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Nubert macht uns ein X für ein A vor? Von wegen! Die Schwaben stellen ihrer erfolgreichen Aktivlautsprecher-Reihe nuPro A nun zwar die ähnlich anmutende Serie nuPro X zur Seite – doch die kann deutlich mehr: Kabelfreiheit zwischen den Boxen, mehr Anschlüsse, höhere Hi-Res-Qualität für alle Schnittstellen, App zur Bedienung, Bluetooth aptX fürs Streaming, dazu eine bessere Ausstattung und zusätzlichen Features. Aber kann die X-Serie die A-Reihe auch klanglich toppen? Die Antwort gibt uns im weltweit ersten Test das zweitgrößte Modell der Linie: der Drei-Wege-Standlautsprecher Nubert nuPro X-6000.

Die Nubert nuPro X-6000 kann ohne Boxenkabel betrieben werden, das macht die schlanke Klangsäule noch wohnraumfreundlicher.

Manche Hersteller pflegen einen guten Draht zu ihren Kunden, bei Nubert ist er sogar bestens: Im Internet-Forum der Schwaben findet ein reger Austausch statt. So lernen die Entwickler auch die Wünsche der Kunden kennen. Ganz oben auf der Liste bezüglich der nuPro-Serie stehen da die Bedienung per App und der Betrieb ohne Kabel. Auch die Nubert-Ingenieure haben nach und nach etliche Modifikationen, Weiterentwicklungen und Aktualisierungen auf die Agenda gesetzt – in Summe sind die Veränderungen so vielfältig gewesen, dass dies zu einer neue Aktivboxen-Serie geführt hat. Die bislang zwei Regal- und zwei Standlautsprecher umfassende X-Linie führt zwar das grundsätzliche nuPro-Konzept fort, sie erscheint auch in Optik, Funktionalität und Bedienung sehr ähnlich – doch trotzdem unterscheidet sie sich deutlich vom „A-Team“. Was ist anders, was ist besser? Schauen wir uns die Nubert nuPro X-6000 mal an.

Mit der fast quadratischen Grundfläche und den abgerundeten Kanten zeigt die X-6000 klar ihre Zugehörigkeit zur nuPro-Serie.

In Form geblieben: das Design

Bei der grundsätzlichen Gestaltung hat sich wenig geändert. Das ist kein Wunder, denn das Design soll ja die Zugehörigkeit zur nuPro-Familie betonen. Dementsprechend erinnert die Nubert nuPro X-6000 schon in ihren Proportionen mit einer fast quadratischen Korpus-Grundfläche von 18 mal 21 Zentimetern und einer Höhe von rund 109 Zentimetern an die nuPro A-500. Die X-Box ist also ebenfalls eine schöne schlanke Grazie. Auch die Art der Gehäuse-Enthärtung ist geblieben. Die sanften Rundungen in der Vertikalen und die kleineren Radien in der Horizontalen befreien die Nubert nuPro X-6000 von jeglicher Kantigkeit und sorgen für eine wohnraumfreundliche Geschmeidigkeit. Die Farbgebung ist ebenfalls familientypisch: Den Schleiflack-Überzug gibt es wahlweise in Weiß oder Schwarz. Die Lackierung ist, wie die gesamte Fertigung der Box, sehr sauber ausgeführt. Bei der optischen Kontrolle der Oberflächen schweift unser Blick gen Boden – und trifft auf eine neue Lösung der Standhaftigkeitsfrage. Die stellt sich bei einer so schlanken Säule unwillkürlich. Statt der über vier Distanzhülsen betriebenen Aufbockung auf eine Bodenplatte mit plakativem Nubert-Logo sorgen nun zwei schlanke Traversen für die Stabilisierung. Sie gewährleisten zudem einen definierten Bodenabstand. Die Nubert nuPro X-6000 hat nämlich wie ihre Standbox-Schwestern der A-Serie eine Bassreflex-Öffnung auf der Gehäuseunterseite. Damit hier der nötige Luftaustausch stattfinden kann, lassen diese Traversen die X-6000 scheinbar zwei Zentimeter über dem Boden schweben. Eine sehr gelungene, elegante Lösung.

Die empfindliche Seidenkalotte des Hochtöners wird von einem Gitter geschützt.

