Home » Tests » 2.1-Set Teufel Cinebar One+ – Modernes Heimkino in seiner kompaktesten Form
18. März 2018von Martin Sowa
Redakteur
Der TV-Klang ist dünn, das Platzangebot gering – ein Szenario, in dem meist eine Soundbar zum Einsatz kommt. Doch selbst die schlanken Klangriegel sind manchmal noch zu groß, gerade dann, wenn auch der Fernseher eher zur kompakten Sorte gehört. Aber heutzutage gibt es ja für alles eine Lösung. Mit der Teufel Cinebar One+ haben wir sogar eine ganz besonders clevere zum Test bekommen.
Beim Berliner Lautsprecherhersteller Teufel kümmert man sich bekanntlich nicht nur um klassische Heimkino-Setups mit mindestens fünf Lautsprechern und Subwoofer, sondern macht sich auch über ausgefallene Einsatzszenarien Gedanken. Besonders erfolgreich erweisen sich dabei die Lösungen für kleine Räumlichkeiten (was bei Teufel Zimmer mit bis zu 20 Quadratmetern einschließt), in denen trotz des geringen Platzangebots ganz großes Kino-Feeling gewünscht ist. Mit der Cinebar One ist diese Relation auf das derzeit machbare Optimum gebracht worden: „Ultrakompaktes Gehäuse, gigantischer Sound“. So treffend beschreibt man bei Teufel selbst die Mini-Soundbar und da gibt es im Prinzip auch nichts hinzuzufügen. Außer natürlich das „+“, das aus dem kleinen TV-Lautsprecher ein echtes 2.1-System macht. Denn unter dieser Modellbezeichnung bekommt man eben nicht nur die schlanke Soundbar allein, sondern auch noch den Aktiv-Subwoofer CB 11 SW dazu. Ein sehr schlagkräftiges Duo, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 369,99 Euro auch aus finanziellen Gründen eine sehr attraktive Kombination darstellt – die sich allerdings auch optisch nun wirklich nicht verstecken muss.
Kleine Soundbar, großartiger Look
Teufel verpasst seinen Lautsprechern gerne ein modernes oder sogar futuristisches Design, das Auge hört ja schließlich mit. Die Cinebar One macht da grundsätzlich keine Ausnahme, wenn auch mit relativ dezenter Ausprägung. Besonders schlicht ist die schwarze Ausführung, die komplett unifarben gehalten ist. Mehr Abwechslung hat die weiße Gehäusevariante zu bieten, die einen deutlichen Kontrast zum stets schwarzen Frontgitter bildet. Das ist wie gewohnt sehr filigran gelocht und passgenau montiert. Die leicht kantige Linienführung ihres Profils macht die Abdeckung eigentlich schon interessant genug, als besonderen Hingucker hat Teufel allerdings noch das Herstellerlogo zentral in der Front platziert. Direkt darüber nimmt die Status-LED ihren Platz ein, sie befindet sich jedoch hinter dem Lochgitter. Von dort leuchtet sie je nach gewählter Quelle in unterschiedlichen Farben von Weiß (HDMI) über Grün (Aux-Eingang) und Blau (Bluetooth) bis hin zu Pink (optischer Digitaleingang). Mit dieser breiten Palette ersetzt die LED praktischerweise gleich ein klassisches Display. Nicht das einzige Detail, auf das die Cinebar One guten Gewissens verzichten kann, auch Bedienelemente sind an der Soundbar nicht zu finden. Stattdessen liegt eine kompakte Fernbedienung samt Batterien bei.
Mit dem handlichen Signalgeber können bequem vom Sofa aus sämtliche Funktionen mit einem Knopfdruck angewählt werden. Die verschiedenen Quellen und die Presets für die Wiedergabe von Filmen oder Musik sind auf diese Weise schnell und einfach aktiviert, auch die Lautstärke lässt sich jederzeit punktgenau regulieren. Optisch überzeugt die Fernbedienung ebenfalls, wenngleich in dieser Preisklasse natürlich vor allem Kunststoff zum Einsatz kommt. Der präsentiert sich jedoch zumindest teilweise in Klavierlack-Optik und verleiht der Steuerungshilfe damit einen überdurchschnittlich guten und vor allem sehr aufgeräumten Eindruck. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass Teufel den Signalgeber nicht auf das Scheckkartenformat beschränkt, sondern relativ großzügig ausführt. Fast schon ironisch, dass im Gegenzug die Cinebar One selbst extrem kompakt ausfällt und eine Grundfläche von gerade einmal 35 mal 11,3 Zentimeter aufweist.
