lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Geht’s auch quer? Nuberts nuPro-Aktivboxen sind zwar TV-tauglich, viele Fernsehfreunde möchten aber keine stehenden Schallwandler neben ihrem Flatscreen, sondern eine liegende Soundbar unterm Bildschirm. Aber: Derartige Klangstäbchen machen eine anspruchsvolle Musikwiedergabe in der Regel unmöglich. Nubert hat deshalb mit dem Nubert nuPro AS-450 einen leistungsstarken Beschallungsbalken kreiert: Das Stereoboard soll die klanglichen Meriten der nuPro-Serie nun auch in der Horizontalen bieten.

DAS ist ein Sounddeck: Das Nubert nuPro AS-450 verleiht großen Flatscreens festen Stand und voluminösen Ton.

Böxlebauer werden die Nuberts ob ihrer schwäbischen Herkunft ab und zu genannt – dabei hat der Schallwandler-Spezialist in letzter Zeit einiges unternommen, um die Verniedlichungsform ad absurdum zu führen. Bei den Passivboxen sorgt gerade die mannshohe nuVero 170 Exclusiv für Furore, und bei den Aktivboxen haben die Schwaben kürzlich mit der voluminösen nuPro A-600 den Gattungsbegriff der Kompaktbox neu definiert. In genau dieser nuPro-Serie folgt nun mit dem AS-450 das nächste Großkaliber: Mit einer Breite von 1,10 Metern, einer Tiefe von 40 Zentimetern und Höhe von knapp 20 Zentimetern gehört dieser raumgreifende Liege-Lautsprecher selbst in der Kategorie „Stereoboard“ zu den ganz Großen dieser Liga. Das schlägt sich auch im Gewicht nieder: Das Nubert nuPro AS-450 bringt es auf opulente 32 Kilogramm. Der massive MDF-Korpus trägt dazu einen Gutteil bei, dafür bietet das mit makellosem mattweißem Schleiflack überzogene Gehäuse auch ein Höchstmaß an Stabilität: Das nuPro AS-450 trägt über 100 Kilogramm und ist damit natürlich locker in der Lage, selbst Bildschirmen mit ganz großer Diagonalen als Podest zu dienen. 65-Zöller wirken hier auch optisch keineswegs überdimensioniert. Damit erweist sich dieser Ton-Trumm als die konsequente XXL-Version des kleineren Sounddecks nuPro AS-250, das wir vor einiger Zeit getestet haben: Es bietet ehr Leistung, mehr Lautsprecher – aber die gleiche Philosophie.

Stimmig: Trotz seiner Ausmaße wirkt das Soundboard in heutigen Wohnszenarien mit Lowboard und großem Flatscreen nicht wuchtig. Die magnetisch haftende Frontblende sorgt gerade bei der weißen Variante für optische Ruhe auf der Vorderseite.

Hochwertiges Stereo statt Virtual Surround

Das Nubert nuPro AS-450 unterscheidet sich nicht nur durch seine schiere Größe von anderen Soundbars, sondern auch durch seine Funktion. Soundbars bieten zumeist einen virtuellen Surround-Klang, der dem Cineasten auch akustisch zum intensiven Kinoerlebnis verhelfen soll. Nuberts Soundboard hingegen beschränkt sich auf eine klassische Zweikanal-Lösung, die Schwaben führen als Argument die klangliche Überlegenheit an: Beim künstlich generierten „Virtual Surround“ würden Klanginformationen verändert und verfälscht, ohne dabei die Räumlichkeit einer echten Mehrkanalanlage zu erreichen. Wirklichen Raumklang erreiche man nur mit einem echten 5.1- oder 7.1-System – das aber seinen Platz im Wohnzimmer fordert und bislang noch eine Herausforderung bei der Verlegung der Kabel darstellt. Eine hochwertige Stereo-Wiedergabe biete dagegen ein sehr plastisches Klangbild ohne die qualitativen Einbußen von Virtual-Surround und ohne die wohnkomfortablen Nachteile eines diskreten Mehrkanalsystems. Für den Beweis dieser Argumentation ist das nuPro AS-450 noch besser geeignet als das nuPro AS-250, weil es gegenüber dem kleinen Bruder ein breiteres Klangpanorama bieten soll. Was Nubert dafür aufbietet, gucken wir uns mal an.

Die optische Alternative: Das Nubert nuPro AS-450 ist auch komplett in Schwarz erhältlich.

Mehr Leistung, mehr Lautsprecher

Für die breitere Bühne bei der Wiedergabe sorgt insbesondere die Breite der Gerätefront. Das Nubert nuPro AS-450 bietet hier mit besagten 110 Zentimetern gut ein Drittel mehr Platz, deshalb liegen die Lautsprecher für beide Seiten der Stereo-Wiedergabe weiter auseinander – und sie befinden sich im Gegensatz zum nuPro AS-250 nun alle auf der Front, was der Homogenität des Klangbilds zuträglich ist. Die Stirnseite bietet dadurch eine Phalanx von sechs Speakern, jeweils drei Chassis arbeiten für einen Stereokanal, ihre Anordnung ist symmetrisch: Die 25-Millimeter-Hochtöner bilden die Außenposten, dann folgen auf jeder Seite zwei 120-Millimeter-Tief-/Mitteltöner. Sowohl die Tweeter mit Seidengewebekalotten als auch die Treiber mit Polypropylen-Konusmembran sind gute Bekannte: Sie haben ihre Schallwandlungskünste bereits in den anderen Aktivboxen der nuPro-Serie bewiesen, von denen schon die A-100, die A-200, die A-300, die A-500, die A-600 und die A-700 zu Gast in unserer Redaktion waren. Aber was ist nun mit dem Mehr an Lautsprechern? Das Beschallungs-Plus hat Nubert auf der Bodenseite untergebracht: Hier sitzt ein 27 Zentimeter messender Subwoofer mit Nomex-/Papiermembran. Zusammen mit dem größeren Gehäusevolumen verspricht das gegenüber dem kleineren nuPro AS-250 einen noch erwachseneren Klang, der zudem im Tiefon mehr bietet: Das nuPro AS-450 spielt runter bis 30 Hertz. Hilfreich ist hierbei auch die Bassreflex-Abstimmung, die Rohrmündungen der beiden Bassreflexrohre sind auf den Gehäusewangen sichtbar. Die veränderte Chassis-Konstellation erfordert auch eine modifizierte Verstärker-Konfiguration. Beim kleinen Bruder bedienen zwei 80-Watt-Amps sämtliche Lautsprecher, beim nuPro AS-450 hingegen bekommen sie Verstärkung: Ein weiteres 250-Watt-Kraftwerk ist allein für den Subwoofer tätig. Am grundlegenden Prinzip der Signalverarbeitung und der Amplifikation ändert das aber nichts. Wie bei den anderen nuPro-Boxen setzt Nubert bei diesem Sounddeck auf einen komplett digitalen Signalweg. Auch Analog-Signale werden deshalb direkt digitalisiert und optimiert, ab dann sorgen ein Soundprozessor und digitale Verstärker für eine Signalbehandlung allein im Reich der Nullen und Einsen – ohne zwischenzeitliche Digital-Analog-Wandlung. Die erfolgt erst ganz am Schluss. Die durchgängige Digitalität macht sich durch einen großen Signal-Rausch-Abstand bemerkbar: Nubert ist bekannt für ungemein rauscharme Aktiv-Komponenten.

Die bestens bewährten Treiber der nuPro-Serie komme auch beim Hoch- und Mitteltiefton der Nubert nuPro AS-450 zum Zuge.

Sehr eingängig: Inputs und Schnittstellen

Digital – das ist der Normalzustand des Nubert nuPro AS-450, und das beweist auch sein Terminal: Das Sounddeck besitzt mit „AUX“ gerade mal einen analogen Line-Eingang, etwa für einen CD-Player oder für ein Smartphone, das mit einem Miniklinke-Cinch-Adapter angeschlossen werden kann. Dem stehen drei digitale Schnittstellen gegenüber: Zum einen finden wir zwei S/PDIF-Eingänge, den elektrischen in Form einer koaxialen Cinch-Buchse, den optischen in Gestalt eines TOSLink-Eingangs. An ihnen lassen sichn TV-Geräte, Satelliten-Receiver, Blu-ray-Player, Spielekonsolen, Netzwerk-Player oder Set-Top-Boxen wie etwa Apple TV anschließen. Zum anderen entdecken wir eine USB-B-Buchse für Computer oder Laptop. Die hier angeschlossen Rechner werden sofort entmachtet, das Nubert nuPro AS-450 übernimmt den Job der Soundkarte, weil die Klangaufbereitung durch die Nubert-Elektronik wesentlich hochwertiger ist als die klanglich meist bescheidene Hardware des PC. Egal, welchen Digital-Eingang man wählt: Das nuPro AS-450 ist auf das Tonformat PCM spezialisiert, darauf muss der digitale Zuspieler unter Umständen eingestellt werden. Über die beiden S/PDIF-Eingänge verarbeitet das Sounddeck Signale bis zu einer hochauflösenden Qualität von 96 Kilohertz / 24 Bit, über USB gehen 48 Kilohertz / 16 Bit. Soweit die vier Eingänge, nun zu den beiden Ausgängen. Ein Sub Out ermöglicht den Anschluss eines externen aktiven Subwoofers, über das nuPro AS-450 lässt sich dabei die Trennfrequenz festlegen. Ein Link-Ausgang ermöglicht den Einsatz weiterer nuPro-Boxen. So kann man zum Beispiel ein kleines Schallwandlerpärchen als Stereo-Satelliten betreiben, das Sounddeck übernimmt dann die Rolle eines Mono-Centerspeakers. Was bietet die Rückseite noch? Wir entdecken neben einem Service-Anschluss schließlich eine USB-A-Buchse, dies ist ein reiner Stromversorgungs-Ausgang. Hier kann ein Smartphone Energie tanken, aber auch ein Wireless-Funkempfänger. In Verbindung mit einem entsprechenden Sender lassen sich dann Daten kabellos zum Sounddeck streamen. Hier gibt es audiophile Systeme, die aber auch ihren Preis kosten, alternativ gibt es günstige Empfänger-Module, die mit Bluetooth arbeiten und einen hochwertigen Sound liefern können – wenn sie ihr Funk- und Wandelwerk über den Codec aptX verrichten. Bluetooth mit aptX ermöglicht eine sehr gute Wiedergabe auch von verlustfreien Formaten wie PCM, FLAC oder ALAC. Weil Nubert clever ist, bietet der Direktversender einen solchen Empfänger mit dem LinTech blueLino 4G gleich selbst an: Der Empfänger wird mit einem Bluetooth- und aptX-fähigen Musiklieferanten, etwa dem Smartphone oder Tablet, gekoppelt und kann die gestreamten Tracks in tadelloser Qualität digital oder analog an das Sounddeck weiterreichen. So erhöht sich der Komfort des nuPro AS-450. Weil Nubert aber nicht nur clever, sondern auch geschäftstüchtig ist, bieten die Schwaben diesen Bluetooth-Empfänger und weitere Zusatzmodule auch gleich als Sparpakete in Verbindung mit dem nuPro AS-450 an. Wer sich für dieses Sounddeck entscheidet und auf Bluetooth-, WiFi- oder Multiroom-Fähigkeit Wert legt, ist mit einem geringen Aufpreis dabei.

Das Anschlussterminal: Das nuPro AS-450 ist mit einem analogen und drei digitalen Eingängen ausgestattet. Über die „sub“-Buchse kann ein externer Subwoofer angesteuert werden.

Komfortable Bedienung

Der bordeigene Komfort des Nubert nuPro AS-450 beginnt im Zentrum der Front: Hier ist ein Display eingelassen, das auch in größerer Entfernung bestens ablesbar ist und uns über die aktuelle Lautstärke sowie jegliche Veränderung der Einstellungen informiert. Diese Modifikationen nimmt man entweder an den fünf Tasten des benachbarten Steuerkreuzes vor – oder an der Fernbedienung. Über den einfach gehaltenen Ferngeber lassen sich die wichtigen Befehle erteilen: Quellenwahl, Laut/Leise, Stummschaltung, Höhen- und Bassregelung. Alle weiteren Einstellungen gehen nur über die Gerätetastatur. Das nuPro AS-450 lässt sich etwa in den Mono-Modus schalten, wenn man es als Center mit weiteren Boxen betreiben möchte. Die Elektronik erlaubt auch eine Festlegung der Trennfrequenz für den Betrieb mit einem zusätzlichen Subwoofer. Der Soundprozessor kann überdies bis zu drei verschiedene Klang-Presets abspeichern – so wechselt man flott etwa zwischen einem Heimkino- und einem HiFi-Profil. Schließlich sorgt eine aktivierbare Standby-Automatik dafür, dass sich das Soundboard schlafen legt, wenn kein Musiksignal eintrifft – und selbsttätig wieder aufwacht, wenn der Hörspaß weitergeht. All diese Punkte sind leicht im Menü des nuPro AS-450 abruf- und einstellbar, zudem sorgt die vorbildliche Bedienungsanleitung dafür, dass auch Laien mit dem Soundboard gut klarkommen. Zum Komfort gehört übrigens auch, dass Nubert für jeden Eingang das benötigten Kabel als Zubehör beilegt. À propos Kabel: Wer nun mehrere Zuspieler mit dem Fernseher verbinden möchte, etwa Blu-ray-Player, Spielkonsole und HD-Camcorder, wird sicher nicht für jedes Gerät auch noch ein zweites Kabel zum Soundboard ziehen wollen. Es könnte dann beim nuPro AS-450 auch mit den Eingängen knapp werden. Eine Lösung bietet ein Adapter, den Nubert mitentwickelt hat und nun mit dem Stereoboard mitliefert. Dieser „Ligawo HDMI-ARC Audio Extractor“ wird über ein ebenfalls beigelegtes HDMI-Kabel an den Fernseher angeschlossen – und zwar an den HDMI-Port mit ARC, also mit Audio Return Channel. Das ist die zwingende Voraussetzung, die aktuellen Flatscreens sind aber mit dieser HDMI-ARC-Schnittstelle ausgestattet. Der hier angesteckte Adapter extrahiert nun aus dem HDMI-Signal den analogen Stereo-Ton, er kann jetzt über den AUX-Input in das Soundboard eingespeist werden. Neben der Verringerung der Kabel hat diese Lösung einen zweiten Vorteil: Alle Lautstärken lassen sich nun über die Fernbedienung des Fernsehgeräts einstellen.

Kabel-Minimierer: Der beiliegende Ligawo HDMI/ARC Cinch-Adapter sorgt dafür, dass alle Geräte, die an den Fernseher angeschlossen werden, über eine einzige Leitung den Ton zum Sounddeck schicken.

Aufstellung

Wir haben das nuPro AS-450 einen Ton-Trumm genannt, aber eigentlich ist alles eine Frage der Verhältnisse. Mit einem heute üblichen Lowboard darunter und einem mittlerweile ziemlich gängigen 55-Zöller als Flatscreen darüber wirkt das Sounddeck nicht wuchtig, sondern stimmig. Klar: klein ist anders. Aber guter Klang verlangt halt ein gewisses Volumen. Die Platzierung des nuPro AS-450 auf dem Board erledigt man bitte mit Hilfe einer zweiten Person, mit 32 Kilo ist das Sounddeck ein Schwergewicht, und die rutschfesten Füßen machen selbst das Verschieben um wenige Millimeter zu einem Kraftakt. Wo wir gerade bei den Füßen sind: Die vier Pucks aus weichem Kunststoff dienen als Absorber von Vibrationen und als Abstandhalter vom Boden, damit das nach unten gerichtete Subwoofer-Chassis den nötigen Spielraum hat. Die Füße sind fest montiert und können nicht gegen Spikes oder andere Absorber ausgetauscht werden. Bei der Aufstellung möge man ein paar Dinge beachten, sie befördern eine saubere Wiedergabe: Zuerst sollte man zu jeder Seite mindestens fünf Zentimeter Platz lassen, damit die Luft durch die Bassreflexöffnungen an beiden Boxenflanken ungestört und geräuschfrei strömen kann. Wer kann, stellt die nuPro AS-450 mit etwas Abstand zur Wand auf, das vermeidet eine Überbetonung der Bässe und des Grundtonbereichs. Bestenfalls schließt das Sounddecks mit der Vorderkante des Lowboards ab oder ragt sogar darüber hinaus, so können die Schallwandler frei in Raum strahlen. Den besten Klang hat man, wenn die Hochtöner auf Ohrhöhe sind – bei einem Betrieb auf einem Lowboard bedeutet das für den Zuhörer: Bodenhaltung. Aber in einem Winkel von bis zu 30 Grad ist das Klangbild immer noch homogen, damit dürften die meisten Aufstellungsfälle abgedeckt sein. Steht das Nubert nuPro AS-450 nun noch tiefer oder höher, empfiehlt sich eine Anwinklung hin zum Hörplatz – oder, wohl realistischer, eine Anhebung der Höhen. So ist das Klangbild am Hörplatz wieder ausgewogen. Mit unserem 39 Zentimeter hohen Lowboard im Redaktions-Hörraum liegen wir weitgehend im Platzierungs-Soll – und deshalb kann es jetzt auch losgehen.