Neues Klang-Quartett: Die Treiber

Der gleitende Blick entlang der Box offenbart auch gleich eine komplett neue Treiber-Bestückung. Beim Hochton kommt eine optimierte Version des bewährten 25-Millimeter-Tweeters mit Seidengewebe-Kalotten zum Einsatz. Er soll gerade bei den höchsten Höhen eine besser Auflösung bieten, bei der nuPro X-6000 spielt er rauf bis 22 Kiloherz. Darunter sitzen nun drei neu entwickelte, 15 Zentimeter durchmessende Konuslautsprecher, sind nun mit einer Polypropylen-Verbund-Membran ausgestattet. Auffällig sind die starken Sicken. Diese Gummieinfassungen verbinden die Membran mit der Korbkonstruktion des Chassis und sorgt dafür, dass der Konus mechanisch sauber und kontrolliert schwingt. Die Sickenstärke weist schon darauf hin, dass die Membranen sehr weit auslenken, gerade bei den Tieftönern ermöglichen sogenannte Langhub-Ausführungen stärkere Bässe. Hierzu trägt auch die im Vergleich zur A-Serie vergrößerte Membranfläche bei. An der Klangqualität wurde ebenso gearbeitet: Die Treiber vollführen die Schallwandlung noch sauberer und fügen dem Musiksignal dabei noch weniger Klangadditive hinzu. Auch das Abstrahlverhalten, also die Art, wie sich der Schall von der Membran der Box hin zum Ohr bewegt, wurde verbessert. Von diesen Wandlern widmet sich einer den Mitten, die anderen beiden bearbeiten parallel als Paar die Bässe. Aufgrund dieser Doppelarbeit steht mehr Membranfläche für den Tiefton zur Verfügung, dadurch kann die X-6000 auch trotz der vergleichsweise kleinen Chassis einen großen Bass liefern. Mit diesen insgesamt vier Treibern spielt die Nubert nuPro X-6000 als klassische Drei-Wege-Box.

Drei 15-Zentimeter-Woofer wandeln die Mitten und Bässe.

Aktiv für den Allzweck-Einsatz

Unterhalb der Treiber finden wir das nächste, eigentlich auffälligste Feature: Diese Box ist mit einem Display und einem beleuchtete Tastenfeld ausgestattet. Das kennen wir auch schon von den anderen nuPro-Modellen, allerdings: Statt der alten, in der Darstellung groben 7-Segment-Anzeige ziert die Front hier ein neues OLED-Display. Das ermöglicht eine filigran-flexible und damit informativere Anzeige. Display und Taster deuten es an: Die Nubert nuPro X-6000 ist eine Aktiv-Box, das heißt: Sie besitzt einen eigenen Verstärker. Dieses Prinzip hat sich wegen der hohen Klangqualität im professionellen Bereich durchgesetzt, denn Verstärker und Schallwandler sind hier perfekt aufeinander abgestimmt. Deshalb, aber auch, weil der HiFi-Trend zu immer weniger sichtbarer Technik geht, ist dieser Boxentyp mehr und mehr in privaten Wohnzimmern zu finden. Aktiv-Boxen können zudem universal eingesetzt werden, etwa für die Musik-Wiedergabe vom CD-Spieler, vom Computer und Laptop, im Rahmen eines multimedialen Netzwerks sowie für die Tonwiedergabe vom Fernseher oder vom Blu-ray-Player. Hier bietet die Nubert nuPro X-6000 also gleich mehrere Pluspunkte.

Das OLED-Display sieht sehr edel aus. Über diese Anzeige und das Steuerkreuz können sämtliche Einstellungen an der Box vorgenommen werden.

Cleveres Konzept

Die X-6000 behält das grundsätzliche Konzept der nuPro-Serie bei: Jeder dieser Aktiv-Lautsprecher ist komplett ausgestattet, also mit eigenem Verstärkermodul, eigenem Soundprozessor und komplettem Anschlussterminal ausgerüstet. Das ist keine Selbstverständlichkeit, bei anderen Herstellern gibt es zumeist eine klare Unterscheidung zwischen vollbestückter, befehlsgebender Master-Box und meist passiver, zumindest aber reduziert ausgestatteter, gehorchender Slave-Box. Nuberts Lösung ist deutlich aufwändiger, aber auch wesentlich variabler – vor allem, wenn man mit mehr als zwei Boxen beschallen möchte. Bei der Aufstellung definiert man nun selbst, welche Box der Master und welche Box der Slave ist. Mit der X-Serie ist die bisherige Grundeinstellung, dass die linke Box stets das Sagen hat, passé. Nun kann man völlig frei die Aufteilung zuordnen. Kabelgebunden geht das, wie bislang, indem man den „Link Out“-Ausgang der einen Box mit dem „SPDIF In“-Eingang der andern Box verbindet. Der Slave agiert bei der X-Reihe aber nicht mehr ganz so sklavisch, weil er von der Master-Box nun das vollständige S/PDIF-Signal bekommt. Dadurch ist die Lautstärkereglung und das Ausschalten über jede Box möglich, man muss sich nicht mehr ausschließlich an den Master wenden. Das zeigt sich auch im Display, wo die Änderungen sofort protokolliert werden. Das alles geht mit der X-Serie aber auch ohne physikalisch feste Verbindung der Boxen – und damit sind wir bei den Streaming-Möglichkeiten.

