wirkung dieser Werkzeuge bestätigt sich auch bei weniger artifizieller Musik: Der Sänger Gregory Porter steht für handgemachten Soul-Jazz, bei seinem superb aufgenommenen Hit „Musical Genocide“ stellt uns der Elac EA101EQ-G den Sänger und seine Combo sehr schön gestaffelt in den Hörraum: Porter singt zentral im Vordergrunddirekt und steht direkt vor uns, seitlich dahinter dann das Piano und die Bläser, schließlich der Bass und das Schlagzeug – eine amtliche Abbildung! Auch der Punch stimmt: Der EA101EQ-G bringt den Druck, den die Band in dieser Aufnahme aufbaut, mit Leichtigkeit auf die imaginäre Bühne. Für diese Mühelosigkeit braucht es Kraft und Reserven, bei dieser Aufnahme beweist der Verstärker beides. Die Wiedergabe wirkt deshalb auch bei hohen Lautstärken noch immer sehr offen, allein das kribbeln in den Füßen gibt uns zu bedenken, dass jetzt schon der Boden vibriert. Der Elac EA101EQ bringt also auch unseren Suwoofer ordentlich ans Arbeiten. Sehr beeindruckend, was dieser kleine Verstärker leistet – und das funktioniert auch in einem anderen Set-Up. Wir haben aus Neugier mit den Canton Vento 890.2 DC große, fordernde Boxen angeklemmt und eingerichtet. Hier zeigt sich der Elac EA101EQ-G gleichfalls souverän – aber: Mit den Elac Uni-Fi BS U5 ist das Ergebnis stimmiger, so klingt die Wiedergabe absolut harmonisch.

Aufgeräumt: Statt großer Türme und mächtigen Klangsäulen halten kleine Komponenten Einzug ins Wohnzimmer. Hier spielt der Elac EA 101EQ-G in Verbindung mit Regallautsprechern und Subwoofer, als moderner Zuspieler kommt der Elac Discovery Music Server zum Zuge.

Fazit

Der Elac EA101EQ-G ist ein Vollverstärker mit Vollbedienung: Das stylisch-kompakte Kleinkraftwerk leistet 80 Watt, bietet durch seinen BASH-Verstärker reichlich Reserven und liefert so eine überraschend klang- und pegelstarke Performance. Dank der analogen Eingänge und der digitalen Schnittstellen vertragen sich hier klassisches HiFi und moderne Medienwiedergabe von HiRes-Files bis PCM 192 kHz/24 Bit. Für die optimale Wiedergabe sorgen ein eigenes Einmess-System und eine DSP-gesteuerte Frequenzweiche, sie garantiert die optimale Einbindung eines Subwoofers. I-Tüpfelchen ist die komfortable Bedienung des Elac EA101EQ-G über eine eigene App. Diese Ausstattungsfülle ist für einen Amp dieser Preisklasse ebenso außergewöhnlich wie die ausgezeichnete Klangqualität: Ja, der kleine Amp liefert große Töne.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

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170614.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Element Series EA 101EQ-G
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:699,00 Euro
Garantie:2 Jahre (nach Registrierung)
Ausführungen:Silber/Schwarz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):56 x 204 x 285 mm
Gewicht:2,3 kg
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM: 192 kHz / 24 Bit
Eingänge analog:2 x Line (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen digital:2 x Toslink (optisch)
1 x Koaxial (elektrisch)
1 x USB Typ B
1 x Bluetooth (A2DP
1 x USB A (Service-Anschluss für Firmware-Updates)
Ausgänge analog:1 x Kopfhörer (6,3 mm Klinke)
1 x Subwoofer (Cinch)
1 x Lautsprecher
Leistung:2 x 80 Watt an 4 Ohm
2 x 40 Watt an 8 Ohm
2 x 70 Watt an 2 Ohm
(Herstellerangaben)
Frequenzgang:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangaben)
Lieferumfang:- Elac Elements EA 101EQ-G
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- 4 Banana-Stecker zur Kabelkonfektionierung
- Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch)
Besonderes:- sehr guter Klang
- Raumkorrektur: ABC (Auto Blend & Calibrate)
- Steuerung über App via Bluetooth 4.0 Low Energy
- Dolby Digital-Decoder
- sehr gute Verarbeitung
- kompakte Abmessungen
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet
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