Einfach, aber funktional: Über den handlichen Befehlsgeber lassen sich alle wichtigen Funktionen fernbedienen.

So spielt das Nubert nuPro AS-450

Wir beginnen mit einer kleinen Tradition: Wie bei jeder nuPro-Box, die wir im Hörraum haben, kommt nach der Einspielphase erst einmal der Stille-Test. Im Leerlauf, also bei angehaltener Musik, gehen wir mit der Lautstärke beim Nubert nuPro AS-450 bis zum Maximum. „80“ steht jetzt auf dem Display. Und nun halten wir das Ohr ganz dicht an die Lautsprecher – und wir hören: nichts. Gar nichts. Kein Rauschen, kein Sirren, kein Brummen. Auch dieses Soundboard löst wieder Nuberts Versprechen ein, Aktivboxen mit exzellentem Signal-Rausch-Abstand zu bieten. Die eingangsseitige Optimierung der zugespielten Musik sorgt dann noch dafür, dass keine Störgeräusche ungewollt mitverstärkt werden. Auch das trägt dazu bei, dass das nuPro AS-450 ungemein sauber klingt, diesen Eindruck hat die Box schon beim Warmspielen hinterlassen. Natürlich interessiert uns als erstes, was das Soundboard akustisch zur Heimkino-Unterhaltung beiträgt. Die Action-Komödie „Kung Fu Panda 3“ kommt da gerade recht, die Kampfszene mit dem hünenhaften, hornbewehrten Krieger Kai liefert Sound galore – und wir geraten bei diesem Schlafabtausch regelrecht zwischen die Fronten. Bei den aberwitzigen Angriffen hören wir die schneidende Schärfe von Kais Jade-Schwertern, das Soundboard lässt die tödlichen Schneiden geradezu vor uns im Raum schwirren. Zur Krawall-Krönung legt Kai nun den Jade-Palast in Trümmer – mit der steinernen Oogway-Statue als Abrissbirne. Eine herrliche Zerstörungsorgie, die das Nubert nuPro AS-450 atemberaubend akustisch ausmalt: Der Höllensound fährt uns mit sattem Punch und fettem Bass in die Magengrube und lässt uns die Gewaltigkeit dieser Verwüstung wirklich spüren. Dabei reicht der Sound weit über das Feld hinaus, das man von Stereo-Lautsprechern, zumal wenn sie als Sounddeck unter dem Fernseher liegen, erwartet. Diese räumliche Wiedergabe hat uns schwer beeindruckt! Natürlich darf man die Effekte nicht in dem Maß erwarten, wie sie ein Surround-Set liefert, trotzdem zeigt das Nubert nuPro AS-450 imponierend, wozu reines Stereo in der Lage ist. Und was für ein Quantensprung, wenn man nun noch einmal zum erbärmlichen Ton umschaltet, den der Flatscreen fabriziert! Auch bei den Dialogen gewinnt der Ton mit dem nuPro AS-450 um Klassen an Qualität. Man muss also nicht demütig mit schwer verständlichen Sprachsequenzen aus TV-Tröten leben.

Das Display zeigt im Normalbetrieb die aktuelle Lautstärke an, bei Betätigung der Fernbedienung oder der Display-Tasten aber auch die aufgerufenen Quelle oder die eingestellten Werte bei der Konfiguration.

Soweit der Heimkino-Spaß; wie sieht es nun mit der HiFi-Wiedergabe aus? Wir wählen die Singer-Songwriter-Ikone James Taylor, sein Album „Before This World“ ist exzellent produziert, und der Track „Today Today Today“ bietet alles, was wir brauchen: Ein komplexes, dichtes Bandgefüge, das neben Taylors Gesang und einem herrlichen Background-Chor ein Instrumentarium bietet, das von Geige, Mundharmonika, Banjo und Western-Gitarre bis hin zu E-Bass und Schlagzeug reicht. Bei diesem Track beweist das Soundbord typische Nubert-Qualitäten: Der Klang ist klar und präzise, die Wiedergabe wirkt agil, mühelos und natürlich – genau diese Eigenschaften charakterisieren ja auch die anderen nuPro-Modelle. Die Box bildet das Bandgeschehen sehr transparent und detailreich ab, gleich zu Beginn fesselt uns die herrlich realistische Wiedergabe der Western-Gitarre: Hier glitzert förmlich der Stahl der Saiten! Zu ihrem Silberklang kommen nun eine fette Bassdrum und ein Bass, der mit seinen ruhigen halben Noten für ein konturiertes und kräftiges Fundament sorgt – für unseren Geschmack etwas zu kräftig, doch das ist durchaus unserem Lowboard geschuldet, mit vier Schubladen bietet es genügend Resonanzraum. Aber genau dafür hat das nuPro AS-450 ja einen Equalizer, und mit zwei Stufen Bassabsenkung ist der Sound schön ausgewogen. Er ist auch ausgebreitet: Durch die Abmaße des Soundboards sitzen die Lautsprecher für links und rechts auch so weit auseinander, dass die abgebildete Bühne eine schöne Größe erzielt, sie erstreckt sich weit über die Grenzen des Boards hinaus und erreicht eine realistische Dimension. Die nuPro AS-450 verleitet wirklich zu dem Gedanken, dass weitere Lautsprecher für die HiFi-Wiedergabe nun ziemlich überflüssig sind.