Neben der Einrichtung der Bluetooth-Verbindung lassen sich an der Box Funktionen wie die automatische Abschaltung aktivieren oder die Helligkeit des Displays einstellen. Durch die hohe Qualität der Anzeige ist auch der grafische Equalizer gut darstellbar.

Kabelfreiheit

Mit der X-Serie kommt die Freiheit vom Kabel: Die Boxen kommunizieren untereinander auch ohne Signalleiter, sie tauschen die Daten dann über eine 5,8 Gigahertz-Funkverbindung aus. Dies geschieht absolut latenzfrei, zwischen linkem und rechtem Kanal gibt es also keine Verzögerung. Durch den Wegfall der Boxenkabel hat man nun völlige Freiheit bei der Aufstellung. Das ist ein Klasse-Feature, nicht umsonst gehört Wireless bei der nuPro-Serie zu den großen Kundenwünschen. Dazu zählt auch ein kabelloser Signalweg bei der Zuspielung: Mit der X-Serie hält Bluetooth Einzug. Zugunsten des Wohlklangs setzt Nubert hier auf Bluetooth 4.2 mit dem Codec aptX. Damit bietet die Nubert nuPro X-6000 die Möglichkeit, Musik unkompliziert und in wirklich guter Wiedergabequalität von Handy und Tablet zuzuspielen. Wer hier A sagt …

Die wertige Fernbedienung ermöglicht den Zugriff auf alle grundlegenden Funktionen.

Sowohl App als auch Fernbedienung

… sollte auch B sagen, sprich: die Steuerung vom Smartphone ermöglichen. Nubert hat dafür nun eine App entwickelt, sie steht als „Nubert X-Remote“ für Android und iOS bereit, also für Smartphone und iPhone. Die nüchtern gehaltene App bietet sämtliche Einstellmöglichkeiten für den kompletten Funktionsumfang, also alles, was mit den Tastern und über das Display an der Box auch einstellbar wäre. Das alles geht jetzt bequem vom Sofa aus. Optisch ist der Startbildschirm der App eine Anlehnung an die Fernbedienung. Die gibt es nämlich nach wie vor zur nuPro-Box. Hier hat Nubert ebenfalls nachgelegt. Statt des einfachen, rein in Kunststoff ausgeführten Befehlsgebers gibt es für die X-Serie eine gut gestaltete, gewichtige Fernbedienung mit metallverblendeter Oberseite. Die hier eingelassenen Taster besitzen einen schön definierten Druckpunkt. Sie ermöglichen den direkten Zugriff auf die Grundfunktionen, etwa die Anwahl der einzelnen Quellen – und hier entdecken wir eine Taste mit der Beschriftung „XLR“. Kann das sein?

Die App ist optisch an die physische Fernbedienung angelehnt (Bild 1), sie kann aber viel mehr: etwa die Einrichtung des boxenkabellosen Funkbetriebs (Bild 2) oder die Soundanpassung über den Equalizer (Bild 3).