Eine Soundbar voller High-Tech
Nimmt man nur die Abmessungen der Cinebar One für sich, klingen diese eher nach einem Bluetooth-Lautsprecher als nach einer Soundbar. So ganz falsch ist das ja auch nicht, die Cinebar gibt mit Bluetooth 4.0 und aptX-Unterstützung tatsächlich auch einen sehr passablen Drahtlos-Speaker ab. Im Unterschied zu den primär auf die Musikwiedergabe ausgelegten Kollegen ist Teufels Klangwunder allerdings zusätzlich bestens auf Heimkino-Sound vorbereitet. Das liegt am Gehäusedesign mit den angewinkelten Seitenflächen, die seitlich abstrahlende Lautsprecher beherbergen. Insgesamt sind gleich vier High-Performance-Breitbandlautsprecher in der Cinebar One untergebracht, zwei davon sind in der Front platziert. Die beiden übrigen 50-Millimeter-Treiber sind links und rechts leicht schräg versetzt und sorgen in Verbindung mit der Stereo-Verbreiterung durch die Dynamore-Ultra-Technologie für flächendeckenden virtuellen Raumklang. So gelingt dem schmalen Lautsprecher eine breite Bühne und beim Filmabend mit aktuellen Blockbustern kommt auf Knopfdruck echte Kino-Atmosphäre auf.
Das Zuspielen der Tonsignale für das Filmvergnügen kann bei der Cinebar One auf verschiedenen Wegen erfolgen, Anschlüsse sind nämlich reichlich vorhanden. Neben jeweils einem HDMI- und optischem Digitaleingang stehen auch ein 3,5-Millimeter-Klinkeneingang und sogar ein USB-Port zur Verfügung. Letzterer dient vor allem zum Anschluss am Computer, der die Cinebar One darüber als externes Wiedergabegerät erkennt. Die Soundbar besitzt zu diesem Zweck eine integrierte Soundkarte, die bei aktuellen Windows-Versionen und ab Mac OS X 10.5 sogar direkt und ohne zusätzliche Treiberinstallation funktioniert. Lediglich die Wahl des Wiedergabegerätes muss noch manuell vorgenommen werden, dabei hilft die Bedienungsanleitung der Cinebar One mit einer detaillierten Anleitung für alle Anwendungsfälle weiter. Gänzlich ohne Hilfestellung kommt man sogar als Laie beim Anschluss an den Fernseher aus – ein HDMI-Kabel genügt und mittels ARC-Funktion wird der Ton vom TV-Gerät an die Cinebar One weitergereicht. Der notwendige Signalleiter muss allerdings separat erworben werden, da Teufel aufgrund der vielfältigen Anschlussmöglichkeiten (die teilweise sogar noch von den verwendeten Zuspielgeräten abhängen) verständlicherweise keine Kabel mitliefert.
Die Verbindung zum Aktiv-Subwoofer erledigt die Cinebar One hingegen drahtlos, die beiden Komponenten kommunizieren per Funk miteinander. Lediglich eine freie Steckdose zur Stromzufuhr ist notwendig, schon ist der CB 11 SW einsatzbereit. Die Kopplung erfolgt per Knopfdruck auf der Rückseite der Soundbar beziehungsweise im Gehäuseboden des Subwoofers. Für den Pairing-Button der Cinebar One nimmt man am besten eine aufgebogene Büroklammer zur Hand, da der kleine Knopf wie eine Reset-Taste in einer Vertiefung platziert ist. Hier wird der Kopplungsprozess angestoßen und mit dem Knopfdruck am Subwoofer (dort ist eine „echte“ Taste vorhanden) komplettiert. Innerhalb weniger Sekunden ist das Duo verbunden und die Cinebar One damit deutlich verstärkt. Zwar ist die kompakte Soundbar schon mit vergleichsweise kraftvollem Bass ausgerüstet, der Downfire-Subwoofer legt mit seinem 165-Millimeter-Tieftöner und dem Reflexport aber nochmal ordentlich Kraft und Dynamik nach.
Kinoklang aus kompakter Quelle
Das große Potenzial der 2.1-Kombination macht sich auch umgehend im Hörtest bemerkbar, als wir Judge Dredd im gleichnamigen Actionfilm bei seiner Verfolgungsjagd auf einen Kleinbus beobachten. Obwohl es auf den Straßen von Megacity One, dem Schauplatz der Szene, ziemlich eng zugeht, aktivieren wir per Knopfdruck die Dynamore-Technologie der Cinebar One. Sofort breitet sich der Klang spürbar aus und lässt vermuten, dass wir statt der kompakten Soundbar aus Versehen noch einmal die wesentlich größere Cinebar Duett angeschlossen haben. Ein kurzer Blick zur Kontrolle überzeugt uns vom Gegenteil, hier kommt tatsächlich nur die Cinebar One+ zum Einsatz – mit dem Subwoofer natürlich, der ebenfalls ganz groß aufspielt. Das überrascht uns weniger, beim CB 11 SW handelt es sich ja über den Tieftöner, der auch bei der Cinebar Duett zum Einsatz kommt. Mit seinem dynamischen Klangfundament lässt er die Intensität des ungleichen Straßenrennens sehr greifbar werden, der Boden scheint wie die Fahrbahn unter Dredds Motorrad zu vibrieren. Dazu trägt auch die impulsive Filmmusik ihren Teil bei, die sich ebenfalls raumfüllend bemerkbar macht und die passende Atmosphäre für das knallharte Durchgreifen Dredds schafft.