Aufgeräumt: Durch das nuPro AS-450 benötigt man keinen Verstärker – und eigentlich auch keine weiteren Boxen.

Fazit

Ja, es geht auch quer: Mit dem Stereo-Soundboard nuPro AS-450 hat Nubert die Klangqualität seiner aktiven nuPro-Boxen in die Waagerechte überführt. Dafür wirken sieben Speaker vom Tweeter bis zum Woofer, sie werden durch zwei 80-Watt-Amps und einen 250-Watt-Verstärker angetrieben. Da das nuPro AS-450 zudem drei Digitalschnittstellen und einen Analog-Eingang bietet und mit bordeigenem DAC und DSP auch die Signalbearbeitung übernimmt, braucht man zu diesem Sounddeck eigentlich nur noch die gewünschten Zuspieler, um auch gleich eine komplette HiFi-Anlage zu haben. Im Test erweist sich das ausgezeichnet verarbeitete, großformatige nuPro AS-450 als feinsinniger und zugleich kraftstrotzender Klangriegel, der durch seine neutrale Wiedergabe die Nubertsche Klangtradition im HiFi-Bereich fortführt, durch seine Pegelstärke und Abbildungskraft aber auch den Heimkino-Spaß ermöglicht – und das zu einem vorzüglichen Preis. Mehr kann ein Stereo-Soundboard kaum leisten.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 of 100

92 of 100

92 of 100

170823.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro AS-450
Gerätekategorie:TV-Lautsprecher
Preis:- Nubert nuPro AS-450: 1.335,00 Euro
- Nubert nuPro AS-450 Sparpakete: ab 1.350,00 Euro (= Nubert nuPro AS + 1 Modul + benötigte Kabel [z.B. Bluetooth-Set, WLAN & Airplay Set])
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schleiflack Schwarz
- Schleiflack Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 – 8712 -0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):195 x 1100 x 400 mm
Gewicht:32,0 kg
Prinzip: aktiv, 3 1/2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:2 x 25 mm Seidengewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:4 x 120 mm Polypropylenmembran
Tieftöner:1 x 270 mm Nomex-/Papiermembran)
Frequenzgang:30 – 22 000 Hertz (Herstellerangabe)
Leistung:2 x 80 Watt + 1 x 250 Watt (Nennleistung/Herstellerangabe)
Eingänge:- optischer Digitaleingang (S/PDIF, TOSLink)
- koaxialer Digitaleingang (S/PDIF, Cinch)
- USB (Typ B)
- analoger Stereoeingang (Cinch)
Ausgänge:- koaxialer Digitalausgang (S/PDIF, Cinch) als Link-Buchse für weitere nuPro-Boxen
- Subwooferausgang (Cinch)
Maximale Samplingraten / Auflösungen:- USB: 48 kHz / 16 bit
- S/PDIF optisch: 96 kHz / 24 bit
- S/PDIF elektrisch: 96 kHz / 24 bit
Lieferumfang:- Nubert nuPro AS-450
- Frontabdeckung (Schwarz)
- Fernbedienung mit Batterie (1 x CR 2025)
- Netzkabel 2,0 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m
- S/PDIF-Kabel elektrisch, 5,0 m
- S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m
- Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m
- Ligawo HDMI/ARC-Eingangsmodul samt HDMI-Kabel, 1,5 m
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- ausgezeichneter Klang
- integrierter Verstärker
- DSP-Schaltung zur Klangoptimierung
- eigener DAC
- Display
- Fernbedienung
- USB-Ladebuchse
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet
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