Mehr Anschlüsse, höhere HiRes-Qualität

Ja! Nubert hat bei den analogen Anschlüssen lange ausschließlich auf Cinch gesetzt, weil diese nichtsymmetrische Signalführung die weitestverbreitete ist. Mit der X-Serie zieht nun die beste analoge Anschlussart ein, die Nubert nuPro X-6000 besitzt einen symmetrischen analogen XLR-Eingang. Die symmetrische Signalführung schickt die Musik zweifach durch das Kabel: über einen Leiter normal, über einen zweiten Leiter phasenverkehrt. So werden unterwegs eingestreute Störungen wie Brummen und Sirren am Ende des Kabels und damit am Eingang des Signalempfängers erkannt und gebannt. Darum ist dieser Anschluss, wenn möglich, immer zu bevorzugen. Nachteil: Hier muss zu jeder Box ein eigenes Kabel gezogen werden. Alternativ steht immer noch der mit Cinch-Buchsen bewehrte AUX-Eingang zur Verfügung, das ist trotz des Namens ein vollwertiger Audio-Eingang für Line-Pegel-Signale. Zurück zur XLR-Buchse: Sie kann auch anders funktionieren, die Kombi-Buchse lässt sich ebenso als Digitaleingang nutzen. Hier werden dann AES/EBU-Signale eingespeist. Das ist Standard im Studio, im Consumer-Bereich hingegen eher selten. Hier sind S/PDIF-Schnittstellen verbreitet – und da hat Nubert gleichfalls zugelegt: Gibt es bei der A-Serie auf dem nuPro-Anschlussfeld nur eine elektrische und eine optische Schnittstelle, so besitzt die X-Reihe zwei Coax- und zwei Toslink-Buchsen. Zu diesen S/PDIF-Inputs gesellt sich wie gehabt ein USB-A-Port für den Anschluss eines Computers, und eine alte Schnittstelle kommt zu ganz neuen Ehren: An den USB-B-Port, der bislang einzig als Stromversorgung für einen Zuspieler oder einen optionalen Funkempfänger diente, kann man bei der X-Serie nun einen HDMI/ARC-Adapter anschließen. Dieser Dongle wird auch gleich mitgeliefert. Über ihn kann man den TV-Ton via HDMI-Kabel zuspielen, sofern der Fernseher und das Kabel den Audio Return Channel (ARC) unterstützen. Dann hat man einen weiteren digitalen Eingang. Das macht also insgesamt sieben physischen Schnittstellen – und jetzt kommt’s: Sie alle können nun auch Digitalsignale höherer Qualität entgegennehmen, sie akzeptieren nun samt und sonders PCM-Files bis zur Hi-Res-Güte 192 Kilohertz/24 Bit. Auch das ist ein deutliches Plus gegenüber der A-Serie.

Schnittstellen-Vielfalt: Die X-Serie bietet mit einem weiteren optischen und einem zusätzlichen elektrischen Eingang zwei S/PDIF-Inputs mehr.

Mehr Kraft, mehr Klanggestaltung

Die Veränderung in punkto Signalbearbeitung geht aber über den DAC hinaus. Verstärker- und prozessorseitig wird das bewährte Konzept fortgeführt, die Signale gegebenenfalls gleich zu digitalisieren und dann zu optimieren – für jeden Kanal getrennt, so lange wie möglich in Form von Nullen und Einsen, erst am Ende dann analog. Die Leistung der hier wirkenden einzelnen Verstärkermodule hat Nubert gegenüber der A-Serie fast verdoppelt, jeder Einzel-Amp liefert nun dauerhaft 120 Watt, kurzfristig gehen bis zu 200 Watt. Auch der Soundprozessor bietet nun einen Mehrwert mit etlichen Möglichkeit, den Klang an die eigenen Vorstellungen anzupassen oder Defizite des heimischen Raumes auszugleichen. Da ist zum ersten die schon von der A-Serie bekannte Klangwaage: Hier können Höhen und Mitten im Verbund angehoben oder abgesenkt werden – allerdings nicht mit einer einfachen punktuellen Verbiegung des Frequenzgangs. Statt dessen wird der Frequenzverlauf bei einem bestimmten Punkt „gekippt“, dadurch soll der grundsätzliche Charakter des Klangbilds erhalten bleiben. Der Bass ist separat einstellbar, das ist günstig, weil man die Nubert nuPro X-6000 auch in Kombination mit einem Subwoofer betreiben kann. Hierfür bietet sie einen Ausgang auf de Rückseite. Diese Einstellmöglichkeit kennt man schon von der nuPro-A-Serie, ebenso die veränderbaren Hoch- und Tiefpassfilter, mit denen festlegt wird, welchen Anteil des Musiksignals dem Subwoofer zugewiesen wird. Auch die Balance-Regelung, mit der man eine ungleiche Entfernung der Boxen vom Hörplatz ausgleichen kann, ist von er A-Serie bekannt.

Der Zugewinn für alle analoge Audiophilen ist der symmetrische Eingang. Hier kann man aber durch umprogrammieren auch ein digitales Signal zuführen.

Nun das Neue: Die Nubert nuPro X-6000 bietet einen fünfbandigen grafischen Equalizer. Eine solche Equalizer ist eine feine Sache, wenn man gezielt auf einzelne, eng begrenzte Frequenzbereiche einwirken möchte, statt ein breites Areal zu verändern. Die fünf festgelegten Frequenzbänder lassen sich in Ein-Dezibel-Schritten in jeweils sechs Stufen anheben und absenken und erzeugen keine Verzerrungen: Wer alle Bänder in gleichem Maß anhebt, hat wieder einen ausgeglichenen Frequenzgang und damit praktisch nur die Lautstärke erhöht. Wer auf eine derartige Feinjustage keine Lust hat, wird wohl mit einem weiten neuen Feature glücklich, dass anscheinend oft gewünscht wird: die Loudness-Funktion. Diese Anhebung von Höhen und Bässen ist unter Puristen verpönt, wird von vielen HiFi-Hörern aber geliebt, weil so auch bei geringer Lautstärke ein volles Klangbild zu hören ist. Hier profitiert die Nubert nuPro X-6000 vom NuControl: Dieser Vorverstärker und Klangmanager besitzt eine zweistufige Loudness-Schaltung, allerdings verwenden ihre Benutzer durch die Bank nur die eine der beiden Einstellungen – und die hat nun Einzug in die Nubert nuPro X-6000 gehalten. Die eingestellten Klangvorlieben kann man abspeichern, die Box bietet unter „Presets“ drei verschiedene Speicherplätze, so kann man verschiedene Profile für verschiedene Personen anlegen oder für verschiedene Hörsituationen – etwa linear für HiFi, soundintensiv und mit Subwoofer für Heimkino oder mit Loudness für den leisen Spätabends-Genuss.

Zum Zubehör gehört auch eine erstklassige, magnetisch haftende Abdeckung, die sich bis zum den Boden erstreckt. Die Informationen der Anzeige scheinen trotzdem durch.

Aufbau, Anschluss und Einrichtung

Wie immer bei Nubert lässt das mitgelieferte Zubehör keine Wünsche offen, der Kunde bekommt den HDMI-ARC-Adaper geschenkt, und wie bislang schon bei der nuPro-Serie üblich spendieren die Schwaben auch hier ein ganzes Kabelsortiment. Einzig die XLR-Leitung für den symmetrischen Betrieb ist nicht inbegriffen. Die Aufstellung geht leicht und schnell, die Nubert nuPro X-6000 erweist sich da als unkompliziert, die sehr gute Anleitung gibt außerdem instruktive Hilfestellung. Wir wollen natürlich die neue Kabelfreiheit genießen und richten deshalb die X-6000 ohne Strippe zwischen den Boxen ein. Das komplette Setup, also die Zuweisung der Master und Slave-Funktionen sowie die Paarung der Boxen, geht in sechs Schritten und wenigen Sekunden. Bei der Boxen-Positionierung halten wir etwa einen halben Meter Abstand zu allen Wänden und vollführen eine leichte Einwinklung hin zum Hörplatz. Auch hier sind die Boxen schnell am richtigen Fleck. Dank der Gummifüße unter den Enden der Stand-Traversen wird dabei einerseits der Boden geschont, andererseits im Betrieb jegliche mögliche Vibrationen absorbiert und in Wärme transformiert. Beim Strippenziehen sind wir konsequent und wählen auch bei der Zuspielung die Kabelfreiheit – also: Bluetooth. Die Kopplung mit unserem Tablet ist mit wenigen Fingertipps erledigt. Weil wir gerade dabei sind, bringen wir auch die App ans Fliegen. Hier erscheinen der Master-und Slave-Lautsprecher getrennt als „nubert X-4 C46D“ und „nubert X-4 C608“, wer welcher ist, erfährt man allerdings erst nach dem Kopplungsversuch – und der muss immer mit dem Master stattfinden. Wer hier nun den Slave erwischt hat, bekommt das dann auch mitgeteilt und wählt nun die andere Möglichkeit. Etwas verwirrend …

Die dicke Sicke verrät es: Diese Chassis sind für große Auslenkungen ausgelegt.

Die Nubert nuPro X-6000 in der Praxis

… und deshalb beginnen wir den Hörtest mit erstklassiger Entspannung: Wir spielen „Song To Myself“ von Amy Duncan, die schottische Singer/Songwriterin hat hier eine wunderbare, bestens produzierte, instrumental reduzierte Ballade eingespielt. Schon per Bluetooth klingt das sehr gut, gerade der Gesang und die beiden Gitarren sind schön klar und definiert – und was zudem auffällt: Die nuPro X-6000 zeigt schon bei gemäßigter Lautstärke ihre Basskraft. Nun fallen wir ins andere Extrem: Von der datenreduzierten Blauzahn-Funkstrecke wechseln wir zur Beschallung in hochauflösender Qualität, zum USB-B-Port, und hören den gleichen Track – nun aber in maximal möglicher Qualität,also PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Was für ein Unterschied: Die Gitarren erstrahlen förmlich und besitzen nun eine stählerne Silbrigkeit, und Amy Duncans angenehme Stimme hat plötzlich einen unwiderstehliche Schmelz, vor allem gewinnt die Sängerin an Gegenwärtigkeit: Wirkte Amy Duncan zuvor doch eher zweieinhalbdimensional, so ist sie nun vollends in unserem Hörraum angekommen. Nun hört man auch die zartesten Details ihres Gesangs, er hat deutlich an Brillanz und Ausstrahlungskraft gewonnen, die ganze Produktion kann jetzt die Luftigkeit ausspielen, die den Song so leicht macht. Auch das im Hintergrund postierte Schlagzeug ist nun griffiger und detailreicher: Was vorher fast ein Rauschen war, entpuppt sich nun als Snare, die mit dem Besen gestrichen wird. Beeindruckend sind auch Bass und Bassdrum. Sie sind eigentlich dezent gespielt und drängen sich nicht in den Vordergrund, aber trotzdem ist jeder Anschlag und jeder Ton satt und voluminös – und dadurch ungemein präsent. Toll!

Schlanker Fuß: Die Nubert nuPro X-6000 steht auf wohlgeformten Traversen.

Was macht die Nubert nuPro X-6000 dann erst aus dem für seinen Bass berüchtigten Track „Morph The Cat“ von Donald Fagen? Hier spielen die Boxen mit einem derartigen Mordsbass, dass wir doch die Klangreglung zu Hilfe nehmen und den Tiefton reduzieren. Uff! Nun sind wir schon mitten im Klangdesign für unseren Raum. Die Anpassung mit der Klangwaage war schon prima, hier bleibt wirklich der grundsätzliche Charakter der Aufnahme intakt. Doch über den fünfbändigen Equalizer kommen wir zu einem besseren Ergebnis, weil wir hier im ersten Band bei 60 Herz gezielter den Bass senken können. Die Loudness-Funktion ist geschmackvoll gestaltet, Höhen und Bässe werden dezent angehoben, so dass der Effekt zwar deutlich ist – aber ohne jegliche Effekthascherei. Wir wechseln zu einer Aufnahme mit etwas weniger Bassbetonung: Die Buzz Bros Band spielt die jazzrockige Instrumentalnummer „Grandma And The Wolf“. Hier beeindruckt uns sofort die Körperhaftigkeit der Combo, die mithilfe der Nubert nuPro X-6000 auf eine herrliche räumliche Bühne gestellt wird. Schon das einleitende Schlagzeug wirkt ungemein plastisch, mit dem Hinzutreten von Bass, Fender Rhodes-Keyboard und E-Gitarre fühlen wir uns endgültig mitten in einen kleinen Club versetzt – beste Plätze, versteht sich. Ein tolle Abbildung! Und die gelingt dem Boxpaar trotz Kabellosigkeit absolut exakt, wir betreiben Nubert nuPro X-6000 ja seit Anfang des Tests via Funk!

Über dem HDMI/ARC-Adapter kann man den TV-Ton oder die Tonspur vom Blu-ray-Player einspeisen.

Mit Kabel ändert sich da gar nichts: Die Qualität der Wiedergabe bleibt hochklassig. Beim Vergleich der analoge Eingänge bleiben wir bei der Empfehlung des symmetrischen Eingangs, über XLR kriegen wir einen kräftigeren Pegel, aber auch bei gleicher Lautstärke erscheint die Wiedergabe auf diesem Weg geringfügig satter und knackiger als über den Aux In. Der Gain für den Analog-Eingang kann hier übrigens um sechs Dezibel angehoben werden, wenn das Eingangssignal zu schwach ist. Dass hingegen das Ausgangssignal zu schwach ist, wird wohl kaum passieren. Schon beim Musikhören haben wir immense Pegel erreicht, nun gönnen wir uns als Heimkino-Genuss den grandiosen Thriller„Inception“ und testen damit den Zugang über den HDMI/ARC-Adapter. Hier erleben wir eine Beschallung von schönster Brachialität: die finale Sprengung der Schneefestung. Bei den infernalen Explosionen und bei dem von ehrfurchtgebietendem Grollen begleiteten Einstürzen der mächtigen Türme fliegt uns das berstende Gestein mit einer Wucht um die Ohren, dass nicht nur im Film alles wackelt und vibriert, bis die Festung mit ohrenbetäubendem Lärm in sich zusammenbricht und den Felshang hinunterstürzt. Wow! Die Nubert hat noch 20 Dezibel in Reserve, wir hingegen haben hier schon die Vollbedienung erreicht.

Mit dem HDMI/ACR-Adapter sorgt die Nubert nuPro X-6000 auch für Heimkino-Spaß.

Fazit

Mit der nuPro X-6000 betreibt Nubert die audiophile und featurereiche Fortsetzung seiner Aktivboxen-Reihe: Die X-6000 bietet einen symmetrischen Analogeingang und verfügt auch digital über mehr Schnittstellen, die samt und sonders die höhere Hi-Res-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit erlauben. Dazu besitzt dieser Drei-Wege-Schallwandler kräftigere Verstärker und neue Treiber. In Summe bewirkt das eine klangliche Steigerung gegenüber den nun wahrlich hervorragenden NuPro-A-Modellen. Hinzu kommt ein deutliches Mehr an Ausstattung und Komfort: Die nuPro X-6000 kann ohne Boxenkabel betrieben werden, sie ermöglicht Musikstreaming über Bluetooth aptX, sie erlaubt TV- oder Filmton-Zuspielung via HDMI. Diese und alle anderen Features wie der fünfbandige Equalizer und die Loudness-Funktion sind komplett über die neue App bedienbar. Wer bislang bei der nuPro-Serie „A“ gesagt hat, wird nun wohl „X“ wollen, denn auch preislich stellt die Nubert nuPro X-6000 ein Angebot dar, das man eigentlich nicht ausschlagen kann.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 of 100

100 of 100

100 of 100

180828.Nubert-x6000.Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro X-6000
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preis:1.245,00 Euro / Stück
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schleiflack Schwarz
- Schleiflack Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 8712 -0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):- 1085 x 185 x 235 mm (inklusive Verstärker)
- 1112 x 265 x 295 mm (inklusive Traversen)
Gewicht:18,5 kg (Stück)
Prinzip: aktiv, 3 Wege, bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltöner:1 x 148 mm (Polypropylen-Verbund-Konusmembran)
Tieftöner:2 x 148 mm (Polypropylen-Verbund-Konusmembran)
Frequenzgang:28 - 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Leistung:4 x 120 Watt (Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x Bluetooth 4.2 aptX
1 x AES/EBU (XLR)
1 x USB (Typ B)
2 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
2 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x USB (Typ A) für HDMI/ARC-Adapter
1 x Link (Slave-Box)
Ausgänge (analog):1 x Sub-Out (Master-Box)
1 x USB (Typ A) zur Stromversorgung (5 V/1,5 A)
Ausgang (digital):1 x Link (Master-Box)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch: 192 kHz/24 bit
- AES/EBU: 192 kHz/24 bit
Lieferumfang (pro Box):- Nubert nuPro X-6000
- 2 Traversen mit Standfüßen
- Montageset (Schrauben + Inbusschlüssel)
- magnetische Frontabdeckung (Schwarz)
- Fernbedienung mit Batterie
- HDMI/ARC-Adapter
- Netzkabel, 2,0 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m
- S/PDIF-Koaxialkabel elektrisch, 5,0 m
- S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m
- Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Betrieb ohne Boxenkabel möglich
- Streaming per Bluetooth
- symmetrischer Audio-Eingang (XLR)
- integrierter Verstärker
- klangoptimierbar über DSP-Schaltung
- Display
- App für Einrichtung und Steuerung
- Fernbedienung
- TV-/Blu-ray-Ton über HDMI/ARC-Adapter
- bodenseitige Bassreflex-Öffnung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet
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