Nicht minder energisch geht auch Gerard Butler alias Mike Banning in „London Has Fallen“ vor, als er gemeinsam mit SAS und Delta Force das Versteck der Terroristen stürmt. Ein wahrer Leckerbissen für alle Freunde gepflegter Schießereien und ein Paradebeispiel für den Begriff „Kugelhagel“. Kein Wunder, wenn gleich alle Beteiligten durch die Gegend feuern, als gäbe es kein Morgen. Der Cinebar One gefällt diese Einstellung offenbar außerordentlich gut und begeistert zelebriert sie jedes einzelne der herumzischenden Projektile. Der Subwoofer macht ebenfalls engagiert mit, besonders die größeren Explosionen sind ganz nach seinem Geschmack. Demzufolge ist es nur logisch, dass wir auch die sich kurz darauf anschließende Fluchtszene noch mitnehmen, denn wenn schon mal ein mehrstöckiges Gebäude so sorgfältig in die Luft gejagt wird, wollen wir das dem CB 11 SW nicht vorenthalten. Er dankt es uns mit einem wahren Donnerwetter, das noch einmal unterstreicht, dass die Herstellerangabe „für Räume bis 20 Quadratmetern“ wirklich eine sehr zurückhaltende Empfehlung ist. Selbst in größeren Räumlichkeiten lässt die Cinebar One+ uns nicht im Regen stehen. Abgesehen natürlich von der Szene aus „John Wick“, in der Protagonist und Gegenspieler inmitten eines Unwetters aufeinander losgehen. Die Stereoverbreiterung der kompakten Teufel-Soundbar leistet hier ganze Arbeit, der prasselnde Regen scheint auf breiter Front niederzugehen. Dank Dynamore-Technologie können wir hier sogar sehr gut auf Surround-Lautsprecher verzichten. Auch der Subwoofer spielt ordentlich mit und untermalt das grollende Gewitter mit wohldosierten Donnerschlägen. Spätestens mit dieser raumgreifenden Kulisse ist endgültig klar, dass es für ganz großes Kino manchmal nur ganz kleine Lautsprecher braucht …
Fazit
Die Cinebar One+ beweist eindrucksvoll, dass man auch bei geringem Platzangebot nicht auf unter die Haut gehende Kinoatmosphäre verzichten muss. Die äußerst kompakten Abmessungen der Soundbar/Subwoofer-Kombination gewinnen dank Dynamore-Technologie enorm an Größe und schaffen eine großartige Klangkulisse. Damit aber nicht genug, hat die Cinebar One+ neben einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis auch noch ein gelungenes und modernes Design sowie eine bemerkenswert hohe Benutzerfreundlichkeit zu bieten.
Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
95 of 100
98 of 100
95 of 100
Technische Daten
Modell: | Teufel Cinebar One+ |
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Produktkategorie: | Soundbar + Subwoofer |
Preis: | 369,99 Euro (UVP) |
Garantie: | bis zu 12 Jahre |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß |
Vertrieb: | Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin Tel.: 030 / 300 9 300 www.teufel.de |
Abmessungen (HBT): | Cinebar: 68 x 350 x 113 mm Subwoofer: 400 x 210 x 380 mm |
Gewicht: | Cinebar: 0,3 kg Subwoofer: 8,57 kg |
Prinzip: | 2-Wege, Bassreflex (Soundbar) Downfire, Bassreflex (Subwoofer) |
Treiber: | 4x 50-mm-Breitbandlautsprecher, beschichtete Zellulose (Soundbar) 1x 165-mm-Tieftöner, beschichtete Zellulose (Subwoofer) |
Anschlüsse: | - 1x HDMI TV (ARC/CEC) - 1x optischer Digitaleingang - 1x Micro-USB-Eingang - 1x 3,5-mm-Klinke - Bluetooth 4.0 apt-X |
Lieferumfang: | - Soundbar Cinebar One - Netzkabel für CB One SB - Fernbedienung CB One RC - Aktiv-Subwoofer CB 11 SW |
Besonderes: | - virtueller Raumklang mit "Dynamore Ultra"-Technologie - vorprogrammierte Klangmodi - Nachtmodus - kabellose Verbindung Soundbar<->Subwoofer - ARC-und CEC-fähig - integrierte USB-Soundkarte |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1+ |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Einstiegsklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |